P+R-Anlagen seit Gebührenpflicht offenbar deutlich leerer

Seit der Einführung von Gebühren in zehn Hamburger P+R-Anlagen ist die Zahl der Nutzer laut Betreibergesellschaft spürbar gesunken. Dafür sollen laut einem Zeitungsbericht umliegende Straßen nun offenbar öfter zugeparkt sein.
Christian Hinkelmann
Verkehrsschild für Park and Ride-Anlage
Verkehrsschild für Park and Ride-Anlage am Bahnhof Rahlstedt in Hamburg

Seit Beginn einer Gebührenpflicht in zehn Hamburger Park-and-Ride-Anlagen ist die Zahl der Nutzer offenbar deutlich zurückgegangen. “Die von der Entgeltpflicht betroffenen Anlagen sind unmittelbar nach der Einführung der neuen Regelung spürbar leerer geworden”, sagte der Geschäftsführer der P+R-Betriebsgesellschaft, Heino Vahldieck,  im Hamburger Abendblatt.

Er rechne dem Zeitungsbericht zufolge auch in Zukunft nicht mit komplett belegten Parkhäusern und prognostiziere, dass der sogenannte Füllungsgrad der Häuser um zehn bis 15 Prozent sinken werde. Allerdings sei es bislang noch zu früh, eine aussagekräftige Zwischenbilanz zu ziehen.

Gleichzeitig soll es laut Abendblatt-Bericht vermehrt Beschwerden aus dem Umfeld einiger P+R-Häuser darüber geben, dass Pendler ihre Autos nun offenbar verstärkt auf den Straßen abstellen.

Seit dem 1. August müssen HVV-Pendler in zehn Park-and-Ride-Anlagen (Bergedorf, Harburg, Meiendorfer Weg, Nettelnburg, Neugraben, Neuwiedenthal, Rahlstedt, Steinfurther Allee, Veddel, Volksdorf) pro Tag zwei Euro Gebühr zahlen, ein Monatsticket kostet 20 Euro. Innerhalb der nächsten drei Jahre sollen alle P+R-Plätze in der Hansestadt kostenpflichtig werden.

Nach den Worten von Verkehrssenator Frank Horch in einem Abendblatt-Interview gibt es zwei entscheidende Gründe für die …

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Hamburg-Pendler: Von woher kommen sie und wer hat die weiteste Strecke?

Hamburg-Pendler: Woher sie kommen und wie sie fahren

Von wo pendeln die meisten Menschen aus dem Umland nach Hamburg? Welche Verkehrsmittel nutzen sie dabei am häufigsten? Wer hat den weitesten Weg? Und was muss eine Bahnanbindung offenbar mitbringen, damit sie von Berufspendelnden auch wirklich viel genutzt wird? Eine Analyse.

Menschen warten bei Schnee und Eis auf einen Metronom-Zug.

Deswegen läuft der Bahnverkehr im Norden so extrem unzuverlässig

Drei Bahnunternehmen – drei Probleme: AKN, Metronom und der neuen Anbieter Erixx Holstein sorgen mit Massenausfällen und schlechter Störungskommunikation für viel Fahrgast-Frust kurz vor Weihnachten. Das sind die Hintergründe und so lange werden Bahnfahrten dort noch einem Roulettespiel gleichen.

Das historische Bahnhofsgebäude war beim NAHVERKEHR HAMBURG-Ortsbesuch noch weit entfernt von einem Zustand, der auf eine baldige Fertigstellung hoffen lässt.

Bahnhof Pinneberg: 20 Jahre Warten auf Besserung

Seit 2005 laufen die Planungen und der Bau zur Modernisierung des Bahnhofs in Pinneberg. Eigentlich sollte der Umbau längst fertig sein, doch die Arbeiten verzögern sich immer weiter. Inzwischen rechnet die Bahn mit einer Fertigstellung nicht vor 2025. So sieht es dort aktuell aus ¬und so sollte es längst aussehen.

5 Antworten auf „P+R-Anlagen seit Gebührenpflicht offenbar deutlich leerer“

Durch die Gebührenpflicht kann sehr viel gewonnen werden: Kostenlose P+R Parkplätze an Tarifgrenzen führen zu “Spartipps”, die eine stärkere Nutzung des Autos statt des ÖPNVs empfehlen um am Ticketpreis zu sparen – aber nur funktionieren, wenn man die Kosten fürs Auto auf die Benzinkosten reduziert.
Wichtig ist jetzt einerseits, dass das Ausweichen in die umliegenden Straßen durch konsequente Parkraumbewirtschaftung (Anwohnerparken o.Ä.) mit Überwachung unterbunden wird, andererseits braucht es eine konsequente Parkraumbewirtschaftung im gesamten Stadtgebiet. Für HH kenn ich leider noch keine Zahlen, aber in größeren Städten ist der Verkehrsanteil des Parkplatzsuchverkehrs um 25% – da es hier kostenlose Parkplätze selbst in der Innenstadt gibt und massiv und regelmäßig in absoluten Halteverboten geparkt wird, dürfte der Anteil eher höher liegen. 25% weniger Autoverkehr ohne große Investitionen – man muss es nur wollen.

Toll, da habe ich mich damit abgefunden die 200,00 € p.a. zu bezahlen. Dann bekommt man diese blöde Plastikkarte im Scheckkartenformat. Diese soll immer fein auf dem Armaturenbrett gelegt werden. Was ist jetzt passiert, die Karte ist nach vorne rein gerutscht, kaum noch sichtbar und das Ergebnis des “Heraus Fischens” ? Frontscheibe ein fetter Riss. Mal sehen wer diesen Schaden jetzt bezahlt.

Preisvergleich:

Fahrkarte Abo Stadtgebiet
Hamburg – > 1.000 € (2015)
Wien – 375 €

Park+Ride Tagesticket
Hamburg – 2,00 €
Wien – 3,40 €

Park+Ride Jahresticket

Hamburg – 200,00 €
Wien – 636,00 €

Marktanteil ÖPNV

Hamburg –

Ich verstehe beide Argumente des Herrn Horch nicht. Die Fremdparker kann man recht einfach vertreiben, wenn das Parken nur mit HVV-Fahrkarte erlaubt wird. Außerdem sind kostenlose P+R-Parkplätze ja nun nicht gerade DER Anziehungsgrund einer Stadt. Aber wenn diese etwas kosten, wird woanders geparkt. Z.B. vor den Wohnhäusern in der Nähe der U- und S-Bahnstationen, was die dortigen Anwohner sicher sehr zu schätzen wissen.

Ich glaube nicht, dass durch die Bezahl-Parkplätze wirklich etwas gewonnen wird.

>>

Zwanzig Euro für einen ganzen Mona ist echt übertrieben. Das sind doch direkt vier Schachtel Zigaretten weniger, die man kaufen kann. Oder etwa 12 Liter Superkraftstoff.

Man muß eben entscheiden, wo man sein Geld sinnvoll ausgibt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert