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Hochbahn will U-Bahn- und Busflotte deutlich vergrößern

Die Hochbahn will ihre U-Bahn- und Busflotte deutlich vergrößern und ihr Angebot ausbauen - obwohl die Fahrgastzahlen im vergangenen Jahr nur wenig gestiegen sind. Grund ist ein Strategiewechsel.
Christian Hinkelmann
Ein Hamburger U-Bahn-Zug vom Typ DT5 am Rödingsmarkt auf einem Viadukt
Ein Hamburger U-Bahn-Zug vom Typ DT5 am Rödingsmarkt auf einem Viadukt

In Hamburg werden bald deutlich mehr U-Bahnen und Hochbahn-Busse unterwegs sein: 32 neue U-Bahn-Fahrzeuge in den kommenden Jahren und 25 zusätzliche Großraumbusse allein in diesem Jahr will das städtische Unternehmen anschaffen. 200 Millionen Euro sollen dafür zusätzlich ausgegeben werden, erklärte die Hochbahn gestern auf einer Bilanz-Pressekonferenz.

Die Flotte der neuen U-Bahn-Baureihe DT5 wird damit auf 164 Fahrzeuge und die Zahl der Großraumbusse bis Jahresende auf insgesamt 90 anwachsen.

Zahl der Fahrgäste ist in 2018 nur wenig gestiegen

Dies ist bemerkenswert, denn die Zahl der Fahrgäste ist im vergangenen Jahr nur um 0,8 Prozent gestiegen – von 461,4 Millionen auf 465,1 Millionen Menschen. Das ist deutlich weniger als noch in den Vorjahren. Der so genannte Kostendeckungsgrad sank dagegen leicht von 92,9 auf 92,2 Prozent.

Strategischer Wechsel im Hochbahn-Angebot

Warum die Hochbahn ihr Angebot trotzdem so deutlich erhöhen will, hat mit einer strategischen Neuausrichtung zu tun: „Wir stehen hier vor einem echten Paradigmenwechsel“, erklärte Hochbahn-Chef Henrik Falk gestern. „In den vergangenen Jahren haben wir uns stets an dem Bedarf orientiert und die erforderlichen Kapazitäten nachgesteuert. Diesen Weg verlassen wir jetzt ganz bewusst: Statt nur die Nachfrage zu bedienen, werden wir künftig deutlich mehr attraktive Angebote schaffen, zusätzlichen Service und mehr Flexibilität bieten, um die Menschen aus ihren Pkw zu holen.“

Im Rahmen der Angebotsoffensive d…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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12 Antworten auf „Hochbahn will U-Bahn- und Busflotte deutlich vergrößern“

Man könnte mehr U-Bahnfahrzeuge schneller haben, wenn man statt neuer Fahrzeuge eine größere Zahl der DT3 Nochmal modernisiert hätte.

Um richtige Verbesserungen zu erreichen muss die S Bahn nach Ahrensburg und Kaltenkirchen kommen. Zudem 8ist ein zügiger Weiterbau der U4 nach Harburg erforderlich. Wo immer möglich und sinnvoll aus Kosten und Zeitgründen oberirdisch. Auch bedarf es der Einführung einer Stadtbahn oder alternativ eine Weiterentwicklung der U Bahn zur U-Stadtbahn auf bestimmten Strecken. Hier vor allem Querverbindungen. Auch die geplante U 5 wäre alternativ ein Kandidat für eine U-Stadtbahn.

Leider wird nur im bestehenden System was gemacht. Was Hamburg dringend braucht ist ein zügiger Bau der S4 und der S -Bahn nach Altenkirchen. Zudem ein zügiger Weiterbau der U4 nach Harburg. Wo immer und möglich sinnvoll oberirdisch. Dieses aus Zeit- und Kostengründen. Zudem die Einführung einer Stadtbahn oder alternativ eine Weiterentwicklung der U-Bahn zu U-Stadtbahn auf bestimmten Abschnitten. Die geplante U5 als Stadtbahn bzw. U-Stadtbahn fahren zu lassen. Zudem in einem ersten Schritt mindestens zwei Querverbindungen als Stadtbahn.

„der verlässliche 5-Minuten-Takt wochentags zwischen 6 und 21 Uhr im gesamten Hamburger Stadtgebiet“ auch Ohlstedt und Buchenkamp?

Nur noch 0,8 % Zunahme der „Fahrgäste“ trotz steigender Bevölkerung. Ich befürchte dieses Jahr werden wir eine Abnahme sehen.

Das liegt aber in erster Linie an den S-Bahnen, wo immer mehr Leute entnervt aufs Auto umsteigen.

Massiv zu investieren ist da die einzige Möglichkeit, nur müsste die S-Bahn auch mitziehen.

Die Bundesregierung als alleiniger Eigentümer der DB wollte über Jahre den Börsengang und die profitable DB. Bis heute ist die DB einzig betriebswirtschaftlichen Zwängen unterworfen, während die Hochbahn Jahr ein Jahr aus Verluste machen darf. Suchen sie also den Fehler und Schuldigen bei der Politik, dem Eigentümer, nicht bei der Bahn. Die Bahn ist immer bereit Geld zu investieren. Man muss es ihr nur geben.

Naja, die Bahn erhält jährlich einige Milliarden an Steuerngeldern (zusätzlich zu den „Fahrauftragskosten“) und fährt trotzdem noch Milliarden-Verluste ein und das ist ok, denn wir sollten uns die Bahn was kosten lassen, aber „einzig betriebswirtschaftlichen Zwängen unterworfen“ ist geprahlt.

Und den „Fahrgast“ interessiert dieses „Schwarze Peter-Spiel“ nicht. Der Fahrgast möchte morgens pünktlich zur Arbeit fahren und abends wieder zurück und das unter menschenwürdigen Bedingungen. Wenn das nicht gegeben ist, steigen immer mehr aufs Auto um.

Meinen Sie mit Ihrer Frage, dass der Bürger von S-Bahnproblemen liest und dann auch nicht in die U-Bahn steigt?

Bei der S-Bahn muss man sich mit Ausbauwünschen wie z.B. ein neues Stellwerk bei der DB-Netz AG in die lange Schlange der Wünsche aus ganz Deutschland einreihen. Bei Problemen mit den Stationen ist wiederum DB Station & Service AG zuständig, die ebenfalls deutschlandweit tätig ist. Das bedeutet leider auch sehr lange Entscheidungswege, erst recht wenn die Lösung eines Problems dann Verhandlungen mit beiden Konzernbereichen gleichzeitig nötig macht. Das wurde vor einigen Wochen in der Pressekonferenz mit Senator Westghagemann recht deutlich.

Wenn der Bürger statt mit der S-Bahn mit dem Auto nach Hamburg fährt, dann bleibt er beim Auto und wechselt nicht plötzlich ins HVV-System, evt werden HVV-Abos gekündigt etc

Das mit den komplizierten Strukturen bei der Bahn ist bekannt, aber interessiert den Bürger recht wenig, dem monatlich eine nicht unerhebliche Summe abgebucht wird und der dafür die entsprechende Gegenleistung erwartet.

„Wir stehen hier vor einem echten Paradigmenwechsel“, erklärte Hochbahn-Chef Henrik Falk gestern.
Welche Wahrnehmung hat dieser Mann?!

Es wird sich NULL ändern in Hamburgs ÖPNV, bloss weil zwei Busse mehr pro Stunde im Stau stehen und dabei Batterieleistung statt Diesel verbrauchen oder weil die Chance steigt vielleicht einen Sitzplatz in der U- oder S-Bahn zu ergattern oder statt um 23:40 schon um 23:30 Uhr fahren zu können.

In Hamburg benutzen nur die Personen den HVV, die ihn benutzen MÜSSEN.
Ich kenne niemanden in dieser Stadt, der sagt:
„Ich lasse das Auto stehen, weil es mit den Öffis soviel besser ist zu fahren!“

Wie man das aus meiner Sicht schafft?
– Mehr Bahnlinien, d.h. die indiskutable 38%-Erschließungsquote auf mindestens 60% erhöhen.
– Billigere Ticketpreise – das was in Hamburg an Preisen für die Leistung aufgerufen wird, ist hanebüchen.
– Ein echtes Netz, das sich dann inf. mehr Linien besser als heute geplanten Bahnlinien ergibt.

Das muss der Anpruch sein, Herr Falk.
Aber solange man nur von Kostendeckungsgrad, NIMBYs und Planungsinkompetenz geleitet wird, wird das nichts.

Paradigmenwechsel – das ich nicht lache.

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