Die Schienennetze von U- und S-Bahn sollen für mögliche Olympische Spiele 2024 oder 2028 in Hamburg voraussichtlich nicht ausgebaut werden.
Das geht aus dem 46-seitigen Olympia-Konzept der Hansestadt hervor, das Bürgermeister Olaf Scholz und Sportsenator Michael Neumann heute präsentiert haben.
Demnach sollen die Spielstätten allein über bereits bestehende oder in Planung befindliche Schnellbahnstationen, sowie Busshuttles, mit dem Fahrrad und zu Fuß angebunden werden. Autoverkehr ist im Olympiazentrum auf dem Kleinen Grasbrook südlich der Hafencity gar nicht vorgesehen.
NaverkehrHAMBURG erklärt die wichtigsten Fakten zum Olympia-Verkehrskonzept:
- Fahrrad und Fußgänger:
Der Hamburger Senat setzt bei den Olympischen Spielen im Hafen voll auf Radfahrer und Fußgänger. Das StadtRad-System soll von derzeit 1.650 Leihrädern auf bis zu 10.000 Räder erweitert werden – darunter auch Elektrofahrräder. Außerdem soll jeder Olympia-Teilnehmer ein kostenloses Rad gestellt bekommen.
Auf den zentralen Olympia-Routen in der Stadt sollen spezielle Fahrradspuren – so genannte „Olympic Bike Lanes“ – eingerichtet werden. Dafür könnten laut dem Senatskonzept „die zahlreichen Busspuren mit genutzt werden“. Für Besucher von außerhalb sollen die bestehenden Bike-and-Ride-Anlagen an den Schnellbahnstationen ausgebaut werden.
Für Fußgänger soll eine neue Brücke über den Baakenhafen zum Kleinen Grasbrook gebaut werden, die eine direkte Fuß- und Radwegverbindung von der Hafencity Universität zum Olympiazentrum möglich macht.
8 Antworten auf „Keine U- und S-Bahn-Verlängerung für Olympia in Hamburg“
Ein Bus-Shuttle vom Berliner Tor zum Olympiagelände wäre überflüssiger Nonsens. Genau diese Strecke fährt bereits die U4.
Allerdings kann man die U4 gerne bis zum Olympiagelände oder noch weiter verlängern, auch wenn die Streckenführung der U4 dann noch mehr im Zick-Zack verliefe: Elbbrücken – Olympiastadion – Hafenbahnhof – Wilhelmsburg.
Bedarfe sind gegeben durch vorgesehene Sonderzüge (evtl. auch Regionalbahnen aus Bergedorf/Geesthacht?) im Hafenbahnhof. In Wilhelmsburg sind Jugendlager und Mediendorf vorgesehen. Eine Verbindung von dort via S-Bahn zum Olympiastadion wäre ein großer Umweg.
Ein U-Bahnhalt am Hafenbahnhof kann nachhaltig als Verknüpfungspunkt für Buslinien im Hafengebiet dienen. Zwar wird er vermutlich nicht sehr nachgefragt sein, aber da ein Notausstieg ohnehin gebaut werden muss, böte sich direkt ein richtiger Halt an.
Wieso baut man nicht wenigstens eine neue, zumindest provisorische, S-Bahn Station unmittelbar südlich der Elbbrücken? Da die U4 so oder so mal nach Harburg soll, könnte man die ruhig auch verlängern. Aber Bike-Lanes? Was sollen die bringen? Kein Nicht-Hamburger, der die Spiele besucht (was ja wohl gewollt ist, anders könnte man komplett auf die Spiele verzichten) wird allen ernstes mit dem Rad kommen. Und ich hoffe mal, dass man für den Kleinen Grasbrook auch eine post-Olympia-Nutzung anstrebt, die einen U-Bahn Anschluss rechtfertigt! Achso: Und was passiert mit dem ganz normalen Busverkehr während der Spiele? Wenn das Radkonzept wirklich aufgeht muss dann der Bus im MIV mitschwimmen? Und Bus-Shuttle zum Olympiapark über Berliner Tor. Ich lach‘ mich tot!
Hm. Aus Bergedorf mit der S-Bahn zum Kleinen Grasbrook. Und das via Berliner Tor und Shuttlebussen. Dabei müsste man im Bereich der Elbbrücken nicht mal eine neue Bahntrasse bauen. Auf den Fernverkehr übertragen wäre das so, als ob man von Hamburg über Berlin nach Frankfurt am Main fährt und in Offenbach in die Straßenbahn steigen muss für die letzten Kilometer. Wow!
Innovative Planung geht anders. Zumal Busfahrer schon zu Recht anmerkt, dass das Tagesgeschäft jetzt schon kurz vor knapp ist.
Hamburg passt sich an Berlin an wo man für Olympia auch keine einzige Strecke neu bauen will. Sicher, Berlin ist etwas besser aufgestellt mit U- und S-Bahn, aber im Prinzip hat der Senat völlig recht: für einmalig ein paar Wochen muss man nicht extra eine Strecke bauen die hinterher keiner braucht. Sinnvoll wäre es sicherlich, die U4-Verlängerung am Grasbrook planerisch vorzusehen damit die Hochbahntrasse später problemlos gebaut werden kann, aber ohne deutlich mehr Wohnungsbau auf der Elbinsel ist eine U4 noch nicht vordringlich.
Gerade weil der Senat sich nicht festlegt, dass ein Abzweig von der U2 zum Stadion kommt, wie von Hcohbahnchef Elste vorgeschlagen, bleibt eine realistische Chance dass Bramfeld und die Universität den dringend benötigten Schienenanschluss erhalten. Der würde jedes Jahr an 250 Arbeitstagen auch wirklich gebraucht. Natürlich ist auch ein Anschluss von Lurup nötig, aber die Entscheidung, was gebaut wird sollte man nicht von einem Einmal-Event abhängig machen.
Es war Kritik vieler Bahnliebhaber, dass der Senat mit der S-Bahn zum Flughafen und der U4 in die HafenCity nur die Interessen der Yuppies bedient hätte. Hätte der Senat jetzt wegen Olympia Strecken aus dem Hut gezaubert, wäre es nicht glaubwürdig, dass man trotz solider Haushaltspolitik das U-Bahnnetz wirklich dort erweitern will, wo es der Stadtentwicklung nützt. Nachdenklich macht nur, dass in dem Konzept die S4 nicht vorkommt. Hat man es schon aufgegeben, dass diese Strecke bis 2024 fertig würde?
Toll, Busse werden durch Radfahrer eingebremst. Passt voll zur Busbeschleunigung.
Und der Bus-Shuttle ist ja mal eine Wahnsinnsidee! Wenn genug Busse Stoßstange an Stoßstange fahren, kann man damit bestimmt eine Bahn ersetzen.
Ich sehe es schon kommen: Urlaubssperre und Dauerbereitschaftsdienst für alle Busfahrer. Die Hochbahn schafft schon so kaum das Tagesgeschäft, wegen des Personalmangels.Das wird sich in den nächsten Jahren noch verschärfen. Bin gespannt, wo man die Leute hernehmen will… Da wird man wohl alles fremdvergeben müssen und nur die Betriebslenkung übernehmen.
Scholz spinnt, wenn er auf eine Verlängerung der U 4 dorthin verzichtet! – Der Heidenkampsweg ist eine Staustrecke, schon jetzt haben dort, die Busse in der Rushhouer immense Probleme, weil keine Busspur da ist! –
Die Hamburger SPD und der ÖPNV – wie Feuer und Wasser (oder umgekehrt)!!!