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HVV plant höchste Preisanhebung seit neun Jahren – alle neuen Ticketpreise im Überblick

Es war zu erwarten: Zum Jahreswechsel will der HVV seine Ticketpreise saftig erhöhen - und zwar um durchschnittlich 3,2 Prozent. So einen großen Preisanstieg gab es zuletzt im Jahr 2014. Sehen Sie hier alle neuen Fahrkartenpreise im Detail.
Christian Hinkelmann
Fahrkartenautomat im HVV.
Fahrkartenautomat im HVV.
Foto: Christian Hinkelmann

Ukraine-Krieg, Materialmangel und Energiekrise: Die massive Inflation schlägt nun auch beim öffentlichen Nahverkehr in Hamburg und Umland voll durch. Nachdem der HVV und der Hamburger Senat in den vergangenen Wochen ein Geheimnis daraus machten, wie stark die Fahrpreise ab Januar 2023 wohl ansteigen würden, ist die Katze nun aus dem Sack: Um durchschnittlich 3,2 Prozent sollen sich die Fahrkartenpreise verteuern.

Vor allem Einzelkarten für Erwachsene, einige Tageskarten, viele Monatskarten und vor allem Jobtickets (ProfiTicket) sollen weit über dem Durchschnitt teurer werden – teilweise um bis zu 5,6 Prozent. Schüler-, Azubi- und Seniorentickets, sowie Zeitkarten mit sehr großen Gültigkeitsbereichen sollen dagegen unter Umständen preisgleich bleiben.

Lesen Sie hier im Detail, welche HVV-Fahrkarten sich wie verteuern sollen, wer keinen Preisanstieg fürchten muss und wie es künftig mit dem Sozialrabatt aussieht.

Und: warum der Hamburger Senat neben der Inflation noch einen weiteren Hintergedanken hat, der aus seiner Sicht jetzt für höhere HVV-Preise spricht.

Einzelkarten werden überdurchschnittlich teurer

Schaut man sich die neuen Preistabellen des Hamburger Verkehrsverbunds genauer an, fällt vor allem auf, dass Einzelfahrten im HVV ab Januar besonders teuer werden sollen. Eine Kurzstrecke: Plus 5,6 Prozent. Zwei Zonen: Plus 4,2 Prozent. Vier Ringe: Plus 3,9 Prozent. Das liegt vor allem daran, dass der HVV seit vielen Jahren im Barverkauf alle Preise mindestens in 10 Cent-Schritten anhebt, um an Kassen und Automaten nicht mit kleineren Münzen hantieren zu müssen. Daher fallen die prozentualen Preiserhöhungen hier besonders stark aus.

Bei den Einzel-Tageskarten fällt dagegen vor allem auf, dass die Preiserhöhung im Tarifbereich Hamburg AB unter dem Durchschnitt liegen soll, während größere Geltungsbereiche tendenziell darüber liegen.

Bei den Vollzeitkarten s…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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5 Antworten auf „HVV plant höchste Preisanhebung seit neun Jahren – alle neuen Ticketpreise im Überblick“

Kleine Anmerkung zu den SemesterTickets an Herrn Hinkelmann, damit die 1,3% Änderungsrate nachvollzogen werden kann:

Die Preisänderungen beim SemesterTicket hinken immer ein Jahr zurück, weil das Preisangebot mindestens ein Jahr vor der Änderung unterbreitet werden muss (§ 3 in den meisten Verträgen). Daraus folgt, dass die HVV-Preisänderung zum 01.01.2022 erst zum Sommersemester 2023 weiter gereicht werden kann. Folglich wird die Preiserhöhung zum 01.01.2023 erst zum Sommersemester 2024 versetzt stattfinden können.

Hallo Kris, vielen Dank für den hilfreichen Hinweis. Auf unsere gut informierte Community ist Verlass!

Herzliche Grüße,

Christian Hinkelmann

Eine Erhöhung von bspw. 90,70 Euro auf 94,90 Euro ist ja nicht dramatisch, wenn man zukünftig 49 Euro zahlt und davon noch der AG-Anteil abgeht, sodass der AN 35 oder weniger Euro für ein deutschlandweit gültiges Ticket bezahlt. Die Erhöhung des Sozialrabatts ist auch charmant, damit entsprechende Gruppen sogar nur rund die Hälfte für das Deutschlandticket zahlen. Aber gut, gemeckert wird wahrscheinlich trotzdem. Ist ja immer noch mehr als 0 Euro.

Ah. „Heißt im Klartext: Wenn Hamburg die Preise im HVV jetzt stabil ließe, würde es in den kommenden Jahren auch weniger Zuschüsse des Bundes für die Einnahmeausfälle durch das 49-Euro-Ticket geben.“

Und vor einer Stunde wurde gerade verkündet, dass sich Bund und Länder finanziell geeinigt haben. Cooler Move unserer Politik. ?

Kann man bis zum neuen Jahr nicht alle Tickets über 49 Euro noch weiter abziehen und dann das Busangebot außerhalb des Ring 2 erweitern? Ich hab ja bereits die begehrteste Linie in meiner Umgebung, aber wenn man mal nicht nur in die City fährt oder an den Eimsbeach möchte, wird es ja oft sehr prekär.

vor allem sind 3.2% auch nur 1.2% mehr als die Inflationsrate zum Funtkionieren des EURO sein sollte. Daß wir momentan mehr als 10% Teuerungsrate haben (technisch betrachtet handelt es sich noch nicht um eine Inflation) spielt auch eine Rolle. Und warum sollen Leute, die nur sporadisch den ÖPNV nutzen nicht mehr zur Kasse gebeten werden?

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