Online-Fahrkartenverkauf im HVV steigt nach 9-Euro-Ticket um 16 Prozent

Nach dem Ende des 9-Euro-Tickets wurden die Ticketschalter und der Onlineshop im Hamburger Verkehrsverbund regelrecht überrannt. Die HVV-App ging zeitweise in die Knie. Neue Zahlen zeigen, wie sehr der Online-Fahrkartenverkauf direkt nach Ablauf des Günstig-Tickets durch die Decke ging.
Christian Hinkelmann
Die Leichtigkeit des 9-Euro-Tickets ist vorbei - der komplizierte ÖPNV-Alltag ist zurück: Lange Warteschlange am vergangenen Mittwoch vor dem HVV-Kundenzentrum am Hamburger Hauptbahnhof.
Die Leichtigkeit des 9-Euro-Tickets ist vorbei - der komplizierte ÖPNV-Alltag ist zurück: Lange Warteschlange am vergangenen Mittwoch vor dem HVV-Kundenzentrum am Hamburger Hauptbahnhof.

Ob am Hauptbahnhof, in Altona, Barmbek, Harburg oder Bergedorf – überall dasselbe Bild: extrem lange Schlangen vor den Kundenzentren des Hamburger Verkehrsverbunds. Wer dort anstand, musste meist mehrere Stunden Wartezeit einplanen.

Der Verbund warnte auf seiner Website eindringlich davor, die Servicestellen aufzusuchen. Diese seien überlastet. Stattdessen sollten Fahrgäste möglichst auf den HVV-Online-Shop ausweichen.

Doch auch dort gab es Probleme. Aufgrund des hohen Aufkommens war der Ticketverkauf in der HVV-App am Donnerstagmorgen mitten im Berufsverkehr zwischen 7:30 und 9:10 Uhr stark gestört. Es kam zu Verkaufsabbrüchen und ewig langen Ladezeiten.

Was war passiert?

Dass es zum Monatswechsel in den HVV-Servicestellen regelmäßig voll wird, ist – auch im digitalen Zeitalter – im Hamburger Verkehrsverbund nichts Ungewöhnliches. Das erklärte Verbundsprecher Silke Seibel auf NAHVERKEHR HAMBURG-Nachfrage. Dass es in diesen Tagen aber so extrem voll ist, liegt an drei Effekten: Erstens würden viele Menschen, die ihr Abo in der Corona-Zeit gekündigt hatten und durch das 9-Euro-Ticket wieder angelockt wurden, nun wieder dauerhafte Abos abschließen wollen und dafür in die Servicestellen kommen, sagte Seibel im NDR.

In den vergangenen Tagen warnte der HVV auf seiner Website in deutscher und ukrainischer Sprache davor, die eigenen Servicestellen aufzusuchen. Sie seien überlastet.
In den vergangenen Tagen warnte der HVV auf seiner Website in deutscher und ukrainischer Sprache davor, die eigenen Serviceste…

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

So sieht der Ideenzug der S-Bahn Hamburg auf dem UITP-Summit 2025 in Hamburg aus.

UITP-Kongress: Hamburger S-Bahn-Zug mit Lagerfeuer-Ambiente

Die Hamburger S-Bahn präsentiert auf der Mobilitätsmesse einen neuen Ideenzug mit elektrisch verschiebbaren Sitzen, innovativen Fahrrad-Abstellmöglichkeiten, KI-Überwachung und einer Beleuchtung für beruhigende Lagerfeuer-Romantik. Wir haben den Zug vorab besichtigt. Fotos und Video hier.

Hamburgs S-Bahnlinie S1 sollte eigentlich über den Endbahnhof Poppenbüttel hinaus verlängert werden. Die Pläne reichten bis zur Ostsee. Teile der geplanten Trasse sind bis heute unbebaut geblieben – wie dieser Grünstreifen in Poppenbüttel. (Foto: Geoportal Hamburg)

Nie gebaut: Hamburgs vergessener S-Bahn-Plan bis zur Ostsee

Hamburgs älteste S-Bahn-Strecke sollte ursprünglich weit über Poppenbüttel hinaus bis nach Bad Segeberg und an die Ostseeküste verlängert werden. Die Trasse ist teilweise bis heute freigehalten und in Bebauungsplänen verankert. So sollte sie verlaufen und so stehen die Chancen, dass sie noch verwirklicht wird.

Eine Antwort auf „Online-Fahrkartenverkauf im HVV steigt nach 9-Euro-Ticket um 16 Prozent“

Frage an unsere Community: Wer hat nach dem 9 Euro-Ticket erstmals oder nach längerer Zeit wieder ein HVV-Abo abgeschlossen und was waren die Beweggründe dafür?

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert