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Mobilitätsbarometer: Warum die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen sind

Die Menschen in Hamburg sind laut einer neuen Umfrage sehr zufrieden mit dem HVV, sehen aber viel Nachholbedarf bei Radwegen. Doch wie aussagekräftig sind die Ergebnisse wirklich?
NAHVERKEHR HAMBURG Redaktion
U-Bahn und Radfahrerin in Hamburg.
U-Bahn und Radfahrerin in Hamburg.

Die Menschen in Hamburg bewerten das Bahn- und Busangebot im HVV außergewöhnlich positiv, während sie bei den Radwegen große Unzufriedenheit äußern. Das sind die Kernaussagen einer neuen Mobilitätsstudie, die am Montag von den drei Lobbyverbänden Allianz pro Schiene, BUND und Deutschem Verkehrssicherheitsrat veröffentlicht wurde.

Im „Mobilitätsbarometer 2024“ kann sich die Hamburger Verkehrsbranche und -politik vor allem beim ÖPNV über besonders gute Noten freuen. Doch die Zahlen sollten mit Vorsicht interpretiert werden.

Wie die Ergebnisse für Hamburg ausfallen

Schaut man sich die Ergebnisse des aktuellen Mobilitätsbarometers an, erreicht der Öffentliche Nahverkehr in Hamburg Spitzenwerte. 90 Prozent der Befragten fühlen sich an ihrem Wohnort gut mit Bus und Bahn angebunden. Damit kommt Hamburg auf Platz 2 im Bundesländer-Ranking – direkt hinter Berlin und vor Bremen.

97 Prozent sind mit der Entfernung zur nächstgelegenen Haltestelle zufrieden, womit Hamburg im Bundesländer-Vergleich ebenfalls auf Platz 2 rangiert. Mit der Anzahl der Abfahrten an der nächstgelegenen Bus- und Bahnhaltestelle sind 89 Prozent zufrieden, womit Hamburg bundesweit an der Spitze liegt. Die Hansestadt liegt mit all diesen Werten deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Gespalten ist die Meinung bei der Frage, ob in Hamburg ausreichend sichere Radwege zur Verfügung stehen. Die eine Hälfte der Befragten sagt „Ja“, die andere „Nein“.

Wie Hamburg im Vergleich zu anderen Ländern steh…

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Hier schreiben die Autorinnen und Autoren der NAHVERKEHR HAMBURG-Redaktion mit einem konstruktiv-kritischen Blick auf nachhaltigen Nahverkehr und die Verkehrswende in Hamburg.

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12 Antworten auf „Mobilitätsbarometer: Warum die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen sind“

Die Umfrage ist geschönt, um den grünen Fahrradideologen ein wenig Balsam auf die Seele zu schmieren. Repräsentative Umfragen sehen anders aus. Wie groß ist denn die Grundgesamtheit der in Hamburg befragten Bürger? Hamburg hat gerade mal 2,5% der Bevölkerung des Budnesgebietes. Bei 2.000 Befragten dürften dann gerade einmal 50 aus Hamburg kommen. Aus 50 Hamburgern eine valide Hochrechnung auf das allgemeine Stimmungsbild in Hamburg zu machen, das dürfte auch dem gewieftesten Statistikjongleur Schweissperlen auf die Stirn treiben!

Sie wissen schon, dass der ARD-Deutschlandtrend auch gerne mal mit 1000 Befragten auskommt und trotzdem repräsentativ ist?
Gut, dass Sie nur Polemiker und kein Statistiker sind…

Wie Wolfgang Kühl schon andeutete, dürften in Hamburg nicht einmal 50 Personen befragt worden sein. Und nicht jeder von denen fährt regelmäßig mit Bus und Bahn oder mit dem Rad.

Dennoch: Hamburg, die Stadt der vielen Millionäre, hat ein relativ gutes Radwegenetz. Der Zustand mag in vielen Fällen verbesserungswürdig sein, aber es gibt zumindest in der Regel Radwege an den Hauptverkehrsstraßen. Dazu kommen die vielen Wege an den kleinen Flüssen (insbesondere im schönen Bezirk Wandsbek!), an Kanälen und in Parks.

Kommt mal in meine, angeblich wohlhabende Gemeinde in Schleswig-Holstein! Dort gibt es kaum separate Radwege. Die Fußwege an den Hauptverkehrsstraßen im teils erbärmlichen Zustand muss man sich als Radfahrer mit den Fußgängern teilen. Hamburg ist ein Paradies dagegen!

Ich gehöre auch zu denjenigen Menschen die froh sind in Hamburg zu leben mit seinem gut funktionierenden ÖPNV System. Das die Zufriedenheit in den Stadtstaaten hoch ist, überrascht mich nicht. Das hat nicht wenig mit den jeweiligen Regierungen und ihren Prioritätensetzungen zu tun. Ich hoffe, dass es zumindest in Hamburg auch so bleibt. Ich habe gerade an einer Haltestellenbegehung teilgenommen und bin sehr erfreut über die Maßnahmen zur Sicherheit auf den Bahnsteigen und in den Zügen. Natürlich ist immer noch Luft nach oben und es sollte auch darüber geredet und Verbesserungen eingeführt werden. Was ein Regierungswechsel zur CDU bzw. zur großen Koalition, hinsichtlich der Mobilität, bewirkt, kann jetzt in Berlin beobachtet werden. Der Radverkehr scheint dort politisch keine Zukunft zu haben.

Guten Morgen,
Sie sehen das sicher aus der Perspektive Ihrer Wohngegend. Ich sehe das doch ein wenig anders.
Was sagen Sie eigentlich zur Politik Ihrer Parteifreund*innen im Bezirk Wandsbek und was diese bezüglich eines klimafreundlichen Verkehrs in den Koalitionsverhandlungen erreicht haben?

Also ich finde die Überschrift unpassend, und auch schlichtweg falsch.

Es gibt mal wieder eine Studie zur Zufriedenheit, die im Hamburg mal wieder große Zufriedenheit zeigt. Da dass aber scheinbar nicht mit den immer wieder ja auch richtig beschriebenen Problemen zusammenpasst, wird schon in der Überschrift über die Ergebnisse der Studie geschrieben sondern über irgendwelche angeblichen Probleme mit der Studie.

Viel richtiger wäre doch erstmal laut und klar zu sagen dass die meisten Leute in Hamburg mit dem ÖPNV zufrieden, und zu folgern dass HVV, Senat und Betreiber vielleicht auch einen guten Job machen? Und vielleicht die auch mal zu der Umfrage Stellung nehmen lassen, und nicht nur bei Problemen die üblichen Kritiker?

Eine Analyse die ich mal ganz interessant fände wie dieses Ergebnis sein, trotz der ja immer mal wieder auftretenden Probleme. Sehen die Leute dass differenziert? Also zufrieden trotz der Probleme? Sind die Probleme aufgebauscht?

Was ich übrigens für schlichtweg falsch halte ist zu sagen die Ergebnisse sind mit Vorsicht zu genießen da sie stark von kurzfristigen Faktoren wie aktuellen Ereignissen beeinflusst werden. Das kann vielleicht auf die Schwankungen zwischen 2022 und 2024 zutreffen, aber da die Ergebnisse seit Jahren stabil hohe Zufriedenheit zeigen ist doch abwegig zu mutmaßen dass die ‚tatsächlichen Realitäten‘ anders sind.

Könnte es sein, dass Sie das Thema nur aus Sicht Ihrer Wohngegend betrachten? Es gibt aber doch auch andere Realitäten, eine davon war gerade heute im Nahverkehr Hamburg Newsletter zu lesen (Rodigallee).

Ja, es gibt Leute für die ist das berühmte Glas Wasser halb leer, für andere halb voll. Wenn ich einen Kommentar schreibe gehe ich natürlich davon aus, wie ich die gesamte Situation empfinde und schreibe das auf. Das ist doch der Sinn eines Leser*innen Briefes, oder? Es sollen möglichst viele Einschätzungen zusammengetragen werden. Die ergeben ein Gesamtbild. Natürlich kann ich im Allgemeinen über den ÖPNV diskutieren, aber hier liegt ein ziemlich konkretes Thema vor, das wir in diesem Fall bearbeiten. Eines möchte ich noch hinzufügen. Es gibt immer Kritiker*innen von Verkehrsmassnahmen, das ist in Deutschland / Hamburg die Alltagsrealität. Häufig geht es leider auch nur um Individualinteressen oder um Neuerungen – siehe Rodigallee – die neu!! und Vielen unbekannt sind. Ich kenne diese Spuren aus derzeit, als ich vor sehr langer Zeit in den USA gelebt habe und es hat funktioniert.

War die Umfrage tatsächlich hamburgweit? Kann ich mir anhand der befragten Menge Menschen und des Befragungsergebnisses einfach nicht vorstellen.
Wenn, wie zu vermuten ist, bei den wenigen Teilnehmenden fast ausschließlich nur dort befragt wurde, wo es eine Schnellbahn-Rundumversorgung gibt, dann ist es klar, dass so ein Ergebnis heraus kommt. Dort, wo beim fehlenden Hinterausgang von Holstenstraße sofort „Schnellbahnlücke“ geschrien wird, aber man zugleich der Meinung ist, dass, weil zufällig administrativ ein Zipfel von Jenfeld mit Einfamilienhäusern und Gewerbe bis an die Südostecke der künftigen Station Holstenhofweg heranreicht, damit „Jenfeld an das Schnellbahnnetz angeschlossen“ wäre.
Besser kann die Diskrepanz der Lebenswelten in Hamburg gar nicht zum Ausdruck gebracht werden.

Ist zugleich auch die Antwort an @Jutta Kodrzynski.

Ja, ich möchte wirklich mal wissen, wie und vor allem wo hier befragt wurde. Wenn natürlich am Eppendorfer Baum, wie im Symbolbild zu sehen, und in ähnlichen Gegenden die Befragung statt fand, ist das Ergebnis kein Wunder. Das betrifft nicht nur die oben fahrende U-Bahn, auch die sich am Eingang stapelnden Fahrräder. Wenn ich dagegen von zuhause zum „Tondo“ und zurück gehe, dann kommt mir in den seltensten Fällen mal ein Radfahrer vorbei oder entgegen. (Gut, Umwelt- und Klimabewegte werden vermutlich jetzt einen großen Bogen um meinen Bezirk machen.)

Auch die Befragungsergebnisse im Bahnabbauland 1.0 sind mir ein Rätsel. Vielleicht sind ja die Anschlüsse zwischen DB und ODEG wirklich noch zu gut. Da ließe sich bestimmt noch was dran drehen. Wie z.B. die Begründung, warum bei der diesjährigen und vermutlich nächstjährigen Vollsperrung das MV-Ticket diesmal nicht über Lübeck-Reinfeld gilt. Laut Aussage des Zugbegleiters auf meiner Rückfahrt von Wolgast, sollen die Fahrgäste nicht diese (einzig verbliebene) Bahnverbindung nutzen, sondern sich in Schwerin in die Ersatzbusse drängen und mit denen dann auf der Autobahn stehen. Deswegen fuhr auf der dürren Bahnlinie von Bad Kleinen nach Lübeck ja auch nur ein einzelner kleiner Triebwagen. Es wird also absichtlich unattraktiv gemacht. (Na gut, ich bin da duldsam und löse dann eben ein überteuertes SH-Ticket. Muss ja auf dem kurzen Stück nicht die 1.Klasse sein.) Und bei den absehbaren Vollsperrungen im nächsten Jahrzehnt (Erfahrungswerte der letzten Jahrzehnte), wird es dann genauso laufen.
Es gibt ja noch die entspannte A20…

Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg haben wirklich fertig.

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