Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Kieler Strandbahn: Noch ein paar Jahre bis zum Meer

Die Kieler Strandbahn fährt wohl auch 2025 nicht bis zum Schönberger Strand. Stattdessen könnte die Eröffnung weiterhin in einer Art „Salami-Taktik“ erfolgen – scheibchenweise.
Paul Meerkamp
Seit Jahren wird scheibchenweise an der Sanierung der alten Bahnstrecke zum Schönberger Strand gebaut. Wann der Umbau fertig ist, weiß niemand so genau. Foto: Mathias Pank
Seit Jahren wird scheibchenweise an der Sanierung der alten Bahnstrecke zum Schönberger Strand gebaut. Wann der Umbau fertig ist, weiß niemand so genau. Foto: Mathias Pank

Es könnte so schön sein: In 30 Minuten mit der Bahn vom Kieler Hauptbahnhof zu den besonders idyllischen Ostseestränden „Brasilien“ und „Kalifornien“ fahren. Touristinnen und Touristen müssten nicht mehr den langsamen Bus nehmen. Sonnenaffine Tagesausflügler aus dem Norden Hamburgs hätten eine komfortable Bade-Alternative zum Strand in Travemünde. Und Pendlerinnen und Pendler aus dem Kieler Umland kämen ohne Auto zur Arbeit.

Doch die Strandbahn mit dem Spitznamen „Hein Schönberg“ verzögert sich seit Jahren immer wieder. Jetzt gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht zur Reaktivierung der Strecke.

Einerseits könnten die Züge im kommenden Jahr einen etwas größeren Teil der Strecke befahren. Andererseits wird der Zielbahnhof Schönberger Strand auch 2025 nicht erreicht.

Plan B wird untersucht

Das Kieler Verkehrsministerium prüft stattdessen eine weitere Teilinbetriebnahme eines kurzen Streckenabschnitts. Bis wann steht das Ergebnis fest? Und wann fahren endlich Züge die komplette Strecke bis zum Strand?

Norddeutsche, die auf die Reaktivierung 1982 stillgelegten Bahnverbindung zwischen Kiel Hauptbahnhof und dem Schönberger Strand hoffen, müssen sich vorkommen wie in der griechischen Sage von Sisyphus: Seit Jahrzehnten geht es immer wieder ein paar Schritte vorwärts – dann kommen neue Rückschläge auf das Projekt zu. Seit 1997 befindet sich die Strecke im Nahverkehrsplan des Landes Schleswig-Holstein.

Das Projekt hat mehr als zehn Jahre Verspätung

Doch das Datum, ab dem regulärer Personenverkehr auf der Strecke unterwegs sein soll, …

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Paul Meerkamp besitzt, seit er zehn Jahre alt ist, eine ÖPNV-Dauerkarte. Der Politik- und Datenjournalist wohnt in Kiel. Nach der Arbeit düst er gerne mit dem Rad oder der Fähre zum nächsten Strand. Seine Recherchen drehen sich oft um Statistiken und Gesetzesänderungen.

Auch interessant

Menschen steigen in Regionalexpress nach Schwerin im Hamburger Hauptbahnhof

Generalsanierung: So sollen die Ersatzbusse im Hamburger Raum fahren

173 Ersatzbusse auf 26 Linien: Die Deutsche Bahn plant während der Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg – Berlin den größten Ersatzverkehr aller Zeiten. Auf diesen Strecken sollen die Busse im Hamburger Raum fahren und deswegen fahren sie nicht zum Hauptbahnhof.

So stellt sich die KI Hamburgs Mobilitäts-Zukunft vor, wenn das Wahlprogramm von Volt zu 100 Prozent umgesetzt werden würde. (KI-generiertes Bild)

So würde Hamburgs Mobilität aussehen, wenn Volt regiert

Was wäre, wenn Volt die Hamburger Bürgerschaftswahl gewinnt und künftig die Verkehrspolitik bestimmen würde. Wie würde sich das Leben für HVV-Fahrgäste, Radfahrende und Autofahrer verändern? Kommt die Straßenbahn zurück? Und welches große ÖPNV-Projekt würde die Stadt beerdigen? Ein Gedankenexperiment.

So stellt sich die KI Hamburgs Mobilitäts-Zukunft vor, wenn das Wahlprogramm der LINKE zu 100 Prozent umgesetzt würde. (KI-generiertes Bild)

So würde Hamburgs Mobilität aussehen, wenn die LINKE regiert

Was wäre, wenn die LINKE die Bürgerschaftswahl in Hamburg gewinnt und die künftige Verkehrspolitik allein bestimmen könnte? Wäre der ÖPNV schon 2030 für alle kostenlos? Fährt eine Stadtbahn oder die U4 ins nördliche Wilhelmsburg? Und ist Tempo 30 dann überall die neue Regelgeschwindigkeit? Ein Gedankenexperiment.

2 Antworten auf „Kieler Strandbahn: Noch ein paar Jahre bis zum Meer“

Das Drama um die Reaktivierung der Strecke von Kiel nach Schönberg hat System. Es läuft hier nicht anders als bei den anderen groß im SLH-Nahverkehrsplan verkündeten Reaktivierungsprojekten wie Wrist – Kellinghusen oder Geesthacht-Bergedorf. Fertigstellungstermine werden geschoben, die Kosten explodieren und man verheddert sich im deutschen Eisenbahnplanungsrecht. Es ist überhaupt nicht einzusehen, wieso bei einer Streckenreaktivierung auf alter Trasse ein Planfeststellungsbeschluss erforderlich ist und nicht nur eine Plangenehmigung ausreicht. Irgendwie scheinen im Wirtschafts- und Verkehrministerium in Kiel Leute zu sitzen, denen die Verkehrswende egal ist und die durch ihre Hinhaltetaktik de facto eine pro Auto Politik machen, obwohl sich immer lauthals verkündeten, was sie alles für die Bahn täten.

Als ich 2011 bei den Museumsbahnen am Schönberger Strand angefangen hatte hieß es. dass die Strecke in drei Jahren im Regelverkehr eröffnet wird. Das blieb so seitdem und ist immer noch so obwohl schon viel passiert ist. Wohl erst nach Rechtskraft des Planfeststellungsbeschlusses kann ein belastbarer Zeitplan erstellt werden. Derzeit halte ich 2025 bis Schönkirchen und 2027 bis Schönberger Strand als „best case“ Auch für die Museumsbahn werden es schwere Jahre zwischen den Bauabschnitten noch etwas zu fahren!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert