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Niedersachsen macht Wendlandbahn fit für die Zukunft

Niedersachsen will die Wendlandbahn nach Dannenberg ordentlich aufwerten und langfristig sichern: Modernere Züge, höhere Geschwindigkeit und dichterer Takt. Außerdem soll die Strecke komplett in den HVV aufgenommen werden. Übermorgen wird der künftige Betreiber der Bahnlinie präsentiert.
Christian Hinkelmann
Gleise im Hamburger Hauptbahnhof
Gleise im Hamburger Hauptbahnhof

Die als „Castor-Strecke“ deutschlandweit bekannte Wendlandbahn dämmert seit Jahrzehnten vor sich hin: Verschlafene Bahnhöfe, Schranken, die noch per Hand heruntergekurbelt werden und fünf Mal am Tag ein Zug, der mit maximal 60 Stundenkilometern über die Gleise fährt.

Das soll sich jetzt ändern. Niedersachsen plant eine umfassende Modernisierung und einen langfristigen Erhalt der Strecke.

Erster Schritt: Übermorgen will die Landesweite Nahverkehrsgesellschaft (LNVG), die den Schienennahverkehr im Land koordiniert und u.a. den Betrieb auf der Wendlandbahn ausgeschrieben hatte, den künftigen Betreiber der Strecke bekannt geben. Er soll die Bahnlinie ab Dezember 2014 für 15 Jahre bedienen und moderne Dieseltriebwagen vom Typ „Coradia Lint 54″ einsetzen. LNVG-Sprecher Rainer Peters zu NahverkehrHAMBURG:“Die Fahrzeuge werden derzeit bei Alstom in Salzgitter gefertigt. Die sehr komfortablen, spurtstarken und barrierefreien Dieseltriebwagen erfüllen zudem die neuesten EU-Abgasnormen“.

Außerdem soll die gesamte Wendlandbahn bis 2014 in den HVV integriert werden. Damit kommen Hamburger in Zukunft deutlich günstiger nach Hitzacker und Dannenberg.

Bislang gelten HVV-Tickets nur auf dem Teilstück Lüneburg – Göhrde. Für die restlichen drei Stationen Leitstade, Hitzacker und Dannenberg Ost sind DB-Fahrkarten nötig. Der Ticketkauf an der Strecke ist schwierig: An den Haltest…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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6 Antworten auf „Niedersachsen macht Wendlandbahn fit für die Zukunft“

Sicherlich wäre auch die Anbindung des Großraums Hannover für die Wendländer interessant, die Strecke gibt´s noch, eine Weiche fehlt am Bf.Dannenberg-West. Habe selbst die Strecke per Drahtesel nach Uelzen zurückgelegt (38km auf der B191, z.T. ohne Radweg zwischen Hohenzethen und Schwemlitz), das ging schneller als der Umweg über Lüneburg. Sicher wäre diese Bahn auch für den Güterverkehr aus Meck-Pomm. interessant. Die schienengleiche Bundesstraße ist völlig überfordert und für „schwächere“ Verkehrsteilnehmer lebensgefährlich. Leider hat man im Zuge der Deutschen Einheit den Brückenschlag für den Schienenweg vergessen, wenn nicht verschlafen, wie so vieles andere im Wendland auch. Die Bus-Anbindung Dannenberg/E. nach Uelzen ist noch schlechter bedient als die verbliebene Schienenverbindung der ehemaligen „Amerika-Bahn“ Wittenberge-Lenzen (der doppelgleisige Schienenweg wurde während der Besatzungszeit als Reparationsleistung für die damalige Sowjetunion abgebaut)- Dömitz-Dannenberg(Ost)-Hitzacker-Dahlenburg -Lüneburg- Jesteburg -Buchholz (Nordheide). Auf dem Streckenzweig Dannenberg/Ost-Dannenberg/West wurden seinerzeit neue Schienen-sicherungssignale (gelb/rot) für die Bahnübergänge an den Bundesstraßen 248 bzw. 191 eingebaut, die jedoch dem Vandalismus verfallen sind… schade… schade… schade… so bleibt wohl auch der Sitz der Kreisverwaltung in Lüchow auch künftig ohne Bahnanschluß ….

Wittenberge liegt aber schon in Brandenburg, nur damit Sie es wissen. Ich glaube, dass dazwischen M-V liegt, was die Lage verkompliziert…

Wenn die DB Mitarbeiter auch bei der Vergabe der Wendlandbahn das Nachsehen haben sind sie daran nicht ganz unschuldig. War es nicht der von den Bahnbediensteten gewählte Vorsitzende Hansen der Verkehrsgewerkschaft, in den Vorstand aufgenommen wurde und seine Mitglieder veraten hat? Da hätten die Mitarbeiter eben früher nachdenken müssen wohin die DBAG steuert.
Nun aber zur Wendlandbahn selbst. Sie sollte mittelfristig wieder bis Wittenberge verlängert werden und auch die Zweigstrecke bis Salzwedel wäre noch möglich. Selbst wenn das nicht von heute auf morgen geht, sollte Niedersachsen in Zusammenarbeit mit MV dafür wenigstens die Weichen stellen. Noch sind die Trassen soweit frei, teilweise liegen noch Gleise, dass der Wiederaufbau möglich wäre, aber man muß sie jetzt sichern, in einigen Jahren und einige Neubaugebiete später könnte es zu spät sein.

