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Hamburg: Zahl der privaten Autos steigt weiter an

In Hamburg gibt es immer mehr private PKW. Die Umweltbehörde spricht von ernüchternden Zahlen. Trotzdem will der HVV seine Preise weiter erhöhen.
Christian Hinkelmann
Stau auf Hamburgs Straßen
Stau auf den Straßen in Hamburg durch immer mehr Autos

Trotz Fahrradförderung und Busbeschleunigung: In Hamburg gibt es immer mehr Autos. Zu Jahresbeginn waren 615.226 private PKW in der Hansestadt zugelassen – das sind 6.089 Wagen mehr als noch im Jahr zuvor.

Das geht aus aktuellen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes hervor. Demnach ist die Zahl der privaten Autos in den vergangenen fünf Jahren sogar um knapp 29.000 gestiegen (2011: 586.475 Privat-PKW).

Das ist zwar kein starker Anstieg – allerdings auch keine Trendwende.

Die meisten Autos stehen laut Hamburger Morgenpost im Stadtteil Lemsahl-Mellingstedt. Hier kommen 575 Privat-PKW auf 1.000 Einwohner. Danach folgen Nienstedten (500) und Schnelsen (418).

Überdurchschnittlich viele Privat-PKW in der HafenCity

Überdurchschnittlich viele Autos gibt es auch in der zentral gelegenen HafenCity. Hier kommen 357 private PKW auf 1.000 Einwohner, obwohl dieser Stadtteil seit Ende 2012 durch die neue U-Bahnlinie U4 erschlossen wird.

Besonders groß ist der Autoverzicht dagegen in den dicht bewohnten Stadtteilen Sternschanze (188 PKW/1.000 Einwohner) und St. Pauli (192). Auch auf der Veddel, in Harburg und Billbrook soll der Privat-PKW-Besitz laut Zeitungsbericht gering sein.

Im Schnitt kommen in Hamburg 339 private Wagen auf 1.000 Einwohner.

Umweltbehörde: „Ernüchternder Trend“

„Das ist ein ernüchternder Trend“, so der Sprecher der Hamburger Umweltbehörde …

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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8 Antworten auf „Hamburg: Zahl der privaten Autos steigt weiter an“

Das einzelwirtschaftliche Interesse wird verfolgt. Dabei nimmt man keine Rücksicht auf die Folgen. Genau das habe ich bereits mit meiner Einlassung gemeint, dass sich oftmals verschiedene Interessen und gleichermaßen die technischen und städtebaulichen Gegebenheiten gegenüber stehen (Thema: „Auf diesen Strecken bringt die geplante U5 Zeitvorteile“). Als die Stadt selber für den U-Bahnbau zuständig war – 1958-1992 – ging es bei allen Schwächen noch planvoller zu als heute. Die Hochbahn interessiert sich für ihre Betriebstechnik. Die Erschließung und die Verkehrsströme stehen eher hinten an. So sollte die U4, die als Stichstrecke zur Hafencity eben diese Investorenbahn ist, zusätzlich als Verstärker beim Billstedter Ast dienen. Dass man sich mit der Nutzung der Jungfernstieg-Vorleistung sinnvollere Anbindungen verbaut, schien nicht wichtig zu sein.
Die Deutsche Bahn will möglichst auf Kosten des Landes ihren Betrieb rationalisieren, indem sie Kopf- gegen Durchgangsbahnhöfe ersetzt. Auch hier wird nicht weiter nach der Sinnhaftigkeit gefragt, was die gewachsenen Verkehrsströme anbelangt. Nun sind die städtebaulichen Entwicklungen nun aber so, dass es seit langem Lücken in der Schnellbahn-Erschließung gibt. Statt nun eine gute Koordination des Lückenschlusses mit den Verkehrsströmen und den betriebstechnischen Bedingungen anzustreben, wurschteln alle Beteiligten vor sich hin, indem sie jeweils nur ihr eigenes Ziel verfolgen.
Gerade bei dem Thema Autoverkehr vs. ÖPNV wird zu ziemlich deutlich, wie die Missstände zu erklären sind. Wenn nämlich die „autogerechte Stadt“ eigentliches Anliegen der Politik war und weiterhin ist, verengen sich die Möglichkeiten des öffentlichen Nahverkehrs ohnehin. So wird das dargestellte Gegeneinander im ÖPNV-Bereich noch schlimmer. Es sticht ins Auge.

