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HVV-Pünktlichkeitsgarantie: Zahl der Anträge geht zurück

Seit Anfang 2011 entschädigt der HVV seinen Kunden, wenn diese ihr Fahrziel mit mehr als 20 Minuten Verspätung erreichen. Doch die Zahl der Anträge für diesen Service geht zurück.
Christian Hinkelmann
Anzeigetafel im Hamburger Hauptbahnhof mit Verspätungen und Ausfällen wegen Streiks
Anzeigetafel im Hamburger Hauptbahnhof mit Verspätungen und Ausfällen wegen Streiks

Das geht aus dem aktuellen HVV-Qualitätsbericht hervor, der NahverkehrHAMBURG vorliegt.

Demnach lag die beantragte Entschädigungssumme in 2012 bei 62.255 Euro (44.541 Anträge). Im Jahr davor waren es noch 79.116 Euro (58.897 Anträge).

Grund für den deutlichen Rückgang sind laut HVV die Lokführerstreiks bei AKN, NOB und Metronom gewesen, die in 2011 für extrem viele HVV-Garantiefälle gesorgt hatten und dem Verbund allein zwischen dem 21. Juni und 8. Juli rund 11.500 Anträge bescherten.

Setzt man die Zahl der Anträge in Relation zur Zahl der Fahrgäste, so ergibt sich laut HVV eine Antragsquote von rund 0,06 Promille. Das bedeutet, dass bei etwa 2,3 Millionen Fahrgästen täglich im Schnitt 150 Passagiere eine Entschädigung beantragen.

Zurückgegangen ist laut dem Qualitätsbericht auch der Bekanntheitsgrad der HVV-Garantie. Er lag im vergangenen Jahr bei 45 Prozent, 2011 waren es noch rund 50 Prozent. Ein möglicher Grund könnte sein, dass der freiwillige Service im Einführungsjahr deutlich stärker beworben wurde als in 2012.…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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5 Antworten auf „HVV-Pünktlichkeitsgarantie: Zahl der Anträge geht zurück“

Gerade wollte ich wieder einen Antrag stellen, leider war es 6 Tage her und schon greift die Garantie nicht mehr, die „Pünktlichkeitsgarantie“. Ich finde die Hürden auch viel zu hoch, solch einen Antrag zu stellen. Man brauch Internet, eine E-Mail Adresse, muss sich alles aufschreiben, innerhalb von 3 Tagen den Antrag stellen, die Bestätigung muss man sich dann auch noch selber ausdrucken und dann persönlich die Garantie einlösen, also zu den Öffnungszeiten an einen HVV Schalter gehen.

Dies alles ist sehr viel Aufwand, eigentlich für „nichts“. Ich möchte lieber, dass die Bahn pünktlich fährt. Ganz oft habe ich Verspätungen von 10 Minuten, die keinen Interessiert. Keine Ansage, keine Begründungen. Dies ist einfach sehr schlechter Service!!

Leider stellen viele Fahrgäste aus Unkenntnis oder Bequemlichkeit keine Anträge zur Entschädigung im Rahmen der HVV-Garantie. Außerdem muß der Antrag innerhalb von 3 Werktagen nach dem Ereignistag gestellt werden, was sicher etliche vergessen und dann keinen Antrag mehr stellen. Somit hätten sicher wesendlich mehr Fahrgäste Anspruch auf Entschädigung.
Nur mal zur Info: Seit März 2011 bis Juni 2013 konnte ich mir im Rahmen der HVV-Garantie 97,50 € erstatten lassen. Ich fahre regelmäßig Werktags die Strecke Müssen – Hamburg und zurück mit DB-Zug und U-Bahn, welche im Bereich der DB stark Verspätungsgefährdet ist, täglich zwischen 5 und 15 Minuten, selten über 20 Minuten. Außerdem ist die U-Bahn vergleichsweise verhältnismäßig pünktlich.

@Holger, zumindest Punkt 3 funktioniert doch anstandslos. Ich habs schon öfters gehabt, dass, weil die S-Bahn am Hautpbahnhof net pünktlich kam, ich die EVB in Buxtehude verpasst habe. Die Entschädigung habe ich bisher eigentlich immer bekommen.

@Gerd Bangert
Ich kann Ihre Aussagen nur voll unterstützen:
1. Aufwand und Erstattung stehen in keinem vernünftigen Verhältnis.
=> Es sollte einfacher werden.
2. Keine Erstattung, wenn im Internet eingetragen. Von einer kurzfristigen Unterbrechung, die erst innerhalb des Tages im Internet eingetragen wird erfahre ich unterwegs nichts (habe ich bereits erlebt).
=> Sollte nur für solche Änderungen gelten, die seit mindestens 2 Werktagen veröffentlicht wurden (z. B. geplante Baustellen u. ä. ).
3. Es sollte einfacher sein wenn mehrere Unternehmen betroffen sind (Beispiel: S21 Verspätung 3-4 Minuten daher in Eidelstedt kein Anschluss an A1 nächste Fahrt Richtung Neumünster in 1 Stunde)

Mich wundert, dass bei diesen Bedingungen überhaupt Anträge gestellt werden.
Meine Verspätungen entstehen meist durch Baustellen mit Schienenersatzverkehr, gerade letztes Wochenende wieder passiert. Da aber im Internet abweichende Fahrpläne veröffentlicht werden, gilt das einfach nicht. Wenn ich 1/2 Stunde länger unterwegs bin als eigentlich vorgesehen, nenn ich das Verspätung. Der HVV nennt es pünktlich. Und dass man sich die Entschädigung in bar abholen muss, ist ja wohl ein schlechter Witz (um nicht zu sagen Schikane).

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