Der Alltag für Pendlerinnen und Pendler aus dem nördlichen Niedersachsen nach Hamburg ist eh schon kein Zuckerschlecken: Staus vor dem Elbtunnel und den Elbbrücken sind im Berufsverkehr die Regel und die hochbelasteten Bahnstrecken über die Elbe sorgen immer wieder für Verspätungen, Ausfälle und überfüllte Züge. Dazu kommen für Autofahrende die derzeit massiv gestiegenen Spritpreise als weitere Herausforderung dazu.
In den kommenden Monaten wird die Situation noch prekärer, denn im Sommer wird es sowohl auf Straße als auch auf der Schiene wegen Bauarbeiten massive Einschränkungen geben. Heißt: Wer aus Richtung Süden nach Hamburg rein will, muss mit deutlich längeren Fahrzeiten rechnen.
NAHVERKEHR HAMBURG erklärt, welche Einschränkungen genau geplant sind und zeigt am Beispiel der Gemeinde Scharnebeck in Niedersachsen exemplarisch, wie sich die Fahrzeiten nach Hamburg für Pendlerinnen und Pendler verlängern.
Mit dem Auto sind es nur 40 Minuten bis Hamburg
Die Gemeinde Scharnebeck im Landkreis Lüneburg ist ein typischer Pendlerort: Viele der rund 15.585 Menschen, die dort, bzw. in den zur Samtgemeinde gehörenden Dörfern leben, arbeiten in Hamburg. Sie pendeln meist täglich zu ihren Arbeitsplätzen in der Innenstadt oder auch in Bergedorf, Billbrook, Billstedt, Oststeinbek, Barsbüttel, Rahlstedt und Glinde am östlichen Rand Hamburgs, wo in den vergangenen 50 Jahren viele neue Jobs entstanden.
Die Lage von Scharnebeck – nur 20 Kilometer südlich der Hamburger Stadtgrenze – ist dafür günstig: Wer mit dem Auto über die Elbbrücken in Hamburg oder Geesthacht fährt, hat die Hansestadt in 40 bis 60 Minuten erreicht. Für Pendelnde aus ländlichen Gebieten ein guter bis akzeptabler Wert.
Mit dem HVV dauert es deutlich länger
Schlechter sieht es dagegen für Menschen aus, die ganz ohne Auto nur mit dem öffentlichen Nahverkehr nach Hamburg pendeln wollen: Sie sind – je nach Ziel in der Hansestadt – ein bis zwei St…
5 Antworten auf „Massive Fahrzeitverlängerungen für Hamburg-Pendler im Sommer“
Das ist genau der Grund, warum nicht nur der SPD Budnestagsabgeordnete Metin Hakverdi, sondern auch die Initiave Prellbock seit mehr als 2 Jahren eine zweite eisenbahnelbquerung von Altona durch den Hafen nach Harburg fordern, um für solche voraussehbaren und wiederkehrenden Störfälle gewappnet zu sein. Aber getan hat sich bis auf die Vergabe einer Studie bisher in dieser Angelegenheit nichts. Stattdessen wird in nutzlosen Projekten wie Diebsteich Geld und Ingeneuerkapazitäten versenkt, die andrenortens dringend gebraucht werden.
Der Bau eines Tunnels durch die Elbe würde 3 bis 5 Mrd. kosten. Diebsteich wird wohl bei 500 Millionen landen. Unabhängig davon, daß die Planung und der Bau eines solchen weiteren (Eisenbahn)tunnels mit Sicherheit ein Jahrzehnt in Anspruch nimmt. Daher ist ein solches Tunnelprojekt nicht realistisch. Auch sind die Sperrungen im kommenden Sommer eine Folge davon, daß fast 20 Jahre die Bahninfrastruktur nicht vernünftig repariert wurde. Da gibt es erheblichen Nachholbedarf.
Besser als von Tunneln durch die Elbe zu träumen, wäre die zügige Erweiterung der U4 nach Harburg.
Auf die Steilvorlage haben wir alle gewartet!
Noch ein langes Tunnelprojekt in Hamburg? Da hat diese Woche eine Gruppe von Bürgerinitiativen einen Alternativen Geschäftsbericht zur Deutschen Bahn vorgelegt. Unter anderem mit dem Vorwurf, in Deutschland herrsche ein Tunnelbauwahn. Zitat: „Wir belegen, dass hier eine eierlegende Wollmilchsau – sprich Baulobby im allgemeinen und Herrenknecht im Besonderen zu Gange sind.“ Ob diese Bündnis Prellbock auch Propaganda für Herrenknecht vorwirft?
Gut, dass Prellbock Altona nicht Teil des Bündnis ist. *oh wait*
Nochmals:
Welche sinnvollen Bahnverbindungen sollen denn den Hbf auslassen und ausschließlich durch Altona fahren? Außer man sucht krampfhaft nach Argumenten für einen Weiterbetrieb von Altona alt.
Ich halte jetzt mal dagegen: Viel sinnvoller ist es, eine neue Elbquerung im Osten zu bauen. Da ist die Elbe schmaler, ohne Hochseeschiffe und es können der Hbf angefahren oder die GUB erreicht werden.
Und übrigens, besser kann man die Hamburger ÖPNV-Situation nicht beschreiben: „Bei Zielen im Norden oder Westen Hamburgs ist der Zeitnachteil der Öffis dagegen weniger groß.“
Und dann wird trotzdem im Norden und Westen Hamburgs am meisten herumgejammert…
Danke für diesen großartigen Artikel. Das ist wirklich eine ausführliche interessante Analyse. 🙂