Nach den jüngsten Rekordergebnissen bei der Hamburger Hochbahn fordert die CDU eine Preisbremse im HVV.
Damit solle die Attraktivität von Bussen, Bahnen und Fähren auch langfristig sichergestellt werden, sagte CDU-Verkehrspolitiker Dennis Thering im Hamburger Abendblatt.
LINKE-Verkehrsexpertin Heike Sudmann geht sogar noch einen Schritt weiter und fordert kostenlose HVV-Tickets für Menschen mit wenig Einkommen – Kinder, Schüler, Azubis und Empfänger von Grundsicherung und Wohngeld.
Hochbahn hat 2017 Rekordeinnahmen eingefahren
Die Hochbahn hatte Anfang der Woche mitgeteilt, dass sie im vergangenen Jahr sechs Millionen Euro mehr eingenommen hat als noch im Jahr 2016. Insgesamt lagen die Umsatzerlöse bei 525,1 Millionen Euro (siehe hier).
Das Defizit des städtischen Unternehmens ist von 50,9 auf 44,9 Millionen Euro gesunken. Damit lag der Kostendeckungsgrad bei 92,9 Prozent – so hoch wie noch nie.
Die Hochbahn gehört damit zu den effizientesten Verkehrsunternehmen in ganz Deutschland.
HVV will trotzdem Preise erhöhen
Trotz der guten Einnahmesituation will der Hamburger Verkehrsverbund die Ticketpreise in Hamburg zum Jahreswechsel wieder e…
4 Antworten auf „Hochbahn-Rekordeinnahmen: Opposition fordert Preisbremse im HVV“
Ticketprreise sind ein reines Politikum. Es gibt verschiedene Beispiele in der EU, die zeigen, dass selbst die Umstellung auf komplett kostenlos nutzbaren ÖPNV für die Stadt ein Gewinn darstellt. Es ist nur eine Frage des Willens.
Ich verstehe es nicht, dass die Straßenbahn seit Jahrzehnten keine Chancen in Hamburg hat, obwohl die moderne Trambahnen weltweit eine Renaissance erleben. Man muss es bedenken, dass heutige Straßenbahn technisch voraus weiterentwickelt wurde als vor 30 Jahren, u.a. Niederflurbahn und Stadtbahn (z.B. Karlsruhe, Saarbrücken, Kassel). So könnte man bsp. Geesthacht, Ratzeburg besser mit einer Stadtbahn nach Hamburg erschließen.
Die Renaissance ist ja kaum existent, wenn man sich mal umschaut. Städte wie Kopenhagen und Wien investieren am meisten in den Auf- und Ausbau ihrer U-Bahnsysteme. Eine Seestadt Aspern wird da selbstverständlich mit einer neuen Linie erschlossen. Auch in Berlin tut sich wenig. Seit der Wiedervereinigung gab’s einen kleinen Stummel zur Seestraße im Wedding und ein paar Meter Gleis in die Wüste (Hbf). Für 2/3 der Stadt spielt das System gar keine Rolle und ist auch nicht gewünscht; man schaue nur auf die Widerstände am Ostkreuz. Größere Metropolen wie New York kämen nie auf die Idee, eine Straßenbahn einzuführen, während London und Paris vor allem den Radverkehr fördern und zugleich Hochgeschwindigkeitssysteme einführen. Aber vor solchen Vergleichen sollte man sich hüten, genau wie mit Saarbrücken oder Kassel, die völlig andere Rahmenbedingungen als Hamburg haben. Ein „woanders wird mal was gebaut“ ist keine Bedarfsanalyse mit verkehrlichem Nutzen. Und dann gibt’s eben die Bedenkträger, die Veränderungen per se ablehnen — ob nun eine Einführung einer Straßenbahn oder eine sinnvolle Verlagerung eines Fernbahnhofs mit integrierter Stadt- und Verkehrsentwicklung.
Ein Preistreiber für die Ticketpreise im HVV sind die verkehrlich teilweise völlig unsinnigen, aber prestigeträchtigen Großprojekte wie Schließung und Verlagerung des Fern- und Regionalbahnhofs Altona nach Diebsteich oder die Station Elbbrücken. Die geplanten Glitzerdächer werden natürlich über erhöhte Stationsentgelte der dort haltenden Züge bezahlt und diese werden dann auf die HVV-Ticketpreise umgelegt. Ebenso ist die beharrliche Weigerung des HVV (aufgrund der politischen Vorgaben) keine Straßenbahn sondern nur extrem teuere U-Bahnlinien zu bauen ein weiterer massiver Preistreiber für die HVV-Tickts. Es wird immer wieder vergessen, dass ein Kilometer U-Bahn mindestens 10x so teuer ist, wie 1 km Straßenbahn. Bei den Betriebs- und Unterhaltskosten verhält es sich ähnlich. Daher: Auf die Fahrgäste hören, Prestigeprojekte abspecken und schon können die Ticketpreise sinken oder zumidnest stabil bleiben.