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HVV mildert geplante Preiserhöhung ab Dezember etwas ab

Nach wochenlanger Kritik sollen die Ticketpreise im HVV nun doch etwas weniger stark ansteigen als ursprünglich geplant. Einige Fahrkarten werden trotzdem massiv teurer.
Christian Hinkelmann
Zwei U-Bahn-Züge vom Typ DT5 stehen in der Morgensonne im Bahnhof Elbbrücken
Zwei U-Bahn-Züge vom Typ DT5 stehen in der Morgensonne im Bahnhof Elbbrücken
Foto: Christian Hinkelmann

HVV-Pendler hatten gestern einen harten Tag: Erst fuhr viele Stunden lang keine einzige S-Bahn zwischen Pinneberg und Elbgaustraße, weil ein Stellwerk kollabiert war und dann fiel auch noch fast den ganzen Tag lang der U-Bahn-Verkehr zwischen Kellinghusenstraße und Eppendorfer Baum aus, weil ein Lastwagen eine Brücke gerammt hatte.

Zusammen mit den seit Wochen andauernden baustellenbedingten Vollsperrungen der S-Bahn in Altona und der U-Bahn an den Landungsbrücken und im Raum Langenhorn war das U- und S-Bahn-Netz gestern an fünf Stellen gleichzeitig unterbrochen. Dazu kamen etliche weitere Verspätungen und Ausfälle bei der S-Bahn und im Regionalverkehr rund um Hamburg. Kurz: So viele Probleme zur gleichen Zeit hatte der Hamburger Nahverkehr schon lange nicht mehr.

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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11 Antworten auf „HVV mildert geplante Preiserhöhung ab Dezember etwas ab“

Echt jetzt? Das ist nicht nur verkehrspolitisch falsch, sondern auch politisch saudumm. Das ist so als wenn man mit Beinbruch ins Krankenhaus kommt, der Arzt nur ein kleines Pflaster drauf macht, und wenn man sich dann beschwert, ein groesseres Pflaster drauf gemacht wird!

Bis vor 6 Wochen, bin ich täglich mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs gewesen, weil es eigentlich Stressfrei war, aber nachdem die Streckensperrung Ohlsdorf – Langenhorn Markt und dann noch die Sperrung Richtung Altona dazu kam (kein SEV zwischen Diebsteich – Altona) und ständig die Ausfälle auf der Linie S21 da war das Maß voll. Ein Beispiel für miese Planung und noch mieseren Service: Ich arbeite Sonntagsmorgen auf dem Fischmarkt um pünktlich dort zu erscheinen müsste ich 1 Stunde früher los als üblich, HALLO GEHT ES NOCH!!!!!????? Und dann wollen die die Preise erhöhen, bei so einem schlechten Service.

Dass die Fahrpreise dieses Jahr erneut angehoben werden sollen, gewünscht sogar noch über der Inflationsrate bleibt ein verkehrspolitischer Skandal.

Dass gerade auch die Dauerkarten- und Profiticketinhaber dabei auch noch übermaeßig, also mehr als die anderen Tickets belastet werden, ist ein weiterer Skandal im Skandal. Die, die sich jetzt schon vernünftig verhalten, werden damit bestraft.

Nach diesem Sommer mit gleichzeitigen monatelangen Sperrungen und Störungen auf verschiedenen Hauptabschnitten im Netz müsste man- wenn man nicht so faul und abgestumpft wäre-, eine persönliche Fahrpreiserstattung durchzusetzen versuchen.

Es sind ja nicht nur die Bahnen betroffen, auch die Busse. Heute wollte ich der U3 eppendorfer baum ausweichen, um festzustellen, dass die Busse 20 und 25 stadtauswärts wegen Bauarbeiten nicht Hudtwalckerstraße halten.

Preiserhöhungen trotz monatelanger Minderleistungen – arrogant und frech

Der HVV gehört bereits jetzt schon zu den teuersten Verbünden in Deutschland.
Im Prinzip ist es auch kein Wunder, bei der Politik, die hier gefahren wird.

Es ist schon interessant, dass andere Verbünde, Städte und Gemeinden es hinbekommen, die Fahrpreise zu senken. Nur beim HVV ist dies nicht möglich.

Sicherlich ist es einfach, Preiserhöhungen mit gestiegenen Betriebs und Lohnkosten zu begründen. Allerdings kommt scheinbar jeder andere Verbund damit gut zurecht.
Beim HVV hat man es bislang nicht geschafft zu verstehen, das geringere Ticketpreise, durchaus höhere Einnahmen zur Folge haben können.

