HVV-Prüfmarathon am kommenden Mittwoch – hier wird kontrolliert

Der HVV sagt Schwarzfahrern den Kampf an: Am kommenden Mittwoch will der Verbund in einem Prüfmarathon ganztags Tickets kontrollieren. Lesen Sie hier, wo.
Christian Hinkelmann
Fahrkartenautomat der Hamburger S-Bahn
Fahrkartenautomat der Hamburger S-Bahn
Foto: Christian Hinkelmann

Der Hamburger Verkehrsverbund sagt Schwarzfahrern den Kampf an und veranstaltet am kommenden Mittwoch einen so genannten Prüfmarathon. Den ganzen Tag über soll es an verschiedenen Stellen im ganzen HVV-Netz Großkontrollen geben.

Diese Stationen werden unter anderem betroffen sein:

U Mundsburg (HOCHBAHN)

S Landwehr (S-Bahn)

S Altona (S-Bahn)

ZOB Altona (HOCHBAHN / VHH / KViP)

ZOB Harburg (HOCHBAHN / KVG)

S Harburg (S-Bahn)

ZOB und Bahnhof Kaltenkirchen (AKN / Autokraft)

ZOB Blankenese (VHH / KViP)

U Barmbek (HOCHBAHN)

S Barmbek (S-Bahn)

ZOB Klein Flottbek (VHH / KViP)

ZOB Lüneburg (KVG)

Darüber hinaus soll es auch in vielen Zügen und Bussen Fahrkartenkontrollen geben.

Die von sieben Verkehrsunternehmen gemeinsam organisierte Aktion soll laut HVV die Notwendigkeit von Fahrkartenkontrollen verdeutlichen.

Der Verbund weist darauf hin, dass das Schwarzfahren und das Fälschen von Fahrkarten keine Kavaliersdelikte sind. Jedes Jahr entstehen den Verkehrsunternehmen dadurch Verluste in Höhe von 20 Millionen Euro.

Beim Prüfmarathon im vergangenen Jahr wurden insgesamt 12.390 Fahrgäste kontrolliert, davon hatten 335 keine gültige Fahrkarte bei sich. Das entspricht einer Quote von 2,7 Prozent.

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Einsame eingleisige U-Bahnstrecke mitten im Wald zwischen Wulfsdorf und Ahrensburg West.

U-Bahn durchs Nirgendwo – deswegen wurde sie gebaut

Sie hat nur wenige Fahrgäste, fährt in Holstein durch Wald und Wiesen und um die einzige größere Stadt macht sie einen großen Bogen: Die U-Bahnlinie U1 zwischen Volksdorf und Großhansdorf ist ein kurioses Unikat im HVV. Deswegen wurde sie vor 111 Jahren absichtlich um Ahrensburg herum gebaut und darum gab es Überlegungen, dort Lastwagen auf Schienen fahren zu lassen.

Voller Bahnsteig am Hamburger Hauptbahnhof

Überfüllter Hauptbahnhof: Studie rät von kurzfristiger Entlastungs-Idee ab

Im Hamburger Hauptbahnhof wird es in den nächsten Jahren wohl keinen Platz für zusätzliche Züge geben. Eine Studie, die eine Idee untersucht, mit der die vorhanden Gleise kurzfristig besser ausgenutzt werden könnten, kommt in einem Zwischenfazit zu einem negativen Ergebnis – aus diesen Gründen.

Visualisierung: So soll der Jungfernstieg in Hamburg ab 2024 aussehen.

Autofreier Jungfernstieg: zwischen Wasserspielen und Verkehrswende

Im kommenden Jahr soll der autofreie Jungfernstieg endgültig umgebaut werden. Wer tiefer in die Pläne schaut, entdeckt darin aber weniger Mobilitätswende als die Ankündigungen vermuten lassen. Das größte Problem wird beispielsweise kaum angegangen.

8 Antworten auf „HVV-Prüfmarathon am kommenden Mittwoch – hier wird kontrolliert“

Heute morgen um 6:47 Uhr hat keiner am Zugang (andere Seite, nicht am ZOB) in Kaltenkirchen kontrolliert. Auch im AKN A1 Zug um 6:49 Uhr gab es keine Kontrolle. Anschließend in der S-Bahn S21 und im Metrobus 3 habe ich auch kein Kontrolleur gesehen.

Naja, elektronische Bahnsteigsperren an sich hindern auch nicht zu hundert Prozent voll Schwarzfahren.
In Stockholm sieht man regelmäßig Leute die hinter anderen durch die Sperre hindurchlaufen und die Hand dazwischen halten.

97,3 % aller Fahrten mit gültigem Fahrschein. Das nenne ich vorbildlich. Wieso man nun 2,7 % “den Kampf [ansagen]” muss, bleibt mir schleierhaft.

Wenn 97,3 % aller Autofahrten ohne Geschwindigkeitsübertretung, ohne Orange-bis-Rotquerung einer Ampel, ohne Gehweg- und Fahrradstreifenparken, also ohne massives Gefährdungsverhalten auskommen würden, wäre Hamburg ein Mobilitätsparadies. Klar, man kann sowohl das eine tun ohne das andere zu lassen: Aber für diese Punkte einzustehen und zu sensibilisieren, im Bundesrat für eine Erhöhung der entsprechenden Bußgelder zu fordern, in Publicity und Aktionen zu investieren scheint mir ungleich wertvoller als eine unerreichbare Quote von 100 % (und die zusätzlichen 20 Millionen Euro). Und die Regel-folgen-Quote für den Autoverkehr für die genannten zentralen Bereiche würde mich schon interessieren.

Naja. Die 2,7% beziehen sich auf den im letzten Jahr medial ebenfalls breit angekündigten Prüfmarathon. Dafür, dass das eigentlich allseits bekannt gewesen sein müsste, schon noch eine hohe Quote. Die Kontrollen ohne Medientamtam zeigen regelmäßig Schwarzfahrquoten von +/- 10%. Ähnlich wie beim Falschparken, die Kontrolleure konnten sich allein durch die Bußgelder finanzieren, aber mehr Kontrollen sind auch hier politisch nicht gewollt. Oder wie soll man interpretieren, dass man als Pendler vielleicht ein Mal im Jahr kontrolliert wird. Wenn man bedenkt, dass allein bei Hochbahn und S-Bahn um die 200.000 Schwarzfahrer im Jahr bei den wenigen Kontrollen erwischt werden, kann man davon ausgehen, dass die potenziellen Einnahmeverluste durch Schwarzfahren i.H.v. 20 Mio. € eine ganz vorsichtige Schätzung sind.

Es wird endlich Zeit das die elektronischen Zutrittskontrollen für Bahnen und Busse kommen. Ohne Ticket kein Zutritt. Fertig. Leider scheitert es bei uns immer noch am elektronischen Ticket. Hier fühlt man sich wie in einem technologischen Entwicklungsland.

das würde zum Beispiel an Wertmarken scheitern da diese in Papierform ausgegeben werden und je öfter man die raus holt die damit die kamaras erkennen desto höher ist Wahrscheinlichkeit das die reisen wie die Kameras das vielleicht durchklarsichthüllen nicht erkennt in Gegensatz zum menschlichen Auge

Aus dem gleichen Grund wie den Blitzermarathon :-(. Eine PR-Aktion. Warum nicht kontinuierlich kontrollieren, ohne es vorher anzukündigen. Da würden sicher mehr als 2,7% zusammen kommen. Scheint aber nicht gewollt zu sein. Schade!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert