Mobilitätsstudie: Verkehrswende in Hamburg kommt voran – aber nur langsam

Neue Daten zeigen: Die Hamburgerinnen und Hamburger sind insgesamt weniger unterwegs. Das Auto verliert deutlich in der Gunst, aber HVV und Radverkehr können davon nur wenig profitieren – trotz großer Investitionen. Eine Analyse.
Christian Hinkelmann
Verkehrswende in Hamburg: Mehr Rad, mehr ÖPNV, weniger Auto.
Verkehrswende in Hamburg: Mehr Rad, mehr ÖPNV, weniger Auto.

Wie sind die Menschen in Deutschland unterwegs? Welche Wege machen Sie im Alltag? Was für Verkehrsmittel nutzen sie dabei? Und aus welchen Anlässen sind sie überhaupt unterwegs?

Diese Fragen versucht alle paar Jahre eine großangelegte Studie im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums zu beantworten. Mobilität in Deutschland (MiD) heißt sie. In der Verkehrspolitik und Mobilitätsbranche ist sie eine der wichtigsten Untersuchungen überhaupt.

Vor wenigen Tagen wurden in Berlin aktuelle Zahlen aus dieser Reihe veröffentlicht. Mehr als 420.000 Menschen im ganzen Land sind dazu im Jahr 2023 befragt und mehr als eine Million zurückgelegte Wege an einem Stichtag untersucht worden. Ein Riesenaufwand. Allein die Kurzfassung des Endberichts ist 36 eng beschriebene Seiten lang.

Die Daten waren in der Fachwelt mit großer Spannung erwartet worden, denn seit der letzten Erhebung im Jahr 2017 ist die Welt komplett durchgesc…

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

S4-Sonderfahrt im Hamburger Hauptbahnhof

S4 in Hamburg: Planunterlagen müssen teilweise neu ausgelegt werden

Rückschlag für die zukünftige S-Bahnlinie S4 zwischen Hamburg und Bad Oldesloe. Nachdem NAHVERKEHR HAMBURG bereits Ende letzten Jahres erfuhr, dass Teile der Planungen verändert worden sind, gibt es jetzt Gewissheit: Die aktualisierten Pläne müssen noch einmal neu öffentlich ausgelegt werden. Was das bedeutet.

Ein S-Bahn-Zug am Hamburger Bahnhof Ottensen.

Greenpeace-Auswertung: Angebotsausbau im HVV kommt kaum voran

Umweltverband hat die Entwicklung der HVV-Fahrpläne in den vergangenen zwei Jahren analysiert und stellt der Stadt kein gutes Zeugnis aus. Aber: Die Auswertung sollte mit Vorsicht genossen werden – und Hamburgs Manko könnte sich noch als Vorteil erweisen.

2 Antworten auf „Mobilitätsstudie: Verkehrswende in Hamburg kommt voran – aber nur langsam“

In meiner „privatempirischen“ Wahrnehmung hat der Radverkehr stark zugenommen, ich wundere mich deshalb über die Aussage hinsichtlich der absoluten Zahlen.

Das Fazit könnte man auch kürzer fassen: Die Bemühungen um eine „Verkehrswende“ haben gar nichts gebracht. Und das hat auch einen Grund: Radfahren, Autofahren und die Nutzung vom ÖPNV sind mehr, als sich nur von A nach B zu beamen. Wir können es nicht vergleichen mit zwei unterschiedlichen Pillen, die dieselbe Wirkung haben und damit austauschbar sind. Die Fortbewegung beansprucht einen bedeutenden Teil unserer Lebenszeit, und je nach Verkehrsmittel gestaltet sich diese Zeit vollkommen unterschiedlich. Die Wahl des Verkehrsmittels ist also auch ganz wesentlich eine Frage der persönlichen Vorliebe bzw. Geschmackssache. Und bekanntlich sind nicht alle Menschen gleich!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert