Kopenhagen lässt Stadtbahn wiederauferstehen

Wirtschaftlich wollen beide Städte enger miteinander kooperieren – verkehrspolitisch gehen Hamburg und Kopenhagen künftig unterschiedliche Wege. Während die Hansestadt in Zukunft auf einen massiven Ausbau des Busverkehrs setzt, wird es in Kopenhagen bald wieder eine Straßenbahn geben. Das hat das dänische Verkehrsministerium mit der Stadtverwaltung und elf Umlandgemeinden formell vereinbart.
Christian Hinkelmann
Visualisierung: Die geplante Stadtbahn von Kopenhagen im Vorort Glostrup
Visualisierung: Die geplante Stadtbahn von Kopenhagen im Vorort Glostrup
Foto: © Fotograf Torben Eskerod

Geplant ist eine 28 Kilometer lange Tangentialstrecke, die den Nordwesten Kopenhagens (Lundtofte) mit dem Südwesten der Stadt (Ishøj) verbinden soll und den Stadtkern nicht berührt.

Die neue Linie soll im Jahr 2020 in Betrieb gehen und umgerechnet ca. eine halbe Milliarde Euro (3,75 Mrd. Kronen) kosten. Sie soll das S-Bahn- und Metronetz in Kopenhagen ergänzen.

Im Rahmen von Voruntersuchungen hatte das Verkehrsministerium auch den alternativen Bau eines hochwertigen Bus-Rapid-Systems (BRT) mit dem konsequenten Bau von Busspuren und Ampelvorrangschaltungen entlang der Linie untersucht.

Die Analyse kam zum überraschenden Schluss, dass der Bau eines solchen Systems mit Investitionskosten von umgerechnet 321 Millionen Euro (2,4 Mrd. Kronen) nur ein Drittel günstiger wäre als eine Stadtbahn. Gleichzeitig geht das Verkehrsministerium davon aus, dass die Stadtbahn pro Werktag rund 10.000 Fahrgäste mehr anziehen wird als ein Bussystem.

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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