Gut zwei Wochen ist es her, dass die Deutsche Bahn die Bombe platzen ließ: Der neue Fernbahnhof in Hamburg-Altona öffnet zwei Jahre später. Statt Ende 2027 sollen die ersten Züge dort erst im Dezember 2029 stoppen.
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Wer in den vergangenen Monaten einen Blick auf die Baustelle geworfen hat, dürfte kaum verwundert gewesen sein: Seit einem halben Jahr ist das riesige Bauareal am S-Bahnhof Diebsteich weitgehend verwaist. Die großen Baumaschinen stehen still, auf Sandbergen wächst Gras.
Die Deutsche Bahn hatte gleich eine ganze Batterie an Gründen parat, als sie am 10. Oktober die schon lange offensichtlichen Bauverzögerungen offiziell machte: Komplikationen im Bauablauf, Asbestbelastung an einer Brücke, die schon längst abgerissen sein sollte, Stellwerke, die noch umgebaut werden müssen, fehlende Prüfingenieure und Bauleistungen, für die noch gar keine Unternehmen gesucht wurden.
Man könnte beim Lesen der Pressemitteilung auf den Gedanken kommen, die Deutsche Bahn wäre von all dem unverhofft überrascht worden und gewissermaßen unschuldig in die Situation hineingeschlittert.
Doch dem ist nicht so. Die DB wusste schon lange Bescheid, dass es Probleme gibt. Überraschend ist nur, dass das Unternehmen so lange wartete, bis es die Öffentlichkeit darüber informierte. NAHVERKEHR HAMBURG erklärt die Hintergründe und zeigt auf, dass auch das neu angepeilte Eröffnungsdatum – realistisch betrachtet – schon wieder wackelt.
Elf Jahre Planung und Bau – und trotzdem überrascht?
„Warum ist ein Projekt vor vier Jahren gestartet, und man hat es weder vor Projektstart noch danach geschafft, die Brücke zu prüfen und Fachkräfte ranzuholen?“ Ein NAHVERKEHR HAMBURG-Abonnent brachte es vor zwei Wochen in einem Leserkommentar unter dem Pseudonym „DirkHamburg“ auf den Punkt.
Zehn randvolle Aktenordner mit hunderten Plänen, Gutachten, Untersuchungen und Analysen, für die der kleinste Stein umgedreht wurde. Sieben üppige Jahre Planungszeit bis zum ersten Spatenstich. Gerichtsprozess und langwierige Nachbesserungen, bei denen nochmals jedes Detail angefasst wurde. Und bisher mehr als vier Jahre Bauzeit.
Man kann vieles über den neuen Fernbahnhof Altona behaupten, aber wahrlich nicht, dass man nicht genügend Zeit gehabt hätte. Umso erstaunlicher i…









12 Antworten auf „Neuer Bahnhof Altona: Baustelle steht bis Sommer 2026 still“
Für Diebsteich ergibt sich durch die Verzögerung die einmalige Gelegenheit, das Projekt zu überdenken: Da Elmshorn keine S4-West mehr will UND ein VET auf Jahrzehnte unrealistisch geworden ist, kann ein attraktiver Endbahnhof für die Regionalexpress von Elmshorn nur noch im alten Kopfbahnhof Altona sein und nicht im Friedhofsbahnhof im Nirgendwo. In den nächsten 30 Jahrne gibt es keine attraktivere Auto-Alternative für Pendler als von Norden zum Kopfbahnhof Altona!
Der Senat sollten sich bewusst machen, dass nichts die Verkehrswende so brutal zurückgeworfen hat wie das starrsinnige Festhalten an Stuttgart 21, weil die Politik für zehn Jahre alle existentiellen Bahnprojekte vermieden hat, als herauskam, wie falsch das Projekt war. Zum Beispiel verhinderte Niedersachen damals aus Angst vor Protesten die so wichtige Neubaustrecke Hamburg-Hannover. Sie könnte heute fertig sein!
Aktuelle Folge: Die Bahn muss 7 Mrd. Mehrkosten für Stuttgart 21 in ganz Deutschland einsparen – also AUCH IN HAMBURG!
Herr Tjarks sollte seinen gesunden Menschenverstand nutzen, statt den Berechnungen und zig Mal gebrochenen Versprechungen der Bahn noch zu vertrauen. Seine Verkehrswende braucht die nächsten Jahrzehnte den Kopfbahnhof Altona für Regionalzüge von Norden im 15- oder 20-Minutentakt. Diebsteich kann das nicht bewältigen und die S-Bahn ist doch heute schon überfordert.
Was genau ist denn am aktuellen Kopfbahnhof in Altona für Pendler von Elmshorn attraktiv, außer wenn man direkt nach Altona möchte?
Die Innenstadt ist weit entfernt, Hamburgs Osten und der Weg über die Elbe ebenso. Es gibt dort keinen einzigen U-Bahn-Anschluss und der Umsteigeweg zur S-Bahn ist auch weit.
Die Frage eines Elmshorners.
Das bietet Diebsteich auch nicht, aber das ist auch nicht seine gedachte Hauptfunktion, da dort bis auf den RE 6 (und evtl. die Verstärker der RB 71) keine Regionalzüge dort enden werden (im Gegensatz zum aktuellen Zustand werden RE 7 und 70 sowie RB 61 und dann auch 71 auf dem Weg zum Hbf aber auch den neuen Bahnhof mit anbinden)
Leider haben Sie (und der Senator?) das Problem nicht verstanden:
OHNE VET sind MEHR durchgehende Regionalexpress unmöglich und erhält Elmshorn zwangsweise und dauerhaft nur die Bummel-S4 – und Hamburg entsprechend mehr Autopendler!
Außerdem wurde Diebsteich MIT der unattraktiven S4 nach Elmshorn geplant und nicht dafür, dass MEHR schnelle Regionalzüge dort wenden. Dafür ist der neue Bahnhof Diebsteich ZU KLEIN, wenn er jetzt nicht umgeplant wird.
Die einfachste Lösung wäre es, diese Regionlaüge bis zum KOPFBAHNHOF Altona weiterfahren zu lassen.
Kein VET + keine Umplanung Diebsteich = Bummel-S4 für Elmshorn.
Kein VET + Kopfbahnhof Altona = mehr schnelle RE nach Elmshorn.
Ich glaube, Sie werfen gerade zig Dinge durcheinander, die nicht so viel miteinander zu tun haben.
Die S4 ist so geplant, dass sie durch den City-Tunnel fährt und hinter Altona auf die Fernbahngleise wechselt und bis Pinneberg durchfährt und dann weiter bis Itzehoe und Wrist/Kellinghusen. Also keine Bummel-S-Bahn, sondern quasi der Ersatz für die heutigen RB 61 und 71 und völlig unabhängig vom VET und der Verlegung von Altona.
Mit Einführung der S4 wären sogar Kapazitäten auf der Verbindungsbahn frei, nämlich jene der heutigen RB 61 und 71 (die nämlich ab 2027 auch zum Hbf fahren soll).
Und wie ich Ihnen schonmal sagte, am neuen Bahnhof Diebsteich würden NUR der RE 6 und die Verstärker der RB 71 wenden. Ihren Regionalzugkollaps dort gibt es also nicht, alle anderen würden weiter bis Dammtor und Hbf fahren, benötigen also allenfalls 2 Min Haltezeit. Auch die ICE hätten es vom betrieblichen Ablauf deutlich einfacher, da keine Wendung mehr erfolgen muss, wenn die Züge bereitgestellt werden. Auch hier würden sich die Standzeiten deutlich verkürzen.
Und wie ich auch schon sagte: Ein RE von Altona ist kein attraktiver RE, außer man hat in Altona zu tun. Alles andere ist weit weg, U-Bahn gibt es auch nicht. Und „mehr schnelle RE“ wird’s ganz gewiss auch von Altona nicht geben, wenn kein Streckenausbau bis Elmshorn erfolgt, weil da nicht mehr Züge fahren können.
Also bislang löst sich jedes Ihrer Argumente wieder in Luft auf…
Da sind Sie aber nicht auf dem aktuellen Stand. Nach Elmshorn sollen keine S-Bahnen mehr fahren, sondern mehr RE. Das ist der Wunsch des Landes. Das heißt, vom Fahrzeugeinsatz her bleibt alles beim alten. Es sollen auch keine zusätzlichen Gleise gebaut werden. Und angesichts der Finanzsituation ist das auch logisch. Der VET wird aller Voraussicht nach auch nicht gebaut werden. Und ob die S4 im Osten so gebaut wird, wie geplant, steht auch in den Sternen. Der Nichtfortschritt dort, und der immer noch fehlende Planfeststellungsbeschluss für den PFA2 sagen schon alles.
Vielleicht ist es auch besser, alles bleibt beim alten. Da weiß man, was man hat. Dass die RB81 so leidlich aber mit einigermaßen Platz fährt. Würde jetzt, wie ursprünglich vorgesehen, S-Bahn-Züge bei gleichem Takt verkehren, dann hätten die Fahrgäste erheblich weniger Sitzplätze.
Wenn alles so bleibt, wie es ist, können doch alle zufrieden sein. Der Sackbahnhof Altona, die RB81 und die RE / RB nach Elmshorn bleiben erhalten, und für die Leute bleibt es wie gewohnt. Außerdem kennt sich doch Hamburg damit bestens aus.
Korrekt, Herr Ruge: Herr Boehlke beschreibt einen inzwischen überholten Sachstand. Daher konnte er das Problem noch nicht verstehen.
Elmshorn und das Land wollen KEINE S4 mehr (Itzehoe/Wrist ist übrigens schon seit Jahren als Endpunkt abgesagt). Der Regionalexpress ist billiger, schneller und daher attraktiver.
Darum NEUE Situation: OHNE S4 müssen MEHR Regionalexpress von Elmshorn fahren, die OHNE VET in Diebsteich enden müssten, wo es aber KEINE Gleiskapazitäten dafür gibt!
Die Planung Diebsteich wurde nur für das von Herrn Boehlke beschriebene Programm durchoptimiert. Damit könnte man zwar die häufigsten Einzelstörungsereignisse noch bewältigen, aber nicht im Dauerbetrieb 24/7 zwei oder eher drei zusätzliche Regionalzüge von Elmshorn wenden. Mit der Absage an die S4 sowie Absage des VET für die nächsten 20 Jahre sind die Betriebssimulationen hinfällig und müssten neu erstellt werden.
Wird Diebsteich jetzt nicht umgeplant oder ein Teil-Erhalt des Kopfbahnhofs Altona beschlossen, schaut Hamburg sehenden Auges zu, wie auf noch einer Bahnachse für Jahrzehnte der nötige Angebotsausbau verhindert wird! (Nach Lüneburg und Buchholz sind in den nächsten 25 Jahren echte Verbesserungen technisch unmöglich; die Verkehrswende findet südlich der Elbe bis 2040/50 nicht mehr statt.)
Auch Pro Bahn und VCD sollten jetzt dringend aufwachen.
Das heißt also, selbst wenn man der DB Glauben schenkt, wird es wegen der Bauzeiten für die drei neuen Bahnsteige wohl eher 2030 als 2029.
Es ist schon der Wahnsinn, wie kopf- und ahnungslos die DB hier (und eigentlich bei fast allen Bahnprojekten) agiert. Selbst wenn man Mal Befürworter des Diebsteich-Bahnhofs war, wird man zunehmend zum Gegner.
Will man wirklich 203x einen Bahnhof eröffnen, der auf Annahmen der Ära Mehdorn basiert?
Reicht die Personenunterführung (Breite vielleicht 5 Meter?) überhaupt aus für die steigenden Fahrgastzahlen (Deutschland-Takt, Regionalliga-Stadion und Konzerthalle nebenan)?
Warum keine großzügige, durchgängige Unterführung von Ost nach West, mit separater Fahrraddurchfahrt (vgl. Amsterdam) sondern nur ein kleines Mauseloch mit engen Treppen?
Reicht ein einziger S-Bahnsteig für S3, S4, S5 und S6? Am Hbf hat man immerhin 2 S-Bahnsteige für 6 S-Bahn-Linien, Altona-Alt hat auch 3 Kanten für die S-Bahn.
Kann man bis 203x nicht auch Treppenabgänge von den Bahnsteigen in den Plöner Tunnel bauen?
Warum gibt es keine Pläne für einen integrierten Busbahnhof?
Genug Zeit sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen, hätte man jetzt ….
Es gibt schlechtere Nachrichten! Nach diesem Bahnhof in dieser strukturschwachen Gegend kräht doch ohnehin kein Hahn. Ich weiß, der Hauptbahnhof ist am Limit. Aber diese wenigen Leute, die da in Altona-Nord ein- und aussteigen würden, könnte der Hauptbahnhof auch noch verkraften. Die Fläche lässt sich sicherlich sinnvoller nutzen und die Arbeitkraft nützlicher einsetzen.
Wann endlich macht sich die DB ehrlich? Die Planungen für den Bahnhof Diebsteich, die bereits 2015 abgeschlossen wurden, entstammten der Zeit, wo Mehdorn & Co. dekretierten, Kopfbahnhöfe sind Mist. Nach den ganzen Fehlschlaegen der vergangenen Jahre sollte sich die DB schnellstmöglich der Projekte entledigen, die kostentraechtig, kontraproduktiv und für den Bahnbetrieb hochgradig schädlich sind. Und dazu zählt die Bahnhofsverlagerung nach Diebsteich. Hoffentlich hat Frau Palla ausreichende Kraft diese überfällige Kurskorrektur vorzunehmen.
1. Wo kommt das neue Foto, wie der Bahnhof aussehen könnte her.
Die DB arbeitet weiterhin mit der prämitierten Bahnhofssiluette und den Hochhäusern.
Plötzlich ist auf dem Foto im Bericht der Friedhof auch mit einer hohen Mauer versehen.
Klar ist weiterhin, dass der Investor für die Bahnhofsinfrastruktur abgesprungen ist.
Das sagte selbst Frau Plambeck im Abendblatt.
2.Das Thema Grundwasser und die Isebek unter dem Diebsteich wird gar nicht mehr beleuchtet bzw. bedacht.
Die derzeitigen angeflanschten Lenzpumpen haben die Tage mit viel Regen viel zu pumpen.
3 Nach wie vor glaube ich, dass die Geschichte mit Asbest und Blei vorgeschoben ist. Wahrscheinlich wurde jede Stahlbrücke früher so behandelt, dann dürften dort ja nirgendwo mehr Arbeiten möglich sein. Es gibt außerdem viel Erfahrung mit der sachgerechten Entsorgung von Asbestaltlasten.
Nein, es wird offenkundig, dass niemand die betrieblichen Probleme wirklich durchdacht hat. Eine Sperrung der Strecke in Höhe Diebsteich schneidet nicht nur den Verkehr aus Norden ab, sondern auch die großen Betriebswerke in Langenfelde und Eidelstedt. Alles muss dann über die eingleisige Güterumgehungsbahn, mit z.T. Wendemanöver in Eidelstedt (wenn aus dem großen Abstellbahnhof Langenfelde kommend).
Damit werden nicht nur der Betrieb in Hamburg (großes ICE-Werk), sondern weite Teile des Fernverkehrs empfindlich gestört. Vermutlich hat niemand einen Plan, so viel SEV kann gar nicht installiert werden.
4. Über Kosten wird auch heute wieder nichts gschrieben. Was da kommen soll wird bald auf 1,5 Milliarden € steigen: Diebsteich Projekt und die dann notwendige Autoreisezuganlage an der Elbgaustraße.
5.Wenn Frau Evelyn Palla gut beraten ist, zieht sie hier als erste große Tat nach den Personalentscheidungen eine wichtige Reißleine.
Wäre es nicht sinnvoll sich nun zu überlegen, ob der neue Bahnhof überhaupt erforderlich ist. Es scheint ja so zu sein, dass es sinnvoller sein kann, Altona als Bahnhof für den Norden festzuschreiben . Bei den Verzögerungen am geplanten neuen Bahnhof wage ich mir nicht auszumalen was passiert, wenn der Bahnhof in Altona durch die DB rückgebaut wird. Das wird eine mittlere, nicht planbare Katastrophe. Ich würde mir von den Politiker*innen in Hamburg wünschen, dass sie für Hamburg jede Art von Planung durch die DB zukünftig strikt ablehnen. Mit dem Hauptbahnhof und den unausgegorenen Planungen für eine Ertüchtigung kommt nämlich bereits das nächste Problem auf uns zu . Wir erinnern uns, dass das Einbauen von zusätzlichen Zugängen bereits über ein Jahr gedauert hat, am S-Bahn Bahnsteig auch das noch mit einer Verspätung von mindestens einem Jahr. Die können es nicht, wann setzt sich diese Erkenntnis endlich durch. Wir erinnern uns, drei Jahre Verspätung für eine Station zum Flughafen; ein Jahr Verzögerung für den Bau einer Station an den Elbbrücken bei bereits vorhandenen Gleisen. Alles Endlosgeschichten aus denen doch endlich mal gelernt werden muss.
Man sieht es jedes Mal, wenn die Verbindungsbahn gesperrt ist: In Altona wird es dann voll! Mehrfachbelegung, und das obwohl es hier 8 Gleise gibt. Am Bahnhof Diebsteich wird es dann schon eng werden.