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Hochbahn lässt On-Demand-Shuttles zum HVV-Preis in Hamburg untersuchen

Studie im Auftrag der Hochbahn sieht vor allem im Raum Wandsbek große Potentiale für On-Demand-Shuttles zum HVV-Preis. Doch wie steht es um die Wirtschaftlichkeit solcher Dienste?
Christian Hinkelmann
Ein Ioki-Shuttle am S-Bahnhof Elbgaustraße.
Ein Ioki-Shuttle am S-Bahnhof Elbgaustraße.
Foto: Christian Hinkelmann

Wie viele Autofahrer in Hamburg würden auf den Öffentlichen Nahverkehr umsteigen, wenn Bahnen und Busse in bestimmten Gebieten durch On-Demand-Shuttles zum HVV-Preis ergänzt würden, die ohne festen Fahrplan auf Abruf fahren?

Diese Frage hat die Hochbahn von der Deutsche-Bahn-Tochter Ioki untersuchen lassen, die bereits in Osdorf, Lurup und Billbrook so einen On-Demand-Service betreibt.

Die Antwort in der Analyse: Rund 150.000 Hamburgerinnen und Hamburger würden zumindest von so einem Shuttle-Angebot profitieren, weil sie derzeit kein vergleichbares HVV-Angebot vor ihrer Haustür haben. 6,5 Millionen private Fahrzeugkilometer ließen sich somit täglich einsparen.

Vor allem in Wandsbek würden sich On-Demand-Angebote lohnen

Vor allem die Stadtteile im Nordosten Hamburgs, wie Wandsbek, würden durch Mobilitätslösungen, die dem individuellen Bedarf der Fahrgäste und nicht festen Fahrplänen folgen, deutlich aufgewertet, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Deutschen Bahn und der Hochbahn. Wichtig ist demnach, dass die Shuttlebusse leicht zugänglich und in den HVV-Tarif integriert sind.

Jede im Shuttle zurückgelegte Strecke wäre laut der Analyse durch die direkte Anbindung an ÖPNV-Haltestellen im Schnitt 60 Prozent kürzer als der entsprechende Weg im privaten Auto.

Die Mobility Analytics Studie sollte laut Pressetext untersuchen, wie ein vernetzter, emissions- un…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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Sie hat nur wenige Fahrgäste, fährt in Holstein durch Wald und Wiesen und um die einzige größere Stadt macht sie einen großen Bogen: Die U-Bahnlinie U1 zwischen Volksdorf und Großhansdorf ist ein kurioses Unikat im HVV. Deswegen wurde sie vor 111 Jahren absichtlich um Ahrensburg herum gebaut und darum gab es Überlegungen, dort Lastwagen auf Schienen fahren zu lassen.

10 Antworten auf „Hochbahn lässt On-Demand-Shuttles zum HVV-Preis in Hamburg untersuchen“

Die Kostenschätzung von vier iokis für Ahrensburg entsprach einem Drittel der heutigen ÖPNV-Kosten und dazu noch mit längeren Wartezeiten.

In der City lässt sich bei einem Versuchsbetrieb der Pooling-Effekt am leichtesten prüfen, weil es dort häufig Relationen zum Bündeln gibt. Kommt dies dort nicht zustande, braucht man es auf dem Land nicht versuchen.

Ein System wie Moia ist doch ideal für das Umland, keine Ahnung warum das ausgerechnet nur in der gut erreichbaren City fahren darf. Damit wäre ein flächendeckender ÖPNV günstig machbar.
Wenn dann noch Fahrrad Schnellstrassen dazu kommen können immer mehr Leute vom Auto auf Fahrrad und ÖPNV umsteigen.

Genau! Moia macht dort Sinn, wo der ÖPNV schwach nachgefragt wird. Und wo betreibt man es? Wo es in Konkurrenz zum ÖPNV steht. Sinnloser geht es nicht mehr.

„Wenn dann noch Fahrrad Schnellstrassen dazu kommen…“

Was denn nu: Fahrrad oder Schnellstrassen?
Oder vielleicht gar Fahrrad-Schnellstraßen?

Die für Berlin genannten 43 Mio. sind der Betrag, der für eine Ausdehnung des BerlKönigs auf das gesamte Stadtgebiet notwendig wäre, wie es die dortige BVG auch tun möchte.

Aber natürlich bleibt die Frage, wer das bezahlen soll. Denn eine Verkehrswende ist ohne solche Angebote wie MOIA oder ioki in den Randgebieten und im Umland überhaupt nicht denkbar. Hamburgs Nordosten umfasst insbesondere die Walddörfer, also große Gebiete mit Einzelhausbebauung. Für diese Gebiete will der Bürgermeister immerhin noch eine 10-Minuten-Garantie anbieten und das ist mit konventionellen Buslinien völlig unmöglich.

Fachleute gehen inzwischen davon aus, dass das Auto in solchen Bereichen bis zur Ankunft des autonomen Fahrens nicht ersetzbar ist und hoffen nun darauf, dass die Bürger sich selbst per Auto oder Rad zur nächsten Bahnstation bewegen. Wo sie ihr Auto dann abstellen sollen, sagen sie allerdings nicht. Die 150.000 zusätzlichen Parkplätze allein im Hamburger Raum müssten ja irgendwo hin und erst einmal gebaut werden. Auch die Frage der dann notwendigen Kapazitäten auf den Bahnlinien ist völlig ungeklärt. Und was macht man, wenn Herr Spahn rät, nicht mehr mit der U-Bahn zu fahren?

„Vor allem in Wandsbek würden sich On-Demand-Angebote lohnen“

Da habe ich persönlich erhebliche Zweifel. Im überversorgten Wandsbek scheitert man schon an der Nutzung einer idiotensicheren U-Bahn-Ampel. Wie sollen diese SUV-verliebten Bewohner der Walddörfer mit einer App ein Shuttle ordern? Vollgepumpt mit U-, S- und Regionalbahnen, aber nicht einmal die Elbvororte haben einen so hohen MIV-Anteil. Sollte man zurück an Preußen geben und gut ist.

Geographie oder Genauigkeit ist nicht Ihre Stärke. Die Walddörfer sind viele Kilometer von der ehemaligen UBahnampel (Wandsbek Markt) entfernt. In den Walddörfern fahren auch keine S-Bahnen und keine R-Bahnen und nur in einigen von ihnen verläuft eine Ubahn.

Ach Loki, doch nicht die ollen Preußen. Wenn schon, dann wollen wir den dänischen Adel wieder haben.

Morgen lasse ich mich wieder von der RB81 vollpumpen.
😀

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