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Neues Bündnis fordert Stopp der U5-Planung

Neu gegründete "Elbtram-Initiative" will stattdessen eine Straßenbahn bauen lassen und argumentiert mit niedrigeren Kosten und einer schnelleren Bauzeit. Außerdem fordert die Ini den Planungsstopp einer weiteren Linie.
Christian Hinkelmann
Visualisierung: Die künftige U-Bahn-Haltestelle der U5 an der Universität in Hamburg.
Visualisierung: Die künftige U-Bahn-Haltestelle der U5 an der Universität in Hamburg.
Foto: Hochbahn

Noch weiß niemand genau, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie in den kommenden Jahren auf die zahlreichen geplanten Verkehrsprojekte in Hamburg haben wird und ob tatsächlich alle geplanten U- und S-Bahnstrecken, die in den kommenden 20 Jahren durch die Stadt gebuddelt werden sollen, künftig überhaupt noch voll finanzierbar sind. Angesichts absehbar leeren Staatskassen dürfte es für solche Milliardenprojekte sicher nicht einfacher werden.

Dazu kommt, dass die Hamburger Politik unter wachsendem Druck steht, beim Klimaschutz noch eine Schippe drauf zu legen. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das im April das deutsche Klimagesetze in Teilen für verfassungswidrig erklärt hatte, will auch der rot-grüne Senat in der Hansestadt seinen Klimaplan verschärfen und den CO2-Ausstoß bis 2030 deutlicher senken als bisher geplant (siehe hier).

Ob und inwieweit es dabei auch zu strikteren Einsparzielen im Verkehrssektor kommen soll, ist derzeit noch offen. Der Verkehr gehört zu den größten CO2-Verursachern in der Hansestadt. Sein Anteil lag im Jahr 2017 laut Senat bei 28,3 Prozent der Gesamtemissionen. Seit 1990 hat sich dieser Wert kaum verändert (siehe hier).

Diese zwei Faktoren – die düsteren Finanzaussichten nach Co…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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13 Antworten auf „Neues Bündnis fordert Stopp der U5-Planung“

Meine Vorredner*innen haben es bereits gut auf den Punkt gebracht: Anstatt die 10-Jahre-alten Diskussionen wieder aus der Schublade hervorzukramen, sollte das, was beschlossen wurde, endlich in die Tat umgesetzt werden. Sonst wird wieder jahrelang geredet, ohne dass etwas passiert und ohne dass die Verkehrssituation (in welcher Form auch immer) verbessert wird.

Ja, wenn ich da an den Protest bei den Planungen zur Stadtbahn z. B. um den Winterhuder Marktplatz denke… Ganz Easy und leicht umzusetzen….
Und, wenn man z. B. die Metrolinien 4 und / oder 5 durch Straßenbahnen ersetzen würde, was ändert sich? Also ohne, dass sich am übrigen Straßenverkehr etwas ändert.
Ich frage mich zwar auch warum noch eine 5. U-Bahn am Hauptbahnhof enden muss, aber ansonsten…
Start frei für die U5…!

Während also in Hamburg mal wieder diskutiert wird, auf Sparflamme oder mal am liebsten gar nicht zu bauen, hat der Bund heute die Schienenprojekte für den vordringlichen Bedarf im Rahmen des Deutschlandtaktes veröffentlicht, inklusive dem Ferlemanntunnel. https://www.deutschlandtakt.de/news-und-downloads/downloads/#articlefilter=alle

Zumindest wird geklotzt und nicht gekleckert. Für die Freunde aus Altona: Kein zweiter Elbtunnel enthalten…

Zum Thema: Planungszeiten kleinerer Bahnprojekte:
Haltepunkt Ottensen: 20 Jahre bis Baubeginn. (kein großes Projekt)
Haltepunkt Oldenfelde : 11 Jahre bis Baubeginn.
Haltepunkt Fuhlsbüttler Straße: 12 bis Fertigstellung
Bau S Bahn Airport: 19 Jahre bis Fertigstellung.
und zum Thema „leere Kassen“. Dafür gibt es im Moment keinen Hinweis, denn es ist nach dem Ende der Pandemie mit einem erheblichen Wirtschaftsaufschwung zu rechnen. Und nur durch öffentliche Investitionen können dieser unterstützt werden.
Es mutet auch geradezu absurd an, daß die genannten Gruppen sich mehr über anstehende Projekte im Bereich ÖPNV aufregen als z.b. über den 8spurigen Ausbau der A1.

Witzig, wenn ich bei Bing „Elbtram-Initiative“ eingebe, fragt mich die Suchmaschine, ob ich „Albtraum-Initiative“ meinte.

In der taz findet man dann noch diese amüsante Aussage: „In einem offenen Brief fordern Ver­kehrs­ex­per­t:in­nen und -aktivist:innen die Politik zu einer fachlichen Neubewertung des Vorhabens auf. “
https://taz.de/U5-im-Gegenwind/!5789576/

Na dann. Scheinen ja gute Fachleute aus Hamburg zu sein, wenn sie erst kurz vor Baubeginn von dem Projekt mal gehört haben und ein paar Absätze zusammenkritzeln. Die reinste Volksbewegung.

Und bei ihren langen Recherchen ist ihnen nicht aufgefallen, dass selbst die „einfachsten“ Projekte wie die S21 nach Kaltenkirchen in Hamburg und Umgebung Ewigkeiten dauern und somit das Argument „Stadtbahn geht viel schneller“ mehr als fragwürdig ist. Hat die Bürgerinitiative eigentlich auch den Widerstand durch Gegenbürgerinitiativen einkalkuliert?

Ja, selbst das Einfachste dauert in Hamburg und Umfeld gefühlte Ewigkeiten – wenn es sich um den ÖPNV handelt. Beim Straßenbau geht dagegen komischerweise alles immer sehr schnell.

nun ja was soll man dazu sagen: Das Schlimme dabei ist, daß der einzige Erfolg dieser „Forderungen“ sein wird, daß gar nichts gemacht wird. Es bleibt zu hoffen, daß das diese Stadtbahnfundamentalisten ignoriert werden und der finanzierte Bau der U5 so wie geplant Anfang 2021 startet. (für den ja auch schon über 30 Millionen an Planungskosten aufgewendet wurden).

Neiiin, bloß jetzt nicht schon wieder alles über den Haufen werfen! Mit Ach und Krach steht jetzt endlich ein mehr oder weniger konkreter Plan für die U5; haben die Leute denn nichts aus dem Stadtbahntheater gelernt? Wenn man jetzt den Bau stoppt, wird auch die nächsten 7-10 Jahre nicht mit dem Bau von irgendetwas begonnen.
Hamburg hat sowieso schon verhältnismäßig wenig leistungsfähige Schnellbahn, verglichen mit anderen Großstädten; auf den Hauptachsen braucht man so etwas einfach.
Was dann noch ergänzend an Stadtbahn gebaut werden kann, ist eine ganz andere Frage: es gibt bestimmt reichlich Potenzial wichtige Metrobuslinien durch Stadtbahn zu ergänzen. Aber bitte zerlegt jetzt nicht auch noch die U5…
Bei der S32 ist das etwas anderes. Die ist noch nicht ansatzweise so weit geplant und m.M. nach mit ihrer abenteuerlichen Ausfädelung am Diebsteich sowieso fragwürdig. Bei den Haltestellenabständen, nötigen Stationslängen, dem nur möglichen 10-Min-Takt etc. frage ich mich sowieso, ob da eine U- oder Stadtbahn nicht passender wäre.

Guter Beitrag! So könnten die Hamburger Verkehrsprobleme angegangen werden. Nichts gegeneinander ausspielen, sondern schauen, wo welcher Verkehrsträger am optimalsten umgesetzt werden kann und am sinnvollsten ist. Was mich an den Hamburger Diskussionen zu diesem Thema am meisten stört, ist diese unversönliche Radikalität – entweder ja oder nein. Entweder wie bei Lokstedter/kalle_v Stadtbahn ist Rumpel- oder Schredderbahn und damit pfui, oder auf der anderen Seite Prellbock/NVB Stadtbahn ist das einzige Nonplusultra. Zwischentöne gibt es da gar nicht.
Ich kenne z.B. jede Menge breite Straßen mit zum Teil ebenfalls breiten Grünstreifen in der Mitte oder an der Seite in meinem Bezirk Wandsbek, wo eine Stadtbahn richtig gut wäre, anstelle dieser ollen Busse. Leider interessieren sich die extremen Stadtbahnfans für diese Bereiche am wenigsten. Die wollen lieber eine Straßenbahn durch die engen Gassen von Altona, Schanze, Eimsbüttel oder dem Gängeviertel quetschen.

das ist sicher richtig: Wenn man sich 2014 für eine „Stadtbahn“ nach Stuttgarter Vorbild (mit eigenen Trassen, Tunnelbauten etc) ausgesprochen hätte, dann wäre das sicher richtig gewesen.
Mir kommt die U5 teilweise etwas überdimensioniert vor; auch finde ich die Übergange insb. in Rübenkamp (Airport) nicht nachvollziehbar; auch sollte man zwischen Dammtor und und Gärtnerstrasse noch einmal eine offene Bauweise in Betracht ziehen, denn dort ist eine U Bahn in 25 Meter Tiefe einfach kontraproduktiv. Aber: und das ist gut so: Heute ist der Verkehrssenator an die Öffentlichkeit gegangen und hat noch einmal deutlich gemacht, daß die U5 gebaut wird. (Ich gehe allerdings eher von Bundeszuschüssen in Höhe von 60% aus, aber auch das kann Hamburg stemmen) https://www.abendblatt.de/hamburg/article233083109/u5-hamburg-u-bahn-strecke-hochbahn-uke-volkspark-kurve.html (hinter einer Paywall)

Ja, ein bisschen mehr Kompromissbereitschaft wäre schön. Was spricht denn gegen U-Bahnausbau UND Wiedereinführung der Straßenbahn. Wie gesagt: Potenzial gäbe es bestimmt. Wenn man mal z.B. in München unterwegs ist, könnte man bei der Logik und dem Ausbaustand des ÖPNV glatt neidisch werden: S-Bahn für die Verbindung Stadt-Umland, recht dichtes U-Bahnnetzt für die schnelle Erschließung innerstädtisch und dann noch Tram und Bus für die Feinverteilung.
Ja, ich weiß, das Hamburger Netz ist älter und mehr gewachsen als aus einem Guss; daher U-Bahn mit RB-Flair und S-Bahnen, die fahren wie eine U-Bahn.
Aber Hamburg hätte in den letzten Jahrzehnten deutlich mehr machen können. Deswegen ist eine U5 m.M. durchaus angebracht und die Hochbahn sieht ja wohl auch entsprechenden Bedarf.

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