Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Hochbahn macht Weiterbetrieb von U-Bahn und Bussen möglich

Die Hochbahn hat die Voraussetzungen für einen Weiterbetrieb von U-Bahn und Busse in Hamburg geschaffen. Dafür verkauft sie jetzt ihre Anteile an Metronom und Nordbahn.
Christian Hinkelmann
Ein Hamburger U-Bahn-Zug vom Typ DT5 am Rödingsmarkt auf einem Viadukt
Ein Hamburger U-Bahn-Zug vom Typ DT5 am Rödingsmarkt auf einem Viadukt

Nach einer langen Hängepartie hat die Hochbahn die Voraussetzungen geschaffen, den U-Bahn- und Busverkehr in Hamburg weiter betreiben zu können. Dafür wird das städtische Unternehmen bis spätestens Juli seine Anteile an der Beteiligungsgesellschaft Benex verkaufen.

In dieser Gesellschaft hat die Hochbahn ihre Beteiligungen an Bahngesellschaften außerhalb Hamburgs gebündelt – dazu gehören zum Beispiel der Metronom in Niedersachsen, die Nordbahn in Schleswig-Holstein, die Agilis in Bayern oder Cantus in Hessen.

Verkauf der Benex-Anteile ist für die Hochbahn zwingend nötig

Der Verkauf ist zwingend nötig, damit die Stadt Hamburg den Weiterbetrieb von U-Bahn und Busen Ende dieses Jahres direkt an die Hochbahn vergeben kann. So eine Direktvergabe ist nach EU-Recht (Verordnung 1370/2007) nur erlaubt, wenn sich das Unternehmen weder direkt noch indirekt außerhalb ihres Heimatmarktes im Wettbewerb betätigt. Hamburg strebt so eine Direktvergabe an.

Hochbahn-Anteile sollen an britischen Fonds verkauft werden

Die Hochbahn-Anteile der Benex – insgesamt 51 Prozent – sollen an den britischen Infrastrukturfonds INPP verkauft werden. INPP ist derzeit mit 49 Prozent an der Benex beteiligt und wird damit künftig zum alleinigen Besitzer.

Die Hochbahn hatte die Benex im Jahr 2007 gegründet. Angekündigtes Ziel war es, mit dem eingebrachten Kapital des Fonds deutschlandweit im Verkehrsbereich schneller expandieren zu können. Der ehemalige Hochbahn-Chef wollte damit vor allem der Deutschen Bahn im Nahverkehr Konkur…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Bauarbeiten für die U5 südlich der Haltestelle Sengemannstraße: Die beiden Gleise der U5 werden zwischen den bestehenden Gleisen der U1 liegen und schwenken dann auf Höhe der Kräne Richtung City Nord aus.

Kostenexplosion bei der U5 in Hamburg: Lohnt sich der Bau jetzt noch?

Der Bau der neuen U-Bahnlinie U5 in Hamburg verteuert sich massiv um mehr als eine Milliarde Euro. Damit wird die U5 zur teuersten Tunnellinie, die jemals in Hamburg gebaut wurde. Doch ein Ausstieg ist im Grunde keine Alternative. Bei einem Baustopp müsste die Stadt wohl ähnlich viel zahlen wie bei einem Weiterbau der kompletten Strecke – aus diesen Gründen.

Der Hamburger Hauptbahnhof - der meistgenutzte Bahnhof Deutschlands.

Geheime Tunnelpläne: Revolution für Hamburger Hauptbahnhof?

Bislang unter Verschluss gehaltene Idee des Bundes verspricht eine spektakuläre Lösung für den überfüllten Hamburger Hauptbahnhof und das Bahn-Nadelöhr an den Elbbrücken. So sieht der Plan aus, der großes Potenzial für den Schienenknoten Hamburg hätte.

Emsiges Arbeiten im Gleisdreieck am S-Bahnhof Hasselbrook. Hier soll die S4 aus der S1-Strecke ausfädeln und Richtung Bad Oldesloe führen.

So weit sind die Bauarbeiten an der neuen S4 in Hamburg

Seit Tagen ist die S-Bahnlinie S1 im Hamburger Nordosten voll gesperrt, weil dort an der künftigen S4 gebaut wird. Was passiert da genau? Wir waren vor Ort und zeigen aktuelle Bilder vom S4-Baufortschritt. Langsam wird der Zeitplan sportlich.

10 Antworten auf „Hochbahn macht Weiterbetrieb von U-Bahn und Bussen möglich“

Also meiner Meinung nach macht die Hochbahn insgesamt einen ziemlichen Job, man muss sich da ja nur mal die Puenklichkeisquoten von Hochbahn und S-Bahn, oder die Baukosten und -zeiten bei Neubauvorhaben anschauen.

Die Geschaeftsidee hinter der Benex – dass die neue Tochter von der Hochbahnexpertise profitieren kann und so andere, schlechter ausgestelle Unternehmen verbessern kann – war (und ist) auch plausibel.

Von staedtischer Sicht allerdings macht eine Ausschreibung der U-Bahnstrecken wenig Sinn, da die Fahrgastzahlen viel mehr durch Entscheidungen der Stadt bestimmt werden als von der Qualitaet des Betreibers, und der Betreiber wie schon gesagt die Sache relativ gut macht. Was koennte eine Ausschreibung verbessern? Mal verglichen mit dem Risiko dass es zu einer Verschlechterung kommen kann…

Hahaha,

sie verteidigen die Beteiligung der Hochbahn und loben gleichzeitig den (guten) Job, den sie angeblich macht.

Offensichtlich verstehen Sie hier diverse Zusammenhänge nicht. Haben sie schonmal dran gedacht, dass die Hochbahn so gut da steht, eben WEIL sie sich keinem Wettbewerb unterziehen muss? Einem Wettbewerb wohlgemerkt, mit dem die BENEX die DB ändern Orts überzieht.

Wenn in Ausschreibubgen der billigste gewinnt, dann wird als erstes an Personal- und Fahrzeugreserven gespart. Und das führt dann zu Engpässen, die sofort zu Ausfällen führen. ÖPNV auf Ramschniveau. Die Hochbahn hat das Problem nicht. Sie kann hochgradig defizitär arbeiten, und muss sich null sorgen um Preiskampf machen. Und weil sie genau weiß, dass sie in einem Bieterwettlampf anderen Unternehmen gnadenlos unterlegen wäre zieht sie die Reissleine.

Ich sagte ja schon eingangs: Die Hochbahn Fanboys hier werden natürlich trotzdem nur sehen, wie toll die Hochbahn ist.

ÖPNV könnte überall so toll sein, wenn er nicht verramscht werden würde.

Ich hätte wirklich gern auf unserer RB81 einen 5% niedrigeren Pünktlichkeitswert als die S-Bahn (oder einen 8% niedrigeren als die U-Bahn). Wirklich. Aber bei uns fallen wieder massenweise Bahnen aus oder sind „unendlich“ verspätet. Und keinen interessiert’s.
Ich wiederhole mich da sehr gern: Ob 94,x% oder 97,x% pünktlich sind Luxusprobleme, die die gern hätten, die neidisch im Hbf auf die ständig abfahrenden S-Bahnen schauen, während der eigene Zug einfach nicht abfahren will – 5min Verspätung – 10min -15min – 20min … Wie gerade heute beim (eigentlich) 18:08 Uhr-Zug.

Aber wie gesagt, für manche ist eben schon 94,x% das Chaos. Aber sicher wird irgendwann in St.Pauli die U-Bahn alle 0,5min fahren. Das wird dann wohl einigen immer noch zu wenig sein…

Zur Fassungslosigkeit:
Da haben sich die Götter der Hamburger Nahverkehrsszene ja wohl ihren Himmel etwas anders vorgestellt.

Lieber Johannes K.(ahrs?),

wir wissen doch alle, dass die Hanseaten-SPD CSU und FDP in einer Person ist. 😉 Da tut die Verramschung an eine Heuschrecke auch nichts mehr zur Sache.

Nur traurig ist, dass die verlogenen Grünen in Hamburg immer wieder gewählt werden. So braucht sich die SPD nicht zu sorgen, dass ihnen irgend wann einmal der Junior abhanden kommt.
(Übrigens hatten die Grünen sogar ihre beste Verkehrspolitik betrieben, als sie auf die CDU angewiesen waren. Da hatten sie wenigstens noch den Mut gehabt, fortschrittliche Projekte, wie die Stadtbahn, anzugehen. Auch wenn sie diese leider in ihrer typischen Art gegen die S4 „ausgespielt“ hatten. Jetzt sind sie nur noch OPA („Olaf-Peter-Alternativlos“). 😉

Die Beteiligung der Hochbahn an BENEX und der Nordbahn machte sehr viel Sinn. Jetzt ohne Not diese Anteile an eine englische Heuschrecke zu verkaufen, nur weil man offensichtlich einen Bieterwettbewerb um den Betrieb des Hamburger Bus- und U-Bahnnetz scheut, zeugt davon, dass die Hochbahn doch nicht so glänzend darsteht, wie sich sich immer präsentiert.
Es ist schon eine gefährliche Fehlentwicklung, dass die EU-Regularien überhaupt solche Vorgaben machen. Das stärkt nicht gerde das Vertrauen in Europa! Noch problematischer ist, dass Hamburg die BENEX-Anteile jetzt an einen bald nicht mehr der EU angehörenden britischen Investor verkauft. Der hat dann für die für die Hamburer Pendler sehr wichtigen Linien ein erhöhtes Erpressungspotential. In wenigen jahren wird man diese Fehlentscheidung bereuen. Es ist schon auffällig, dass viele der anfänglich hochgelobten „Wettbewerber“ im SPNV aus dem Ausland kommen und jetzt erhöht die Politik auch noch den Druck auf die DB AG, Arriva, mittels derer die DB in diesem Pokerspiel mitspielte, und dort sich z.T. besser (fahrgastfreundlicher) aufführte als im Inland und daher lernen konnte, zu verkaufen. Die übereilt und ohne öffentliche Beteiligung getroffene Verkaufsentscheidung mit Abschreibungen aus dem Jahr 2015 zu begründen dürfte wohl nicht das richtige Argument sein.

@ Nahverkehr Hamburg: _das_ Unternehmen => „seine Anteile an der Beteiligungsgesellschaft“ (nicht „ihre“) und „außerhalb seines Heimatmarktes“ (nicht „ihres“)

Und als Nachtrag in immernoch vorhandener Fassungslosigkeit:

Weil man dann auch noch feststellt, dass man sich durch dieses Vorgehen in Hamburg einem Wettbewerb stellen muss, den man offensichtlich nicht bestehen kann, mit dem man aber andere Bahnen überziehen will, trennt man sich lieber feige und schnell von den Anteilen.

Ich bin immernoch fassungslos. Aber die Hochbahn Fanboys hier unter den Kommentaren wird sicherlich weiter einiges einfallen, warum die Hochmutbahn im Vergeleich zur DB gottähnliche Perfektion erreicht.

Siehst du, so schnell geht’s wieder mal bei den „Hochbahn Fanboys“. Nicht mal 2 Tage nach deiner Prophezeiung hat’s gedauert. 😉

Es ist doch schon nicht mehr lächerlich, es ist doch krankhaft idiotisch, dass ein Unternehmen, dass dem Bundesland Hamburg gehört eine Tochtergesellschaft gründet, um der Bundeseigenen Bahn im Preiskampf Konkurrenz zu machen. Und dann merkt die staatlich subventionierte Hochbahn, dass sich im Regionalverkehr keine Gewinne erwirtschaften lassen. Es ist doch unfassbar.

Und dann wundert man sich über Nahverkehrsangebote zu Discounter Qualität.

Man ist wirklich sprachlos. Mir liegen Worte auf der Zunge, die wohl verhindern würden, dass dieser Kommentar frei geschaltet wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert