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Oldtimer-S-Bahn: Ein echtes Hamburger Arbeitstier rollt nach Berlin – ins Museum

Nach 50 Jahren Dauereinsatz nun zur Dauerausstellung: Hamburger S-Bahn-Wagen von 1954 fährt ins Deutsche Technikmuseum. „Tschüss, Triebwagen 471 462“.
Christian Hinkelmann
Auf dem Foto:
Lars Quadejacob, Deutsches Technikmuseum
Kay Uwe Arnecke, Geschäftsführer S-Bahn Hamburg
und Bahn-Pressesprecher Christoph Dross
Auf dem Foto: Lars Quadejacob, Deutsches Technikmuseum Kay Uwe Arnecke, Geschäftsführer S-Bahn Hamburg und Bahn-Pressesprecher Christoph Dross
Foto: Florian Büh

Großer Bahnhof für einen Triebwagen der Baureihe 471 am Mittwoch auf dem Betriebshof der S-Bahn in Hamburg-Ohlsdorf: Ein letztes Mal konnte in Hamburg der liebevoll restaurierte Triebwagen „471 462“ begutachtet werden, ehe er in genau einer Woche – am 22. Mai um 11 Uhr – in Berlin offiziell zum neuesten Ausstellungsstück wird. 15 Jahre lang stand das Zugteil – zumeist unbeachtet von Bahnmitarbeitern und Zugreisenden – auf einem Abstellgleis am Hamburg-Hauptbahnhof. Draußen.

Ungeschützt vor Wind und Schmuddelwetterm, trotz seines historischen Baujahres von 1954. Doch dann entwickelte sich eine Idee, die erst zum Ende 2018 spruchreif und dann sehr schnell umgesetzt wurde: Der Zug wird – nach einer mehrmonatigen, aufwendigen Instandhaltung – Teil der Dauerausstellung „Schienenverkehr“ im Deutschen Technikmuseum in der Hauptstadt. „Diese Baureihe wurde bereits ab Ende der 1930er Jahre gebaut und gehörte damals zu den modernsten Nahverkehrszügen weltweit“, erklärt Kay Uwe A…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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11 Antworten auf „Oldtimer-S-Bahn: Ein echtes Hamburger Arbeitstier rollt nach Berlin – ins Museum“

Sehr schön, aber erst am Ende des Artikels wurde mir deutlich, daß nur der 471 462 (B-Wagen) restauriert und überführt wurde. Heißt das, daß der 471 062 (A-Wagen) und 871 062 (C-Wagen) jetzt verschrottet wurden ?

Hamburg ist eben doch nicht so toll, was ÖPNV und ÖPNV-Geschichte betrifft, sonst gäbe es so etwas. Nicht mal der letzte Rest der Walddörfer-Kleinbahn durfte als Museumsstraßenbahn betrieben werden. Deshalb gibt es dort, in Wohldorf, nur dieses kleine Museum ohne Fahrzeugausstellung.
Was die Altbau-S-Bahn-Fahrzeuge betrifft, so gibt es neben den beiden fahrtüchtigen Museumszügen der BR 471 und 470 noch jeweils einen Triebkopf (in der Form, wie der jetzt nach Berlin überführte) dieser beiden Baureihen im VVM-Lokschuppen Aumühle zu besichtigen. Außerdem noch eine restaurierte Wechselstrom-S-Bahn aus der Zeit zuvor. Einfach am Sonntag mal hinfahren, lohnt sich immer.

Hamburg ist nur toll im Autoverkehr und in der Selbstdarstellung. Und das Lustigste ist dabei, dass das viele Hamburger so verinnerlicht haben, dass sie selbst daran glauben.

Zum Nahverkehrsmuseumsprojekt in Wohldorf von 1961 gab der damalige Präsident der Verkehrsfreunde und gleichzeitig Direktor des Museums für Hamburgische Geschichte offiziell zu Protokoll, dass er und Fachleute anderer deutscher Museen ein solches Projekt für unmöglich hielten. (Es gab damals in Deutschland noch kein einziges ehrenamtlich betriebenes Museumsbahnprojekt, so dass man auch nicht wissen konnte, ob sowas wirklich funktioniert oder welche Kosten für solchen Museumsverkehr anzusetzen waren.) Trotzdem waren die Hamburger Behörden dem Projekt noch lange wohlwollend gegenüber eingestellt und gaben den Verkehrsfreunden sehr viel Zeit, doch noch ein überzeugendes Konzept zu erarbeiten! Da kam erst lange nichts und dann wollten die Verkehrsfreunde binnen weniger Wochen die dortige Strecke gleich komplett herausreißen und für Eisenbahnverkehr mit Dampfbetrieb neubauen lassen… Dazu kamen noch einige andere Aspekte, die aufzulisten an dieser Stelle zu weit führen würde.

Die damals aktiven Verkehrsfreunde haben ihre Vorstellungen einige Jahre später in Bruchhausen-Vilsen (Kleinbahnmuseum mit Dampfbetrieb) sicher besser verwirklichen können. Auch Aumühle in den ersten Jahren war dem ähnlich mit etwas Pendelbetrieb.

Im übrigen kann man in Hamburg einmal im Jahr historische Fahrzeuge beim Verkehrshistorischen Tag im Streckennetz zusammen im öffentlichen Betrieb erleben. Das ist bundesweit recht einmalig und bietet mehr historisches Fahrerlebnis, als eine statische Ausstellung.

Pfui, und wieso kommt er nicht in Hamburg ins Museum? bwz es wird ein technisches Museum in Hamburg errichtet? Keinen Bock wegen sowas nach Berlin zu eiern.

So macht man Berlin unnötig stark.

Hier wünsche ich mit etwas mehr Engagement von seiten der Politik etc

Dafür werden doch in Hamburg die Airbusse, produziert,
die in der ganzen Welt herumfliegen.
Und Hamburg hat die beste Modellbahnausstellung der Welt.
Hamburg ist also bereits stark.

Während das Land Berlin mit ca. 60 Milliarden verschuldet ist,
größter Empfänger des Länder-Finanzausgleichs,
mehrere Milliarden euro jährlich.

Berlin tut also nur stark,
Hamburg ist es tatsächlich!

Ein besseres Nahverkehrsmuseum für Hamburg mit mehr politischer Unterstützung wäre schon wünschenswert. Die Ausstellung vom VVM Aumühle ist toll, aber leider etwas weit draußen. Dass nach dem Brand des Lokschuppens in Wilhelmsburg nichts mehr in Hamburg zu finden ist, ist schon schade. Wenn man sich die (Nah-)Verkehrsmuseen in anderen Städten ansieht, ist es in Hamburg echt traurig.

Umso schöner, dass der 471er trotz keiner Perspektive in Hamburg nicht verschrottet wurde und in Berlin erhalten wird. Und ich finde, dass er auch sehr schön herausgeputzt wurde. Klasse von der S-Bahn!

Ja und warum wird ein Zug, der von Hamburger Fachleuten liebevoll restauriert wurde und in Hamburg gefahren ist, extra nach Berlin geschippert?
Warum gibt es in Hamburg kein Museum für alte Züge/alte Technik aus dem ganzen Bundesgebiet, wo man sie bestaunen kann? Das ist doch sehr interessant.
Stattdessen stehen die Züge irgendwo rum und werden beschmiert.

Hier sollten der HVV und die Politik mal aus ihrem Phlegma herauskommen. Man muss nicht alles Berlin in den Rachen werfen.

Warum Äpfel mit Birnen vergleichen? Viele Städte der Welt haben U-Bahn- oder Nahverkehrsmuseen, diese Quelle hier listet 48 weltweit: http://mic-ro.com/metro/museums.html Die allermeisten davon dürften weit über das Niveau des Aumühler Lokschuppens hinausgehen. Berlin hat allein drei derartige Museen (U-Bahn-, S-Bahn- und Technikmuseum). Die meisten Städte mit alten Metronetzen haben Metromuseen, viele mit wesentlich jüngeren Metronetzen ebenfalls. Hamburg mit dem zehnten U-Bahn-System der Welt hat eine lange Geschichte, insofern ist es sehr enttäuschend, dass sich hier nichts tut. Vor ein paar Jahren gab es eine hervorragende Hochbahn-Ausstellung im Museum der Arbeit, aber leider nur temporär.

War es nicht eher der kürzlich verschrottete 470 129, der in Poppenbüttel beschmiert wurde? Zumindest habe ich bisher nur diesen dort gesehen. Oder wurde der bereits aufgearbeitete Museumstriebzug 471 082 auch in Poppenbüttel abgestellt und beschmiert (wie man aus dem Artikel zumindest vermuten kann)

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