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Hamburger Autofahrer müssen ab heute für Park+Ride zahlen

Der Umstieg vom Auto auf Busse und Bahnen in Hamburg wird teurer. Nutzer von Park+Ride-Stellplätzen müssen ab heute Gebühren zahlen. Damit soll die Qualität der Anlagen erhalten und ausgebaut werden.
Christian Hinkelmann
Anzeigetafel an Park and Ride-Anlage
Anzeigetafel an Park and Ride-Anlage in Hamburg-Rahlstedt

Pro Tag werden 2 Euro Parkgebühr fällig, im Monat kostet ein P+R-Platz 20 Euro, eine Jahreskarte gibt es für 200 Euro.

Während die Tages- und Monatskarten direkt in den P+R-Anlagen an neuen Parkscheinautomaten gekauft werden können, gibt es die Jahreskarte nur in ausgewählten HVV-Servicestellen gegen Vorlage einer gültigen HVV-Abokarte.

Die neue Gebührenregelung gilt ab heute erst einmal nur an zehn ausgewählten Park+Ride-Standorten, die laut HVV bereits heute über ein Qualitätsniveau verfügen, dass bis 2017 auch an allen anderen Standorten Standard sein soll. Dazu gehören Videoüberwachung, Notrufeinrichtungen, bessere Beleuchtung und optimierter Handyempfang.

An diesen zehn P+R-Standorten kostet das Parken ab heute Geld:

  • Bergedorf (Parkhaus und Parkplatz)
  • Harburg
  • Meiendorfer Weg
  • Nettelnburg
  • Neugraben
  • Neuwiedenthal (Parkhaus und Parkplatz)
  • Rahlstedt
  • Steinfurther Allee
  • Veddel (Parkhaus und Parkplatz)
  • Volksdorf

Scharfe Kritik an der neuen Gebührenregelung kommt von der CDU. „Für diese P+R-Abzocke gibt es keine vernünftige Begründung. Der SPD-Senat will das bisher kostenlose Angebot einfach nicht mehr fortsetzen, sondern zukünftig die Autofahrer zur Kasse bitten“, so der verkehrspolitische Sprecher Klaus-Peter He…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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7 Antworten auf „Hamburger Autofahrer müssen ab heute für Park+Ride zahlen“

Autofahrer werden in Zukunft noch mehr zur Kasse gebeten werden. Im Oktober beschäftigt sich ein Gericht mit der Klage des BUND. Hamburgs NO2-Werte werden regelmäßig überschritten. Sollte Hamburg den Prozess verlieren, wars das mit Autos in der City. Ohne Maut geht dann sicher bald nichts mehr (s. auch Hamburger Abendblatt vom 16.08.14)

@ Max: Wenn die Autofahrer die Möglichkeit hätten, mit dem Auto kostenlos direkt vor der Tür an der Firma zu parken, würden es 99% der Park&Ride Nutzer schon längst tun! Aber bei mir in der Firma müsste ich 50 EUR im Monat für die Tiefgarage zahlen. Da sind 20 EUR im Jahr ein Witz.

Das Ziel ist offensichtlich: ein weniger kostenintensiver ÖPNV, der keine oder nur noch sehr geringfügige Subventionen benötigt. Ebenso will man vermeiden, dass dort auch geparkt wird, wenn man den ÖPNV gar nicht nutzt, was wiederum den ÖPNV-Nutzer benachteiligen würde. Das wird früher oder später als Qualitätsmerkmal unter den Nutzern anerkannt werden, wenn man dafür auch wirklich einen Parkplatz bekommt. Wenn das nicht der Fall sein wird, wird es sicherlich verdammt schnell verdammt schlechte Presse geben:-)
Alles was zur ÖPNV-Infrastruktur gehört soll nach dem Verursacherprinzip „abgerechnet“ werden. Wer die Sache nutzt, der soll halt die Zeche zahlen und dann kann er halt auch verlangen, dass er einen Platz bekommt

In Harburg „zahlt“ man auch noch dafür, daß dort ganz bizarr Fahrräder vergrault werden. Im Prinzip versucht man jede Form von (total legal) im öffentlichen Raum abstellen dort als „wild“ zu kriminalisieren, um auch diese in die Fahrradkäfige zu zwingen, ob man will oder nicht…

als Nutzer sowohl der Park + Ride – Plätze (PKW) wie auch der Bike + Ride – Plätze (Fahrräder) finde ich die Gleichbehandlung richtig:
Die vor Vandalismus geschützten Fahrradplätze (Fahrradboxen bzw. Fahrradbügel im abgeschlossenen Fahrradkäfig) kosten ja auch Geld (Jahresgebühren). Fahrradparken am (S-)Bahnhof ohne solche Sicherungen überleben viele gute oder schlechte Räder bekanntlich nicht lange 🙁
Warum sollte auch PKW-Parken kostenlos sein und allein „gesichertes“ Fahrradparken Geld kosten?

Was soll die Aufregung der CDU. Mit der Regelung zum P+R-Zuschlag zieht Hamburg mit Umlandgemeinden, wo das Nutzen der P+R-Anlagen schon längere Zeit gebührenpflichtig ist, nach.

Mit dieser Maßnahme vergrault man Wähler! Vor allen Dingen ist die Vermarktung große Grütze: Warum für etwas bezahlen, was am Vortag in der gleichen Qualität kostenlos war? Wenn man wenigsten vorher kleine (kosmetische) Bauarbeiten durchgeführt hätte, um das Ergebnis nun unter einem neuen Logo und Namen („Premium-Parken“ etc.) einzuführen, dann wäre zwar ebenfalls das Murren groß gewesen, aber wenigstens noch einigermaßen nachvollziehbar. Dass nun für Pendler 200 EUR pro Jahr extra fällig werden – zusätzlich zu den ohnehin durchgeführten HVV-Preiserhöhungen – wird dafür sorgen, dass manche Pendler zukünftig nicht bereits auf dem P&R-Parkplatz aussteigen werden, sondern direkt auf dem Firmenparkplatz!!!

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