Die S1 fährt nach Wedel, die S21 nach Aumühle und die S3 nach Neugraben. So war und ist das in Hamburg seit Jahrzehnten. Seit 1984 ist die grundsätzliche Struktur des Hamburger S-Bahnliniennetzes gleich geblieben: In der Innenstadt fahren drei der insgesamt sechs Linien durch den 1979 eröffneten City-Tunnel, die anderen drei über Dammtor. Die Streckenverlängerungen nach Stade (2007) und zum Flughafen (2008) haben daran grundsätzlich nichts geändert.
Doch damit könnte bald Schluss sein. SPD und Grüne in Hamburg wollen das gesamte Liniennetz der S-Bahn nämlich auf den Prüfstand stellen.
Das sind die Hintergründe, diese Verbesserungen erhoffen sich die Regierungsparteien dabei und so sieht der Zeitplan aus.
Grundsätzlich steht das Hamburger S-Bahn-Netz in den kommenden Jahren vor den größten Veränderungen seit rund 40 Jahren: Zu den bestehenden sechs Linien kommen nämlich bald zwei weitere hinzu: Die S4 nach Bad Oldesloe, an der seit über einem Jahr gebaut wird, sowie die Verlängerung der S21 über Eidelstedt hinaus bis nach Kaltenkirchen, deren Bau Anfang kommenden Jahres beginnen soll (siehe hier). Ab Ende 2025 soll diese Linie dann nicht mehr zur Elbgaustraße fahren.
Künftig alle 150 Sekunden ein Zug in der Innenstadt
Darüber hinaus ist noch eine neue Linie S32 geplant, die von Harburg in die Innenstadt und in ferner Zukunft weiter bis zum Osdorfer Born fahren soll. Zudem will der rot-grüne Senat im Rahmen des geplanten Hamburg-Taktes …
10 Antworten auf „Neues Liniennetz für die Hamburger S-Bahn?“
Kommt es mit einem neuen Linienkonzept zu einer weniger dichten Zugfolge trotz der Linien S4 und S32? Oder bekommt der Ferlemann-Tunnel 4 Bahnsteigkanten pro Station?
Ich kann mir zwar eine Umplanung gut vorstellen, aber reichen die Kapazitäten in der Innenstadt langfristig dafür aus?
Wo sind die Reserven für eine dichtere Taktung der S4?
Alles blinde Schaumschlägerei, ohne dass sich in der Realität etwas ändern wird. Der Schwachpunkt des Hamburger S-Bahn-Netzes ist das Fehlen einer Ringlinie (unter Einbeziehung der Güterumgehungsbahn und einer 2. Eisenbahnelbquerung im Westen) und daraus folgend, dass alle S-Bahnen über den Hauptbahnhof geleitet werden. Spätetens mit Einführung der S4 wird die Verspätungsanfälligkeit des Systems massiv steigen. Von einer zusätzlichen S32 ganz zu schweigen. Denn die Umsteigevorgänge auf einem zu engen Bahnsteig Gleis 1+2 am Hauptbbahnhof bringen jeden Fahrplan ins Schlingern. Der Härtetest für die S-Bahn wird sicher das 9for90-Ticket in den Sommermonaten sein. Da muss sich dann beweisen, was der ÖPNV kann oder nicht kann. Wenn dann nicht die DB alle Fahrzeuige aus den Werkstätten auf die Gleise bringt, dann hat sie schon von vornherein abgekackt. Da kann man dann lange über das Redesign es S-Bahnnetzes reden, aber die Realität wird alle Traumtänzereien schnell beenden.
Die Frage von U- und S-Bahn unter einem Dach wurde in den 1990er Jahren ausführlich geklärt. Mindestens ein 474 kam zuerst sogar im DT4-Farbkleid (also Hochbahn). Aber durchführen wollte das niemand und es wird genügend Gründe dafür gegeben haben. Technisch kompatibel sind beide Systeme leider nicht. Vielmehr sind beide Systeme technische Sonderlösungen, was vieles erschwert.
naja das wäre natürlich kein Projekt, das man über Nacht umsetzen kann und insb., daß die U Bahn ein kleineres Profil hat, würde natürlich einen Raumverlust auf den S-Bahnstrecken bedeuten. Andererseits kann die Hochbahn Nahverkehr…die S Bahn kann es oder will es in Hamburg zumindest nicht. Ich bin nach 20 Jahren wieder in Hamburg und dachte zuerst, daß die Verspätungs- und Ausfallstories über die S Bahn übertrieben gewesen seien. Tatsächlich ist die S Bahn ständig verspätet, zu oft verdreckt, mit Pennern bevölkert (wieso eigentlich nicht in der U Bahn) und die Bahnhöfe sind eine Frechheit. Auch das man ein Jahrzehnt braucht, um ein paar Tunnelstationen zu modernisieren (und das vor allem aus Gründen des Brandschutzes) ist unerhört. Aber wer wie die Hamburger Politiker im Wesentlichen in Eppendorf und Blankenese hausen, die sehen halt Bahnhöfe wie Hamburg Harburg nicht oder es interessiert sich nicht.
Ist halt leider ein Trauerspiel: https://www.abendblatt.de/hamburg/harburg/article235009821/s-bahn-hamburg-harburg-tuhh-trauerspiel.html
Ich habe schon vor Jahren zur S-Bahn besagt, dass eine Durchbindung der S 3 von Stade nach Kaltenkirchen schon wegen der 2-Sytem-Fahrzeuge Sinn macht. Aber davon wollte man da nichts wissen.
Bei der Lektüre dieses Artikels kommt mir die Frage, wie es denn um den seit Ewigkeiten in Überarbeitung befindlichen Verkehrsentwicklungsplan steht?
https://www.nahverkehrhamburg.de/hamburgs-lange-suche-nach-einem-masterplan-fuer-verkehr-12852/
Eigentlich müsste eine langfristig orientierte Umplanung des S-Bahn-Netzes auch in diesem Kontext erarbeitet und beurteilt werden, oder etwa nicht?
Wichtig ist, dass das Netz so konzipiert wird, dass eine künftige Bedienung des Osdorfer Borns nicht von der geplanten S32 abhängig gemacht wird, sondern in eine andere Linie integriert wird. Denn die S32 sollte nur eine vorübergehende Notwendigkeit sein und nur solange gebraucht werden, bis die U4 nach Harburg verlängert worden ist. Deshalb sollte auch zeitnah mit Planung und Bau dieser Verlängerung begonnen werden.
Durch den dann möglichen Wegfall der S32 wird die notwendige Fahrplanlage für die S41 frei, die in absehbarer Zeit für einen 5-Minuten-Takt auf dem Rahlstedter Ast benötigt wird.
Zugleich sollten generell auch die Liniennummern überarbeitet werden. Solch seltsame Nummernvergabe mit ein- und zweistelligen Zahlen für Dauerlinien gibt es wohl nur in Hamburg. Ich denke, wir können den Hamburger*innen durchaus zumuten, sich auf ein prinzipiell anderes Nummernsystem umzustellen. ? Zweistellige Liniennummern sollte es nur für Verstärkerlinien geben.
Übrigens lustig finde ich wieder mal, wie im Bahninfo-Forum gerade zu diesem Thema drauflos spekuliert wird. Da es dann bei tatsächlich stattfindenden Arbeiten, bei denen es nichts mehr zu spekulieren gibt, immer sehr ruhig im Forum wird, wurde das vor einiger Zeit mal kritisiert. Ich glaube, das war sogar mal beim S4-Thema. Die Antwort war dann sinngemäß: „Was sollen wir denn bei jahrelangen Bauarbeiten alles schreiben?“?
Dann gibt’s bald eine S5 (Kaki nach Stade) und eine S6 (Elbgau nach Neugraben). Oder so. ?
Außer für Poppenbüttel hatte das nur Vorteile.
Die Frage ist doch, ob die Erweiterungen des Netzes (S4, S32, (Osdorf), der TUNNEL durch die Stadt nicht beschleunigt werden müßten anstatt mit einer Fahrplankosmetik Aktivitäten zu zeigen, die gar keine sind.
Auch frage ich mich, warum nicht einmal ein Prüfauftrag vergeben wird, die S-Bahn von der Hochbahn betreiben zu lassen anstatt von dieser unseligen Deutschen Bahn. Auch sollte einmal eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden, ob man die S-Bahn in Hamburg nicht technisch kongruent mit der U Bahn betreiben kann. (Das wäre natürlich eine Generationenaufgabe).