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NRW-Verkehrsminister will Oberleitungsbusse statt U-Bahnen

Steht in der nordrhein-westfälischen Verkehrspolitik ein Paradigmenwechsel bevor? Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) will in Zukunft mehr Elektrobusse und weniger U-Bahn-Bau im Land.
Christian Hinkelmann
Solaris-Elektrobus der Hamburger Hochbahn
Solaris-Elektrobus der Hamburger Hochbahn

Das kündigte er bei einem Besuch des Fahrzeugausrüsters Vossloh Kiepe in Düsseldorf an, schreibt die Rheinische Post.

„U-Bahnen sind für viele Städte regelrechte Prestige-Projekte, die viel zu teuer sind. Warum soll der Verkehr für teures Geld unter die Erde verlegt werden, wenn es etwa mit Elektrobussen preiswerte und attraktive Alternativen über der Erde gibt“, zitiert die Zeitung den SPD-Politiker.

Laut Groschek sind Elektrobusse mit Oberleitungen in vielen anderen Ländern weit verbreitet. Dagegen sei der Raum an Rhein und Ruhr eine Trolleybus-freie Zone. Trolleybusse sind elektrisch angetriebene Busse, die ihren Strom – ähnlich wie eine Straßenbahn – per Oberleitung bekommen.

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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5 Antworten auf „NRW-Verkehrsminister will Oberleitungsbusse statt U-Bahnen“

Die Äußerung des Ministers spiegelt eher die politische Agenda der SPD in Nordrhein-Westfalen wieder und kann nicht pauschal für ganz Deutschland Geltung beanspruchen.

Die Fakten sind in NRW ganz andere als in Hamburg, Berlin oder München.
Trotz der Größe des Ballungsraums Ruhrgebiet sind die einzelnen Städte hier verglichen mit genannten Millionenmetropolen, aber auch mit der Millionenmetropole Köln, eher klein. Dennoch hat man in den 1960er und 70er-Jahren in vielen Städten die Straßenbahnnetze zu U-Stadtbahnnetzen ausgebaut, mit dem Fernziel eines riesigen U-Bahnnetzes.
Seitdem ist die Einwohnerzahl des Ruhrgebiets aber stark zurückgegangen. Die U-Bahntunnel sind mittlerweile sanierungsbedürftig, das Geld dafür fehlt und viele Städte wünschen sich, sie hätten die Tunnel nie gebaut.
Andererseits kann die Stadtbahn genau wie die Straßenbahn (Ja, wir haben hier beides!) nicht beliebig ausgebaut werden, da die Landschaft hier hügeliger ist als in Hamburg, aber auch als in München (!). Des Weiteren scheuen die Städte inzwischen größere Verkehrsinvestitionen, da sich die Verkehrsströme hier stärker verlagern. Ein Beispiel: Wenn Opel dichtmacht, dann hat Bochum ohnehin keinen Berufsverkehr mehr, dann brauchen die auch ihre Straßen- und ihre Stadtbahn nicht mehr.
Herr Groschek hat mit der Äußerung bloß einen bei den Bürgermeistern längst eingeleiteten Paradigmenwechsel wiederholt, er hat ihn sogar abgeschwächt. Denn viele Bürgermeister würden am liebsten bloß nur noch Buslinien betreiben, die man mit dem Wechsel der Verkehrsstöme einrichten und abbauen kann. Für den Bau einer Oberleitung muss man sich hier schon sehr sicher sein, dass es den lokalen Arbeitgeber auch in fünfzehn Jahren noch gibt.

O Busse statt U Bahnen ist wie Kollrabi Gemüse stett Bananen. Interessant ist allerdings, dass diese Äußerung bei der Firma fiel, die gerade die neuen Straßenbahnen für Rostock baut und dass Solingen offenbar aus NRW ausgeschlossen wurde, wenn der Minister meint, in NRW gäbe es keine O Busse mehr.
Die Frage ist allerdings, ob es nicht tatsächlich Einsatzbereiche für O Busse gibt.
In San Francisco gibt es Kabelbahnen, eine bald wieder zwei echte Straßenbahnlinien, 6 Stadtbahnlinien mit Tunnelabschnitten aber auch straßenbündigem Gleis und viele Obuslinien.

Gerade Stadtbahn und O Bus schließen sich nicht aus, siehe auch die Schweiz. Gerade Zürich hat mit seinem Verzicht auf die U Bahn zu Gunsten eines gleichzeitigen Ausbaues von Stadtbahn und O Bus bewiesen, wie es gehen könnte.

Für alle Städte mit Bus unnd Straßénbahn sind die Kosten für Obusse auf weniger belasteten Linien, und da besteht der Widerspruch zum Minister, durchaus überschaubar, kann doch die Elekktrik die Straßenbahnabteilung und den Rest die Omnibusabteilung machen. Der Obus ist nicht als Ersatz von Schienenverkehrsmitteln geeignet. Es muß also heißen, Stadtbahn statt U Bahn mit ergänzendem O Busnetz.

Aber das ist insbesondere für SPD ( Sonderlichste Partei Deutschlands) Mitglieder möglicherweise geistig nicht fassbar und für eine immer mehr zurück zur Natur Bewegung auch nicht. Das hat Hamburg ja bewiesen. Trotz grüner Bausenatorin und quasi fertiger Pläne wurde nicht einmal der Stadtbahnbetriebshof mit Referenzstrecke vom Bbf nach Bramfeld begonnen.
Dann sähe es heute ganz anders aus.

Ein Bus befördert ja auch genauso viele Fahrgäste wie eine U-Bahn, Oh Mann, wie weit denken diese Leute eigentlich!! Aber was soll man von der Autofahrer Partei SPD anderes erwarten. Hier in Hamburg werden gerade Millionen für ein sogenanntes Busbeschleunigungsprogramm zum Fenster rausgeschmissen, nur im ja keine Stadtbahn bauen zu müssen. Die SPD scheint gute Kontakte zur Buslobby zu haben.

Lustig.
Die CDU/CSU ist wenigstens nur gegen Straßenbahnen.
Die SPD zusätzlich auch gegen U-Bahnen.

Originell ist zudem, wie man U-Bahnen durch Busse ersetzen will – egal mit welcher Antriebsart.

Fordere da eher, zukünftig Radwege statt Autobahnen zu bauen – das kommt wirklich billiger…

Langsam wird mir rot-grün unheimlich…
In Hamburg ist die SPD doch auch ein Busfanclub…

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