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Neuer Rekord: In Hamburg gibt es immer mehr private PKW

Zahl der privaten PKW in Hamburg ist zwischen Januar und Oktober 2019 dreimal so stark gestiegen wie Bevölkerung. E-Autos nehmen prozentual gesehen am meisten zu. Diesel stagniert.
Christian Hinkelmann
Stau auf Hamburgs Straßen
Stau auf den Straßen in Hamburg
Foto: Christian Hinkelmann

Die Bemühungen des Hamburger Senats, mehr Menschen zum Verzicht aufs eigene Auto zu bewegen, fruchten offenbar nicht richtig. Die Zahl der privaten PKW in der Hansestadt ist im vergangenen Jahr auf einen neuen Rekordwert angestiegen.

Zum Stichtag am 1. Oktober 2019 (aktueller Zahlen gibt es noch nicht) waren laut Kraftfahrtbundesamt in Hamburg 637.655 private PKW zugelassen. Anfang Januar waren es mit 632.392 Fahrzeugen noch 5.263 Privatwagen weniger. Das entspricht einem Anstieg von 0,83 Prozent (siehe hier und hier).

Interessant an der Zahl ist, dass die Bevölkerung in Hamburg im vergleichbaren Zeitraum (31.12.2018 bis 30.9.2019) nur um 0,27 Prozent zugenommen hat (siehe hier), von 1,841 auf 1,846 Millionen Einwohner. Das bedeutet: Zwischen Januar und Oktober 2019 hat sich die Zahl der Privat-PKW in Hamburg dreimal so stark entwickelt wie die Einwohnerzahl – trotz der Bemühungen des rot-grünen Senats, den HVV und den Radverkehr in Hamburg attraktiver zu machen.

Privates PKW-Wachstum nimmt im Vergleich zu 2018 leicht zu

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich das Privat-PKW-Wachstum leicht erhöht. Zwischen Januar 2018 bis Oktober 2018 lag es noch bei 0,78 Prozent (siehe hier und

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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12 Antworten auf „Neuer Rekord: In Hamburg gibt es immer mehr private PKW“

Mal ehrliche Frage: warum erfahren die Hamburger (Wähler) gerade jetzt davon? Welche (unstrittige) Aussage wird getroffen? Was wird das evtl. zur Reaktion haben?
Seit Jahr und Tag wird über das Prinzip Problem-Reaktion-Lösung agiert. Erschaffe ein Problem (oder stelle es in den Fokus), warte auf die Reaktion der Leute (something must be done!) und biete danach oder getrennt davon die eigene Lösung an (oder das, was man selbst ursprünglich als Ziel erreichen will – darum hat man ja auch für den Part mit dem Problem gesorgt)

Der Hamburger Wahlkampf ist weder subtil noch spannend! Ich gratuliere schon einmal vorab Frau Fegebank zum (vollkommen überraschenden) Gewinn der Wahl und halle meinen Respekt den ´mündigen, aufgeklärten Wählern´ in die Hamburger Echokammer. Aber möglicherweise kommt ja noch eine große Erkenntnis dazwischen.

Wie belastbar sind solche Zahlenwerte überhaupt? Wenn ich es richtig verstanden habe, handelt es sich doch ´nur´ um die offiziellen Zulassungszahlen in Hamburg. Wie viele aus sonst welchen Bundesländern oder umliegenden Landkreisen Zugezogene und jetzt dauerhaft in Hamburg Lebenden, haben dort in der verhassten Pampa noch irgendwo eine Nazioma, auf dessen auswärtige Adresse sie praktischerweise die Möhre vor der Tür schön günstig (im Gegensatz zu den Hamburger Tarifen) anmelden und versichern können? Würde ja niiieeemand machen.

Wie viele von denen mussten den Schlitten evtl. in der letzten Zeit ummelden, weil diese Oma nun endlich den Rasen von der anderen Seite betrachtet? Da kann man sich wenigstens die heuchlerischen Geschenke von Tedi sparen. Die VorBoomer gehen halt ihren biologischen Weg. Sind zwar alles nur Spekulationen, jedoch läuft ja überhaupt niemand in Hamburg rum, der evtl. von Außen hinzugezogen ist. Darum ist es extrem fraglich, ob die theoretischen Zahlen, über in Hamburg angemeldete Kfz, etwas über die praktisch dauerhaft dort bewegten Fahrzeuge überhaupt mehr als eine grobe Orientierung geben.

Die Ursachen dieser Zahlen (die leider zum Wissen erhoben werden), sind eben auch auf einem Weg zu erklären, ohne das nur eins der 5263 Kfz überhaupt mehr auf Hamburger Straßen real bewegt wird. Aber sicher gibt es auch Zuwachs. Wie viele der stark angestiegenen 1159 Sondermüll Elektro-Katapulte werden, natürlich nur sicherheitshalber, als Zweitgurke gassi geführt, weil man die subtile Angst verspürt, ansonsten von den Guten erschlagen zu werden?

Tja, warum wird überhaupt das Phänomen des Zweitwagens nicht erwähnt? Stehen diese alle am Straßenrand? Oder sind viele davon Saison genutzte Cabrios oder Oldtimer und stehen parallel wohlbehütet in einer Garage? Möglicherweise ist der ein oder andere ein Ferrari? Würde das nicht evtl. auch etwas über einen gestiegenen materiellen Wohlstand aussagen (unabhängig ob das letztendlich von dem einzelnen als gut oder schlecht bewertet wird)?

Möglicher weise hat in Hamburg auch die Struktur der Clan Kriminalität stärker zugenommen. Die haben jeweils sicherlich nicht nur eine goldene Protzkarre im Stall. Geht doch um die Ehre. Letztendlich kann man nur zeitgleich in einem Bett schlafen und auch die nur ein Auto gleichzeitig bewegen.

Man kann aus den Zahlen wohl auch eher eine Verlagerung zu den teureren Antriebsarten erkennen (Elektro oder Hybrid – genau so ein ´erschlag mich nicht Feigenblatt´). Möglicherweise konnte man die Butze von der obigen Omi eben noch gut verkloppen oder hat beim ausräumen entdeckt, dass sie so treudoof war, regelmäßig einen großen Teil ihrer Rente für die Enkel im Schlafzimmerschrank zu sammeln. Alles irgendwie Theorie oder Praxis.

Hauptsache die Kreuze sitzen richtig. Danach wird der Pöbel jedoch wie immer lernen müssen, dass er nicht relevant ist.
Doch bis dahin werden dann aber ganz bestimmt endlich, nach Jahrzehnten, auch in unserer jahrelangen Verantwortung und Regierungsbeteiligung (denn nur die, die dort noch nie waren oder diese inne hatten, sind Extremisten und/oder Nazis), entgegen allen unseren bisherigen Handelns, auch die unzähligen U- und S-Bahnlinien in Windeseile erbaut; der Hauptbahnhof magisch aufgepumpt; Tunnel bis ans Ende der Welt werden gebaut; wie plötzlich komplett alle lokalen Steinbrüche und Wurzelbedingten Sprungschanzen auf Hamburgs Radstrichen getilgt; diese natürlich komplett bis in die kleinste Gasse sofort 6spurig ausgebaut; möglicherweise bauen wir auch mal eine Wohnung, evtl sogar bezahlbar (für höhere Regierungsbeamte); entgegen massivsten Widerstand werden sogar Elektro´busse´ auf Eisenstränge durch die Stadt geführt (wir müssen das so nennen, um den Widerstand zu brechen); komplett überteuerte Busse haben wir ja auch schon wenigstens bestellt und auch Milch und Honig werden nur noch durch die Hamburger Fleete fließen und vom Himmel herab…

Ich glaube ich habe zum Ausdruck gebracht, was ich davon halte.

Oh da bin ich auch schon ausgiebig gefahren – ein absoluter Traum! Und die Straßenbahn dort ist wirklich flott unterwegs, dank des erwähnten Verbots fast sämtlichen Autoverkehrs in der Innenstadt sowie der Führung auf landschaftlich teils umwerfenden separierten Strecken. Natürlich ist das so das bevorzugte Verkehrsmittel. Aber man muss auch dazu sagen, dass Göteborg ein mittelalterliches Dorf ist. Denn klar ist, zu einer richtigen (deutschen) Stadt gehören natürlich endlose Ketten von LKW, massenhaft kostenlose Parkplätze vor jedem Laden und die Möglichkeit, straflos wirklich jede Ecke im öffentlichen Straßenraum gegen jede Regel und jeden Menschenverstand zuzustellen.

Hält sich in Grenzen. Im ersten Link sieht man ja ganz gut, wie wenig Kapazitäten einen erwarten können. Nebenbei setzt das VU ja offensichtlich auf Elektrobusse: „Bis zum nächsten Jahr werden 230 Elektrobusse in Betrieb genommen, womit Göteborg die größte Flotte von Elektrobussen in Nordeuropa hat.“

Vermutlich im Eifer des Gefechts überlesen. Passiert.

Der zweite Link sagt mir mit einem weiteren Klick, dass Göteborg nicht eine einzige U- oder S-Bahnlinie hat, sondern neben Bussen und der Rumpelbahn nur eine Regionalbahn („Pendelzug“). Da vergleicht man mal wieder Äpfel mit Marsraketen.

Nein, Loki, Du hast im Eifer des Gefechts mein PS nicht richtig gelesen. Aber macht nichts 😉
(Und die ausgestellte Bahn fährt maximal wirklich nur als Museumsbahn, ehrlich.)

Naja, die Frage wäre ja, wie hoch das Wachstum aussehen würde, wenn man nicht in den ÖPNV und den Radverkehr investiert. Leider wird das in einer cum-hoc-ergo-propter-hoc-Gesellschaft oftmals übersehen. Verkehrswissenschaftlich wäre auch interessant, wie hoch der Modal Split aussieht. Und nicht nur, wie üblich, anhand der zurückgelegten Wege, sondern tatsächlicher Verkehrsleistung bzw. gefahrenen Kilometern. Soll heißen: wer bspw. drei Dreckschleudern auf seinem Grundstück stehen hat, fährt nicht zwangsläufig mehr als jemand, der im Haushalt nur eine hat.

Das ist so wie mit Wien, wo man ein Billig-Abo für die Wiener Linien (ÖPNV) eingeführt hat. Die Verkäufe dieses Tickets nahmen stark zu (bzw. der Verkauf anderer radikal ab). Der ÖPNV im Modal Split stagnierte und nahm zuletzt sogar leicht ab (wenn auch weiterhin auf relativ hohem Niveau befindlich). Der Stadt wiederum fehlt nun Geld für Betrieb und Ausbau, um hohe Leistungen zu erhalten und auszuweiten.

In Wien spielen noch ganz andere Finanzierungsinstrumente für den ÖPNV eine Rolle, wie insbesondere die Dienstgeberabgabe für den U-Bahn-Bau („U-Bahn-Steuer“) sowie das flächenmäßig umfangreiche Parkraummanagement, dessen Einnahmen zur Gegenfinanzierung des ÖPNV herangezogen werden. ÖPNV kostet, das sieht man auch in Wien, nur werden weitere Quellen zur Gegenfinanzierung herangezogen, so dass weder der Zuschuss der Stadt Wien sich in den letzten Jahren signifikant erhöht hat und seit geraumer Zeit auch das sogenannte 365-Euro-Ticket eingeführt werden konnte. Interessant wird sein, wie trotz Inflation Wien in Zukunft das 365-Euro-Ticket und die anderen Quellen den ÖPNV ausreichend finanzieren oder ob ggf. auch wieder Preisanpassungen für die Kunden vorgenommen werden müssen.

Hinzukommt noch, dass Fehlverhalten von Kfzführern in Wien rigoros sanktioniert wird und nicht wie in Hamburg (fast) alles toleriert wird. Da sieht man zum Beispiel kein Kfz auf den Fußwegen stehen, da diese sofort abgeschleppt werden.
Nicht zu vergessen das super Angebot, die 39 % ÖPNV Anteil am Modal Split kommen nicht von ungefähr.Da gibt es keine Buslinie in die täglich 60.000 Menschen gestopft werden……

Überraschung! Wenn die Bevölkerung zunimmt und der Anteil der unter 18-jährigen abnimmt, erwartet doch niemand ernsthaft, dass die Zahl der Autos abnimmt. Klar das lt. neuesten Umfragen die Verkehrsprobleme dieses Stadtstaats inzwischen alle anderen Fragen in den Schatten stellen, zumal der ÖPNV auch auf der Schiene sich nicht mit Ruhm bekleckert.

Lustig ist ja nur, dass die jeweilige Opposition der jeweiligen Regierung vorwirft, die dadurch verursachten Probleme verursacht zu haben. Das ist Politik für Doofe – auch wenn tw. etwas dran ist. Z.B. wird eine U-Bahn, die in 20 Jahren fertig ist, die drängenden Probleme der nächsten 20 Jahre nicht lösen.

Nur gehört zur Ehrlichkeit dazu, dass z.B. die Stadtbahn und das Veloroutennetz nach jedem Regierungswechsel von den hinterwälderisch agierenden Ex-Oppositionspolitikern (um von Beust bzw. Scholz) in die Tonne getreten wurden und nun auch schon 20 bis 30 Jahre verloren haben.

Quartiersgaragen helfen nun auch nicht mehr. Da hätte man vor 50 Jahren ernsthaft anfangen müssen und die Leute daran gewöhnen müssen, das Parken auch etwas kostet, insbesondere, wenn es unter die Erde geht. Vielleicht würde es ja helfen, wenn die Illusion, mit einem Auto einen kostenfreien Parkplatz auf der Straße zu erwerben, nachhaltig zerstört würde, indem z.B. alle Parkplätze an Hauptverkehrsstraßen ersatzlos aufgehoben und überwiegend dem Radverkehr zugeschlagen würden (egal, ob Radweg oder Radfahrstreifen). Das Ergebnis kann man heute schon in Kopenhagen bewundern (breitere nutzbare Fahrbahnen und breitere Radverkehrsanlagen) und es entspräche sogar der derzeitigen Rechtslage (§ 16 Abs. 1 Satz 3 HWG). Einfach mal fließender statt ruhender Verkehr!

Das kostenlose Parkplatz-Problem wurde in Innsbruck schon vor über 10 Jahren gelöst.
„… Auf Straßen dürfen Sie meist nur zeitlich begrenzt und gegen Bezahlung einer Parkabgabe Autos parken. Wir empfehlen daher „Park and Ride“ und weisen auf die Parkplätze an den Bahnhöfen der Umgebung hin, die ÖBB-Fahrgästen gratis zur Verfügung stehen (Parktickets beim Fahrscheinautomaten lösen). …“
https://www.innsbruck.gv.at/page.cfm?vpath=umwelt–verkehr/parken

Generell finde ich Vergleiche über so einen kurzen Zeitraum wenig aussagekräftig. Wie sieht das denn aus, wenn man die letzten 10 Jahre die Enwticklung der privaten Pkw und der Bevölkerung miteinander vergleicht? Außerdem sagt die absolute Einwohnerzahl auch recht wenig. Bei den Pkw wird zwischen Antriebsarten unterschieden, bei der Einwohnern könnte man auch Altersgruppen differenzieren. Vielleicht findet z.B. ein überproportionales Wachstum in den Altersgruppen statt, die entweder Familie gründen oder berufstätig sind und somit eher auf einen Pkw angewiesen sind als andere Bevölkerungsgruppen. Außerdem wo findet denn das Wachstum jeweils statt? Wachsen vielleicht die periphären Stadtteile einwohnerbezogen überporportional, also auch dort, wo der ÖPNV eher mäßig ausgebaut ist und der Pkw die erste Wahl bei der Mobilität ist?

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