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Kommt die Corona-Maskenpflicht in Bus und Bahn? So läuft das in einer Stadt, in der es bereits Realität ist

Wird heute eine Mundschutz-Pflicht im Öffentlichen Nahverkehr beschlossen? Wie könnte so etwas in Hamburg aussehen? Interview mit einem Verkehrsbetrieb, bei dem so eine Masken-Pfllicht bereits Realität ist.
Christian Hinkelmann
Ein Fahrgast mit einer Mundschutz-Maske vor einer S-Bahn in Hamburg
Ein Fahrgast mit einer Mundschutz-Maske vor einer S-Bahn in Hamburg
Foto: Honorarpflichtig

Müssen wir künftig einen Mundschutz tragen, wenn wir im HVV in einen Bus, einen Zug oder eine Hafenfähre steigen?

Heute berät Bundeskanzlerin Merkel mit den Länderchefs darüber, wie die aktuellen Einschränkungen des öffentlichen Lebens in der Corona-Krise schrittweise wieder aufgehoben werden können. Eine wichtige Entscheidungsgrundlage sollen dabei Empfehlungen der Nationalen Akademie der Wissenschaften, kurz Leopoldia, sein, die am Montag veröffentlicht wurden.

In diesem Papier wird unter anderem eine Mundschutz-Pflicht in Bussen und Bahnen empfohlen: „Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz sollte als zusätzliche Maßnahme in bestimmten Bereichen wie dem öffentlichen Personenverkehr Pflicht werden“, heißt es in dem Papier wörtlich (hier Original lesen).

Auch auf europäischer Ebene deutet sich eine Empfehlung für das Tragen von Masken „aus verschiedenen Materialien“ im ÖPNV an. Das geht aus einem internen Entwurf von Leitlinien zur schrittweisen Aufhebung von Corona-Notfallmaßnahmen hervor, die heute von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorgestellt werden sollen, berichtet der Berliner Tagesspiegel.

Wie könnte eine Masken-Pflicht im HVV aussehen?

Was wäre, wenn so eine Pflicht tatsächlich kommen würde? Wie wird der Zuspruch der Fahrgäste im HVV voraussichtlich sein und wie könnten entsprechende Kontrollen aussehen?  Hier lohnt ein Blick nach Jena, …

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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7 Antworten auf „Kommt die Corona-Maskenpflicht in Bus und Bahn? So läuft das in einer Stadt, in der es bereits Realität ist“

Ich bin nach den bisher sehr spärlichen bzw. zerstreuten Information über den Übertragungsweg skeptisch. Bin jetzt bis Mittwoch vor Ostern täglich Öffis gefahren, ohne Maske und ohne Handschuhe:
Hand nicht ins Gesicht geht halbwegs, ist aber in der Konsequenz nicht einfach.
In die Jacke niesen ist nicht schön, muss man eben die Jacke mal waschen.
Taschentuch muss mit der Hand angefasst werden, ist aber zunächst trocken, dann weg werfen. Das geht, wenn ein Behälter zum Wegwerfen vorhanden ist und man einen Sitzplatz hat, wo man sich wegdrehen kann und das Tuch vernünftig raus holen kann. Im Stehen im vollen Verkehrsmittel war das schon immer schlecht.
Nun soll ich eine Gesichtsmaske tragen. Die wird nach wenigen Minuten feucht vom Atem sein. Ich kann diese Maske nicht anfassen, sonst übertrage ich etwaige Viren von der Hand auf die Maske, wo sie vermutlich gute Überlebensbedingungen finden. Also muss die Maske so lange sitzen, bis ich mir die Hände waschen kann. Effektiv brauche ich dann für jede Fahrt mindestens eine, wenn nicht gar zwei Masken. Fürs Pendeln zur Arbeit also rund 3 Masken. Mit 15 Masken muss ich diese also nur einmal die Woche waschen, falls ich die selbstgenähten habe. Die Industrie- und Medizinmasken sind nicht fürs Waschen konzipiert.
Ich fürchte, dass dies eben nicht so angewendet wird. Und frage mich, ob nicht damit das Infektions-Risiko eher erhöht wird.
Auf der Arbeit trage ich eigentlich im Wechsel drei verschiedene Handschuhe: Arbeits- oder Schnittschutzhandschuhe als mechanischer Schutz, Nitril-Handschuhe gegen unbekannte Verschmutzung und scharfe Reiniger und Nitril-Handschuhe für extrem saubere Flächen. Nunmehr noch ein viertes Paar als Corona-Schutz und dann muss man echt aufpassen, dass nicht alles durcheinander gerät. Ich glaube, dass es zu vielen Fehlern im Umgang mit den Masken oder mit dazu getragenen Handschuhen kommen wird, so dass der Schutz eher kontakariert wird. Wenn meine Finger in ungutes gelangt haben, dann merke ich das. Mit den Handschuhen an die Maske ist hingegen ganz schlecht.

