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Serie über nie realisierte Verkehrsmittel in Hamburg: Eine Seilbahn über die Elbe

Hamburg hätte beinahe eine Seilbahn über die Elbe geschenkt bekommen — als „Ergänzung“ zum Nahverkehr, wie die Befürworter argumentierten. Sie hatten aber nicht mit den engagierten Gegnern gerechnet, die eine Verschandelung des Stadtbildes befürchteten.
Matthias Schinck
Hoch über den Landungsbrücken sollte die Seilbahn bis zu den Musical-Theatern am südlichen Elbufer fahren. Der Ausblick wäre sicher spektakulär gewesen.
Hoch über den Landungsbrücken sollte die Seilbahn bis zu den Musical-Theatern am südlichen Elbufer fahren. Der Ausblick wäre sicher spektakulär gewesen.
Foto: Stage Entertainment

Das Jahr 2014: Russland marschiert in die Ukraine ein, Conchita Wurst gewinnt für Österreich den Eurovision Song Contest, der spanische König dankt ab, Deutschland wird Fußballweltmeister und in Hamburg scheitert der Plan des Musicalbetreibers Stage Entertainment GmbH eine Seilbahn über die Elbe zu bauen an einem Bürgerentscheid.

Dabei hatte die Seilbahn-Planung in der Hansestadt mit so viel Elan begonnen und die Stage versprach Hamburg eine weitere Attraktion zu schenken, die sich zum Publikumsmagneten entwickeln und mindestens 1,3 Millionen Passagiere jährlich von St. Pauli zu den Musical-Spielstätten transportieren sollte. Das hätte mindestens 3.500 Fahrgäste pro Tag bedeutet.

Streckenverlauf der ehemals in Hamburg geplanten Seilbahn über die Elbe.
Matthias Schinck Streckenverlauf der ehemals in Hamburg geplanten Seilbahn über die Elbe.

Die Planer wollten dieses Pensum auf einer 1.500 Meter langen Strecke mit 26 Kabinen bewerkstelligen in denen jeweils 30 Menschen Platz gefunden hätten. Die Fahrzeit hätte in den G…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Matthias Schinck ist hauptberuflich Informationsgrafiker, Artdirector und Zeitungsmacher. Daneben schreibt er darüber, was ihn bewegt: Bus, Bahn und Rad. Für eine Weile lebte er in einem Van und ist Experte für mobiles Arbeiten. Der Liebe wegen hat er in Hamburg den Anker geworfen.

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Eine Antwort auf „Serie über nie realisierte Verkehrsmittel in Hamburg: Eine Seilbahn über die Elbe“

Kürzlich war in der ZEIT Hamburg ein Artikel über die ausweglose Situation bei der ÖPNV-Anbindung des Hamburger Südens („Die geteilt Stadt“). Die S3 ist hoffnungslos verstopft, und an einen eigenen Tunnel auf der Westseite traut sich keiner ran.

Da wäre eine Kombination aus Schwebebahn über die Elbe (natürlich als HVV-Angebot) und Stadtbahn in Wilhelmsburg/Harburg eine reale Option.
Ich frage mich, wieso die Bürger in St. Pauli bzw. Mitte final entscheiden durften, ob Wilhelmsburg/Harburg besser an einen ÖPNV angebunden werden.

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