Der Fahrkartenkauf im HVV wird künftig einfacher: Ab 2018 sollen alle Automaten auch EC- und Kreditkarten akzeptieren. Das bestätigte HVV-Chef Lutz Aigner auf NahverkehrHAMBURG-Anfrage in der vergangenen Woche.
Demnach haben die bisherigen Fahrkartenautomaten im HVV im Jahr 2018 das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und sollen durch neue Geräte ausgetauscht werden, die dann beide Karten akzeptieren.
Und mehr noch: Laut Aigner sollen die neuen Automaten mit einer digitalen Schnittstelle ausgerüstet werden, an die relativ einfach weitere Zahlungsfunktionen angedockt werden können, zum Beispiel ApplePay (bislang noch nicht in Deutschland verfügbar).
Angesichts des dynamisch wachsenden Bezahlmarktes wolle man mehr Wert darauf legen, dass die neuen Automaten in ihrer Funktionalität beweglicher werden als sie es bisher waren, erklärte der Hamburger Senat zu dem Thema bereits vor einigen Wochen im Verkehrsausschuss der Bürgerschaft. Vorteil: Erlebt eine neue Zahlungsart in Deutschland den Durchbruch, könnte sie relativ problemlos hinzugefügt werden. Erfolglose Methoden könnten im Gegenzug wieder abgeschaltet werden.
Die Hamburger CDU hatte im Frühjahr in einem Bürgerschaftsantrag gefordert, beim geplanten Austausch der Fahrkartenautomaten im Jahr 2018 die EC- und Kreditkartenzahlung möglich zu machen. Sie verwies damals auf andere Städte, wie Berlin, München und Stuttgart, wo EC-Kartenzahlung seit Jahren …
16 Antworten auf „HVV-Fahrkartenautomaten akzeptieren bald EC-Karten“
Letztendlich sollte es mittlerweile überall die Möglichkeite geben, mit der EC Karte zu bezahlen, denn viele tragen einfach kein Geld mehr bei sich. Würde mich ja mal interessieren, wie das ganze aktuell bei den Fahrkartenautomaten aussieht.
Diese Neuerung sollte der HVV lieber stillschweigend einführen, um sich nicht lächerlich zu machen, denn andere Städte haben das seit Jahrzehnten.
Selbst bei den EC-Karten hinkt der HVV hinterher.
In anderen Großstädten wie z.B. Berlin kann man seit langer Zeit mit EC-Karten bezahlen.
Warum das in Hamburg erst jetzt versucht wird, ist nicht zu vermitteln.
Und wann werden die Automaten das kontaktlose Bezahlen akzeptieren, mit dem man in London nicht mal mehr ein Papierticket braucht?
Ohje die Frage ist da dann aber wer dieses System benutzen soll, denn seit 2007 (also 9 (!) Jahren) gibt es keine EC Karten mehr!!! Es heißt seitdem Girocard!
Schließlich bezahlen wir ja auch nicht mehr mit DM 😉
@Taube:
Grundsätzlich: Per Karte zahlen ist bequem und finde ich gut.
Aber, bis vor wenigen Jahren haben die Kunden das ja gar nicht gefordert.
Negativeffekt: Die Kosten werden über kurz oder lang natürlich auf die Fahrpreise aufgeschlagen, ausserdem längere Wartezeiten an den Automaten. Neulich am Flughafen habe ich mal ne Tagekarte
am Automaten geholt, haben natürlich alle vor mir mit Karte bezahlt. Das hat mich mit Sicherheit
eine Bahn gekostet….
Gruss
Jan
Ich zahle mittlerweile über 90% mit Karte und dabei fast immer kontaktlos, was schneller ist als Bargeld. Wenn die Karten mit dieser Funktion erstmal verbreitet sind (was automatisch passieren wird, da alle irgendwann ausgetauscht werden), wird bald nichts mehr mit Bargeld bezahlt werden. In Holland ist das schon Realität. Da wird man regelrecht schief angeschaut wenn man mit Kleingeld ankommt.
Hallo Jan,
das Zahlen mit EC-Karte dauert nicht unbedingt länger als das Zahlen mit Münzen.
Manchmal werden Münzen nicht angenommen und fallen wieder durch. Das Einlesen von Geldscheinen klappt auch nicht immer. Und dann gibt es noch die Leute, die ihre Fahrkarte mit möglichst vielen 10-Cent-Münzen bezahlen wollen und dementsprechend lange brauchen. Und dann noch die Senioren, die minutenlag ihr Kleingeld aus der Brieftasche kratzen.
In der Zeit habe ich mit EC-Karte schon lange ruck-zuck bezahlt.
@ Jan
Der Umgang mit Bargeld ist deutlich teurer als die Transaktionskosten bei Kartenzahlung. Das Wechselgeld muss beschafft werden, das eingenommene Geld wieder zur Bank gebracht werden – auch dafür fallen Transaktionskosten an, von den Wartungskosten einmal ganz zu schweigen.
Das liegt an den lahmen Automaten. Zahlen Sie kontaktlos. Ohne PIN – einfach Karte an den Leser halten, bezahlt. Würden die Automaten des HVV nicht von vorvorgestern sein, wäre man mit Karte deutlich schneller als mit dem ganzen Klimpergeld. Probieren Sie es aus bei ALDI oder bei LIDL.
Übrigens habe ich schon vor 4 Jahren in Frankreich alle Fahrkarten am Automaten mit VISA bezahlt. Straßenbahn Montpellier: ein Ticket stadtweit kostet da EUR 1,40. Die Gebühren der Kartenunternehmen sind zwischenzeitlich noch massiv gefallen.
Wow. 28 Jahre nach Einführung des ec-Systems! Da hat man in Hamburg aber mal wieder superschnell auf technische Neuerungen reagiert.
Im gegenteil: mit den neuen automaten werden erstmals ec-zahlungen an hamburger hochbahn-automaten möglich. das sind damit die modernsten hochbahnautomaten europas.
bislang gab es keine nachfrage nach ec-zahlung für u-bahn-fahrkarten. die nutzungszahlen der hochbahn zeigen das ganz genau: niemand zahlte mit ec- oder kreditkarte, alle fahrgäste zogen das bewährte bargeld und vereinzelt auch die geniale geldkarte vor.
Wie soll Nachfrage nach der EC Karte beurteilt werden, wenn sie nicht angeboten wird ?
Ich bin auch nicht sicher, ob das grundsätzlich stimmt, wenn ich sehe, für welch kleine Beträge die EC Karte im Supermarkt verwendet wird.
Sie haben die komische Denkweise bei den Verantwortlichen erkannt.
Die Hochbahn sagte dieses Jahr: Wir führen das JETZT nicht ein, weil IN DER VERGANGENHEIT (mit fünf Jahre alten Zahlen) die Nutzung mal recht gering war. Ohne zu analysieren, wie sich die Welt weiterdreht: dass selbst bei ALDI oder LIDL seit geraumer Zeit kontaktloses Zahlen mit Kreditkarte drin ist und damit viel mehr Menschen bargeldlos bezahlen möchten, scheint in der Steinstraße nicht wahrgenommen zu werden.
Wie gesagt: die Hochbahn scheint nicht einmal den heutigen Stand für ihre Planung zu verwenden. Überlegungen, wie sich das ganze Feld in Zukunft entwickeln könnte und wie man darauf reagiert, machen sie offenbar erst recht keine.
Die Zukunft gestaltet man auch in Hamburg nicht mit dem Blick nach hinten. Vielleicht dauert es noch etwas, bis diese Erkenntnis an der Elbe ankommt. Bis dahin wird man noch in vielen Erhebungen auf den hinteren Plätzen landen.
„Und wieder ist es uns gelungen ein Päckchen Knäckebrot über dem Kessel von Stalingrad abzuwerfen“, hätte mein Vater jetzt gesagt.
Und sie bewegt sich doch …
Ich freue mich, dass auch die Hochbahn im heute angekommen ist.
Wenn jetzt noch das antiquierte Tarifsystem mit seinen undurchsichtigen Zahlgrenzen, Ringen und Zonen von der Hochbahn im HVV angepackt wird, dann steht Hamburgs Verkehr eine rosige(re) Zukunft bevor.