Der Mühlenkamp in Winterhude soll im kommenden Jahr im Rahmen des Busbeschleunigungsprogramms umgestaltet werden. Gestern Abend hatte sich der Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude mit den ersten vorläufigen und umstrittenen Plänen beschäftigt und die Verwaltung per CDU-Antrag aufgefordert, Alternativen vorzulegen. Das erklärte der verkehrspolitische Sprecher der Bezirks-CDU, Christoph Ploß, gegenüber NahverkehrHAMBURG.
Demnach sollen die Busbeschleunigungspläne und mögliche Varianten zusammen mit Anwohnern am 16. September in einer “Planungswerkstatt” diskutiert werden. Außerdem habe der verantwortliche Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) die Frist, in der betroffene Ämter, Behörden und Unternehmen zu den Plänen Stellung nehmen können, um einen Monat verschoben – vom 31. August auf Ende September, so Ploß. “Nun muss zusammen mit den Anliegern die für den Mühlenkamp beste Lösung gemeinsam bei der Planungswerkstatt ermittelt werden.”
NahverkehrHAMBURG erklärt, wie die aktuelle Verkehrssituation im Mühlenkamp aussieht und welche Umbauten im Rahmen des Busbeschleunigungsprogramms bisher geplant sind.
Aktuelle Situation:
- Der Mühlenkamp ist eine belebte Einkaufsstraße und verläuft in Nord-Süd-Richtung im Stadtteil Winterhude. Zwischen den Kreuzungen Mühlenkamp/Gertigstraße und Mühlenkamp/Poelchaukamp sind nach Angaben des LSBG täglich 14.800 Fahrzeuge unterwegs.
- Der Mühlenkamp verfügt über je eine Fahrspur pro Richtung, die zwischen 3,40 und 5 Meter breit ist. An der Kreuzung Gertigstraße befinden sich im Mühlenkamp in beiden Fahrtrichtungen Abbiegespuren Richtung Gertigstraße. An der Kreuzung Poelchaukamp gibt es Abbiegespuren Richtung Poelchaukamp.
- Zwischen den Kreuzungen Gertigstraße und Poelchaukamp sind am Fahrbahnrand zahlreiche Parkplätze in Längsrichtung ausgewiesen, die laut LSBG aber zu schmal sind. So ragen immer wieder Autos auf die Fahrbahn und die Gehwege. Dazu sei das “Zweite-Reihe-Parken” sehr ausgeprägt. Insgesamt gebe es im gesamten Bereich um den Mühlenkamp einen erheblichen “Parkdruck”, so die Verkehrsplaner.
6 Antworten auf „Kommt Busbeschleunigung in Winterhude anders als geplant?“
@Michael
da fährt ja der 25er. Eine direkte Verbindung ist auch nicht so sinnvoll, weil die Hudtwalckerstr. ja U1 und U3 verbindet. Man kann also zwischen diesen Stationen mit der U-Bahn fahren ohne umzusteigen. Zudem fährt ja der 25er alle genannten Bahnhöfe an.
Neben den dreisten 2. Reihe Parkern ist das Hauptproblem im Mühlenkamp die Einbahnregelung in der Sierichstraße.
Wenn man die aufhebt, könnte der Verkehr dahin abgeleitet werden.und würde insbesondere nachmittags zur Haupteinkaufzeit nicht durch den Mühlenkamp fahren.
Der Mühlenkamp müßte dann ähnlich wie die Mönkebergstraße für Pkw weitgehend gesperrt werden.
In der Sierichstraße wären dann allerdings an allen Knoten Linksabbieger zu bauen.
Für die 2. Reihe Parker empfehle ich den Einsatz von Aktiv-Tansport.
Warum gibt’s denn keine Buslinie von der U-Mundsburg über Winterhuder Weg, Herderstraße, Barmbeker Str. bis U-Hudtwalckerstraße? Das wäre eine kurze, direkte Strecke, die viele Knotenpunkte (inkl. Borgweg) miteinander verbinden könnte! Das könnte die Linien über den Mühlenkamp deutlich entlasten. Für mich gibt’s z.B. keine direkte Verbindung zur Mundsburg obwohl ich eigentlich nicht weg wohne.
@Peter Bohnstedt
früher einmal war es ein ungeschriebenes Gesetzt, dass man links abbiegende Busse passieren lässt. Das kannst du heute vergessen. Ähnliches gilt für das Herausfahren aus der Haltestelle. Normalerweise muss der nachfolgende Verkehr den links blinkenden Bus unverzüglich abfahren lassen, nötigenfalls sogar dafür anhalten. Das funktioniert auch fast überhaupt nicht mehr. Manchmal muss man sich das als Busfahrer beinahe erzwingen. Traurig eigentlich.
Das ist auch der Hauptgrund, warum man die Haltestellenbuchten teilweise zurückbaut und stattdessen auf der Fahrbahn halten lässt. So parkt keiner mehr in der Haltestelle und man kann ohne Probleme die Haltestelle wieder verlassen. So kann auch keiner mehr so ohne weiteres mit 80 Klamotten am Bus vorbeidonnern, ohne dass man in den Gegenverkehr muss.
Ich hätte einen Vorschlag zur Busbeschleunigung, der nichts oder kaum was kostet, und zwar überall dort, wo Busse
links abbiegen, eine besondere Linksabbieger-Grünphase einzurichten…
Unabhängig ob davon die Busse schneller werden: Das ist ein sehr guter Plan um die Situation am Mühlenkamp ein kleines bisschen erträglicher zu werden. Das Verkehrschaos macht heute keinen Spass, weder mit dem Auto, noch als Fussgänger, nichts als Bus-Nutzer und erst recht nicht als Fahrradfahrer. Darüber hinaus würde ich Tempo 30 bis zum Goldbekplatz vorschlagen – alles andere ist bei dieser engen Strasse der reinste Wahnsinn