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Höhere Strafe senkt Schwarzfahrerquote in Hamburg nicht

Obwohl die Strafgebühr für Schwarzfahren im HVV vor zwei Jahren von 40 auf 60 Euro erhöht worden ist, bleibt die Schwarzfahrer-Quote in Hamburg offenbar unverändert.
Christian Hinkelmann
Menschen warten auf U-Bahn am Rödingsmarkt in Hamburg
Menschen warten auf U-Bahn am Rödingsmarkt in Hamburg

Sie lag im vergangenen Jahr bei 3 bis 3,5 Prozent, schreiben die Kieler Nachrichten und berufen sich dabei auf eine HVV-Sprecherin. Das entspreche demselben Bereich wie im Jahr 2014.

Demnach lassen sich Schwarzfahrer offenbar nicht von dem erhöhten Bußgeld abschrecken.

Hamburg liegt damit offenbar in einem bundesweiten Trend. Nach einem Bericht der Wirtschaftswoche konnten nur acht von insgesamt 20 befragten Städten sinkenden Schwarzfahrerzahlen im Jahr 2015 melden.

Der HVV hatte das so genannte „erhöhte Beförderungsentgelt“ zum 1. August 2014 von 40 auf 60 Euro erhöht. Basis war eine entsprechende Verordnung des Bundes.

Dem HVV entstehen durch Schwarzfahrer – nach eigenen Angaben – jährlich 20 Millionen Euro Verlust.

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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10 Antworten auf „Höhere Strafe senkt Schwarzfahrerquote in Hamburg nicht“

Da frage ich mich doch, warum man hier keine Schranken wie anderswo einbaut. Ich war in Stockholm. Das funktioniert super da.
Hier in Hamburg bin ich seit ich meine Dauerkarte nicht mehr habe ab und zu schon mal schwarz gefahren, ganz einfach, weil ich nach jahrelangem Fahren ohne extra zu lösen das einfach vergessen habe.

Egal wie hoch die Strafe ist, wenn Sie bei vielen Personen nicht eingetrieben werden kann, ist die Abschreckung minimal. Der jetzige Rechtsstaat ist auf diesem Gebiet waffenlos und hat kapituliert
Auch Strafverfahren, Ersatzhaft o A werden nur bei hartnäckigen und einschlägig vorbelasteten Tätern angewendet.
Es mangelt den Leuten nicht an Geld, aber es wird anders ausgegeben.
Sinngemäss gilt das für die illegalen Musiker.

Ich würde nur bei der Hälfte der Schwarzfahrer Vorsatz unterstellen. Der Rest entsteht durch Unachtsamkeit, oder weil mal wieder kein Fahrkartenautomat in der Nähe war, aber man dringend zu einem Termin muss und hofft, es wird schon nichts passieren. So wurden z.B. in Altona beim Umbau des S-Bahnhofs die Fahrkartenautomaten auf den Bahnsteigen entfernt und es gibt für den riesigen Bahnhof gerade mal 5 Fahrkartenautomaten in der B-Ebene und die liegen dann auch noch versteckt, weil die guten Flächen ja an proftbringende Läden vermietet wurden. Warum nicht Fahrkartenautomaten in den Bahnen und Bussen isntallieren, wie z.B. in Berlin in der Straßenbahn. Aber Kundenfreundlichkeit ist nicht die Spezialistät des HVV!

Die Höhe der Geldstrafe ist unerheblich. Ob, 60, 100 oder 500 Euro, abschreckend wirkt nur die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden und die liegt gefühlt bei 0. Als täglicher UBahn-Fahrgast werde ich pro Jahr ca 2 bis 3 mal Kontrolliert.

Ob 40 oder 60 Euro… diese Beträge sind lächerlich. Viele werden sich ausgerechnet haben, daß das günstiger ist als eine Monatskarte. In Brüssel kostet es beim 1. Mal 107 Eur, beim 2. Mal innerhalb einem Jahr 214 Eur und ab dem 3. Mal 500 Eur. Außerdem werden die Schwarzfahrer tatsächlich in einer Datenbank gespeichert. Ich sehe darin auch kein Problem.

Vielleicht würde eine Staffelung der Gebühren fürs Schwarzfahren ziehen, wie es sie z.B. in der Schweiz gibt. Bei Wiederholungstätern erhöht sich die Höhe der Strafe dort laufend. Problematisch wäre aber der Datenschutz, da Schwarzfahrer in einer Datenbank gespeichert werden müssten.

@Sebastian die Schwarzfahrer werden eh schon „namentlich registriert und erhalten nach dem dritten Mal eine Anzeige“, wie du in jeder U-bahn groß nachlesen kannst.

das ist auch nicht überraschend, weil Abschreckung allein auch gegen Kleinkriminalität nicht wirkt. (kapieren aber leider viele Leute nicht obwohl kriminal wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis seit Jahrzehnten.
Im übrigen stimmt der Verlust betrag von 20 Mio natürlich nicht, denn viele würden gar nicht fahren, wenn es einen 100% Schutz gegen das Schwarzfahren gäbe.

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