Die Kunst ist es, den öffentlichen Nahverkehr günstiger als das eigene Auto zu machen.
Andere Verkehrsverbünde beherrschen dieses offensichtlich. Schade, dass dies nicht auch der HVV tut.

Allerdings muss man auch die Entscheider in Schleswig-Holstein und Niedersachsen einmal fragen, ob die Einschläge eigentlich noch gemerkt werden…

Wie schaffen es die anderen Städte, dass die Fahrpreise massiv sinken und hier in Hamburg muss man schon froh sein, wenn die Preise sich um 1,8% statt um 2,2% erhöhen?

Dieser Vorsprung der anderen Städte ist dann irgendwann nicht mehr aufzuholen.

Irgendwann?!

Der Zug(!) ist in Hamburg spätestens seit 1978 abgefahren – d.h. seit über 40 Jahren.
In dieser Stadt holt ÖPNV-mäßig gar nichts mehr auf.

Auch nicht die ach-so-tollen Busse mit gefühlt 9 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, Olaf.

Das „Beste“ daran:
Damit meine ich noch nichtmal die Ticketpreise, um die es hier eigentlich geht; denn das schlägt dem Fass den Boden aus.
Aber Hauptsache feuchte Träume durch den Kostendeckungsgrad bekommen…

Kein Mensch*, der nicht MUSS, fährt freiwillig ÖPNV in Hamburg. Denn das bedeutet:
– zu viel Zeitverbrauch,
– unkomfortables Reisen,
– hohe Kosten.

*) ich kenne keinen.

Ja vom Fetisch „Kostendeckungsgrad“ sollte man wirklich abkommen, das ist nichts worauf man beim ÖPNV stolz sein könnte, sondern an der falschen Stelle gespart und das rächt sich jetzt.

Wien mit dem 365€-Ticket macht vor wie es geht.

Die U-Bahn in Hamburg finde ich ganz gut. Die Busse stecken im Verkehr fest (der auch so hoch ist, weil am Ausbau des ÖPNV und an besserer Fahrrad-Infrastruktur gespart wurde)

Die S-Bahn sehe ich als das besondere Sorgenkind, da sind die Strecken marode, die Bahnen teilweise aus der Nachkriegszeit

Hallo 🙂
Ich wiederum kenne keinen Menschen, der freiwillig mittels MIV durch Hamburg fährt. So unterschiedlich kann die Wahrnehmung sein.
Ich persönlich würde nur sehr ungern täglich 2x im Stau stehen.
Dass die S-Bahnen völlig überbelastet und durch fehlende Lüftung/Klimatisierung teilweise unkomfortabel wirken können, ist allerdings verständlich. Vielleicht kommen ja noch mal zu Menschenlebzeiten neue S-Bahnen und Linien, wäre ja schön.

In meinem Job stellt trotz
– bezuschusstem(!) Profiticket
– direkter U-Bahn-Anbindung
– gewisser Ökö-affinität & körperlicher & geistiger Agilität*
– hohem Bildungsgrad*
das eigene Auto dennoch das beliebtere Verkehrsmittel dar.

Die meisten sind trotz Stau einfach schneller und komfortabler hier und wieder zu Hause.

*) diese Punkte sind insbesondere für den Provinzialisten aus Lokstedt = „das Hamburg Hamburgs“ aufgelistet

Übrigens:
Freiwillig MIV bzw. individuell ist für mich ein Oxymoron.

Alle Zahlen (Abdeckung, Netz, Fahrtzeiten, Preise …) sprechen dafür, dass Hamburg seinen Bürgern einen vergleichsweise schlechten ÖPNV anbietet.
Und das seit Jahrzehnten.
Hier sollen Busse (= Mittelstadtsystem, außer man lebt leider z.B. in Aachen) es richten.
Das ist der Witz des Jahrhunderts.

Was ist so schwierig diese Tatsache zu akzeptieren?

Ja der modal Split ist mir bekannt. Ich sehe mich lieber im ÖPNV als im MIV. Aber mir ist auch klar, dass je nach individuellen Bedürfnissen und Situationen eine Autofahrt tatsächlich zeitlich sinnvoller ist.

Wer gedanklich in den 70ern hängen geblieben ist, hat vermutlich auch ein recht überschaubares Umfeld. Die Generation Bildungskatastrophe (Babyboomer) ist auch noch stolz auf ihre Defizite in Mathematik. Da sind Statistiken für repräsentative Erhebungen eh verpönt. Bliebe eine Anpassung der Preise aus, würde man da eh wieder jammern, es läge an irgendeiner Wahl.

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