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HVV plant größte Ticket-Preiserhöhung seit 24 Jahren – beliebtes Ticket fällt weg

Ticketpreise im HVV sollen wegen Inflation so stark steigen wie noch nie in diesem Jahrtausend. Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten ist die geplante Preisrunde allerdings moderat. So sehen die neuen Preise aus und dieses beliebte HVV-Ticket wird abgeschafft.
Christian Hinkelmann
Fahrkartenautomaten in der Hamburger U-Bahn.
Fahrkartenautomaten in der Hamburger U-Bahn.

Die starke Inflation der vergangenen Jahre soll sich mit etwas Verspätung nun auch in den HVV-Ticketpreisen niederschlagen. Der Verbund will seine Preise zum anstehenden Jahreswechsel im Schnitt um 5,2 Prozent anheben. Das ist der höchste Preissprung in diesem Jahrtausend, wie eine NAHVERKEHR HAMBURG-Langzeit-Datenanalyse ergeben hat. Allerdings: Im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten fällt die geplante Erhöhung im Hamburger Raum noch recht human aus.

Besonders ärgerlich für Fahrgäste: Einige HVV-Tickets sollen sich sogar extrem verteuern – teilweise um bis zu 31 Prozent. Außerdem will der Hamburger Verkehrsverbund sein Ticketsortiment abermals verkleinern und eine beliebte Karte komplett abschaffen. Wer auf Alternativen umsteigen will, muss mehr zahlen.

Lesen Sie hier im Überblick, welche Karten, um wie viel Prozent teurer werden, welche HVV-Tickets wegfallen, wie stark sich die HVV-Preise im Vergleich zur Inflation in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt haben und wie die geplante HVV-Preiserhöhung im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten ausfällt.

Die geplante Preissteigerung im Detail

Vollkommen unabhängig von der geplanten HVV-Preiserhöhung soll das Deutschlandticket ab Januar 2025 teurer werden und statt 49 Euro künftig 58 Euro kosten. Das wiederum hat auch Auswirkungen auf diverse HVV-Rabatte, die es rund um dieses Ticket gibt und die diese Erhöhung nicht ausgleichen. Das bedeutet: Studierende müssen für das Semester-Deutschlandticket statt 29,40 Euro künftig 34,80 Euro zahlen. Das Job-Deutschlandticket im HVV verteuert sich nach übereinstimmenden Medienberichten von 34,30 auf 40,60 Euro für Arbeitnehmende. Für beide Ticketarten bedeutet dies eine Preissteigerung von 18,4 Prozent. Wer auf das Deutschlandticket einen Sozialrabatt der Stadt Hamburg bekommt, muss dafür künftig 22,50 Euro statt bisher 19 Euro zahlen, das Bonusticket (Deutschlandticket) für Azubis kostet künftig 34,80 statt 29 Euro. Weiterhin kostenfrei bleibt dagegen das erst im September neu eingeführte Gratis-Deutschlandticket für alle Hamburger Schülerinne…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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7 Antworten auf „HVV plant größte Ticket-Preiserhöhung seit 24 Jahren – beliebtes Ticket fällt weg“

Preiserhöhungen im ÖPNV haben keinen Einfluss auf dessen Nutzung. Denn wer eine Einzelkarte löst, hat in der Regel keine Alternative. Wer benutzt Einzeltickets?

1. Wem kein PKW zur Verfügung steht
2. Wer keinen Führerschein besitzt
3. Wer nicht im Stau steckenbleiben will
4. Wer keinen (bezahlbaren) Parkplatz am Zielort findet
5. Wer eine Bahn- oder Flugreise antritt
6. Wer sich kein Taxi leisten kann oder will

Die Zeitkarten, deren Preise dagegen einen hohen Einfluss auf die Nutzung des ÖPNV haben, sind größtenteils durch das auch nach der Preiserhöhung sehr günstige Deutschlandticket ersetzt worden.

Fazit: Sich aufzuregen über Preiserhöhungen ist erlaubt. Aber einen Einfluss auf die Verkehrswende haben Preiserhöhungen nicht.

Vielen Dank für die Recherche und diesen Artikel!
Mich würde interessieren warum der HVV überhaupt noch Monstskarten anbietet. Da diese teurer sind als das Deutschlandticket verstehe ich nicht warum man sie kaufen sollte. Wie kommt es dass diese Tickets nicht ebenfalls aus dem Angebot entfernt wurden?

Wenn der HVV lauthals über gestiegene Kosten klagt, dann muss er auch auf diesem Gebiet etwas tun, dieses zu begrenzen. Aber die geplanten U-Bahnbauten wie die U5 treiben die Kosten weiter an. Jeder weiß, dass die Betriebskosten einer U-Bahnstrecke um den Faktor 10 höher liegen als die einer Straßenbahn. Also wäre es folgerichtig, zur Eindämmung der Kosten Straßenbahnen statt U-Bahnen zu bauen. Aber auf diesem Gebiet herrscht ja bekanntlcih in Hamburg Denkverbot. Denn auch die hohen Baukosten einer U-Bahn werden, sofern sie nicht als Zuschüsse des Bundes gewährt werden, mittelfristig auf die Ticketpreise umgelegt werden. Denn die erforderlichen Abschreibungen gehen ja auch in die Kostenkalulation ein.

Das Schlimme ist ja, dass die Grünen in Hamburg nie für ihre unökologische und klimafeindliche (vom Thema „sozial“ rede ich lieber gleich gar nicht) Politik abgestraft werden können, da sie in bestimmten Gegenden einfach immer aus „Lebensgefühl“ gewählt werden. Und das reicht dann immer wieder für eine Regierungsbeteiligung aus. Und die, die das nicht wollen, werden trotzdem „grün regiert“. Siehe die „Ampel“ bei uns…
(Falls Fragen kommen sollten: Ich gehe mal ganz davon aus, dass auch sie die Preiserhöhungen „durchwinken“ werden. Was anderes, gerade in Hamburg, würde mich absolut verwundern.)

Glauben sie wirklich dass wenn die Grünen nicht im Senat wären die Erhöhung auch nur einen Cent niedriger ausgefallen wäre?

Es steht übrigens auch in der Drucksache drin dass der Senat z.B. eine niedrigere Erhöhung des Deutschlandtickets wollte. Und es waren Union und FDP die das nicht wollten…

Natürlich glaube ich das nicht.
Mir geht’s hier (wie auch in meinen anderen Kommentaren) um die politische Ehrlichkeit und die eigenen Ansprüche einer Partei. An andere Parteien habe ich diese gar nicht und erwarte sie auch nicht.
Genau so traurig und wütend macht mich übrigens auch eine andere Partei, die immer mehr ins Sektiererische abgeleitet, obwohl sie eigentlich dringend gebraucht würde.

Viele nette Worte und viele Infos zu den jetzigen und neuen Ticketpreisen, aber insgesamt ist diese Preiserhöhung eine ganz kontraproduktive Sache.
Keine Fahrpreiserhöhung wäre ein wichtiges, notwendiges Signal seitens des HVV und des rot/grünen Senats.
Chance vertan.
Da ist die heutige Pressemitteilung des Umweltverbands Prellbock Altona deutlicher und klarer:
„Der nächste Sargnagel für eine Verkehrswende“

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