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Praxistest: So funktioniert der ioki-Shuttle in Hamburg

Seit Mitte Juli gibt es in Hamburg den Fahrdienst ioki, der HVV-Kunden in PKW durch Osdorf und Lurup kutschiert. Wir haben den Dienst getestet. Ein Erfahrungsbericht.
Christian Hinkelmann
Ein Ioki-Shuttle am S-Bahnhof Elbgaustraße.
Ein Ioki-Shuttle am S-Bahnhof Elbgaustraße.
Foto: Christian Hinkelmann

Seit dem 18. Juli gibt es im Hamburger Westen den neuen Fahrdienst ioki. Das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn bietet in Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH) einen PKW-Shuttleservice zum HVV-Preis.

Speziell ausgebaute PKW mit Fahrer können per Smartphone-App zu jeder beliebigen Adresse im Pilotgebiet in Osdorf und Lurup bestellt werden und fahren zu fest definierten Haltestellen. Umgekehrt sind auch Fahrten von diesen Haltestellen zu individuellen Adressen möglich.

Fahrgäste mit ähnlichen Routen werden mit Hilfe eines Algorithmus automatisch zu Fahrgemeinschaften gebündelt und gemeinsam befördert. Einen festen Fahrplan oder fixe Routen gibt es nicht.

Hamburg will mit dem neuen Shuttle-Service Gebiete erschließen, die bisher schlecht an den Öffentlichen Nahverkehr angebunden sind.

Doch wie gut funktioniert dieser neue Service? NahverkehrHAMBURG-Redakteur Christian Hinkelmann hat den Praxistest gemacht.

Praxistest: Eine Fahrt mit dem ioki-Shuttle in Hamburg

Vergangener Dienstag, 7. August 2018: Ich sitze in der S-Bahn nach Klein Flottbek und werde gleich zum ersten Mal den neuen Fahrdienst ioki ausprobieren. Um eines der PKW-Shuttles zu bestellen, brauche ich ein Smartphone und die ioki-App.

Da sind wir schon bei der ersten Merkwürdigkeit: Der neue Dienst sei vollständig in den HVV-Tarif integriert und könne mit allen HVV-Tickets genutzt werden, hieß es bei der Präsentation des neuen Dienstes vor einigen Wochen.

Shuttles können nur über…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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23 Antworten auf „Praxistest: So funktioniert der ioki-Shuttle in Hamburg“

Ich sehe immer nur leere IOKI Wagen durch die Gegend fahren – einen zu buchen ist unmöglich es klappt weder am selben Tag noch im Voraus. Die App meldet immer nur das kein Fahrzeug in der Gegend ist- nicht witzig wenn 2 direkt vor meiner Nase stehen und auch noch nach 15 Minuten dort stehen. In der Zeit hätte ich prima nach Hause fahren können und das Fahrzeug wieder zurück. Das ist kein Einzelfall. Spricht man die meist rauchenden, ein Schwätzchen haltenden Fahrer an heißt es nur versuchen sie es über die App. Ach ja die App siedelt mich grundsätzlich nicht in Hamburg sondern in Heidesheim am Rhein an. Das zu korrigieren bedeutet dann schon mal 5 – 10 Minuten in der App hin und her zu klicken, bis ich dann meinen Standort in Hamburg angeben darf. Dann raten Sie mal – kommt der Hinweis es ist kein Fahrer in der Nähe…

Grünen-Boss Habeck hat kürzlich in Bremen eine energische Rede gegen die Lethargie der Deutschen bei der Digitalisierung gehalten. Hat wohl kapiert, dass Klimaschutz nur damit zu erreichen ist.

Wir Deutschen gehen das Thema mit unfassbarer Behäbigkeit an: „nein, das wird alles noch ganz, ganz lange dauern.“ Unser deutsches Umsetzungstempo interessiert aber niemand in Kalifornien oder in China! Da wird das entschieden und die ziehen das jetzt durch.

Glaubt Ihr wirklich noch, dass unsere Regierung (egal wer das wird) 2023 noch lange mit Bedenken rummacht, wenn in USA und China der Tipping Point beim Autonomen Fahren erreicht ist? Deutschland hat eine Autoindustrie, an der mehr Arbeitsplätze hängen als am ganzen ÖPNV! Die deutsche Autoindustrie muss um jeden Preis am Leben gehalten werden, denn drei Millionen Arbeitslose zusätzlich würde unsere Demokratie gar nicht verkraften. Ich glaube, dafür wird im Zweifelsfall auch der ÖPNV geopfert, denn in fünf Jahren wird auch der letzte kapiert haben, dass man mit ÖPNV den Klimaschutz nicht schnell voran bringt.

Das dauert alles viel zu langsam, bis das wirkt. Nur mal kurz überlegen, wie die Lebensmittelpreise aussehen, wenn wir noch drei Dauerregen- oder Dauerhitze-Sommer bekommen und was dann so abgehen wird in den sozialen Netzwerken. Das autonome Fahren lässt sich zufällig gut mit Elektroantrieben kombinieren ….

Nur, das es mit den Elektroantrieben ein frommer Wunsch bleiben wird…
Es wird wieder das werden, was die Autoindustrie am liebsten baut: Benzin- und Dieselstinker.
Wie wurde gerade am Sonntag bei Anne Will gesagt: Elektroautos werden kaum gekauft, dafür umso mehr SUV und Geländewagen.

Die Antworten zeigen vor allem, wie stark Deutschland im Gestern festklebt und wie sehr man den technischen Fortschritt ignoriert! Allein Waymo hat nun 13 Millionen Kilometer autonom auf dem Tacho und die Zahlen werden steil ansteigen. Wer meint, das nicht ernst nehmen zu müssen, sagt vor allem, dass er von künstlicher Intelligenz wirklich keine Ahnung hat.

Natürlich ist ioki in der Form viel zu teuer. Aber wenn die in fünf Jahren OHNE FAHRER fahren, dann sieht das ganz anders aus. Merkwürdig, dass man hier nicht mal liest, dass der Bund das Personenbeförderungsgesetz ändern will! Diese Marktöffnung wird zuerst die Taxis treffen und dann Bus und Bahn. Wenn die hoch subventionierten Verkehrsunternehmen jetzt nicht auf diesen Zug aufspringen, dann können sie einpacken.

Der Glaube, man müsse den ÖPNV nur noch besser machen, ist Illusion! Der ÖPNV wird niemals umsteigefreie Verbindungen von Haustür zu Haustür bieten können. Und viele Menschen wollen auch das Gedrängel nicht mehr und sich auch nicht mit gewissen Typen herumärgern, die man in Bussen und Bahnen nun mal trifft. Aber das bieten autonome Shuttle-Flotten. Sie werden sich daher durchsetzen, weil der konventionelle Nahverkehr dem absolut nichts mehr entgegenzusetzen hat.

Lieber Wolfgang27,
viel Spaß!
Ich freue mich schon darauf, wenn die ganzen autonomen Autos zusammen mit den nicht autonomen Autos und Bussen im Stau stehen werden. Vielleicht fährt ja bis dahin meine S4.

Und vor zehn Jahren hättest Du geschrieben: „Viel Spaß! Ich freue mich schon auf das Chaos, wenn auf der Straße alle Leute nur noch auf ihr Internet-Handy starren und es dann viele Unfälle gibt. Außerdem wird das Mobilfunknetz bei der Datenmenge zusammenbrechen! “

😉

Moin, ich bezweifle, dass die KI in 5 Jahren so weit ist, _im Hamburger Stadtverkehr_ völlig autonom zu fahren bzw., dass die Gesetzgebung in 5 Jahren dies umgesetzt haben wird bzw., dass die Verkehrsinfrastruktur der Stadt für autonomes Fahren hinreichend umstrukturiert worden ist (Verkehrsschilder etc.). Für Teststrecken, die hinreichend hergerichtet worden sind, sehen wir das schon jetzt und auf Autobahnen wird autonomes Fahren der Stufe 5 (Vollautomatisierung) wohl in 5 Jahren möglich sein (ob in Deutschland Realität hängt auch noch von der Gesetzgebung ab). Auch die Akteure sehen für die Stadt Herausforderungen. (vgl. https://www.vdi-nachrichten.com/Fokus/Fahrerlos-Moloch-Stadt)

Das gilt, selbst wenn 2023 vollautomatische System ähnlich ‚gut‘ fahren wie der durchschnittliche Kfz-Fahrer. Man wird nämlich von einem vollautomatischen System mehr erwarten als von einem durchschnittlichen Kfz-Fahrer.

Dabei würde ich als Radfahrer hinreichend gute Vollautomatisierung begrüßen, sofern die Radfahrer weniger gefährdet und die Verkehrsregeln besser beachtet. Ich glaube nur nicht, dass Städte wie Hamburg 2023 vollautomatische Shuttleservices jenseits von fixen Routen sehen werden – eher 2030.

Übrigens ist die Gefahr einer Erhöhung der Verkehrsmenge durch Kfz bei Vollautomatisierung in Städten durchaus ernst. Immerhin könnten Leerfahrten hinzukommen und Fahrten von Personen, die gar nicht selbst fahren können. Ggf. könnte die Zahl der Stellplätze jedoch sinken. Eine Lösung der aktuellen Verkehrsprobleme auf den Straßen ist autonomes Fahren wohl daher nicht, vielleicht mit Ausnahme von Rasen, Rotlichtfahren etc.

Smarte City ist im Blick auf Mobilität wohl eher nicht beim autonomen Fahren, technischer Spielerei etc. zu sehen, sondern – nach kostenwahrer Verteilung von Verkehrsraum – der (in dieser Reihenfolge) Priorisierung von
1. Fußverkehr
2. Radverkehr
3. ÖPNV
4. Taxi/Lieferverkehr
5. Car Sharing
6. private Kfz

vgl. The reverse Traffic Pyramid von Brent Toderian, z.B. hier: https://www.zukunft-mobilitaet.net/166207/urbane-mobilitaet/brent-toderian-nachhaltige-mobilitaet-lebensqualitaet-kostenwahrheit-vancouver/

Und jetzt mein Tipp:
Bevor Sie am 1. Oktober das große Jubiläum feiern, können Sie am 30. September (ist ein Sonntag) am Schönberger Strand noch schnell einen Rumpelbahn-Führerschein machen. Der VVM wird Ihnen bestimmt ein besonders schönes Exemplar ausstellen, dass Sie sich dann einrahmen können. 😉

Sollte die Antwort auf Loki 15 AUGUST, 2018 AT 09:05 sein. Ist wohl mit der Zuordnung schief gegangen. Oder funktioniert die nicht richtig beim jeweils letzten Kommentar einer Seite?

Das Problem ist doch am Ende das Gleiche, dass auch das Carsharing hat.

Wir reden ja nun mal nicht über Hamburg mit 1,83 Mio Einwohnern innerhalb der Stadt-/Landesgrenzen sondern über 5,3 Mio Einwohner in der Metropolregion Hamburg.

OK, bevor sich nun wieder welche aufregen, lasst uns doch einfach mal über 4 Mio. Einwohner in der Region reden.

Carsharing hat es in der Ausdehnung nun wirklich nicht weit gebracht. Weit vor den Stadtgrenzen Hamburgs ist Schluss mit dem Geschäftsgebieten von Car2Go und DriveNow. (Ja, ich weiss, ist bald fusioniert).

Aber was „nützt“ denn zum Beispiel Carsharing (ausser nachts, wenn man nicht alleine zu Fuß unterwegs sein möchte) in den dann doch einigermaßen gut mit Öffis versorgten Stadtteilen ?

Viel interessanter ist doch, dass ich irgendwo in Rissen, Schnelsen, Niendorf, Langenhorn, usw. weit ab von der nächsten Haltestelle so nen Smart nehmen kann und dann zur nächsten Haltestelle oder meinetwegen zum nächstegrösseren Knotenpunkt fahre und dann gemütlich mit der Bahn rein in die City.

Aber nein, Da gibts die Blechbüchsen nicht….Stattdessen werden SWITCH-Plätze in der Innenstadt gebaut (Kosten ja auch dann immer gleich 8,73 Euro 🙂 ) damit ich dann mit den grossen Einkaufstüten alleine im Smart nach Hause fahre….

Klar ist mir auch, dass Carsharing in der großen Fläche bis nach Elmshorn oder Kaltenkirchen schwierig ist, jedenfalls mit dem Car2Go Konzept. Aber in der CITY-Fläche ist es tagsüber schon ein selten dämliches Phänomän. Da hat man das Gefühl „NIce2Have“, aber benutzt werden die Dinger dann auch nur von Leuten, die sonst Taxi gefahren wären.

Und GENAU SO VERHÄLT ES SICH DANN AUCH mit diesem IOKI….

