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Neuer Bundesverkehrswegeplan: Viel Auto – wenig Bahn

Deutliches Signal aus Berlin! Der Bund wird in den kommenden Jahren vermutlich rund 2,5 Milliarden Euro in den Autobahnausbau rund um Hamburg investieren – für den Ausbau wichtiger Schienenstrecken sieht Bundesverkehrsminister Dobrinth dagegen aktuell keinen Bedarf - darunter ein drittes Gleis zwischen Pinneberg und Elmshorn. Ein geplantes Extragleis für die S4 Richtung Ahrensburg wird derzeit nur als "potentieller Bedarf" eingestuft.
Christian Hinkelmann
Symbolbild: Autobahn in Hamburg
Symbolbild: Autobahn in Hamburg

Der Bund wird in den nächsten 14 Jahren vermutlich kräftig in den Ausbau der Autobahnen rund um Hamburg investieren. Das geht aus dem neuen Bundesverkehrswegeplan hervor, den Verkehrsminister Alexander Dobrinth (CSU) gestern vorgestellt hat. Darin listet der Bund sämtliche Verkehrsprojekte auf, die er bis zum Jahr 2030 für besonders dringend, mittelwichtig oder gar nicht wichtig hält.

Eine wirkliche Chance auf Finanzierung haben darin eigentlich nur Projekte, die in die höchste Kategorie “Vordringlicher Bedarf” eingestuft wurden und dazu gehören in und rund um Hamburg zahlreiche Autobahnprojekte mit einem Volumen von rund 2,5 Milliarden Euro.

Demnach hält der Bund die so genannte Hafenquerspange in der Hansestadt für besonders wichtig (896 Mio.), außerdem sollen die A7 südlich des Elbtunnels (368,5 Mio.) und die A1 zwischen dem Stillhorn und dem Autobahndreieck Hamburg (259 Mio.) achtspurig ausgebaut werden. Und: Der Bund stuft den sechsspurigen Ausbau der A23 zwischen Eidelstedt und Tornesch (208 Mio.), den durchgehend vierspurigen Ausbau der A21 zwischen Bargteheide und Schwarzenbek (135 Mio.) und die A20-Verlängerung bis Niedersachsen – inklusive Elbquerung bei Glückstadt – (712 Mio.) als sehr dringend ein, was die Chancen auf Realisierung bis 2030 deutlich erhöht.

Hamburgs Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) reagierte gestern Abend erfreut: “Dass wir mit unseren Autobahnprojekten so gut bewerten wurden ist ein großer Erfolg. Wir werden alles tun, um die Maßnahmen einer schnellen Realisierung zuzuführen.”

Und der schleswig-holsteinische Verkehrs-Staatssekretär Frank Nägele ergänzte: “Bis auf die Ortsumgehung von T…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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16 Antworten auf „Neuer Bundesverkehrswegeplan: Viel Auto – wenig Bahn“

Soweit ich aus den verschiedenen Quellen, welche ich gelesen habe, herausfinden konnte, wären die Projekte “S4 nach Bad Oldeslohe” und “S21 nach Kaltenkirche” normalerweise schon in der höchsten Kategorie des Bundesverkehrswegeplan 2030 enthalten gewesen.
Derzeit sollen sie noch nicht drinne sein, da die Projekte in der Planung noch nicht soweit sind, dass sie aufnahmefähig sind für den Plan. Sobald dies aber der Fall ist, sollen sie noch nachrücken können.

Es ist wirklich trostlos und zum Verzweifeln, was in Hamburg als Verkehrspolitik betrieben wird:
“2,5 Milliarden Euro für Autobahnen rund um Hamburg”
“Neuer Bundesverkehrswegeplan: Viel Auto – wenig Bahn”
“Datenanalyse: Hamburger Autofahrer stehen weniger im Stau”
und jetzt noch:
“In Hamburg und München parken Autofahrer am billigsten”
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Und am Schlimmsten finde ich, dass Hamburg so viele Schönredner und Relativierer des Autoverkehrs und des Autobahnbaus hat, auch hier im Forum.

