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Nach Baustart: So sieht es an der Baustelle der neuen S4 aus

Seit Montag laufen die ersten Bauarbeiten für die neue S-Bahnlinie S4. Was ist bis jetzt zu sehen? Ein Ortsbesuch an der Baustelle in Eilbek mit vielen Fotos.
Christian Hinkelmann
Die ersten abgeholzten Sträucher an der Bahnstrecke Hamburg - Lübeck zeigen: Die Bauarbeiten für die S4 haben angefangen. Im Bildhintergrund waren am Dienstag zwei Bauarbeiter mit Kettensägen damit beschäftigt, weitere Bäume und Sträucher abzuholzen. Dort sollen die zwei neuen S4-Gleise später einmal verlaufen.
Die ersten abgeholzten Sträucher an der Bahnstrecke Hamburg - Lübeck zeigen: Die Bauarbeiten für die S4 haben angefangen. Im Bildhintergrund waren am Dienstag zwei Bauarbeiter mit Kettensägen damit beschäftigt, weitere Bäume und Sträucher abzuholzen. Dort sollen die zwei neuen S4-Gleise später einmal verlaufen.

Ein grauer Novembermorgen im Hamburger Stadtteil Eilbek. Zwischen Gewerbebauten, Brachflächen und einer Schule reißt ein Bagger zwei Kleingarten-Lauben ein. Krachend greift die Schaufel in alte Holzbalken neben den bereits entkernten Gebäuden. In der Nähe heulen immer wieder Kettensägen im Unterholz auf. Äste knacken, Bäume fallen. Dazwischen bahnen sich Regionalzüge ihren Weg. Ein etwas trostloses Bild.

Doch genau hier entsteht seit Wochenbeginn eines der größten Zukunftsprojekte Norddeutschlands: Die neue S-Bahnlinie S4. 20 Jahre diskutiert, zehn Jahre geplant, 36 Kilometer lang, 1,85 Milliarden Euro teuer und neue Direktverbindung für 250.000 Menschen von Bad Oldesloe bis zum Hamburger Jungfernstieg, den Landungsbrücken, der Reeperbahn und Altona. Die Fahrgastzahlen sollen sich – im Vergleich zur heutigen Regionalbahnlinie RB81 auf derselben Strecke – verdreifachen, prognostizierte der verkehrspolitische Sprecher der Hamburger SPD, Ole Thoben Buschhüter vor wenigen Tagen.

Seit Montag laufen, genau hier in Eilbek, die ersten Bauarbeiten für dieses Mammutprojekt. Die Bahn achtet sehr darauf, nur von vorbereitenden Arbeiten zu sprechen, denn vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ist noch eine Klage von Anwohnerinnen und Anwohnern (siehe hier) gegen den Planfeststellungsbeschluss für den ersten Bauabschnitt in Eilbek und Wandsbek anhängig. Für die beiden weiteren Bauabschnitte der S4 laufen die Planfeststellungsverfahren noch (siehe hier).

Tatsächlich ist einen Tag nach dem Baubeginn vor Ort noch kaum etwas davon zu sehen. Vier Arbeiter wuseln mit Kettensägen zwischen dem S-Bahnhof Hasselbrook und der Bahnunterführung an der Hammer Straße umher und sägen links und rechts der Bahnstrecke Hamburg ­­­– Lübeck Sträucher und kleinere Bäume weg. Zwe…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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6 Antworten auf „Nach Baustart: So sieht es an der Baustelle der neuen S4 aus“

ja Herr NVB…Herr Jung, meckern kann man ja über alles. Hier sind aber nun einmal andere politische Entscheidungen getroffen worden und das in einem demokratischen Prozeß. Ob man vielleicht später doch Lübeckern das Aussteigen in Ahrensburg (und dann in Rahlstedt) ermöglichen wird, bleibt auch erst einmal abzuwarten. In jedem Fall ist es gut, daß die Gerichte mittlerweile auch die Geduld mit idR pensionierten Lehrern verloren haben, die ihre Freizeit damit verbringen, der Gesellschaft ihren Willen aufzwingen. Es bleibt nur zu hoffen, daß in Zukunft solchen Querulanten die Kosten dieser Gerichtsverfahren auferlegt werden. Dann wird dieses absurde Klageelend auch irgendwann sein Ende haben.

Ach, welche schlechten Verlierer haben denn hier gepostet!
Ich freue mich jedenfalls auf die S4, die leider einige Jahrzehnte zu spät kommt. Für uns, die wir auf die RB81 angewiesen sind, kann es nur besser werden. Gerade im Vergleich zur jetzt wieder besonders unbefriedigenden Situation auf dieser Linie.
Dass es bei einer Alternativplanung entlang der A1 wegen des weiter auf der bisherigen Strecke fahrenden Regionalexpresses zu keinem S-Bahn-Takt kommen kann, hatte ich bereits schon einmal hier geschrieben und habe keine Lust das nochmal zu tun.
Wurden denn alle bisherigen Schnellbahn-Ausbauprojekte, die sich später als volle Erfolge herausstellten, auch so schlecht geredet, wie hier von meinen beiden Vorrednern? Ich glaube nicht. Aber warum dann immer beim Thema S4?

Traurig, dass Nahverkehr so unkritisch „ein Jahrhundertbauwerk“ die S4 in der gegenwärtigen Planung bejubelt. Abgesehen davon, dass mit den Ausbauplanungen eine 4-spurige Bahntrrasse eingesäumt von 6 m hohen Lärmschutzwänden den Hamburger Osten durchschneiden wird, ist die S4 so wie jetzt geplant, an Danaer-Geschenk an die Fahrgäste: Züge ohne Klo von Altona bis Oldesloe, Verlängerung der Fahrtzeit von Ahrensburg bis in die Innenstadt um 10 Minuten, schlechterer Fahrkomfort der BR 491 Züge gegenüber den Dostos, keine voll barrierefreien Stationen (nur 1 Aufzug, keine Rolltreppen). Dafür 6 Jahre massive Beeinträchtigungen während der Bauzeit und fertig wird das ganze natürlich nicht 2025, wie die DB verkündet. 2027 wäre schon optimistisch, und dann auch nur bis Rahlstedt, denn für den 2. und 3. Bauabschnitt liegt überhaupt noch kein Planfeststellungsbeschluss vor. Und der Hammer schlechthin: Fahrgäste aus Lübeck, die nach Rahlstedt wollen müssen bis Hasselbrook fahren und dort die S-Bahn in Gegenreichtung nehmen. Eine Taktverdichtung und Verbesserung des SPNV-Angebotes für den Hamburger Osten wäre bei Verlagerung des Güterverkehrs auf eine Trasse parallel zur Autobahn auch bei ERtüchtigung der Bestandsstrecke möglich gewesen, sogar schneller, besser und preiswerter. Aber zuerst einmal werden Kleingärten und Bäume geopfert So sehen „intelligente Plaungen der DB“ aus. Nur peinlich! Genauso wie der Jubelartikel von Herrn Hinkelmann.

Sicher findet man immer einen Personenkreis, der nicht von irgendwelchen Veränderungen profitiert.
Dafür wird die S-Bahn zumindest bis Ahrensburg im 10-Minuten-Takt fahren, sie wird mit großer Wahrscheinlichkeit, wenn die ersten Kinderkrankheiiten ausgemerzt sind, zuverlässiger sein als die RB81, und sie wird auch mit einer regelmäßig festen Anzahl an Sitzplätzen fahren, und nicht mal vier, mal fünf Wagen, mal einen, mal zwei Erste-Klasse-Abteile miteinander mischen.
und mit der Anbindung bis Altona werden die Umsteigezeiten in der City ebenfalls optimaler werden.

Ein sehr informativer Bericht. Vielen Dank Herr Hinkelmann.

Danke auch für den Hinweis, dass die Bahn vor wenigen Tagen angekündigt hatte, dass sie erst einmal die Finger vom Wandsbeker Gehölz lassen wird, dort wo der sensiblere und umstrittenere Abschnitt beginnt, in dem Anwohnerinnen und Anwohner Teile ihrer Grundstücke abtreten und viele Bäume im so genannten Wandsbeker Gehölz gefällt werden müssen.

Im Bereich zwischen Hasselbrook und Hammerstraße muss nämlich in jedem Fall das Überwerfungsbauwerk für die kreuzungsfreie Einfädelung der S-Bahnen in das bestehende Netz gebaut werden, selbst wenn die Gegner des Projektes obsiegen.
Die sind bekanntlich nur gegen den Ausbau der Lübecker Strecke soweit er für die zusätzlichen Züge vom Fehmarnbelttunnel erforderlich ist, nicht gegen die Ertüchtigung für den S-Bahn- und Regionalverkehr und die Entlastung des Fernbahn-Teils des Hauptbahnhofes.

Leider wird aber auch das Wandsbeker Gehölz dran glauben müssen, selbst wenn für den Güter- und Fernverkehr die sog. „A1 der Schiene“ gebaut werden sollte.
Dass in diesem Fall die bestehenden Gleise zwischen Hasselbrook und Berliner Tor total zurückgebaut würden und kein Oberleitungs-Betrieb mehr stattfinden würde, ist praktisch ausgeschlossen.
Die heutige Strecke muss allein aus Redundanzgründen als Umleitungsstrecke für Fern- und Güterzüge erhalten bleiben für den Fall einer Betriebsstörung auf der A1 der Schiene.

Es ist daher in jedem Fall die Systemwechselstelle erforderlich.
Die kann aus technischen Gründen erst zwischen Station Bovestraße und Lütkensallee gebaut werden.
Frühestens ab Lütkensallee könnte daher auf den Bau zusätzlicher Gleise verzichtet werden.

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