Die 14 Hauptschlagadern des Radverkehrs in Hamburg, die so genannten Velorouten, sollen neue einheitliche Markierungen bekommen.
Nachdem die Hamburgische Bürgerschaft den rot grünen Senat im vergangenen April mit großer Mehrheit dazu aufgefordert hatte, ein neues einheitliches Piktogramm für die Velorouten zu entwickeln und bis Ende Juni eine Pilotroute zu benennen (siehe hier), hat Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) mit zwei Monaten Verspätung nun einen ersten Grafik-Entwurf vorgelegt.
Neue Piktogramme mit weißer Schrift auf dunklem Hintergrund
In einem Schreiben an die Bürgerschaft teilte der Senator Anfang September mit, dass im Rahmen der Marketingkampagne „Fahr ein schöneres Hamburg“ ein Piktogramm entwickelt wurde, das in DIN A3-Größe „in sinnvollen Abständen“ auf den Velorouten aufgebracht werden soll.
Senator: Velorouten-Piktogramme dürfen Straßenbild nicht dominieren
Demnach sollen alle Piltogramme auf dunklem Hintergrund ein weißes Fahrrad-Symbol enthalten, damit sie nicht mit Hinweisen für Autofahrer verwechselt werden können.
Dazu gibt es – relativ nüchtern gehaltene – Angaben zur Veloroutennummer und einen kleinen Richtungspfeil. Das Wort „Veloroute“ ist nur sehr klein gehalten. „Die Piktogramme dürfen weder das Straßenbild dominieren noch an markanten Punkten der Routenführung ihren Zweck verfehlen“, erklärt der Verkehrssenator dazu.
8 Antworten auf „Mit diesen Piktogrammen sollen Hamburgs Velorouten neu beschildert werden“
Naja, die Schilder werden ja erst mal getestet. Und solange sie nicht in der Höhe platziert werden, wo die Kfz-Schilder hängen, kann ich mir durchaus vorstellen, dass auch das grauweiße Design einigermaßen funktioniert.
Lustig finde ich allerdings diese Wobbel-Linien hinter dem Radsymbol. Deuten die etwa die holperige Oberfläche der meisten Hamburger Radwege an?
Klar, DIN A3-Größe macht natürlich Sinn. Wenn die größer wären, würden die auf die meisten Radwege mangels Breite gar nicht mehr drauf passen.
Nur zwei Quengelpunkte:
…in DIN A3-Größe “in sinnvollen Abständen” – Na das läßt ja eine Menge Spielraum! Und gigantische DIN A3 wären in einer Entfernung von z.B. nur 50 Metern eine echte Hausnummer. Größer dann aber auch nicht. Aber soll ja auch nix dominieren – obwohl man den Radverkehr ja in eine dominate Position bringen wollte. Geht ja auch nur um Radschnellstrecken und nicht um profane Radwege.
Wie man mich kennt, hab ich dazu nur die Weisheit meiner Oma: Gibt immer zwei. Der eine, der es macht und der andere, der es mit sich machen lässt.
Und zu der korrekten Erinnerung an die Tatsache „…so haben es SPD und Grüne in ihrem Koalitionsvertrag versprochen“ fand ich nichts passenderes
https://www.youtube.com/watch?v=vJUlAEXm6O8
Ich ess jetzt die Bananen meiner Republik weiter.
Von Sinn und Unsinn der Beschilderung angesichts des Ausbaustandes der Velorouten mal abgesehen: jede Fernstraßenbeschilderung für PKW enthält eine Richtungsangabe. Was nützt einem „Veloroute 09“, wenn man nicht weiß, wohin die Reise geht?
Was soll das bedeuten mit dem Dominieren der Straße? Verkerhsteilnehmer müssen die doch gut erkennen können. Und Autofahrer können doch wohl den Unterschied ausmachen zwischen einem Verkehrszeichen und einem Wegweiser für Fahrradrouten, selbst wenn die auf weißem Grund mit rotem Rand designt werden.
Die Schildchen sind ein Witz aus der Abteilung Stadtmarkting, die daraüber hinweg täuschen sollen, dass die Velorouten nur zur Hälfte??? (ich glaube sogar deutlich weniger) fertig sind. Zudem sind 280km Velorouten anesichts eines Straßennetzes von mehr als 3.000 km in Hamburg ein schirer Witz.
Statt eines Beschäftigungsprogramms für Designer, sollte ein ausbau- und digitalisierungsfähiges Beschilderungssystem wie in den Niederlanden mit den Knotenpunkten für die wichtigsten Radrouten in Hamburg aufgestellt werden, das wäre zukunftsfähig und könnte Ortsunkundigen helfen.
„Die Radschilder sollen das Straßenbild nicht dominieren“ ist ein ebensolcher Witz anesichts der Schilderflut und der rieisigen Schildertürme für den Autoverkehr. Wer soetwas äußert hat noch nicht in Ansätze begriffen, was die Verkehrswende eigentlich bedeutet.
Wie niedlich. Oh glückliches Hamburg, das solche Designsorgen hat.
Mal ehrlich: ticken die noch ganz sauber? 25 Jahre und das Veloroutnnetz hat noch immer Löcher so groß wie Scheunentore und jetzt soll umgeschildert werden. Nicht die Beschilderung ist das Problem, sondern der Bau!!
Und dann noch das Design. Max Goldt formulierte mal: „Wenn Krieg ist, leiden die Kinder am meisten. Wenn Design ist, leiden die Lampen am meisten darunter,“. Aber Herr Goldt kannte ja die Hamburger Verkehrspoltik nicht. So dunkle Schilder an der Autobahn und der Herr Scheuer würde keine weiteren drei Stunden Verkehrsminister sein. Und der kennt sich mit dem Im-Amt-Halten aus.
Und dann erst die Begründung: „Velorouten-Piktogramme dürfen Straßenbild nicht dominieren.“ Das haben die bisherigen Piktogramme auch nicht geschafft. Wichtig wäre allerdings schon, dass Radfahrer sie auch mit einem Blick finden, wenn sie das brauchen.
Fahrradstadt Hamburg? Ein Skandal.
Was heißt „umschildern“? Welche Velorouten haben überhaupt eine Beschilderung? Von Dulsberg kommend zum Hauptbahnhof sind Sie ziemlich verloren, da hängt gar nix an Beschilderung.