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Neue U5 in der City Nord: Bürger besorgt über geplanten oberirdischen Abschnitt

Die Hochbahn hat in Alsterdorf ihre Pläne für die neue U-Bahnlinie U5 vorgestellt. Die Diskussion mit 60 Bürgern verlief teilweise emotional. Zwei Abstellanlagen geplant.
Christian Hinkelmann
U-Bahn-Triebwagen vom Typ DT5 im Hamburger U-Bahnhof HafenCity Universität
U-Bahn-Triebwagen vom Typ DT5 im Hamburger U-Bahnhof HafenCity Universität
Foto: Christian Hinkelmann

Wie soll die geplante neue U-Bahnlinie U5 im Bereich der City Nord im Detail verlaufen? Darüber haben die Hochbahn und rund 60 Bürger am vergangenen Mittwoch in Alsterdorf diskutiert.

Größter Diskussionspunkt war die Linienführung der künftigen U5 am Bahnhof Sengelmannstraße: dort soll die weitgehend unterirdisch geführte Strecke für 400 bis 500 Meter an die Oberfläche kommen und die bestehende Haltestelle der U1 mitnutzen. Der Bahnhof soll so ausgebaut werden, dass die U1 künftig an den Außenkanten von zwei Mittelbahnsteigen hält, während die U5 die inneren Bahnsteigkanten nutzen soll. Ziel ist das attraktive direkte Umsteigen ähnlich wie an der Kellinghusenstraße bewährt.

Nach Westen soll die U5 wie seit 1975 vorgesehen hinter dem Bahnhof in den Tunnel fahren und nach Süden abbiegen. In Richtung Osten sollen die Brücken erweitert werden, damit die U5 aus der Station heraus über die Sengelmannstraße queren kann. Danach soll sie in einer Linkskurve (!) in einem Trog wieder abtauchen. Anschließen…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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12 Antworten auf „Neue U5 in der City Nord: Bürger besorgt über geplanten oberirdischen Abschnitt“

Alle wollen den ÖPNV nur keiner möchte Sie vor seinem fenster haben. das nennt man Florians Prinzip. Doch das Allgeminwohl geht vor dem Einzelwohl. Hier sollte man wenn die Bahn unter die Erde muss, den Anwohnern auch einen Kostenfestsetzungsbescheid zusenden, dami Sie merken was so etwas kostet. Denn meckern ist leicht. Ich lebe direkt an einer Strecke wo die Züge auf einem alten Viadukt verkehren, der vor 100 Jahren verfüllt wurde. Da macht richtig Krach, aber der ist zu ertragen. So sehe ich das auch für die Alsterdorfer

@Günter Wolter, @Redaktion,

Ich schlage vor, die Kommentare unter diesem Artikel zu schliessen. Herr Wolter hatte in jedweder Argumentation alles aufgeführt. Das Thema Hauptbahnhof muss sicher in entsprechenden Artikeln neu aufgegriffen werden. Viele Grüsse M14

@ Metrobus14

Eine Vergrößerung des Hauptbahnhofs gibt es bislang nicht. Ich sehe daher keine, sagte nur, man wird ihn vergrößern müssen – oder lässt sich etwa der Anstieg der Fahrgastzahlen reduzieren?
Ohne massiven Eingriff in die Straßen- und Gebäudestruktur wird das mit der Hauptbahnhof-Erweiterung nichts. Warum wohl gibt es bei Stuttgart21 diese großen Proteste?

Hamburg kam nach dem Krieg mit dem Hauptbahnhof allein deshalb noch aus, weil bedingt durch die deutsche Teilung das ganze Hinterland fehlte. Das ist seit nunmehr 25 Jahren anders. Nur wurde das bisher überhaupt nicht berücksichtigt. Nun ziehen immer mehr Menschen nach Hamburg, weil hier die beruflichen Chancen wohl noch besser sind als im Umland.
Ich sehe auch, dass ohne Konflikte mit der Bevölkerung die notwendigen Strukturveränderungen nicht zu realisieren sind. Hamburg54? Vielleicht! Was wäre denn eine dezentrale Lösung, die den Hauptbahnhof unangetastet lassen kann?

Die U5 über die Innenstadt zu führen, ist dabei nicht das eigentliche Problem. Sie soll die stark ausgelasteten Busse ersetzen, die schon heute über die City fahren.

@Günter Wolter:
„Das Hauptbahnhof-Problem gibt es schon jetzt. Man wird nicht umhin kommen, ihn zu vergrößern.“
FRAGE: Wie? Wo sehen Sie nach hundert Jahren eine Vergrösserung?

„Von daher fehlen zusätzliche Fernstrecken durch die City – vielleicht unterirdisch? Das ist seinerzeit nicht projeziert worden. Großstädte haben teilweise solche Verbindungen. Zu den Kopfbahnhöfen muss man nicht zurück.“

SICHER: Die Kopfbahnhöfe wurden zugunsten des Hauptbahnhofes aufgegeben. Vor hundert Jahren. Nach dem Hauptbahnhof in Berlin und Stuttgart21 werden wir sicher warten müssen. Wie heisset den Ihr „Projekt“? Hamburg54?

@ DS
Das geht auf die alten Planungen zurück, sowohl Lokstedt als auch Winterhude/Uhlenhorst die noch fehlende Schnellbahn-Direktverbindung in die City zu geben. Die entsprechenden Buslinien 5 und 6 haben diese Verbindung seit Jahr und Tag. Wie soll man diese Buslinien ersatzlos streichen, wenn die U5 das nicht so übernimmt.
Das ist den Fahrgästen schlichtweg nicht zu vermitteln, zukünftig umsteigen zu müssen. Und die Fahrgastströme werden lediglich nur auf ein anderes Verkehrsmittel umgeleitet.

