Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Nach Gebührenpflicht: P+R-Anlagen in Hamburg machen erstmals Gewinn

Seit 2014 kosten die meisten P+R-Anlagen in Hamburg Gebühr. Seitdem ging das Defizit des städtischen Betreibes zurück. Jetzt wurden sogar erstmals Gewinne gemacht.
Christian Hinkelmann
Park and Ride-Anlage in Hamburg
Park and Ride-Anlage am Bahnhof Rahlstedt in Hamburg

Seit Sommer 2014 müssen Autofahrer, die am Stadtrand auf den HVV umsteigen wollen, in den meisten Park-and-Ride-Anlagen in Hamburg zwei Euro Parkgebühr pro Tag zahlen.

Damit solle die Qualität der Parkhäuser erhalten und ausgebaut werden, erklärte der damalige SPD-Senat die Zusatzgebühr für umweltfreundliche Pendler.

Die Folge: Viele P+R-Anlagen waren direkt nach Einführung der Parkgebühren plötzlich spürbar leerer, wie der damalige Geschäftsführer der P+R-Betriebsgesellschaft, Heino Vahldieck damals zugeben musste.

Wirtschaftsbehörde: Auslastung der P+R-Anlagen steigt

Doch jetzt zieht die Verkehrsbehörde eine positive Bilanz: „Die Auslastung der P+R-Anlagen in Hamburg hat sich insbesondere im letzten Jahr – nach Einführung der Entgeltpflicht – sehr positiv entwickelt“, heißt es in einer Mitteilung. Demnach konnten an sieben der 18 kostenpflichtigen Anlagen die Auslastung von 2014 wieder erreicht oder sogar übertroffen werden. Ende August dieses Jahres hatten 17 der 18 Anlagen bereits höhere durchschnittliche Nutzerzahlen als im gesamten vergangenen Jahr.

Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof (SPD) sieht das Senatskonzept mit diesen Zahlen bestätigt: „Viele Autofahrerinnen und Autofahrer erkennen nach anfänglicher Skepsis mittlerweile den Gegenwert, den sie für die gemäßigten Gebühren bek…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Fahrgäste warten auf eine S-Bahn im Hamburger Hauptbahnhof.

Neuer Fahrplan im HVV bringt Verbesserungen und auch Verschlechterungen

Neue Liniennummern bei der S-Bahn, Taktverbesserungen, zusätzliche Buslinien und weniger Regionalzüge wegen des Bahnhofbaus in Altona: Der nächste Fahrplanwechsel im HVV bringt nur wenig Angebotsverbesserungen – und auch ein paar neue Nachteile für Fahrgäste mit sich. Hier alle HVV-Fahrplanänderungen im Detail.

Wird ab dem 20. August gesperrt und muss für den künftigen S-Bahn-Betrieb teilweise abgerissen werden, weil die Treppenabgänge nicht passen: der AKN-Bahnhof Eidelstedt Zentrum in Hamburg.

AKN krempelt Liniennetz um – was sich ab Sonntag ändert

Neue Liniennummern, andere Fahrzeiten und Züge, dichtere Takte, aber auch eine neue monatelange Vollsperrung: Die AKN krempelt am Sonntag so viel um wie seit Jahrzehnten nicht. Was sich für Pendler alles ändert, was besser wird und warum sich die AKN davon einen zuverlässigeren Betrieb erhofft.

Neu und völlig verlassen: Bike-and-Ride-Anlage am Bahnhof Ahrensburg.

Leere Fahrrad-Abstellanlagen im Norden: Warum sie floppen

Ein leerstehendes Fahrradparkhaus in Hamburg und eine Bike-and-Ride-Anlage in Ahrensburg, die so unbekannt ist, dass sie selbst von Profis übersehen wird: Das sind die zentralen Probleme dieser beiden gut gemeinten aber offenbar schlecht umgesetzten Anlagen und das lässt sich davon lernen.

10 Antworten auf „Nach Gebührenpflicht: P+R-Anlagen in Hamburg machen erstmals Gewinn“

Finde, dass die Gebühren für die Parkhäuser in Ordnung sind. Habe letztens nach langer Zeit mein Auto im Maiendorfer Weg abgestellt. Das Parkhaus ist sauber, überwacht und macht einen ordentlichen Eindruck. Dafür zahle ich gerne einen Beitrag. Weshalb sollen die Fahrgäste oder der Steuerzahler meine Bequemlichkeit subventionieren?

Ich als Radfahrer finde es korrekt, dass P&R Geld kostet. Alles sollte sich selber tragen. Der Groß der Leute ist nur zu Faul, um das Rad zum Bahnhof zu Nutzen. Das sieht man vor allem an warmen Sommertagen, wenn die Radstellplätze überquellen und im Winter ist dann alles frei.

Schön für Scholz und seine Klicke, daß sie jetzt Gewinne machen mit ihren P+R Plätzen. Mein Geld bekommen die auf jeden Fall nicht, bin tatsächlich seit dem 28. Juli 2014 nicht ein einzige Mal mehr auf einem dieser P+R Plätze gewesen, dabei hab ich sie früher sehr intensiv genutzt. Das hindert mich trotzdem nicht, U- und S-Bahn (und AKN) zu fahren.

Das ist ja eigentlich das perfekte Beispiel: Warum soll man Geld in kostenlose Parkplätze stecken, wenn der ÖV auch ohne genutzt wird? Im Sinne eines umweltfreundlichen Verkehrs ändert sich jedenfalls durch kostelose Parkplätze nichts.

Warum sollte der Steuerzahler Gratisparken subventionieren. Der nächste konsequente Schritt für eine lebenswertere Stadt, wäre die Einführung von Anwohnerparkbereichem um die P+R Stationen und die Abschaffung kostenloser Parkplätze in der City innerhalb von Ring 1.

Genau so müsste es sein!
Aber bei der Hamburger Verkehrspolitik – egal ob SPD, „Grüne“ oder CDU – wird genau das nicht passieren. Siehe hier: https://test.nahverkehrhamburg.de/hamburg-schoepft-parkgebuehren-potential-nur-zu-einem-viertel-aus-3379/

Und so wird es in der autogerechten Stadt Hamburg dann eben dazu kommen, dass wieder noch mehr Autofahrer sitzen bleiben und gleich bis zum Ziel oder einem der billigen Parkplätze in Zielnähe weiter fahren. Vor allem die, bei denen ein besonders unattraktiver ÖPNV-Anschluss wartet. Nicht ohne Grund ist z.B. Rahlstedt (Doberaner Weg) schon per se schlecht ausgelastet…

Wenn nur, wie bisher, Parkgebühren bei P+R neu erhoben werden, aber die Parkgebühren woanders nicht signifikant erhöht bzw. generell überhaupt erst einmal erhoben werden, dann könnte man schnell den Gedanken bekommen, dass die Hamburger Politik den jetzt schon miesen Modal Split des ÖPNV noch weiter runter drücken möchte.

Es ist immer wieder lustig zu sehen, wie in Hamburg immer genau das gemacht wird, was nicht gebraucht wird oder falsch ist.

„Es muss vorrangiges Ziel – allein schon aus Klimaschutzgründen – sein, möglichst viele PKW-Besitzer zur Nutzung des ÖPNV zu motivieren.“

Das ist richtig. Park+Ride motiviert aber PKW-Besitzer, ihren PKW zu benutzen. Im Parkhaus stehen ausschließlich PKW-Benutzer! Sie fahren beispielsweise im Fall des P+R-Hauses Veddel mit ihrem Auto an bestens ÖPNV-versorgten Gebieten vorbei.

Dabei fasst selbst ein großes Parkhaus kaum einige hundert Autos. Da die P+R-Nutzer überwiegend allein im Auto sitzen, ist P+R für den ÖPNV kaum spürbar. Wenn an der Veddel das Haus voll belegt ist, könnte man alle Autofahrer daraus in eine einzige S-Bahn packen.

Sinnvoller als Gratis-Parkhäuser für Autofahrer: das Geld in den Ausbau des ÖPNV stecken.

Genau so ist es. P+R Häuser haben – insbesondere wenn sie kostenlos sind – nichts mit ökologischem Verkehr zu tun.

Ganz im Gegenteil: Sie helfen, dem Autofahrer, der sonst alles mit dem Auto macht, die Momente zu überbrücken, wo seine Mobilität endgültig scheitert, und machen so das Auto attraktiv.

Meinetwegen kann man das machen. Aber dann sollen die Autofahrer auch dafür bezahlen.

Ich bekomme inzwischen sowieso die Krise, dass so viele meinen, dass Parken kostenlos sein soll.

Wenn das Ziel bei den P + R wäre, dass nur Kunden, die die Busse und Bahnen benutzen, dort parken sollen, dann hätte man eine Anlage mit Schranken installieren können, wo geprüft wird, ob eine aktuelle Fahrkarte oder Zeitkarte hat. Wenn die Fahrkarte gültige ist, dann öffnet sich nur dann die Schranke. So würde jeder Autofahrer, der nicht die Busse und Bahnen benutzen will, dort ausgesperrt. Niemand würde sich dann eine Fahrkarte kaufen und dort nur kostengünstiger parken zu können. Ab nächsten Jahr sollen einigen (Zeit)Fahrkarten einen Chip haben, sodass eine Kontrolle, ob die Fahrkarte gültig wäre, ohne Probleme möglich wäre.
Ich stimme meinen Vorredner zu, dass es das Ziel sein muss, Leute zum Umstieg von Auto in die Bahn zu bewegen. Wenn jetzt noch neben die Kosten zur Fahrkarte noch Gebühren zum P + R kommen, dann werden die Leute, wenn Sie die Möglichkeit haben, doch viel lieber mit Auto direkt zum Ziel fahren. Wenn es am Stadtrand keine gute Alternativen gibt, dass häufige Busse oder Bahnverbindungen auch am Sonntag verkehren, dann wird es auch für niemanden ein zwingender Grund sein, denn öffentlichen Verkehr zu benutzen. Die Einführung von Gebühren an P + R Parkplätzen in Hamburg hat jetzt auch folgen. In Norderstedt will man laut eines Abendblattartikels ab Mitte 2017 bei den P + R auch eine Gebühr wie nach Hamburger Vorbild einführen.

Die park&Ride Park -Gebühren gehören abgeschafft.l Es muss vorrangiges Ziel – allein schon aus Klimaschutzgründen – sein, möglichst viele PKW-Besitzer zur Nutzung des ÖPNV zu motivieren. Da muss man nicht noch zusätzliche Hürden aufbauen. Denn jeder zusätzliche Benutzer des HVV senkt den Zuschußbedarf der Stadt auf dieser Seite. Nicht die Profitmaximierung der Park&Ride-Anlagen muss das Ziel sein, sondern die gesamtafte Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg, und da können Anreize wie das ksotenlose Parken ein willkommenes Hilfsmittel sein. Sollten zu viele Fahrgäste den ÖPNV nutzen, dann würden die Engpässe und Versäumnisse des autofreundlichen rot-Grünen Senats auf dem Gebiet der Verkehrspolitik deutlich werden und daran hat dieser kein Interesse.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert