Das Kerngebiet von Ottensen ist ab sofort autofrei – zumindest für die nächsten sechs Monate. Gestern ist der lang geplante und teilweise auch umstrittene Modellversuch gestartet, bei dem die Auswirkungen auf den Stadtteil, die Wirtschaft und die Anwohner getestet werden sollen. Gesperrt sind Teile der Bahrenfelder Straße, der Ottenser Hauptstraße und der Großen Rainstraße.
Nur Anwohner, die auf ihrem Grundstück einen eigenen Privatparkplatz haben, dürfen die autofreie Zone in den nächsten Monaten weiter befahren. Auch Taxis dürfen rund um die Uhr in die Sperrzone fahren.
Lieferverkehr darf nur zwischen 23 und 11 Uhr in die autofreie Zone
Lieferverkehr für den Einzelhandel und für Handwerker ist nur zwischen 23 und 11 Uhr erlaubt. Außerhalb dieser Zeiten müssen Waren an bestimmten Punkten außerhalb der Zone auf Sackkarren umgeladen und zu Fuß ins autofreie Quartier gebracht werden. Das gilt auch für Paketzusteller.
Für Anwohner mit Privatauto hat das Bezirksamt in zwei umliegenden Parkhäusern Dauerparkplätze reservieren lassen, die zwischen 75 und 85 Euro pro Monat kosten. Das ist deutlich günstiger als üblich, schreibt der Spiegel (siehe hier).
Zum Auftakt des autofreien Modellversuchs in Ottensen gab es gestern ein großes Straßenfest mit Picknick, Musik, Tanz und grünem Kunstrasen auf dem Asphalt. In den kommenden Monaten sollen die autofreien Flächen von Anwohnern mit eigenen Ideen und Initiativen gefüllt werden.
13 Antworten auf „Modellversuch: Kern von Ottensen ist jetzt sechs Monate autofrei“
Und warum legt man tonnenweise grünes Plastik auf die Straßen?
Weil Plastik umweltfreundlich ist, wenn es grün ist.
Wie ist das eigentlich nun geregelt mit der Bezahlschranke? Die Artikel sollten doch eine Woche lang für alle lesbar sein, oder? So manche verschwinden bereits nach drei Tagen.
Hallo Josef,
wir hatten es ja bereits bei der Einführung der Bezazhlschranke im Frühjahr angekündigt: Wir werden permanent damit experimentieren um einerseits das Optimum für unsere Gast-Leser, für unsere zahlenden Abonnenten und für unsere wirtschaftliche Situation auszuloten. Ein schwieriges Dreieck. Derzeit sind neu veröffentlichte Artikel in der Regel vier Tage komplett gratis zugänglich. Um die Zeitspanne so transparent wie möglich zu gestalten und jedem Gast-Leser die Möglichkeit zu geben, die Gratis-Zeitspanne so weit wie möglich auszuschöpfen, haben wir neuerdings in jedem Artikel einen Counter eingebunden, der anzeigt macht, wie lange ein Artikel noch frei verfügbar ist, bevor er hinter die Bezahlschranke für unsere Abonnenten wandert.
War nicht anfangs von vier Wochen die Rede?
Hallo Mike,
wir hatten es ja bereits bei der Einführung der Bezazhlschranke im Frühjahr angekündigt: Wir werden permanent mit der Paywall, den Preisen und der Zeitspanne, ab wann Artikel kostenpflichtig werden, experimentieren um einerseits das Optimum für unsere Gast-Leser und für unsere zahlenden Abonnenten, sowie andererseits für unsere wirtschaftliche Situation auszuloten. Ein schwieriges Dreieck. Derzeit sind neu veröffentlichte Artikel in der Regel vier Tage komplett gratis zugänglich. Um die Zeitspanne so transparent wie möglich zu gestalten und jedem Gast-Leser die Möglichkeit zu geben, die Gratis-Zeitspanne so weit wie möglich auszuschöpfen, haben wir neuerdings in jedem Artikel einen Counter eingebunden, der anzeigt macht, wie lange ein Artikel noch frei verfügbar ist, bevor er hinter die Bezahlschranke für unsere Abonnenten wandert.
Grüne Symbolpolitik.
Ich sehe das so: die Leute, die schön ruhig in Ottensen leben, haben es dann noch schöner. Bisher gab es in den dortigen Straßen nie richitge Verkehrsbelastungen.
Den Leuten, die an der Kieler Straße oder der Stresemannstraße leben, bringt es gar nichts.
Anders gesagt: die Armen müssen an Hauptverkerhsstraßen leben. In Ottensen werden die Mieten steigen, weils noch ruhiger ist.
Ja.
Und? Das ist auf jeden Fall schon mal ein erster (nein: zweiter) Schritt in die richtige Richtung. Andere Städte haben die gleichen Diskussionen schon vor 50(!) Jahren geführt. Heutzutage würde niemand auf die Idee kommen, Fußgängerzonen wieder in Straßen umzuwandeln. Von daher: Wow, Hamburg geht – äh – voran. Endlich!
Selbstverständlich bin ich für autofreie Zonen, auch in Ottensen.
der Punkt ist aber richtig: es profitieren die, die es sowieso schon schön haben.
in anderen Stadtteilen lassen rotgrüner Senat und die Bezirke sie Anwohner von Hauptverkehrsstraßen weiter im Stich und hängen.
Es lassen sich noch unzählige Straßen nennen, in denen die Bevölkerung weiter konkret krank machenden Lärm ausgesetzt sind, beispielhaft nenne ich hier Budapester, Wandsbeker Chaussee sowie die Hoheluftchaussee auf ganzer Länge und die Ringe.
30 als Regelgeschwindigkeit sind die die Anwohner dieser Straßen überfällig und unvermeidlich. Von Rotgrün ist hier leider nichts zu erwarten, velleicht ein paar Wahlkampfssprüche.
Hallo Hohenfelder Jung & Weizenkeim,
das sehe ich genau so: die übliche Klientelpolitik der Grünen und auch der Linken (ich erinnere an deren Haltung zur S4!). Wie ich schon einmal geschrieben hatte: Im eigenen Viertel kein Auto sehen und sich dadurch immer selbst vergewissern, wie gut man ist.
Der Lackmustest ist jedoch ein anderer. Solange sich nicht mit gleicher Energie für eine Zurückdrängung des Autoverkehrs beispielsweise im Wandsbeker Osten eingesetzt wird, ist das alles nur die übliche selbstzufriedene Verlogenheit.
Also endlich mal hinter dem Prellbock hervorgucken und ganz Hamburg im Blick haben!
„Den Leuten, die an der Kieler Straße oder der Stresemannstraße leben, bringt es gar nichts. Anders gesagt: die Armen müssen an Hauptverkerhsstraßen leben“
Da haben Sie natürlich vollkommen recht, aber ich finde den Versuch trotzdem gut, da es dabei voraussichtlich nicht bleiben wird. Meine Vision ist, dass erst die Quartiere verkehrsberuhigt/autoarm/autofrei werden und die Stadt mit feinteiligen Schienverbindungen ausgestattet wird und zwar nicht unter der Erde. Hier besteht ein Dissens zum HH Bürgermeister, der die umweltfreundlich Fortbewegenden unter die Erde verbannen will, um den Platz oben für „Andere“ zu verwenden, aber nicht den Mut hat das Wort Autofahrer auszusprechen.
“Den Leuten, die an der Kieler Straße oder der Stresemannstraße leben, bringt es gar nichts.”
Die Leute, die dort leben, sind dort meist hingezogen und wussten was sie dort haben, obwohl es zum gleichen Preis auch ruhigere Lagen gibt. Es gibt also eigentlich keinen Grund, diese Leute für Kritik an den neuen Fußgängerzonen zu instrumentalisieren.
Jipie jipie jea!!!!!