Es ist die arrogante geldgeile, hanseatische Denkweise, die uns über die Natur und Umwelt hinwegsetzen lässt. Das Ergebnis wird irgendwann sein, dass Hamburg wie Vineta endet, wegen der geschmolzenen Polkappen.

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Dass die S4 nicht kommen wird, war schon voraus zu sehen und ist vielleicht auch gut so, zumindest, wenn sie weiterhin so betrieben werden sollte, wie immer geplant: mit nur 20-Minutentakt außerhalb der HVZ.

Dann ehrlich sein und das eingestehen. Und vor allem sofort mit dem Bau von Alternativen beginnen, wie z.B. mein für den Bezirk Wandsbek in einem anderen Thread vorgeschlagenes Stadtbahnnetz. (Die Linie W2 könnte abweichend von der jetzigen 8 über den Saseler Markt geführt werden und so das dortige Zentrum anschließen. Zudem könnte es noch eine Linie W3 geben, die im Großen und Ganzen die 26 ersetzt und in Bramfeld mit der W2 und in Rahlstedt mit der W1 verknüpft wird.)

Das wäre alles besser, als hoffen, dass die S4 doch noch kommt.

Die auffällige Übergewichtung der Straßenprojekte und die Ablehnung der Schiene scheint in diesem Bundesverkehrswegeplan wohl System zu haben. Die Nicht-Förderung von Bahnprojekten durch den Bund trifft diesmal wirklich alle Bundesländer. Schaut euch mal per Google die Stellungnahmen in den einzelnen Regionen an. Überall das gleiche. Der Bahnverkehr soll auf Jahre hinweg kaum noch Perspektiven bekommen. Während im Straßenverkehr fast jeder noch so kleine Ort seine Umgehungsstraße bekommt – oder gar Autobahn-Anschluss, werden im Schienenverkehr so gut wie gar keine Impulse gesetzt. In Bezug auf Hamburg sieht man das Drama ja schon an der S4. Kein vordringlicher Bedarf für den Ost-Ast. Ein West-Ast mit drittem Gleis nach Elmshorn ist vom Bund gar nicht gewollt. Es soll alles für die nächsten Jahrzehnte beim Status Quo bleiben. Wohlgemerkt in einer wachsenden Stadt, wie Hamburg sie ist. Ich frage mich, ob die Verkehrspolitiker beim Bund wohl schon an ihrer neuen Karriere in der Automobil-Industrie arbeiten. Wissmann ist ja auch Auto-Lobbyist geworden.

Am Beispiel Elmshorn – Pinneberg – Hamburg sieht man mal wieder ganz klar: Des Deutschen liebstes Spielzeug – das Auto – wird bevorzugt. Statt die Bahn attraktiv für Pendler zu machen, baut man lieber die Autobahn um zwei Spuren aus. Somit werden noch mehr Autos aus dem Hamburger Umland in die Stadt pendeln.
Ich werde diese Politik nie verstehen!

Ja, was die Planungen bei den Autobahnen angeht kann man zufrieden sein. Auch wenn es sicherlich viele Jahre dauert bis das alles umgesetzt wird.
Was die Eisenbahn angeht, hab ich nichts anderes erwartet. Ich bin eigentlich auch sicher, dass die S4 (Ost und West) jetzt schon tot ist.

Ernst gemeinte Frage: Welche Kompetenzen qualifizieren den Minister, allein Entscheidungen über den Bedarf aller Regionen in Deutschland zu treffen und wie ist das demokratisch zu begründen?

Auch wenn die (überflüssige) Verlegung des Regional- und Fernbahnhofs Altona nicht in den Bundesverkehrswegeplan gehört (wieso eigentlich?), stellt sich die Frage, wenn schon für die anderen wirklich dringenden Bahnprojekte kein Geld vorhanden ist, oder diese Projekte nur als potentieller Bedarf eingestuft werden, wieso und woher dann plötzlich EUR 380 Mio. für die aus Fahrgastsicht völlig überflüssige und Nutzerunfreundliche Verlegung des altonaer Bahnhofs nach Diebsteich vorhanden sind. Wie sieht denn eigentlich hier das Kosten-Nutzen-Verhältnis aus?

Und wieder ein Beleg dafür, dass CDU + SPD nur Autoverkehr im Kopf haben. Sowohl in HH und im Bund. Und dann wundern sie sich, dass in den Städten die Straßen soll voll sind ( heutiges Abendblatt)
Es ist ein Trauerspiel.

Die S4 muss kommen und wenn nur abgespeckt bis Ahrensburg ! Zu lange wurde gewartet die Linie muss kommen und um so länger man wartet um so teuer wird der Spaß!

Da sollen wohl Fakten geschaffen werden! Der Dobrindt-Plan wurde einfach vorzeitig veröffentlicht, ohne dass er im Kabinett beschlossen wurde. Die Umweltministerin Hendricks hat diesbezüglich schon Kritik geäußert (Bundesverkehrsportal v. 17.03.2016). Kann man nur hoffen, dass noch Änderungen vorgenommen werden.

Der BVWP enthält nurmehr ressourcenintensive Beton-Bauprojekte nach dem Motto: Mehr Verkehr folgt mehr Ausbau folgt mehr Verkehr folgt mehr Ausbau….usw. Dabei baut die Bundesregierung alles auf der Eingangsmetapher “Unsere Lebensentwürfe verlangen heute mehr denn je nach ungehinderter Mobilität” auf. Ja, wer will da denn widersprechen und sich selbst in seiner Beweglichkeit behindern?? Dabei behindert und verhindert die Bundesregierung jede gesunde, ökologische Fortbewegung durch die Zerschneidung von Lebensräumen durch Rennpisten aller Art, die keine Rücksicht auf die Bedürfnisse von Fußgängern, Radfahrern, Nahverkehr nehmen … kurzum: Der Plan der Bundesregierung fokussiert auf die Beschleunigung von 100 auf 200 … und es spielt offenbar keine Rolle, wie jemand von 0 auf 5 kommt. Dabei ist dies für einen großen Anteil der Bevölkerung inzwischen das Hauptproblem!
Begriffe wie Rollstuhl, Rollator, Barrierefrei kommen konsequenterweise deshalb in diesem Plan gar nicht vor und das Wort “niveaugleich” taucht nur ein einziges Mal in Zusammenhang mit einer Schnellfahrstrecke auf. Der Verzicht auf die wichtige Anbingung der S-Bahngleise an die Fernbahn in Hamburg macht deutlich, wie konsequent jegliche Betrachtung der Vernetzung des Nahverkehrs mit dem Fernverkehr und der Verkehrsträger überhaupt ignoriert wird (Ausnahme: der kombinierte Verkehr Schiene-Wasserstraße auf Seite 64). Ob jemand die nächste Bus- oder Bahnstation überhaupt zügig und sicher erreichen kann, spielt dabei keine Rolle. Lediglich an der nun überhaupt nicht mehr zu übersehenden Bedeutung des Radverkehrs kam das BMVI nicht vorbei und initiiert einen einzigen Radweg “Deutsche Einheit” (S. 50), deren Investitionen sich im Null-Komma-Promille-Bereich der gesamten Verkehrsinvestitionen bewegen.
Dabei haben Menschen mit Fahrrädern und Rollstühlen schon Weltreisen unternommen und auch ein “Bundesverkehrsweg” schließt eine Nutzung durch umweltfreundliche Verkehrsmittel nach dem Grundgesetz doch gar nicht aus!
Statt der sich nähernden Klimakatastrophe mit einem auf CO2-Minderung angelegten Verkehrswegebau zu begegnen, wird passend zu der fortgesetzten CO2-Steigerung, die eine Umsetzung dieses Planes bewirken kann, die Umweltauswirkungen mit allen möglichen Tricks versteckt und verschleiert. Wie stark immer noch die Naturzerstörung befördert wird, entlarvt der Hinweis auf Seite 76, die “Neuinanspruchnahme von Siedlungs- und Verkehrsfläche auf maximal 30 Hektar pro Tag zu begrenzen”. Als wenn das ein ökologischer Fortschritt wäre!
Die Begründungsrethorik von Herrn Dobrindt gipfelt in einem am Mittwoch gesendeten Interview in der Tautologie, der Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals sei politisch gewollt, auch wenn er sich nicht rechne. Ja von wem ist er denn bitte gewollt, wenn nicht von der Bundesregierung? Wenn sich der Ausbau nicht rechnet, wäre es doch für Herrn Dobrindt und die Bundesregierung ein Grund, diesen Ausbau zu hinterfragen!!??? Für das Geld könnte man einen großen Teil der Straßen und Schienen in Schleswig-Holstein und Hamburg reparieren!
Eine intensive Beschäftigung mit diesem Plan dürfte sich leider kaum lohnen.

Grundsätzlich halte auch ich die vorgenommene Gewichtung für okay, denn das Vermeiden von Stau hat einen hohen Wert (wobei mir bewusst ist, dass ein Ausbau auch zusätzlichen Verkehr induzieren kann).
Bei den Schienenprojekten insgesamt (in ganz D) habe ich den Eindruck, dass es eine gute Entscheidung war, auf relativ wenige Großprojekte (Wetkorridor, Ostkorridor, F-MA, HH-H) und den Ausbau der wichtigsten Knoten zu setzen, weil das die stärkste Entlastung des Mittelrheintals und der Ortschaften an der Altstrecke Lehrte-Würzburg bringt. Bei der S4 denke ich, dass sie kommen wird, aber möglicherweise nur bis Ahrensburg-Gartenholz und wenn es ganz blöd kommt überwiegend eingleisig, weil der Bund nicht bereit ist, das 4. Gleis wesentlich mitzufinanzieren.

Zitat: “Als Grund gibt das Ministerium die noch nicht fertigen Pläne für die S4 an. ”
Wieviele Jahre wurde jetzt nochmal an der S4 geplant?

Die Finanzierung der FBQ ist dem politischen Druck geschuldet, nicht einer wirklich vorhandenen verkehrlichen Notwendigkeit.
DB Schenker Rail (heissen die noch so?) hat mal eine Studie gemacht, wonach man den Gv. noch jahrelang problemlos über die Jütland-Route abwickeln könnte. Hauptsache die orts- und strandnahe Bäderbahn an der Lübecker Bucht bleibt so bestehen wie sie ist für den Personenverkehr.
Auf der Marschbahn hätte ich mir die Strippe zumindest bis Husum gewünscht um wie in den 90ern dort einen direkten Anschluss RB/RE zu schaffen aber das Leben ist kein Wunschkonzert.
Daß die Güterverkehrsmengen weiter wachsen werden ist richtig, allerdings nicht auf der Schiene und die Umschlagszahlen im Hamburger Hafen, welche viel Gv. nach sich ziehen, befinden sich im freien Fall.
Der Ausbau der Autobahnen in und um Hamburg ist konsequent weil Hamburg viel Transitverkehr passieren lassen muss. Hannover, Berlin kann man umfahren. Hamburg nicht.

Sieht doch eigentlich ganz ok aus.
Mit den Autobahnvorhaben bin ich mehr als einverstanden. Ich vermisse allerdings noch die Weiterführung der A21 südlich der A24 über die A25/Glückstadt über die Elbe bis an die A39. Und was ist mit dem Weiterbau der A39 südlich von Lüneburg?
Die Sache mit der S4 wird sicherlich noch geregelt werden, da bin ich argumentativ ganz bei Buschhüter.

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