Neue Bushaltestellen: Warum ist Kante teilweise abgesenkt?

Für das Busbeschleunigungsprogramm hat der Hamburger Senat viele Haltestellen verlängert und barrierefrei ausgebaut. In einigen Fällen wurden die Stationen aber so verlegt, dass sie jetzt mitten auf Grundstückszufahrten liegen – mit abgesenktem Bordstein. Die Barrierefreiheit soll laut zuständiger Behörde aber nicht gefährdet sein.
Christian Hinkelmann
Abgesenkte Kante: Eine Grundstückszufahrt verläuft mitten über die neue Bushaltestelle Alfred-Mahlau-Weg in Steilshoop
Abgesenkte Kante: Eine Grundstückszufahrt verläuft mitten über die neue Bushaltestelle Alfred-Mahlau-Weg in Steilshoop

Hamburg hat im Rahmen des Busbeschleunigungsprogramms viele Bushaltestellen um- und neugebaut. Dabei wurden spezielle hohe Kantsteine verlegt, die den Einstieg in die Busse barrierefrei machen sollen.

Verwunderlich ist nur, dass an einigen neuen Haltestellen die Bordsteinkanten teilweise abgesenkt werden mussten, weil die Stationen mitten in den Bereich von Grundstückszufahrten versetzt wurden.

Beispiel U-Bahnhof Feldstraße: Dort wurde die Haltestelle in Richtung stadtauswärts so verlegt, dass sie nun mitten auf einer Parkhauseinfahrt liegt (siehe Zeichnung). Eine Verlängerung der Station in alter Lage hätte möglicherweise benachbarte Parkplätze gekostet.

Weiteres Beispiel: Die Haltestelle Brunsberg an der Metrobuslinie M5. In Fahrtrichtung stadteinwärts ist die Station vor gut zwei Jahren um rund 55 Meter Richtung Süden verlegt worden und liegt jetzt mitten auf einer Grundstückseinfahrt. Im Bereich der ehemaligen Haltestelle sind zwei neue Parkplätze entstanden.

Wurde und wird also beim Neubau von Bushaltestellen möglicherweise mehr Rücksicht auf Autofahrer als auf Busfahrgäste genommen?

Nein, sagt Richard Lemloh, Pressesprecher der zuständigen Verkehrsbehörde zu NahverkehrHAMBURG. „Uns ist kein Fall bekannt, bei dem wir die Haltestelle bewusst in den Bereich von Grundstückszufahrten verlegt haben. Bestehende Grundstückszufahrten müssen selbstverständlich berücksic…

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Ein S-Bahn-Zug am Hamburger Bahnhof Ottensen.

Greenpeace-Auswertung: Angebotsausbau im HVV kommt kaum voran

Umweltverband hat die Entwicklung der HVV-Fahrpläne in den vergangenen zwei Jahren analysiert und stellt der Stadt kein gutes Zeugnis aus. Aber: Die Auswertung sollte mit Vorsicht genossen werden – und Hamburgs Manko könnte sich noch als Vorteil erweisen.

Archivbild vom Mühlenkamp in Winterhude aus dem Jahr 2017: Obwohl auf dem Gehweg inzwischen Poller stehen, ist der Fahrradstreifen weiterhin ein Falschparker-Hotspot.

Wo Falschparker besonders oft Hamburgs Radwege blockieren

Tausende falsch geparkte Autos wurden 2023 auf Hamburgs Fahrradwegen, Radspuren und Fahrradstraßen erwischt. Eine gemeinsame Recherche von NAHVERKEHR HAMBURG und dem NDR Datenteam zeigt jetzt erstmals, welche Orte am stärksten betroffen sind. Alle Daten im Überblick und wieso die zuständigen Behörden diese Hotspots nicht entschärfen.

3 Antworten auf „Neue Bushaltestellen: Warum ist Kante teilweise abgesenkt?“

Auch ich kann von zwei neugebauten Haltestellen auf der Linie 109 Berichten. Und zwar die Haltestellen Maria Louisen Straße Richtung U Alsterdorf wurde soweit zurückgelegt das die Mitte der Haltestelle genau vor einen Baum gebaut wurde. An Ihrem alten Standort währe auch der Neubau auf der gesamten Länge komplett Barrierefrei machbar gewesen (OHNE Bäume!!!). Auf der anderen Seite Richtung Rathausmarkt hat man die Haltestelle jetzt hinter die LSA verlegt, aber genau wie in Richtung Alsterdorf sind im Haltestellenbereich Bäume vorhanden. Ebenso ist auch fraglich wo dort der Fahrgastunterstand hinkommt. Wenn überhaupt wieder einer Aufgebaut wird denn Platz ist auf der Seite kaum vorhanden.
Eins noch zum Thema LSA Beeinflussung auf der Linie 5. Die Beeinflussung der Busse hat an den Fußgängerampeln keine Wirkung. Sehr oft erlebt das man mit dem Bus auf die Fußgängerampeln darauf zu kommt und die Ampel schaltet trotzdem um.

Ein weiterer Beleg dafür, dass das „Busbeschleunigungsprogramm“ eigentlich gar keins ist. Schade um das schöne Geld….

Ach diese Teile aus Nordhessen, die es schon seit 20(!) Jahren gibt, und in Hamburg gerade als das non-plus-Ultra im Straßenverkehrsraum entdeckt, und als 22. Jahrhundert-tauglich, und -am wichtigsten- als weltweit erstes, ALS WELTWEIT ERSTES nur in Hamburg eingebaut werden.

Also so ähnlich krass innovativ wie diese eingehausten Vertikal-Verfahr-Plattformen, die anderenorts „Lift“ oder „Aufzug“ heißen:
Die gibt es auch nur und unter unmenschlichen Bedingungen geplant und ausgeführt in Hamburg.

Great!
Damit bin ich für die nächsten fünfzig Jahre zufrieden gestellt!!!!!

Eine Sache noch:
Ich bitte um Sortimentsvergrößerung (ähnlich Zeitungskiosk) beim Fahrer. Danke.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert