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Hamburg und Volkswagen leiten Gastgeber-Komitee für Verkehrskongress ITS

In zwei Jahren findet in Hamburg der weltgrößte Verkehrskongress ITS statt. Das Gastgeber-Komitee wird von Bürgermeister Tschentscher und Volkswagen geleitet.
Christian Hinkelmann
Treffen der modernen Mobilität: Der erste selbstfahrende Bus der Hochbahn und ein Wagen des Fahrdienstes Moia
Treffen der modernen Mobilität: Der erste selbstfahrende Bus der Hochbahn und ein Wagen des Fahrdienstes Moia

In knapp zwei Jahren findet in Hamburg der weltgrößte Verkehrskongress ITS statt, zu dem rund 10.000 Experten aus den Bereichen Verkehr, Telekommunikation, Wissenschaft und Politik erwartet werden.

Gestern hat Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zahlreiche namenhafte Unterstützer präsentiert. Dabei handelt es sich um ein 30-köpfiges Gastgeber-Team, das vor allem aus Vertretern von Autokonzernen, Luftfahrt- und Logistik-Unternehmen, der ÖPNV-Branche und Verbänden besteht. Darin sitzen unter anderem Bahn-Chef Richard Lutz, Daimler Mobility AG Vorstandsvorsitzender Franz Reiner und Hochbahn-Chef Henrik Falk.

Aus verkehrspolitischer Sicht bemerkenswert ist, dass dieses Gremium zusammen von Hamburgs Bürgermeister Tschentscher und der Volkswagen AG angeführt wird. Volkswagen habe die Bewerbung Hamburgs um die Ausrichtung des Weltkongresses von Anfang an mit großem Engagement unterstützt, heißt es zur Begründung in einer Pressemitteilung.

Hamburg beteiligt sich mit über 70 Projekten am ITS-Kongress

„Beim ITS Weltkongress 2021 zeigt Hamburg die Mobilität der Zukunft: Autonomes Fahren im echten Verkehr, intelligente und vernetzte Verkehrssteuerung auf Straße und Schiene, innovative und digitale Dienste, die unsere Mobilität einfacher und komfortabler machen“, umriss Bürgermeister Tschentscher gestern in der Hamburger Landesvertretung in Berlin sein Ziel. „Über 70 Projekte an verschiedenen Orten in unserer Stadt befinden sich bereits in der Umsetzung. Damit wird Hamburg zum Start des ITS Weltkongresses am 11. Oktober 2021 eine Modellstadt für neue Mobilitätskonzepte zum Einsteigen und Erleben.&…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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18 Antworten auf „Hamburg und Volkswagen leiten Gastgeber-Komitee für Verkehrskongress ITS“

Dann können wir uns ja ausrechnen, wieso Tesla sein tolles Werk nicht in Hamburg bauen will, wenn es hier mit VW schon einen so tollen Platzhirsch gibt. Nur file VW in den letzten Jahren eher als Stickoxidschleuder denn als Innovator auf. Aber das soll sich ja nun radikal ändern. Mal sehen, ob nur auf Hochglanzbroschüren oder in echt.

Die Entscheidung ist völlig richtig! Hamburg hat immer gesagt, dass es den ITS-Kongress mit zahlreichen Partnern aus der Wirtschaft ausrichten wird und deren Investitionen in die Stadt holt. Die Vereinbarungen wurden alle vom Senat ttansparent kommunziert. So wird Geld nach Hamburg geholt. So wird ausprobiert, ob neue Dinge funktionieren oder auch nicht. Ohne den ITS-Kongress würde z.B. noch nicht an der Digialisierung der S-Bahn gearbeitet. Die wird dringend gebraucht, wenn die Verkehrswende funktionieren soll. Davon hätten heute ganz konkret die Fahrgäste der S1 und S11 profitieren können, als der Betrieb in die Knie ging.

Das autonome Fahren im Stadtverkehr hat VW in Hamburg schon auf der Teststrecke umgesetzt. Höchste Zeit, denn Waymo fährt in Chandler (Arizona) ganz ohne Fahrer im Realbetrieb. Alle japanischen Autobauer arbeiten bei dem Thema zusammen, die Chinesen sowieso. Wenn die deutsche Autoindustrie dazu nichts beizutragen hat, war es das und bestimmen andere Kulturen, wie wir künftig mobil sind. So wie das Silicon Valley schon unser Telefonieren und Chatten definiert. Falls Uber oder Waymo oder Didi das autonome Fahren für Deutschland liefern, können wir das Wort Datenschutz aus dem Duden streichen. Huawei für 5G wäre dagegen Kindergarten.

IST-Projektmanager ist die Hochbahn.

Diese Entwicklung haben wir in Deutschland vor lauter Flüchtlingskrise und Greta verpennt. Sogar Merkel („Neuland“) hat nun begriffen, dass wir dabei sind die Digitalisierung zu verpennen und dass das ein „böses Erwachen“ geben wird. Ungewohnt kritische Töne von ihr:

https://www.bundeskanzlerin.de/bkin-de/aktuelles/rede-von-bundeskanzlerin-merkel-beim-digital-gipfel-am-29-oktober-2019-in-dortmund-1686444

Ohne Frage hat VW viel Mist gebaut! Das ist aber auch ein guter Hebel, sie einzubinden. Würde die Kooperation mit Uber oder den Chinesen denn so viel besser aussehen? Enrsthaft? Wenn man nicht mit Shuttles den ÖPNV ergänzt, dann ist die Verkehrswende in der Metropolregion nicht machbar. Dazu gehört auch die Veretzung mit Rad, Rollern und Car-Sharing. Da ist Moia der bessere Partner, weil der Geld mitbringt und so deutsche Arbeitsplätze gesichert werden und die Erlöse in Deutschland bleiben und nicht nach Kalifornien oder China fließen.

Ach so: Hamburg als Labor für die Welt – ist übrigens ein Grünen-Wahlslogan.

Projekt für Radfahrer: Verkehrszählstellen und Grün-Vorhersage. Weitere Projekte:

https://www.hamburg.de/contentblob/11607430/4e6e9e43e2a0b7097c4fde671ef674c3/data/its-broschuere-hamburg.pdf

kongress für mehr motorisierten Verkehr.
Um Rad- und Fußverkehr es da nicht. Es geht ums Geldverdienen für VW und weiter ungebremsten Ressourcenverbrauch.

2019 fand der Kongress gerade in Singapur statt, 2020 wird es Los Angeles, letztes Jahr war es in Kopenhagen. Ich war 2006 in London. Insgesamt ist fand ich schon interessant, aber auch viel zu optimistisch – so wurden damals wurde von mehreren Leuten vollautomatische Autos fuer 2020 angekuendigt, und derKongress natuerlich nichts zu Verkehrsproblemen zu sagen (ausser Bloedsinn wie das elektrische Autos alle Umweltprobleme loesen werden).

Natuerlich ist es schon richtig das es solche Kongresse gibt, es hilft sicherlich den Leuten die in ITS arbeiten sich auszutauschen, und villeicht besteht auch die Moeglichkeit das Themen wie Datensicherheit mal diskutiert werden.

Aber das die SPD es fuer ganz toll haelt dass der Kongress in Hamburg stattfindet, und das der Buergermeister der Meinung ist das er fuer sowas seine Zeit verschwenden soll, zeigt nur wie abgehoben die sind. Fuer die Hamburger Verkehrspolitik und fuer die Hamburger Buerger wird das null unterschied machen (bzw. nur negativen da es gegebenefalls die falsche Technikglaeubigkeit vieler Entscheidungstraeger nur bestaerkt).

https://en.wikipedia.org/wiki/World_Congress_on_Intelligent_Transport_Systems

In Kopenhagen und Singapur konnte man mit automatisierten Fahrzeugen mitfahren, auch wenn sie noch nicht die höchste Stufe hatten. Datenschutz war ebenfalls auf mehreren Sessions ein Thema auf beiden Kongressen. Ich fürchte nur, dass viele Kritiker, die sofort losschreien, sich mit den Maßnahmen und Programmen nie beschäftigt haben (oder gar teilnahmen), obwohl es das Format seit gut 30 Jahren gibt. Wahrscheinlich haben sie noch nicht einmal davon gehört, halten es daher für etwas fremdes/neues/unbekanntes und verteufeln es deshalb. Den Reflex kennt man ja. ??‍♂️

Verstehe ich richtig, dass die Stadt Hamburg beim ITS auf höchster Leitungsebene mit einem Autokonzern zusammenarbeitet, der in den vergangenen Jahren systematisch Verbraucher und Politik belogen und der Umwelt mit manipulierten Abgaseinrichtungen massiven Schaden zugefügt hat?

Verstehe ich richtig, dass dieser Autokonzern an entscheidender Stelle direkten Einfluss darauf nehmen kann, welches Bild vom „Verkehr der Zukunft“ die Stadt Hamburg beim ITS vermitteln wird?

Verstehe ich richtig, dass der Hamburger SPD-Bürgermeister die Trennung von Politik und Wirtschaft hier mit der Abrissbirne einreisst und die direkte politischer Einflussnahme eines skrupellosen Autokonzerns möglich macht?

Verstehe ich richtig, dass sich die Hamburger SPD hiermit bei der nächsten Bürgerschaftswahl endgültig unwählbar macht?

Danke an das Webteam für diesen Augenöffner am Morgen. Ab heute bin ich bei euch zahlender Abonnent!

Ich befürchte Sie verstehen in allen Punkten richtig.
Passt zum heutigen Artikel im Abendblatt, wo der BUND den Bürgermeister für seine Willfährigkeit gegenüber dem Industrieverband kritisiert. Schön, dass dem Letzten vor der Wahl die Augen über die SPD HH geöffnet werden. Sie hat wirklich fertig.

Schon sehr nice, was da alles in Bewegung kommt, um die Leistungsfähigkeit des Verkehrswesen in Hamburg signifikant zu stärken — und das mit relativ wenigen Mitteln in sehr kurzer Zeit. Das erinnert an das geniale Busoptimierungsprogramm, das in Rekordzeit viele Linien verbesserte und das für einen schmalen Taler. Da profitiert unsere Stadt (inkl. überversorgten Stadtteilen wie Wandsbek) natürlich auch davon, dass viele Unternehmen gerne Referenzprojekte in ihrem Portfolio haben wollen und daher für ’n Appel und ’n Ei (aus Sicht des Steuerzahlers) Projekte mit den städtischen Institutionen umsetzen.

Wird selbstverständlich ein paar Nörgler geben, die nun wieder ihre Rumpelbahnphantastereien bedroht sehen (was auch sonst?) und wahlweise alles notorisch schlechtreden und/oder als Laien keinen Horizont dafür haben, welchen Nutzen die Vorhaben haben. Aber das ist ja normal. Als Passagier mit Ryanair jedes Jahr nach Mallotze zu fliegen macht einen auch nicht zu einem Piloten oder einen Ingenieur der Luft- und Raumfahrttechnik. Da die Entscheidungen anderswo getroffen werden, ist das aber auch nicht tragisch.

Und schon wieder eine SPD Pressemitielung…..

P.s. Das ist das, was Olaf Scholz seinerzeit beim Klima/Autogipfel in HH mit der Autoindustrie (in diesem Fall VW) besprochen hat, anstatt sich um die Abgaswerte zu kümmern. Aber Scholz ist ja ein ganz Toller.

Nee, der schlechteste aller Bürgermeister, weil er sich nicht um etwas gekümmert hat, für das er nicht zuständig ist bzw. war. ? Was manche hier für Vorstellungen haben, oha. Aber wenn der Frust über die U5 etc. alle Sicherungen durchknallen lässt, kommen auch Mal solche Vorwürfe.

PS: kaufen Sie Tunnel!

Mir ist nicht bekannt, dass sich die Spd beim Abgasskandal irgendwie in die Bresche geworfen hätte. Im Gegenteil, sie ist völlig abgetaucht. Und in HH hat Scholz darauf bestanden, dass es bei ein paar Meter Sperre in der M. Brauer Allee bleibt, was eh nicht bzw. kaum kontrolliert wird. Soviel zum Thema Scholz/Spd Abgaswerte/Abgasthematik.
Die U5 scheint ja wohl ihr Trauma zu sein, wenn Sie auch bei jedem anderen Thema darauf kommen. Ich bin da eigentlich ganz entspannt, da ich glaube, dass für sie, wenn sie denn kommt, spätestens in der Sengelmannstr Schluss ist, wenn die ersten Milliarden verbuddelt sind. Die Spd HH ist im Verkehrsbereich eh ganz groß darin etwas anzukündigen. Sie fahren dann eben weiter in den Bussardinenbüxen der Hha/Vhh und freuen sich über das ach so tolle „Busbeschleunigungsprogramm“. Gestern Abend mit der Linie M20/25 gefahren. Steht im Stau und hält an quasi jeder Ampel. Danke Herr Scholz für das beste Bussystem Europas….
Und immer schön fröhlich bleiben Loki?

Solange keine Rumpelbahn kommt, gibt es keinen Grund, miesepetrig zu sein, Genosse! 🙂

Aber schön, dass aus „die U5 kommt nie“ nach wenigen Jahren voller Planungsfortschritte ein „es kommt nur bis Haltestelle XY“ wurde. Wir sprechen uns dann in wenigen Jahren und dann kommt sie nur bis zum Hbf, dann zum schönsten Stadtteil Hamburgs und dann, naja, dann wettert man halt gegen andere leistungs- und zukunftsfähige Vorhaben. 😉

Abwarten. Es wird den Grünen ein Genuss sein, die U5 komplett zu beerdigen, je weiter fortgeschritten, desto besser. Egal was sie heute behaupten. Das ist die Rache, dass man ihnen ihre Straßenbahn wieder abgewürgt hat. Die zählen den Countdown schon…

Drean on Loki.
Das schlimmste was Sie mir antun können, ist mich Genosse zu nennen, was eine gewisse Nähe zu einer Partei impliziert, mit der ich im Verkehrsbereich nicht in Zusammenhang gebracht werden will. Ich bin im Gegensatz zu denen nicht in den 60/70 Jahren mit meinen Vorstellungen von Verkehspolitik stehen geblieben.
Also Loki, nicht noch einmal, bitte.

Hallo Senza,
zu erst ist es doch schön, dass sich Loki schon selbst Loki nennt. 😀

Und nachdem ich gesehen habe, dass Wandsbek Kerngebiet bei der letzten Umfrage in ein ganz zartes Rosa gefärbt war und die Grünen in HH nur 2%-Punkte zurückliegen, dann wusste ich sofort, dass die Wahl nicht in Eimsbüttel, Ottensen oder der Schanze entschieden wird, sondern in Wandsbek. Genau, in Wandsbek! Es reicht vollkommen aus, dass das Kerngebiet am entscheidenden Tag ein helles Grün trägt, mehr muss gar nicht sein, damit es endlich zu einer Verkehrswende weg von der Autoprivilegierung kommt. 😉

Und wie sehr dieser Seeheimer Partei Deutschlands der … schon jetzt auf Grundeis geht, zeigen die vielen Plakate an der Stein-Hardenberg-Straße mit grünem (sic) Aufkleber für einen „sozialen Klimaschutz“. 🙂

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