Ich kann machen was ich will: Ich lese immer loki statt ioki, so sehr ich mir auch Mühe gebe.
Diese freudsche Sache muss wohl irgendwie mit der Hamburger Verkehrspolitik zusammen hängen. 🙂

Immer das Gleiche: Autos und Busse bis zum Verrecken…

Helmut Schmidts Lebensgefährtin hatte nun nicht so viel mit der Verkehrspolitik Hamburgs zu tun gehabt. Ihre Verdienste waren an anderer Stelle. 😉

Mein Tipp: mal mit dem Rad fahren. In einer Stadt ohne Rumpelbahn ist das auch recht ungefährlich.

Evtl. lassen sich andere Lehren ziehen: mit besserer Anbindung (alle bebauten Flächen haben 700 m zur nächsten Bahnstation), schnellerem Fortkommen von A nach B (mehr Knotenpunkte, nicht fast alles über Hbf), günstigeren Tickets werden viel mehr Menschen den ÖPNV nutzen.

Einzige Variante die ich mir vorstellen kann um das System im HVV zu halten:

Ioki und die vllt. kommenden anderen Anbieter werden zur 1. Klasse im HVV, mit dem dazugehörigen Aufpreis. Nur auf besonderen Stecken oder zu speziellen Uhrzeiten (Nachts) oder für Personengruppen (Schwerbehinderte) werden die Anbieter zur 2. Klasse gezählt.

Wenn tatsächlich keine zusätzlichen Fahrgäste gewonnen werden können und es weiterhin ohne Aufpreis zum HVV-Tarif buchbar sein sollte, dann verschwindet der Dienst spätestens nach dem ITS-Gipfel sang und klanglos aufgrund der ausufernden Kosten wieder. Der Zuschussbedarf der öffentlichen Hand je Fahrgast müsste ein Vielfaches ggü. den Kosten je Fahrgast bei Bus und Bahn sein.

Sie meinen, die 1,6 Millionen Zuschuss, die StadtRad gestrichen wurden, verwendet man lieber für einen Kfz-basierten Fahrdienst?

So stellt sich der Senat die „Fahrradstadt“ also vor.

Allein der Senat schießt 900.00 Euro Fördermittel für den Testzeitraum dazu. Ob EU-Fördermittel fließen oder wie viel die ioki-Mutter Deutsche Bahn investiert, ist mir nicht bekannt. Auch wird nicht genannt, welche Eigenmittel die VHH für das Projekt aufwendet, vermutlich aber wird auch das beträchtlich sein. Alles in allem würde ich die Projektkosten mit einem mittleren €-Millionenbetrag ansetzen.

Das Konzept überzeugt nicht. Aus Kundensicht völlig nachvollziehbar, mehr Komfort zum gleichen Preis bzw. ohne spürbaren Mehraufwand. Aber aus Gesamtsystemsicht werden nur mehr Kosten ohne zusätzliche Fahrgäste und/oder Einnahmen erzeugt. Das Geld wäre an anderer Stelle höchstwahrscheinlich besser investiert.

Der Presse war zu entnehmen, dass der Betreiber (DB und VHH) ca. 15-20 Mio. investieren will. Außerdem wollen möglicherweise weitere Stadtteile in diesen Genuss kommen und man denkt über eine Ausweitung des Dienstes nach.
Ganz schnell werden dann 100 und mehr Fahrzeuge benötigt. Um einen rund um die Uhr Dienst zu gewährleisten sind dann ca. 350-400 Fahrer notwendig (8 Std.-Tag + Urlaub + Krankheit).
Da kommen dann jährliche Kosten von 30-35 Mio. zusammen. Und wer trägt die ?
Hier wird das bisher kostenintensivste System (Bus) noch getoppt. 3600 Fahrgäste in drei Wochen – das schafft eine beliebige U- oder S-Bahnlinie in der HVZ in 20-30 Minuten.

Bitte nicht die Vorzüge von U- und S-Bahnen erwähnen, denn sonst explodiert der Anwohner wieder. Gereiztheit ist bekanntlich ein Zeichen dafür, dass jemand sich intellektuell überschätzt hat, aber die Erkenntnis nicht eingestehen möchte. Das ist wie mit Kleinkindern, die sich in einem Fall nicht artikulieren können („Jeder von Euch kriegt einen Pudding. Wenn Du nun zwei bekommst, wäre das ungerecht. Verstehst Du das?“) und deshalb losschnappen bzw. -hauen.

