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Keine Elektrifizierung der Marschbahn aber A23-Ausbau

Die Bahnstrecke von Itzehoe nach Westerland wird in den nächsten Jahren offenbar nicht elektrifiziert, stattdessen soll die A23 im Hamburger Umland sechsspurig ausgebaut werden. Das geht aus einem neuen Entwurf des Bundesverkehrswegeplans hervor, aus dem das Flensburger Tageblatt zitiert.
Christian Hinkelmann
Syltshuttle-Autozug auf dem Hindenburgdamm in Schleswig-Holstein
Syltshuttle-Autozug auf dem Hindenburgdamm in Schleswig-Holstein

Demnach hält Bundesverkehrsminister Alexander Dobrinth (CSU) drei Verkehrsprojekte in Schleswig-Holstein für besonders dringend: Der vierspurige Ausbau der A21 zwischen Bargteheide und Schwarzenbek, der sechsspurige Ausbau der A23 zwischen Tornesch und Hamburg-Eidelstedt und die Vertiefung des Nord-Ostsee-Kanals.

Keinen Bedarf gibt es laut Zeitungsbericht für die Elektrifizierung der Marschbahn zwischen Itzehoe und Sylt. Das Projekt wurde demnach gar nicht erst in den Verkehrswegeplan aufgenommen. Auch das vom Land vorgeschlagene dritte Gleise an der Bahnstrecke zwischen Pinneberg und Elmshorn hat offenbar keine Chance.

In zwei Wochen soll der neue Bundesverkehrswegeplan offiziell veröffentlicht werden.

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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14 Antworten auf „Keine Elektrifizierung der Marschbahn aber A23-Ausbau“

@Holger,

bitte diesen link zu PtL lesen:

http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/umwelt-technik/johanna-wankas-audi-a8-wird-mit-kuenstlichem-diesel-betankt-13547499.html

Wasserstoff lässt sich nur unter zusätzlichem Energieaufwand speichern und Brennstoffzellen sind noch nicht marktfähig. PtL ist die schnellste und praktikabelste Lösung, bislang abgeregelten Wiind- und Solarstrom zu speichern und für klima- und umweltfreundlichen Verkehr zu nutzen. Ohne Oberleitung, Stromtrassen oder neue Tankstelleninfrastruktur.

@railfriend
* Ihren Vorschlag „P2G“ oder „P2L“ kann ich nicht nachvollziehen. Nur den Punkt „Speicherung“ kann ich verstehen. Allerdings der Wirkungsgrad der ganzen Wirkungskente ist meines Erachtens „unterirdisch Schlecht“ im Vergleich mit der direkten Nutzung von elektrischer Energie.
* Stromtot“: wieviele Menschen sterben jedes jahr an Bahnstromanlagen? Idioten die auf Wagen kettern oder sich auf anderen illegalen Wegen den Leitungen nähern will ich nicht berücksichtigen. Tiere bleiben in gleicher Weise gefährdet, denn der Strom muss von der Quelle (z.B. Windräder) zu der Senke (Wandlerbetriebe) geführt werden.
* Zudem möchte ich die Wirtschaftlichkeit der P2G- bzw. P2L-Betriebe bezweifeln, denn es handelt sich nicht gerade um einen einfachen Vorgang. Einzig eine reine Gewinnung von Wasserstoff und dann ein Gasantrieb scheint mir noch halbwegs wirtschaftlich zu sein. Beispiel: Autos und Busse mit Wasserstoffantrieb.

Man sollte die Entscheidung gegen die Elektrifizierung zum Anlass nehmen, über Alternativen zur Beschleunigung des Zugverkehrs nachzudenken. In der Region gibt es z.B. viel Windstromleistung, die zunehmend abgeregelt werden muss, das wäre auch im Fall der Einspeisung in Umrichter für Bahnstrom so. Denn ungünstigerweise braucht die Bahn unregelmäßig und häufig zu anderen Zeiten elektrische Energie als Windanlagen diese bereitstellen. Wenn die Bahn hier in Zukunft überwiegend mit Windstrom fahren möchte werden dazu Energiespeicher benötigt, z.B. in Form von Power to Gas oder Power to Liquid.
Letztere speichern Grünstrom in grünem Dieselkraftstoff. Klimafreundlicher Bahnbetrieb ist dann also ebenfalls mit Dieselantrieb möglich. Ein Blick ins Ausland zeigt: Schnelle Diesellokomotiven mit aktueller Abgasnorm sind am Markt verfügbar. Möglich wäre ein zuverlässiger Bahnbetrieb mit solchen Neufahrzeugen, die ohne Oberleitung auskommen, ohne Stromtod bei Tier und Mensch, ohne Ausfälle durch Sturm, Eis, Salz, Vandalismus oder Kupferdiebstahl.

@Robert : Doppelstockwagen vs. Fahrdraht
Doppelstockwagen sind möglich, wenn in den Autos KEINE Personen befördert werden. In Altona (und allen Bahnhöfen mit Autoverladung) wird nach Einfahrt des Zuges zunächst die Fahrleitung stromlos geschaltet erst dann dürfen die Fahrer das Oberdeck betreten. Am Bahnsteig sind am Wetterschutz gelbe Rundumleuchten montiert, die anzeigen ob das Oberdeck betreten weden darf oder nicht.

Nach Sylt würde das heißen dass alle Passagiere aus den Fahrzeugen, die auf dem Oberdeck befördert werden, aussteigen und in Personenweagen befördert werden müssen.

Vielleicht würden dann die Triebwagen des Shuttle-Plus nicht mehr (fast) leer mitlaufen. **Ironie: aus**

Warum sollte eine Fahrleitung die Verwendung von Doppelstockwagons unmöglich machen?
Kann man doch jeden Tag im Bahnhof Altona sehen?

Mal ein paar Fakten: der Bundesverkehrswegeplan (BVWP) ist seit eh und je ein großes „Wünsch dir was“-Sammelsurium. Alle Länder von Bayern bis Sachsen beantragen dafür sehr lange Listen, obwohl sie wissen, dass die BVWP-Mittel oft nicht mal ausreichen, um nur die eigenen Liste abzuarbeiten. Dann stellen sie sich hin und jammern, dass der böse Bund nicht bezahlt. Jahrzehntelang wurde den Bürgern und Investoren erzählt, diese Bahnstrecke oder jene Autobahn stünde ja im BVWP. Schon lange weiss man aber, dass höchstens die Kategorie „vordringlicher Bedarf“ Realisierungschancen hat.

Der BVWP 2015 soll es nun noch besser machen: neben der Kategorie „vordringlicher Bedarf“ wurde ein Kategorie „vordringlicher Bedarf plus“ gebildet mit Projekten, die unverzichtbar sind. Alle Projekte aus ganz Deutschland wurden durchgerechnet und nach ihrer Sinnhaftigkeit geordnet. Bei dieser Casting-Show können nur wenige gewinnen. Man nennt es auch Prioritätenbildung.

Wenn der Entwurf Mitte März veröffentlicht wird, dann wird es aus allen Ecken der Republik heißen: „wir werden abgehängt“. Das ist aber Quatsch; die Politik macht sich nur ein Stück ehrlicher. Sie sagt einfach nur, wieviel Geld da ist und welche Projekte man von diesem Geld finanzieren kann.

Nun muss man nach Alternativen suchen und das ist besser als sich nochmal zwanzig Jahre vertrösten zu lassen.

Kein Olympia mehr in Hamburg, kein drittes Gleis zwischen Pinneberg und Elmshorn eine traurige Nachricht für Pendler die es gern schneller wollen.
Derzeit werden in Elmshorn Lärmschutzwände an Wohnsiedlungen aufgebaut damit die Teller und Tassen schon mal zufrieden sind. Wie soll dass in den nächsten Jahren werden wenn noch mehr Menschen auf die Bahn umsteigen weil die Autobahnen aus allen Nähten platzen. So sieht die Zukunft des Nordens aus nur traurig!!!

Eine Fahrleitung würde einen Autotransport in Doppelstock-Waggons unmöglich machen.
Dann hätten wir einen vorsintflutlichen Autotransport auf Niederbord-Wagen so wie RDC das plant und schon mal getestet hat. Da lachten die Seehunde…
Wünschenswert wäre eine Fahrleitung bis Husum. Dann könnte man wie in den goldenen 90ern die RB’s bis Husum durchlaufen lassen, dort Anschluss von/nach Westerland (Sylt) in die RE’s , der Shuttle-Triebwagen zwischen Itzehoe und Heide (Holst) wäre überflüssig und die RE’s müssten in Lunden, Friedrichstadt auch nicht mehr halten.
Auch für Hemmingstedt sehe ich ein Wiedereröffnungs-Potential ( hat nah.sh abgelehnt, weiß ich).

Ausserdem den durchgehende 2-gleisige Ausbau forcieren. Zumindest zwischen Hattstedt und Bredstedt (11km) sollte das machbar sein. Dort ist Grund und Boden nicht ganz so teuer. Finanzierung ? Durch die cash-cow DB Autozug natürlich bevor das Geld im Konzern verschwindet.

dass die verantwortlichen entscheidungsträger nicht kapieren wollen/können, dass der ausbau von autopbahnen unmengen geld schluckt und langfristig zu nix führt, weder ökonomisch, noch ökoloogisch. traurig…. und mit sowas verdienen die geld…

Das die Strecke nicht elektrifiziert wird ist zwar ärgerlich aber zu verschmerzen. Es sollten aber dringend die beiden eingleisigen Abschnitte zwischen Niebüll und Westerland endlich Ausgebaut werden. Dann klappts auch mit der Pünktlichkeit.

Was will man denn schon von einem bayerischen Bundesminister erwarten? Vermutlich denkt der doch, dass Sylt in Skandinavien liegt …

Fairerweise muss ich zugeben, dass ich auch nicht sicher bin, ob die Marschbahn unbedingt eine Elektrifizierung braucht. Schön wär’s sicherlich, zumal der Strom ja quasi für umme vor Ort produziert werden könnte. Aber vom Verkehrsaufkommen und der internationalen Bedeutung ist die Vogelfluglinie eben bedeutungsvoller. Nichtsdestotrotz wären natürlich ein paar Investitionen ins Bahnnetz wünschenswert; geeignete Projekte wurden hier ja immer wieder diskutiert. Ich würde mir außerdem noch den Ausbau von Alternativsrouten wie Bad Oldesloe – Neumünster oder Lüneburg – Büchen (- Lübeck – Kiel) wünschen, um hoch frequentierte Strecken wie Hamburg – Elmshorn bzw. den Knoten Hamburg zu entlasten und damit Trassen für mehr Regionalverkehr zu schaffen. Das war in den 1990ern alles schon mal geplant. Aber nein – stattdessen wieder Autobahnausbauten, damit Pendler auch ja nicht zum Umsteigen auf Öffis angeregt werden. Danke, Herr Bundesautobahnminister!

Wie sagtz doch der volksmund seit Jahrzehnten über den Bundesverkehrsminister? –
„Beim Straßenbauen ist er fix. Doch für die Bahn, da tut er nix.“

Traurig aber Realität.
DB-Netz, DB-Fv oder wie die grade heissen und nah.sh schaffen es nicht das Chaos da oben zu ordnen auf meiner Lieblingseisenbahnstrecke und jetzt ist ja bis Ostern dort die absolute „off-season“.
Aber Ende März geht es los!
Da würde ich als Bundesverkehrsminister auch nicht groß investieren wenn der Wille fehlt.
Die notwendigen Gleisbauarbeiten werden ja durchgezogen. Also keine Panik.
Was da oben abgeht, geht auf keine Kuhhaut mehr. Die Bahnfahrgäste werden regelrecht vergrault. Der IC2310 ist wohl seit Wochen nicht mehr pünktlich angekommen im Eisenbahnparadies Niebüll und die Schiffsanschlüsse sind Makulatur.
RZD statt RDC !

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