Auffallend, aber bezeichnend, dass sich zu diesem Artikel noch gar niemand von den ganzen „Stadtbahnhassern“ und „Senatspolitk-Schönrednern“* zu Wort gemeldet hat.

(* Dabei ist es egal, ob CDU oder SPD. Die Verkehrspolitik ist eh‘ die gleiche Hätschelung der Autofahrer mit der autogerechten Stadt.)

Das ist doch alles Mist.

„Das ist ein ernüchternder Trend“. Das soll wohl ein Witz sein:
Der Typ sitzt an den Tischen, wo Entscheidungen getroffen werden. Und?

Mit Bussen und einem (Vorsicht Euphemismus!) Schnellbahnnetz, das nicht mal den Bedarf im Jahr 1970(!) decken konnte und es heute erst recht nicht tut, wird das nichts Hamburg.

Es soll auch nichts werden, habe ich das Gefühl.

Hamburg hat die Politik(er), die es verdient.

PS. Schließe mich den Vorrednern umfänglich an.

Leider verstehen die Verantwortlichen unter „Kannibalisierung“ die Systemkonkurrenz U- und S-Bahn. Also Stadt und Bund wetteifern miteinander um die Fahrgäste. Es ist nicht zuletzt diese Ideologie, die seit Jahrzehnten sehr viel Schaden anrichtet – nicht nur im Nahverkehr, sie beherrscht sämtliche Bereiche der Wirtschafts- und Sozialpolitik.
Es wäre besser, das Ganze im Auge zu haben, um den Nahverkehr besser zu koordinieren. Dass mehr Linien besser wären, ist von Mr.C völlig zu recht aufgezeigt. Aber alles in eine Linie U5 zu zwängen, wirkt gefühlt billiger und schneller realisierbar. Außerdem kommt die HHA-Betriebstechnik ins Spiel, dass man keine Verknüpfung mit Bestandslinien möchte. Dies wäre nämlich die Folge, wenn man so baut, wie in den 70ern noch gedacht wurde.
Der Trend hin zum Auto ist hauptsächlich den Pendlern geschuldet. Dies ist ein Phänomen, dass wir seit den 70ern kennen. Man wohnt außerhalb im Speckgürtel und arbeitet in der Stadt. Diese Leute denken nicht daran, auf den Nahverkehr umzusteigen, auch wenn man noch so viel die Schnellbahnstrecken ausbaut. Sehr schön konnte ich beobachten, als bei der Stadtbahndiskussion 2008 bei einer Veranstaltung nahezu aggressiv das Argument kam, „wo bleiben die Autos?“. Auch das Zerschneiden des altgewohnten Winterhude wurde befürchtet. Früher konnte man noch quer über die Straße zum bekannten Apotheker. Das sei dann alles anders. Außerdem sei man froh gewesen, als die Straßenbahn endlich aus der Hudtwalckerstr. verschwand.
Das Auto ist nicht nur Prestigeobjekt, es ist seit Jahrzehnten eines der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in Deutschland und damit des Exports. Da müssen wirklich dicke Bretter gebohrt werden, um diesen Trend zugunsten des ÖPNV umzukehren.
Und Olympia? Das Geld, mit dem der Senat gerechnet hat, ist gar nicht vorhanden. Sage und schreibe setzte man auf Profite, die die Veranstaltung Olympia 2024 nach sich ziehen sollte. …

Zu dieser Meldung passt auch die Schließung des hervorragend fußläufig zu erreichenden Fern- und Regionalbahnhofs Altona, der in die Pampa am Diensteich (zwischen Friedhof, Gewerbegebieten und Kleingärten) verlegt wird und nur durch 1 Buslinie „erschlossen“ wird. Gleichzeitig werden in fußläufiger Entfernung zum jetzigen Bahnhof vier große Neubauvorhaben realisiert, die eigentlich als autoarme Stadtteile geplant waren: Neue Mitte Altona 1, Holstengelände, Neue Mitel Altona 2 und Kolbenschmidtgelände, von denen man nicht mehr fußläufig den neuen Bahnhof Diebsteich erreichen kann. Dazu passt, dass nach Abschluss der Planfeststellung klammheimlich der Stellplatzschlüssel in der Neuen Mitte Altona 1 von 0,4 Stellplätze pro Wohnung auf 0,8 Stellplätze „nachgesteuert“ wurde, weil die Investoren gemerkt haben, dass bei der miserablen ÖPNV-Anbindung der neuen Wohnquartiere sich die Wohnungen nicht zu den hohen Preisen verlaufen lassen. Das ist Hamburger Verkehrspolitik!!! Daher verhindert den Unsinnsakt der Schließung des Fern- und Regionalbahnhofs Altona!

Zitat: „Überdurchschnittlich viele Autos gibt es auch in der zentral gelegenen HafenCity“
–> Wer spätestens jetzt nicht einsieht, dass die U4 eine reine Investoren-U-Bahn war, ist und bleiben wird, die noch nicht einmal an der Kaiser-Wilhelm-Str. / Axel-Springer-Platz hält….etc. etc. etc. und jetzt sogar noch verlängert wird, obwohl in anderen Stadtteilen die Notwendigkeiten eines Schnellbahnanschlusses meist maximal nur mit höchstens geringfügigen Bauvorleistungen bis heute „gelöst“ worden sind….mit diversen Versprechen bzw. wohl erher Versprechern…., dann weiß ich einfach auch nicht !

Zitat: “ „Er zeigt, dass wir noch mehr Angebote wie (…) Ausbau des ÖPNV (…) schaffen müssen, um die Entscheidung der Menschen zu erleichtern, auf ein Auto in der Stadt verzichten zu können.“
–> Oh ja, am Besten man baut gleich noch eine zweite und dritte U-Bahnlinie in die Hafencity ! Das hilft bestimmt !

Es ist genauso wie das U5-Fiasko: Weiterhin keinen Anschluss an das eigentliche Barmbeker Zentrum (Hts. in Höhe Schwalbenplatz / Fuhlsbüttler Str.), sehr (sehr, sehr) wahrscheinlich die Weiterführung über den Hofweg, wo die Anwohner die Baustelle mit Sicherheit gar nicht vor ihrer Haustür haben wollen, dafür die U5 aber an den „wirklichen“ HVV-Kunden im Komponistenviertel (Winterhuder Weg bzw. auch weiter östlich) wunderbar dran vorbei (!) fahren wird und die U5 wahrscheinlich auch keinen Schwenk zum UKE vollziehen wird sonderen direkt zum Siemesplatz trassiert werden wird. WUNDERBAR !

Aber auch die Luruper und besonders die Bahrenfelder sollen wohl auch in Zukunft weiterhin zum Altonaer Zenrum mit irgend so einer „Innovations“-Linie (Bus) fahren, anstatt mit der dann teuer finanzierten U-Bahn. Einfach nur WUNDERBAR !

Die Hochbahn sucht ja lieber weiterhin nach ihren „guten Netzwirkungen“ ohne den Kannibalismus.
Obwohl die Lösungen eigentlich bereits seit den 70er Jahren für einen weiteren U-Bahn-Ausbau für jeden einsehbar sind: Das Ganze nennt sich Flächennutzungsplan (Grobtrassierungen der Schnellbahnlinien) !

Darin enthalten ist eine U-Bahnlinie in Richtung Siemesplatz und eine über das Zentrum von Altona nach Lurup/Osdorf ! Also 2 (!) U-Bahn-Linien !
Auf der anderen Seite eine U-Bahnlinie durch Winterhude zur Sengelmannstrasse und eine über das Zentrum von Barmbek nach Steilshoop/Bramfeld !
Zählt man 2×2 Aussenäste zusammen, egibt das für mich 2 (!) neue U-Bahnlinien, die sich eine Stammstrecke durch die Innenstadt teilen könnten.
Was damals in den 70er Jahren richtig war (F-Plan) kann heute nur umso mehr richtig sein, denn die Hansestadt ist bekanntlich seit dieser Zeit wieder deutlich gewachsen !
Und dieses Argument der Kannibalisierung der S-Bahn durch eine U5 als Südtrassierung (über Altona-Zentrum) ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Das wäre ungefähr so, als wenn man früher die U1 nach Wandsbek-Markt (heute brechend voll) seiner Zeit besser nicht gebaut hätte, weil diese Trassierung ja auch parallel zur U3 (heute brechend voll) und zur S1/S11 (heute brechend voll) in unmittelbarer Nähe verläuft.

by the way: Die neue S4, die zukünftig auch durch den City-Tunnel gejagt werden soll, soll komischer Weise die vorhandenen S-Bahn-Linien dann plötzlich nicht „kannibalisieren“ ?
Und ich frage mich bis heute ob nicht auch die zukünftige S-Bahn-Station Elbbrücken, die zZt. noch im Bau befindliche U4 „kannibalisieren“ wird, denn von den Elbbrücken – das ist kein Geheimnis bei soviel Kurvengefahre mit der U4 – geht es mit der S-Bahn dann viel schneller zum Hauptbahnhof !
Komischer Weise zählt da das Argument der Kannibalisierung überhaupt nicht.
Aber für die Herrschaften in der Hafencity ist ja sowieso keine Station zuviel, genauso wie für die im Hofweg (Hts. Zimmerstrasse/Hofweg) mit dann bester U-Bahnanbindung zu den Wasserflächen der Aussenalster in gerade einmal 480 Metern Fußweg. (Dann kann man ja später noch die Aussenalster zuschütten und mit einer Großwohnsiedlung bebauen. Merkt die Planungsabteilung der Hochbahn eigentlich überhaupt noch was ????????)

Wäre ich Bürgermeister, ich hätte nicht gerade die Hochbahn mit der Machbarkeitstudie der U5 beauftragt. Früher gabe es mal einer sehr fähige Abteilung der Baubehörde für Schnellbahn- und Großtunnelbau !

Aber, was solls, gebaut wird nachher ja sowieso maximal der U4 Stummel zur Danner Allee. Denn warum lässt man sich sonst so viel Zeit ?
1. Die Machbarkeitsstudie sollte eigentlich schon lange fertig sein – für die komplette U5 !
2. Warum war von Anfang an klar, dass der Baubeginn frühestens erst direkt NACH den nächsten Bürgerschaftswahlen stattfinden würde ?
und 3. Warum wird nicht, wie im jetzigen Koalitionsvertrag vereinbart, an beiden Enden der neuen U5 gleichzeitig geplant, denn schließlich sollte nach den Koalitionsvereinbarungen der Bau der U5 von beiden Seiten in Richtung Innenstadt erfolgen !? (PS.: …ich weiss warum !)

Es bleibt traurig was die vollen Bahnen und Strassen in Hamburg und dem Umland betrifft. Und sowas wollte mal Olympia-Stadt werden !
Was passiert jetzt eigentlich mit den („nur“) 1,2 Mrd Euro aus der Stadtkasse, die der Bürgermeister ursprünglich mal für Olympia ausgeben wollte ? Jedes Jahr sollten doch 200 Mio Euro frei werden, für volle 6 Jahre lang, für die Olympiafinanzierung durch die Hansestadt !

Gruß
Mr.C

PS.:
@HVV-Kritiker und @Jan Bühler
Meine volle Zustimmung !!!

Parkgebühr bleibt gleich (auf günstigem Niveau, sofern nicht eh illegal geparkt wird), ÖPNV wird teurer. ÖPNV-Nutzung stagniert, Zahl der Autos steigt.
ÖPNV-Nutzer müssen die jährliche Gebührenerhöhung erdulden – wenn man die Parkgebühren anpassen will kommt schnell der Vorwurf „Gebührenschock“ auch wenn man nur einige Jahre Erhöhungsrückstau abarbeitet – das lässt sich nur vermeiden indem die Parkgebühren mindestens genau so regelmäßig erhöht werden.

Da haben wir sie wieder, diese wunderbare verkorkste Verkehrspolitik in Hamburg!
Es ist wie damals mit der Straßenbahn: „Es war vieleicht ein Fehler, sie einzustellen, aber den können wir nun leider nicht mehr ändern.“
Heute: „Es war vieleicht ein Fehler, alles auf eine autogerechte Stadt auszurichten, aber den können wir nun leider nicht mehr ändern.“

„Überdurchschnittlich viele Autos gibt es auch in der zentral gelegenen HafenCity. Hier kommen 357 private PKW auf 1.000 Einwohner, obwohl dieser Stadtteil seit Ende 2012 durch die neue U-Bahnlinie U4 erschlossen wird.“
Bsp. Linie U4: Es ist immer wieder lustig zu sehen, wie in Hamburg immer genau das gemacht wird, was nicht gebraucht wird oder falsch ist.

Mal sehen, wie in etwa 8 Jahren die PKW-Statistik gegenüber heute in der Busbrookhöhe und am Knill aussieht? Ich ahne schon wie.
Bsp. „Oldenfelde“: Es ist immer wieder lustig zu sehen, wie in Hamburg immer genau das gemacht wird, was nicht gebraucht wird oder falsch ist.

„Er zeigt, dass wir noch mehr Angebote wie ‚Hamburg wird Fahrradstadt‘, Ausbau des ÖPNV oder die Barrierefreiheit von U-Bahnhöfen schaffen müssen, um die Entscheidung der Menschen zu erleichtern, auf ein Auto in der Stadt verzichten zu können.“
Das wird es wohl kaum bringen.
Fahrradstadt: Das ist der blanke Lacher und dient nur zur Beruhigung des „grünen“ Gewissens nach dem allseitigen Verrat der „Grünen“ an ihren Idealen. (Naja, da die Szeneviertel ja so besonders gut bezüglich der PKW-Rate abschneiden, können sich die „Grünen“ dort als besondere Revolutionäre empfinden. Ist natürlich auch keine Kunst bei einem 5-Minuten-Dauertakt, zwar mit der lahmsten, leistungsschwächsten, nostalgischsten U-Bahn und mit mehr als die Hälfte dazu passendem Wagenmaterial, aber immerhin. Aber das kann ja ich als einer aus dem blauen (?) Wandsbek nicht verstehen…)
Ausbau des ÖPNV: Schwammiger geht’s kaum. Aber solange nicht endlich mal über ein attraktives alternatives Verkehrsmittel nachgedacht wird, wird das nix. (Ein Bus, auch wenn er wie eine Stadtbahn aussieht, ist ein Bus, ist ein Bus, ist ein Bus…) Ich habe da schon X Vorschläge gemacht; wärme ich jetzt nicht wieder auf.
Barrierefreiheit von U-Bahnhöfen: Genau! Das isses! Das bringt die Massen zum ÖPNV! Ich glaube, ich bin im falschen Film oder ziehe demnächst die Hosen mit der Kneifzange an. Vielleicht versucht man es erst einmal mit mehr Kundenfreundlichkeit und dem Entgegenkommen auf Wünsche.
Beispiel Abstände der Linie-9-Haltestellen stadteinwärts: Studio Hamburg – „Bf. Tonndorf“ (Tonndorfer Hauptstraße) 180 Meter (selbst abgeschritten!), „Bf. Tonndorf“ (Tonndorfer Hauptstraße) – Friedhof Tonndorf rd. 800 Meter, Friedhof Tonndorf – Nordmarkstraße etwas mehr als 200 Meter. Und genau dort, wo relativ viele Menschen im Einzugsgebiet wohnen, fährt der Bus mit Tempo vorbei. (Es ist immer wieder lustig zu sehen, wie in Hamburg immer genau das gemacht wird, was nicht gebraucht wird oder falsch ist.)

Und das vollkommen „richtige“ Signal auch hier zum Schluss: die ständigen Tariferhöhungen. Die müssen aber sein, um z.B. die Spezialisten hoch zu bezahlen, die sich den Kopf darüber zerbrechen, wie z.B. intelligente Umsteigeübergänge verhindert werden können (Eilbus fährt genau an der Hst. durch, an der man in eine andere Linie umsteigen könnte und 10 min schneller wäre), ja keine indirekten Taktverdichtungen durch überlagerte Linien entstehen (lieber alle Busse im Konvoi fahren lassen), Busse bei gerade ankommende U-Bahnen abfahren zu lassen (Klassiker: Linie 27 in Farmsen Richtung Tonndorf) usw. usw. Ist alles schwere Logistikarbeit!
Apropos Linie 27: Die bewegt sich so langsam durch die Stadt, dass so etwas niemals eine Alternative für den Autofahrer ist. Ebenso unattraktive Fahrzeiten mit dauerndem „Abbummeln“ bei der Linie 9 in der NVZ.

Es ist eben ein billiger, minderwertiger ÖPNV, der zudem extrem überteuert ist, und dafür stehen nun mal drei Buchstaben.

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