Zudem sagt doch niemand, dass ioki sämtliche Verkehrssystem in Hamburg ersetzen soll. Es geht schlichtweg um eine Ergänzung für bestimmte Nischen. Wir schaffen ja auch nicht U-Bahnen ab, nur weil in einen ICE mehr Leute reinpassen.

Soviel zum Thema „alle Diskussionen in Richtung ‚Kritik am bestehenden System kommt immer von ahnungslosen Trotteln‘ zu drücken“. Qed.

„Nischen“ sind das nicht, was da in absurd teurer Weise gestopft werden soll, sondern in Hamburg der deprimierende Normalzustand, siehe die von Greenpeace ermittelten 38% Bahnanschluss, womit Hamburg den traurigen (allerdings angesichts der in Vergangenheit und Gegenwart desinteressiert und unfähig handelnden Senate alles andere als unerwarteten) letzten Platz unter den 14 größten deutschen Städten belegt.

Phttps://test.nahverkehrhamburg.de/greenpeace-nur-38-prozent-der-hamburger-haben-einen-bahnanschluss-7986/

Die hier in den Kommentaren genannten Beträge und deren Allozierung sind mehr als entlarvend, was die Zielsetzungen des Auto-Senats angeht. „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen.“ Leider sehr einfach und sehr deprimierend in dieser Stadt.

Naja, wenn meine Fans schon vor meiner Anwesenheit stänkern, darf man doch entsprechend in den Wald zurückrufen. Zudem habe ich ein Faible für Verschwörungstheoretiker, ob Flacherdler oder eben über die „bezahlten Trolle“. Das ist halt so ein kognitiver Selbstschutz, um Fakten auszublenden und Argumenten aus dem Weg zu gehen. Das Weltbild ist ja stark am Wackeln und darf nicht hinterfragt werden. Daher: möglichst ignorieren und gelegentlich präventiv mit Dreck werfen zur Diskreditierung. Was wär mir ja sogar gegen Bezahlung zu dröge.

Und die Greenpeace-Studie ist verkehrswissenschaftlich ziemlich unbrauchbar, da sie keinerlei Indikatoren zur Leistungsfähigkeit oder sonstigen Qualitätsmerkmalen der Systeme besitzt. Eine fußläufige U-Bahnstation, wo alle 3-4 Minuten ein Zug in der HVZ fährt, ist eben nicht identisch mit einer Straßenbahn am Stadtrand mit maximal 60-Minuten-Takt. Daher sind die Statistikspielchen ein nettes Unterfangen für Werkstudenten, um mal ein bisschen mit Geodaten herumzuspielen und die Software kennenzulernen. Aber damit arbeiten kann man nicht. #mussmanwissen

„in einem vollen, schwitzigen Linienbus“
„allerdings weniger bequem und bei deutlich wärmeren Temperaturen“

Also wirklich, Herr Hinkelmann! Anti-Bus-Propaganda in der Stadt des besten Nahverkehrs der Welt?! Das geht gar nicht! Busse sind viel bequemer und besserer als alle Schienenverkehrsmittel. Dass Sie sich das trauen in diesem Forum, dass unter strenger Bewachung der dem Senat treu ergebenen Gummireifengarden trauen…

(Ist nur zur Hälfte Satire. Hier ist mindestens ein sehr aktiver Nutzer unterwegs, der offensichtlich tagsüber genug Zeit und Geld dafür bekommt, alle Diskussionen in Richtung „Kritik am bestehenden System kommt immer von ahnungslosen Trotteln“ zu drücken. Wenn man es weiß, nimmt man solche bezahlten Trolle nicht mehr ernst.)

Carsharing und andere bequemere Alternativen weisen nicht nur auf Komfortdefizite des Gummi-ÖPNV hin (warum auch immer Busse so viel mehr rumpeln und schaukeln als Pkw, bleibt wohl auf ewig ein Geheimnis der Fahrzeughersteller; technisch ist das ja ein- und dasselbe System) – viel wichtiger ist meines Erachtens der Vorteil, dass man mit allen ÖPNV-Alternativen quasi von Tür zu Tür reist und damit dem Elend des gebrochenen Verkehrs entgeht.

Umsteigen ist das echte Manko des ÖPNV. Hamburg mit seiner hundsmiserablen Abdeckung mit Schienen-ÖPNV ist da ja bekanntermaßen ein trauriges Beispiel. Die Damen in Ihrem Beispiel bestätigen das ja auch.

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