Ich hoffe, dass das Maskengebot dann zukünftig auch für Fußballspiele und Demonstrationen gilt. Einfacher Mund-/Nasenschutz wie z.B. selbstgebastelte Masken oder Schals bringen zum Eigenschutz übrigens gar nichts, da muss man sich schon mindestens FFP2-Masken „gönnen“. Kostenpunkt bei meiner nächsten Apotheke z.Zt. 18,50€ für 2 Stück.

Ja, das wäre ideal. Wenn alle eine Gesichtsmaske tragen würden, dann schützt man sich selber und auch andere vor der Corona-Infektion. Aber das Problem liegt leider derzeit an dem Angebot. Dazu müssten hierfür Millionen an Stücken hergestellt werden.

Was ich mich ja frage: darf ich in Bus und Bahn noch ins Taschentuch schnauben? Dabei entsteht bei mir jeden Tag sicher von der Masse her der weitaus größte Teil aller Tröpfchen. Und das muss ich grundsätzlich genau 60 bis 90 Sekunde tun, nachdem ich einen Raum mit einer höheren Temperatur als die Außenluft betrete (also in der Bahn und in jedem Gebäude), weil mir dann das Wasser aus der Nase stürzt. Das Problem besteht 300 Tage im Jahr – außer Juli und August. Meist reicht im WInterhalbjahr das Taschentuch kaum aus, um alles aufzufangen und ich habe danach oft nasse Hände. Fällt das noch unter den Hygienestandard? Was bringt der Mundschutz dann noch?

Die Mitfahrgäste fanden das noch nie so richtig toll. Geht aber nicht anders.

Das Vermummungsverbot gilt als für das Fahrpersonal aber nicht für die Gäste. Interessant…
Außerdem wird durch das Busunternehmen null kontrolliert. Dh außer dem Herdenzwang wird da kaum was kontrolliert, weil der Fachdienst Kommunale Ordnung wahrscheinlich total überlastet ist? Klingt alles sehr spannend…

Naja, selbst wenn sich 10% nicht daran halten, ist die Maßnahme deshalb nicht automatisch sinnlos. Wir kontrollieren auch nicht jeden Morgen, ob jeder Autofahrer beim Betreten seiner Dreckschleuder einen gültigen Führerschein hat. Ist es deshalb irrelevant, ob es eine Pflicht für den Lappen gibt? So schwarz-weiß ist die Welt nicht.

Bedenken kann und sollte man natürlich trotzdem äußern. Ich vermute, dass in einer Studentenstadt wie Jena, die nicht von „Das haben wir schon immer bzw. noch nie so gemacht und mein Hauptschulabschluss von 1963 ist mehr wert als jede heutige Promotion!“-Bürgern massiv bevölkert wird, da generell mehr Verständnis vorherrscht und die Mehrheit es auch hinbekommt, die Maske richtig zu tragen und zu pflegen bzw. tauschen. Heißt, selbst wenn Boomer überwiegend in Hamburg eine Maske tragen, minimiert sich durch falsche Handhabung der Effekt massiv und der Anteil jener, die aus Trotz keine Maske tragen wollen (nochmal so richtig rebellisch sein!), dürfte weitaus höher sein. Das sieht man ja derzeit beim Verhalten in Supermärkten, Parks etc. pp.

In Sachen Verantwortungsbewusstsein und Zukunftsverpflichtung ist die heutige Jugend ja jeder vorigen (inkl. meiner) weit voraus. Nicht nur beim Klimaschutz.

Ergänzung: die vielen Kommentare auf Facebook zum Artikel sind „lesenswert“. Die einen halten Mundschutz mit Brille für nicht tragbar (ohne es je ausprobiert zu haben) und schimpfen über Experten (in Anführungszeichen, weil man selbst schon alles weiß), andere verkünden wagemutig ein Ignorieren solcher Regeln und die nächsten halten die Kosten für schier immens.

Irgendwas ist halt immer bzw. fällt einem ein. Generation fridays for Hubraum.

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