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Nur zehn Prozent der Radwege werden bei Schnee geräumt

Nach dem ersten Schnee des Jahres wundern sich Radfahrer in Hamburg über viele nicht geräumte Radwege. Tatsächlich räumt die Stadtreinigung in der künftigen Fahrradstadt nur zehn Prozent alle Radwege. Das geht aus einer Senatsantwort auf eine Anfrage des Grünen-Verkehrsexperten Martin Bill hervor, die NahverkehrHAMBURG vorliegt.
Christian Hinkelmann
Der Fahrradschutzstreifen in der Osterstraße war am vergangenen Donnerstag auch Stunden nach dem Schneefall unpassierbar
Der Fahrradschutzstreifen in der Osterstraße war am vergangenen Donnerstag auch Stunden nach dem Schneefall unpassierbar

Demnach wurden bis zur vergangenen Wintersaison gerade einmal 170 von insgesamt 1.700 Radweg-Kilometern geräumt – hinzu kommen Radverkehrsstreifen auf „den Fahrbahnen verkehrswichtiger Straßen“, heißt es in dem Papier.

Immerhin: Zur aktuellen Wintersaison hat der rot-grüne Senat die Schneeräumung für Fahrradfahrer etwas ausgedehnt – um 40 weitere Radweg-Kilometer. Kostenpunkt: Geschätzte 100.000 Euro pro Wintersaison.

„Das ist eine gute Nachricht und eine wichtige Maßnahme um den Radverkehr in Hamburg attraktiver zu machen“, so Martin Bill zu NahverkehrHAMBURG. „In erster Linie profitieren von der Erweiterung des Winterdienststreckennetzes die Bürgerinnen und Bürger auf der Veddel und in Wilhelmsburg. Der zusätzliche Winterdienst erfolgt auf den Velorouten 11 und 11a nach Harburg, Teile der Veloroute 8 nach Bergedorf sowie einen Lückenschluss von den Deichtorhallen zu den Elbbrücken“, so der Grünen-Politiker weiter. „Ich gehe davon aus, dass im Zuge des Ausbaus der Velorouten diese Stück für Stück auch in den Winterräumprogramm aufgenommen und damit ganzjährig benutzungsfähig sein werden.“

Trotzdem werden im Hamburger Innenstadtbereich noch immer zentrale Teile des Radwegenetzes nicht geräumt, wie aus der aktuellen Winterdienst-Radwegkarte der Stadt Hamburg hervorgeht (

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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10 Antworten auf „Nur zehn Prozent der Radwege werden bei Schnee geräumt“

@ Senza:
Das dürfte lustig werden, wenn die Automobilisten in HH den ÖPNV nutzen. Von dem Tag möchte ich gerne eine Reportage aus dem Hbf sehen. Die Stadt wird damit kein Geld sparen, sondern wird sich mit vielen Schmerzensgeldforderungen herumschlagen.

@St.Georgianer
Wenn die Radwege wegen Eis und Schnee ausfallen, sollte man als Radler Vernunft walten lassen und den ÖPNV nutzen. Das war der Kern meines Kommentars. Ich bin nicht nur Fußgänger, sondern auch Radfahrer und ÖPNV-Nutzer. Trotzdem sprechen Sie mich als Autofahrer an. Ich habe gar kein Auto!
Also bitte erst lesen vor solch unqualifizierten Aussagen!

@Laurentius
Und wenn noch die Automobilisten, die eh nur im Stau stehen und die Luft verpesten, dann auch noch mit dem ÖPNV fahren, spart die Stadt noch zusätzlich 3 Millionen und kann das Geld für Sinnvolles ausgeben.

Yep Laurentius, klar doch, dann können wir auch die Millionen für das Räumen auf den Fahrbahnen einsparen. Radfahrer sind gelegentlich keine Strampel-Hobby-Aktivisten, sondern gleichwertige Verkehrsteilnehmer, die zum Job wollen und die genau wie unsere Freunde Autofahrer das Recht auf freie Fahrbahnen haben.

Ist es Ihnen lieber, dass sie vor Ihrem Auto radeln und den Verkehrsstrom verlangsamen? Denn da, wo Sie vermutlich mit Ihrem Auto fahren, da gehören sie laut StVO hin, wenn kein vorgeschriebener Radweg da ist oder dieser wg. Eis und Schnee ausfällt.

Also bitte erst nachdenken vor solch unqualifizierten Meinungsäußerungen!

An der Veloroute 8 konnte man beobachten, dass der Winterdienst noch verbesserungswürdig ist:
Offensichtlich hatte der Winterdienst das selbe Problem das man Nutzende des Weges oft haben – es ist kaum erkenntlich, wo der Radweg ist und wo der Fußgängerweg, entsprechend wechselt der geräumte Bereich zwischen Rad- und Fußgängerteil. Will man korrekt den Radwegteil benutzen, muss man zweimal die Räumkante durchfahren – das geht doch besser?
Anders als in der Plast vorgeschrieben gibt es dort keine Reflektoren am Rand und der Unterschied zwischen Radweg und Fußgängerweg ist Asphalt vs. Graue Betonplatten – kaum zu erkennen. Außerdem ist der geräumte Bereich extrem schmal (Begegnungsverkehr? An den unsäglichen Schikanen sind nur eine Fahrtrichtung geräumt) und der Fußgängerbereich ist nicht geräumt, sodass man zu Fuß gerne auf den geräumten Radteil ausweicht…

Für die paar Radler, die meinen, auch bei schneebedeckten Straßen unbedingt ihrem Strampel-Hobby nachgeben zu müssen, sollen über 100.000 Euro zur Räumung der Radwege ausgegeben werden? Geht’s noch? Die Herrschaften sollen während der paar Schneetage in Hamburg den ÖPNV nutzen und ihre Drahtesel satteln, wenn der Schnee durch klimatische Erscheinungen von selbst getaut ist.

Na und?
Geräumte Radwege neigen zum vereisen. Dann werden sie erst gefährlich. Ich fahre lieber auf Neuschnee oder auf einer fest gefahrenen Schneedecke. Unter 50 cm Schnee braucht man meines Erachtens nix zu tun.
Gute Fahrt
Harald

PS: Wurst Käse ist Salz. Salz macht nicht nur das Fahrrad kaputt, sondern auch Schuhsohlen, Fußböden und mehr, Hundebesitzer wissen ebenfalls um die Probleme mit den Tierpfoten.,

Bislang sollten ggf. 170 Kilometer Radwege und Velorouten (u.a. Tempo 30-Zonen und Fahrradstraßen) geräumt wurden, wurden aber nicht. Der Radverkehrswinterdienst in Hamburg ist eher ein Marketing-Gag, hat aber wenig mit der Realität zu tun. Fakr war buslang, dass Radwege des Winterdienst-Netzes nicht geräumt wurden. Insbesondere wurden nicht die Tempo 30-Zonen und Fahrradstraßen im Verlauf der Velorouten 1, 2 und 3 (z.B. Thadenstraße, Tornquiststraße, Weidenstieg, Rutschbahn). Der Winterdienst ist schön für die Karte zum Anschauen, mit der Realität hat die Karte nichts zu tun.
http://hamburgize.blogspot.de/2015/01/die-groe-luge-vom-winterdienst-auf.html

Es darf bezweifelt werden, dass die 170 km Radwege, deren Räumung im Internet angekündigt wurde, sich tatsächlich nach einem Wintereinbruch in einem zumutbaren Zustand befinden:

http://hamburgize.blogspot.de/2015/01/die-groe-luge-vom-winterdienst-auf.html
http://hamburgize.blogspot.de/2014/01/winterdienst-stichproben-saison-2013.html
http://hamburgize.blogspot.de/2013/04/maximales-eisvergnugen-fur-hamburgs.html

Bei heftigen Wintereinbrüchen ist es sogar vorgekommen, daß unter Verstoß gegen die einschlägigen gesetzlichen Vorschriften in großem Stil – an Kreuzungen auch von der Stadtreinigung selbst! – Schnee und Eis auf den zu im Winterdienst befindlichen Radwegen abgelagert wurde und dort wochenlang verblieb:

http://4.bp.blogspot.com/-Q9TYUeL65QY/UVquzw3Nq8I/AAAAAAAAL3o/6FULCvL-q3Y/s1600/_20130401-Schnee_und_Eis-bar-mls-09b-20130322.jpg

http://3.bp.blogspot.com/-SrAKjcx_2aI/UVp2y4R8UVI/AAAAAAAALzY/s3ooq8A0LhY/s1600/_20130401-Schnee_und_Eis-gfw-s-06-20130318.jpg

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