Das Hauptbahnhof-Problem gibt es schon jetzt. Man wird nicht umhin kommen, ihn zu vergrößern.
Eine andere Möglichkeit, Hamburgs Zentralismus, wie er für Mittelstädte üblich ist, einer Großstadt gemäß aufzuteilen, geht nur, wenn mehr Knotenpunkte entstünden. Am Hauptbahnhof treffen sich aber Fern- und Regionalstrecken von Lübeck, Bergedorf-Berlin, Cuxhaven/Stade sowie Bremen und Hannover aus. Nur die Züge aus Elmshorn/Kiel/Husum kommen Altona an. Von daher fehlen zusätzliche Fernstrecken durch die City – vielleicht unterirdisch? Das ist seinerzeit nicht projeziert worden. Großstädte haben teilweise solche Verbindungen. Zu den Kopfbahnhöfen muss man nicht zurück.

Warum zum Teufel soll diese neue U5 bloß wieder durch die Innenstadt und den sowieso total überlasteten Hauptbahnhof geführt werden? WARUM???

Spätestens seit den Diskussionen um die Buslinie 6 in Uhlenhorst sowie der neuen S 21 in Ellerau nehme ich Proteste von Anwohnern nicht mehr richtig ernst. Allzuhäufig haben sie ganz eigene Individualinteressen. Man muss jedoch die Interessen tausender Bramfelder an einer neuen Linie mit den Privatinteressen einiger Anwohner gegenseitig gerecht abwägen. Aber heute wird überall immer gleich gejammert.
Übrigens haben wir derartige Proteste diese teure U-Bahn überhaupt erst zu verdanken. 2011 wurde lautstark gegen eine Wiedereinführung der Straßenbahn gepestet, heute wird stattdessen die U 5 realistiert, deren Baukosten pro Km ca. 8 Mal höher sind. Man kann auch sagen, dass die damaligen Anwohnerproteste am Winterhuder Markt etc. Mehrausgaben für eine alternative U-Bahn in Höhe von rd. 2 Mrd. Euro verursacht haben wird.

Zunächst einmal ist Bürgerbeteiligung etwas sehr positives und notwendiges.
Ob, wie in diesem Fall, 60 Anwohner besonders repräsentativ sind, wage ich jedoch zu bezweifeln.
Abgesehen davon ist es doch ziemlich cool, bald per U-Bahn in vier Richtungen fahren zu können. So würde ich das zumindest sehen.

Den Verweis auf die Elbbrücken kann ich allerdings nachvollziehen:
Hier hat sich die Hamburger Politik unglaubwürdig gemacht und macht es immer noch.
Die U4 steht sinnbildlich für die jahrzehntelange desaströse Hamburger ÖPNV-Politik, die alles nur noch „verschlimmbessert“.
Die U5 ist im Großen und Ganzen nämlich auch nur eine verkrüppelte eierlegende Wollmilchsau, die Olaf den Hintern retten soll.

Am besten dann noch Massenklagen, um das Vorhaben zu verzögern und verteuern. Dann ruft man „Haben wir’s doch gewusst!“ und meckert am nächsten Tag wieder über die Verkehrssituation auf Hamburgs Straßen.

Egal ob Dresden oder Sengelmannstrasse – ich kann über die „besorgten Bürger“ nur noch den Kopf schütteln. Gesellschaft ist mehr als nur die eingeschränkte Sicht bis zum eigenen Gartenzaun bzw. -zwerg.

Zitat: „Doch mehrere Bürger beharrten darauf, die U5 müsse komplett unterirdisch geführt werden, möglicherweise sogar die U1 ebenfalls unter die Erde verlegt werden.“

Man kann sich richtig vorstellen, wie jene Bürger sich gegen existierende Sachzwänge stemmen und das Paradies auf Erden von der Hochbahn fordern. Da wird sehr deutlich, was von dem Begriff „mündiger Bürger“ zu halten ist.

Meckerbürger ohne Ende ! Anstelle der Hochbahn hätte ich schon lange das Tuch geworfen und alle Planungen zu den Akten gelegt. Vielleicht sollte man wirklich überlegen alle U- & S-Bahnstrecken mit Ausnahme der City-S-Bahn, der U2 und dem Abschnitt Klosterstern – Alter Teichweg der U1 stillzulegen. Bis dann auch noch welche auf den Gedanken kommen, daß unterirdische Schnellbahnen Vibrationen verursachen und dann kann man das gesamte Netz stillegen, und Scholz hätte sein ersehntes Busparadies.

Nur wo sollen solche Bürger überhaupt wohnen ? Sicher nicht auf dem Lande, wo im Sommer und Herbst jede Nacht bis 3 Uhr dröhnende Traktoren die Nacht zum Tag machen und ab 5 Uhr das Geschrei von Groß- und Kleinvieh jeden Schlaf unmöglich macht. Vielleicht in den letzten busfreundlichen Schlafvorstädten wie Groß-Borstel oder Bergstedt. Bleibt zu hoffen, daß die nicht auch noch von den bösen Schnellbahnen erobert werden.

Wie haben wir überhaupt bis jetzt überleben können ? Mit meinen Eltern wohnten wir Ende der 60er Jahre mit Einfachverglasung an der Kreuzung Hoheluftchaussee/Gärtnerstraße. Da kreuzten sich die ganze Nacht die Straßenbahnen der Linien 2, 14 und 15, plus Busse, LKWs und Autos. Tasächlich haben wir 2 Nächte nicht schlafen können, nämlich als der gesamte Verkehr wegen Schienenbauarbeiten stillag.

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