Toll!Lokführer von DB Regio werden mal wieder zum Spielball der ach so tollen Vergabe der Verkehrsleistungen.Bei Errix anfangen?Keine Option.Ist man über 50 Jahre alt,dann wird man dort eh nicht mehr genommen.Kumpel von mir hats dort versucht.Ausserdem könnte man ja auch zuviel Fachwissen und Gewerkschaftswissen mitbringen.Nen Betriebsrat gibts ja auch nicht bei Errix.Toll wie die die LNVG in Hannover an die sozialen Komponenten bei der Vergabe denkt!Aber dann holt man sich mal wieder Arbeitslose vom Amt und bildet dann mit Unterstützung vom Amt zum Lokführer und Zugbegleiter aus.So kann man die Arbeitslosenzahlen auch hin und her schieben.Und überhaupt:Hier muß ein 1 Std Takt her.Von morgens um 3.30Uhr,damit man den ersten MEr in Lüneburg um 4.33Uhr gen Hamburg bekommt,um dann auch zur Frühschicht um 6Uhr am Arbeitsplatz zu sein.Hat man Spätschicht bis 22Uhr muss der letzte Zug von Lüneburg um 23.50Uhr gen Dannenberg fahren.Hoffentlich kriegt man das bei der Fahrplanerstellung beim Errix hin.Ach ja, es sind 2Triebwagen zur Bewältigung des 1 Std Taktes vonnöten,die Zugkreuzung findet in Dahlenburg statt.Nicht zu vergessen:Für die auf der B216 gemessene Zahl von 4000 Pendler gen Lüneburg/Hamburg sind ausreichend Parkplätze zu errichten sowie Fahrradabstellmöglichkeiten.Und bloß nicht vergessen:Die Bahnsteige müssen so lang sein,um im Falle von Zugverlängerungen bis zu 3 Triebwagen aufzunehmen(3 x 54m=162 m!!!)Hoffe das man dies beachtet und umsetzt.Ansonsten Bahnstrecke stilllegen und Busse auf die eh schon von Mautsparern überfüllte B216 schicken.

Ich hoffe, daß mit der Einführung des HVV-Tarifs bis Dannenberg alle Stationen Fahrkartenautomaten erhalten. Eine Verdichtung zum 2-h-Takt ist zwar besser als eine Beibehaltung des 3-h-Taktes, aber sicher nicht ausreichend. Erst wenn alle Stunde ein Zug fährt, wäre mit mehr Fahrgästen zu rechnen. Dann würden vermutlcih auch die kleineren Haltepunkte öfter benutzt werden. Eine Schließung wäre kontraproduktiv. Es wäre sogar sinnvoller, im dichter besiedelten Raum (vor allem auf Lüneburger Stadtgebiet, jedoch auch etwa in Dannenberg zusätzliche Haltepunkte einzurichten. Durch den Einsatz sprintstarker Zugeinheiten würde dieses kompensieren. Und zwischen den alle Stunde verkehrenden Regionalzügen könnte ein Zug verkehren, der zwischen Dannenberg und Lüneburg nur in Dahlenburg hält und weiter bis Hamburg Hbf verkehrt, mit Zwischenhalt in Winsen und Harburg. Die Fahrpläne der „Bummler“ und der Expreßzüge sollte in Lüneburg so abgestimmt werden, daß es möglich ist aus einem „Kuhdorf“ im Wendland mit attraktiven Umsteigezeiten schnell ins Hamburger Stadtzentrum zu kommen und umgekehrt.
Längerfristig würde sich eine Elektrifizierung der Strecke und der Einsatz von Stadtbahnzügen wie im Karlsruher Raum lohnen. In der Schweiz sind auch sämtliche Kleinbahnen elektrifiziert und werden teilweise mit straßenbahnähnlichen Fahrzeugen betrieben.

Endlich ist eine Lösung des Fahrkartenproblems in Sicht. Die Situation da ist wirklich paradox: Fahrkartenautomaten gibts nicht. Die Fahrer in den Zügen verkaufen Tickets nur nach Lust und Laune und die Fahrkartenschalter in Dannenberg und Hitzacker haben fast immer zu. Man ist also quasi gezwungen auf dieser Strecke schwarz zu fahren. Kein Wunder, dass die Einnahmen auf der Strecke so unterirdisch sind (was ja auch gern als Stillegungsargument genutzt wird).

Insofern bin ich echt erleichtert, dass die Wendlandbahn jetzt erstmal für 15 Jashre in trockenen Tüchern ist.

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