Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

HVV will keine Gratis-Fahrten für Autofahrer – Parteien sind uneinig

Vier Tage lang durften die Leipziger in der vergangenen Woche kostenlos Bus und Bahn fahren. Fast eine Viertelmillion Menschen haben das Werbeangebot genutzt. In Hamburg wird es so etwas wohl nicht geben. Der HVV winkt ab und verweist auf Einnahmeverluste. Auch die Wirtschaftsbehörde will nicht.
Christian Hinkelmann
Fahrkartenautomat an Bushaltestelle in Hamburg
Ein Fahrkartenautomat an der Bushaltestelle "Bezirksamt Eimsbüttel" in Hamburg.

Mit einer ungewöhnliche Aktion hatte die Stadt Leipzig in der vergangenen Woche für den Öffentlichen Nahverkehr geworben: Vier Tage lang konnten Autobesitzer kostenlos mit Bus und Bahn fahren – die Kfz-Zulassung galt dabei als Fahrschein. Die Aktion war offenbar ein Erfolg: Rund 224.000 Fahrgäste ließen ihr Auto stehen, berichtet die Leipziger Volkszeitung und beruft sich dabei auf die Leipziger Verkehrsbetriebe LVB.

Völlig unklar ist allerdings noch, ob und inwiefern die Fahrgastzahlen in Leipzig durch die Werbemaßnahme nachhaltig steigen, oder ob die Aktion am Ende wirkungslos verpufft.

Unterdessen zeichnet sich ab, dass es ähnliche Aktionen in Hamburg vermutlich nicht geben wird. Der HVV lehnt das Leipziger Modell ab. Sprecherin Giesela Becker auf Anfrage von NahverkehrHAMBURG: „Vier Tage kostenlose Nutzung des HVV für Autofahrer würde einen Einnahmeverzicht in Millionenhöhe bedeuten. Unsere Erfahrung der vergangenen Jahre mit dem „autofreien Sonntag“ und damit verbundener kostenloser Nutzung des HVV hat ein schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis gezeigt. Das heißt, die Maßnahme hat in der Folge nicht zu entsprechend mehr zahlenden Kunden geführt.“

Auch die Hamburger Wirtschaftsbehörde hält nichts von der Leipziger Werbeaktion. Pressesprecherin Susanne Meinecke zu NahverkehrHAMBURG: „Wir würden eine derartige Aktion nicht unterstützen. Außerdem wäre es gegenüber den zahlend…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Wolfram Uerlich, Gründer der Fahrgemeinschafts-App Goflux übertrifft in Hamburg zusammen mit dem HVV die Erwartungen. (Foto: Goflux)

„Wir werden unser Jahresziel schon nach acht Monaten erreichen“

Mit dem HVV-Jobticket Geld verdienen? Airbus-Mitarbeitende in Hamburg nutzen ein innovatives Modell, das im HVV private Fahrgemeinschaften fördert. Im Interview erklärt der Gründer der Vermittlungsplattform Goflux, wie erfolgreich das Verkehrsexperiment bisher ist, welche Strecken besonders beliebt sind und was die Hauptmotivation der Nutzenden ist.

Symbolbild: Blockierte Bushaltestelle in Hamburg.

Wo Falschparker Hamburgs Busverkehr ständig im Weg stehen

Tausende Male blockierten falsch geparkte Autos im Jahr 2023 Haltestellen und Busspuren. Exklusive Datenanalysen von NAHVERKEHR HAMBURG zeigen erstmals, welche Orte besonders betroffen sind – und einige der Hotspots überraschen. Welche Folgen hat das für Fahrgäste, und wie könnten die Probleme gelöst werden?

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert