Hochbahn: Erste Wasserstoff-Gelenkbusse in gut zwei Jahren

Die Hochbahn will neben Elektrobussen auch verstärkt auf Wasserstoff setzen. In gut zwei Jahren sollen die ersten Wasserstoff-Gelenkbusse in Hamburg fahren – aus einem bestimmten Grund.
Christian Hinkelmann
Wasserstoffbus in der HafenCity in Hamburg
Ein Wasserstoffbus der Hochbahn auf der Linie 111 in der HafenCity (Magellan-Terassen)

Nachdem die Hochbahn bei der laufenden Umstellung ihrer Busflotte auf lokal emissionsfreie Fahrzeuge zuletzt nur reine Elektrobusse gekauft hat und bis Jahresende 30 Fahrzeuge dieser Art besitzen wird, will das Unternehmen künftig aber auch verstärkt auf Wasserstoff setzen.

Ende 2021, also in gut zweiJahren, sollen die ersten zwei Elektro-Gelenkbusse in Hamburg fahren, die mit einer Brennstoffzelle ausgerüstet sein werden. Darin wird Wasserstoff in elektrische Energie umgewandelt, die wiederum den Elektromotor antreibt.

So lässt sich die derzeit noch sehr kurze Reichweite von Elektrobussen, die derzeit noch bei 150 bis 200 Kilometern liegt, laut Hochbahn auf bis zu 400 Kilometer steigern.

Hochbahn und Mercedes vereinbaren Entwicklungspartnerschaft

Die Hochbahn und Mercedes-Benz haben für den Bau dieser beiden neuen Wasserstoff-Busse eine Entwicklungspartnerschaft vereinbart.

Basis des geplanten neuen Modells ist die Fahrzeugbaureihe “eCitaro”, die mit einer Brennstoffzelle erweitert werden soll.

Beim “eCitaro” handelt es sich um einen serienreifen Batteriebus, von dem die Hochbahn derzeit schon mehrere Exemplare besitzt ­– allerdings nicht als Gelenkbus, sondern als kurzer Solobus.

Verkehrssenator gilt als großer Wasserstoff-Anhänger

Neben dem Reichweitenvorteil könnte es möglicherweise noch einen weiteren Grund geben, warum die Hochbahn künftig wieder verstärkt auf Wasserstoffantriebe setzen will – und der wäre politisch.

Verkehrssenator Michael Westhagema…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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3 Antworten auf „Hochbahn: Erste Wasserstoff-Gelenkbusse in gut zwei Jahren“

Tschentscher hatte zwei Tage vorher in Japan laut Abendblatt der deutschen Industrie noch mangelnden Tatendrang und Innovation vorgeworfen! Das macht auch Sinn. Denn vor lauter Deutschland-sucht-die-SPD und Klimaprotesthysterie verpasst Deutschland gerade massenweise (Umwelt-)Innovationen. Wer chinesische Medien lesen kann, da kommt einem Deutschland oft wie ein Entwicklungsland vor….

Beim E-Auto hat Deutschland den Trend schon verschlafen. In Shenzhen fahren über 10.000 E-Busse herum. Angeblich (!) sind chinesische Busse hier nicht brauchbar… Weil irgendwelche Griffstangen nicht richtig montiert sind, aber nicht weil der Antrieb nicht funktioniert.

Die Briten bauen die sauberen Busse selbst und kaufen einfach den Antriebsstrang von BYD zu. So kommen umweltfreundliche Busse auf die Straße und mitten in London fahren die längst. Wer das abenteuerliche E-Bus-Depot in London-Waterloo mal gesehen hat (Tetris ist nichts gegen das Einparken der E-Busse dort), denkt zuerst an Hinterhof-Kaschemme und ruft dann laut nach DIN-Normen. Aber es funktioniert! Die Briten können improvisieren, während bei uns immer alles erst perfekt sein muss. Den harten Brexit kriegen die daher vermutlich besser hin, als wir derzeit hoffen.

Deutschlands Stärke ist die Antriebstechnik. Wenn wir unsere Industrie retten wollen – und von deren Erträgen hängen der Wohlstand, der soziale Frieden und vor allem die ehrgeizige Klimapoltik ab! -, dann muss Deutschland das Thema Wasserstoff schnell besetzen. Außerdem gibt es im Norden nun mal mehr Windstrom als in Oberbayern, mit dem sich die H2-Produktion wirtschaftlich und umweltfreundlich gestalten lässt.

Sie haben vergessen, die Massen an am Straßenrand gestrandeten Elektrofahrzeugen in chinesischen Städten zu erwähnen. Aber hey, das macht ja nichts, denn Deutschland hat ja den Anschluss längst verloren, weil hier eben erst Serienreife angestrebt wird und man nicht Massen an unfertigen Produkten in den Markt wirft, um hübsche Zahlen präsentieren zu können. Ganz genau.

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