Der Öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV) in Schleswig-Holstein steht vor einem großen Qualitäts-Sprung: Nachdem sich Bund und Länder bei den Verhandlungen zur Neuregelung des künftigen Eisenbahnrechts in Deutschland auf eine Deckelung der Stations- und Trassenpreise verständigt haben, ist klar: Bis zum Jahr 2031 stehen Schleswig-Holstein aus dem bundesweiten 8,2-Milliarden-Topf an sogenannten Regionalisierungsmitteln jährlich durchschnittlich 30 Millionen Euro mehr zur Verfügung als in den letzten Jahren.
„Auch wenn das Regionalisierungsgesetz absehbar erst im Herbst verabschiedet wird, haben wir heute schon Planungssicherheit und können mehr ÖPNV wagen“, sagte Verkehrsminister Reinhard Meyer heute in Kiel. Insgesamt steht dem Land in den nächsten 15 Jahren mehr als eine halbe Milliarde Euro zusätzlich zur Verfügung.
Wie Meyer sagte, sollen die Mittel in vier Schwerpunktbereiche investiert werden: „Wir werden ungefähr je ein Drittel in Qualitätsverbesserungen und neue Projekte geben; das verbleibende Drittel verwenden wir zu etwa gleichen Teilen für eine Stärkung der Busverkehre und für Tarifverbesserungen.“ Er sei sich sicher, dass es mit dieser Strategie gelingen werde, dauerhaft mehr Menschen davon zu überzeugen, dass Bahn und Bus eine gute Alternative zum eigenen Auto seien, so der Minister.
Als dringliche Qualitätsverbesserungen nannte er unter anderem eine größere Pünktlichkeit der Züge, verbesserte Fahrgastinformationen und mehr Komfort – etwa durch WLAN oder elektronische Buchungs- und Zahlungssysteme. Erste WLAN-Pilotprojekte könnten noch in diesem Jahr starten. Ein weiteres Ziel sei zudem, die Energiewende stärker als bislang auch im Nahverkehr umzusetzen, beispielsweise durch umweltfreundlichere Antriebsformen als Dieselmotoren.
Als größte Investitions-Projekte der nächsten Jahre nannte Me…
5 Antworten auf „In diese Bahnstrecken will Schleswig-Holstein kräftig investieren“
@MP: Das Land hat leider gesagt, dass es in die Elektrifizierung allenfalls punktuell investieren will. Natürlich wird erst einmal der Poker um den Bundesverkehrswegeplan abgewartet, ob man nicht noch irgendwas dem Bund aufs Auge drücken kann. Denn eigentlich müsste das Land aber die Reaktivierung von Niebüll – Flensburg zuerst umsetzen und zwar mit Draht. Da oben könnte man die CO2-Bilanz radikal verbessern (Urlaubsregion!) und es gibt Windstrom in Massen mit Wertschöpfung vor Ort. Vor allem könnte man die Betriebskosten auf der Sylt-Strecke reduzieren und mit den Gewinnen dann weitere Nahverkehrsleistungen bestellen und es müsste auch im Interesse des SSW sein, denn die Dänen hätten von einer solchen Querverbindung mit guten Anschlüssen von Tonder nach Tingleff oder so ja auch etwas. Falls sie nicht aus der EU austreten…
Liegt aber wahrscheinlich daran, dass der Minister auch gleich noch gesagt hat, dass die Regionalstadtbahn Kiel endgültig tot ist. Da müssen die Grünen jetzt Kompensationsgeschenke bekommen.
Ein weiteres Ziel sei zudem, die Energiewende stärker als bislang auch im Nahverkehr umzusetzen, beispielsweise durch umweltfreundlichere Antriebsformen als Dieselmotoren….dann elektrifiziert doch endlich und fangt mit der Kiel- Schönberg- Strecke an…und beschafft nicht immer mehr LINT Diesel-Dreckschleudern.
Soweit alles schön und gut – nur der wichtigste Punkt ist zum Thema RegionalExpress (Hamburg-Kiel) wurde nicht beachtet. Damit meine ich nicht das die Züge nicht die Leistung erbringen wird sondern es wäre schön daran zu denken dass zwischen Pinneberg und Elmshorn pro Richtung ein Gleis zur Verfügung steht dort sollte man sich auch Gedanken machen dass die Züge in Zukunft auch pünktlich sein sollen.
In Kellinghusen wünschen die Bürger die Bahn zurück und die Kleinstadt tritt in finanzielle Vorleistung.
Dort gibt es keine Buskonkurenz. Der Landkreis könnte in den HVV eintreten. Steinburg ist nicht so ganz pleite. Sogar Lüchow-Dannenberg (und die sind richtig pleite!) hat das nach jahrelangen Verhandlungen geschafft.
Die „Immer nur Rumsteh“-Züge der Nordbahn hätten ein sinnvolles Betätigungsfeld und würden auch Pendler aus den umliegenden Dörfern anlocken.
Bei „Hein Schönberg“ und der BGE bin ich mir da nicht so sicher.
Viel zu spät kommen diese Bahn-Projekte. In Hamburg und Schleswig-Holstein hat man fast alles falsch gemacht, zerredet und verschlafen. All diese Projekte hätten schon vor 20 Jahren abgeschlossen worden sein. Natürlich liegt es wieder mal am Geld und den Kosten, was aber hauptsächlich mit Bundesverkehrsministern aus meist südlichen Bundesländern zu tun hat.
Wenn man sich einige lange umgesetzte Projekte wie die Stadtbahn in Karlsruhe oder den Münchner Verkehrsverbund MVV ansieht, wie weit hier alles schon fortgeschritten ist, versteht man, warum Kiel gerne das Karlsruher Modell übernehmen möchte. Auch in Hamburg geht es nur im Schneckentempo voran. Da werden Riesenarenen an den Stadtrand gebaut, aber der Bahnanschluss dahin wurde mal eben vergessen. Die Folge sind chaotische Verkehrsverhältnisse und verärgerte Gäste.
Leider zerreden die Politiker im Norden all diese wichtigen Maßnahmen und deshalb dauert es hier oben ewig, bis eine Umsetzung erfolgt.