Fahrradfahrer kommen ab sofort deutlich schneller und sicherer von Eimsbüttel in die Hamburger Innenstadt und zurück. Seit gestern sind die neu angelegten Radfahrstreifen in der Grindelallee vollständig befahrbar – immerhin eine knapp ein Kilometer lange Strecke.
Radfahrer müssen sich seitdem nicht mehr über viel zu enge Fußwege oder die vielbefahrenen Autospuren quälen. Seit dem vergangenen September lässt die Verkehrsbehörde die neuen Radlerpisten bauen (Einzelheiten hier) und ist jetzt früher fertig als ursprünglich avisiert.
Doch abseits solcher Erfolgsmeldungen gerät der vom rot-grünen Senat gerade erst durchgestartete Ausbau des Radverkehrs offenbar zunehmend in schwierigeres Fahrwasser.
Laut Hamburger Abendblatt soll die Hamburger SPD beim Thema Radwegeausbau nämlich inzwischen vorsichtig geworden sein, nachdem die ersten Vorstöße zu Fahrradstraßen kritische Anwohner auf den Plan gerufen hatten.
Dem Bericht zufolge erwäge man nun, „stärker auf Althergebrachtes zu setzen“. Das hieße – so der Artikel weiter – „bestehende Radwege wieder herzustellen oder die Radler auf langsame Routen durch Grünzüge zu verweisen.“
Tatsächlich lässt sich dies gerade im Bezirk Wandsbek beobachten. Dort soll die Straße „Halenreie“ (Volksdorf) grundinstandbesetzt werden und eigentlich auch neue Radfahrstreifen enthalten. Der Regionalausschuss hat sich jetzt allerdings dagegen ausgesprochen und will Radfahrer über Wanderwege und durch einen Park leiten. Dafür sollen diese Wege entsprechend „aufgewertet“ und b…
3 Antworten auf „Radfahrstreifen in der Grindelallee sind fertig“
senza parole
was wäre denn die Alternative? Eine MIV-Spur pro Richtung?
Sicherlich sind die Veränderungen an der Grindelallee eine Verbesserung, nur wie immer in HH kommt das große ABER.
Die verbesserten konventionellen/roten Radwege wurden dem Fußweg weggenommen und die Fußgänger haben nur noch einen guten Meter Platz, und das in einer Einkaufsstraße. Wo werden die Fußgänger dann laufen ? Richtig, auf dem Radweg. Zwischen Grindelhof und Bornstr. stadtauswärts wurde ein Radstreifen angelegt und somit Fuß- und Radweg auseinandergelegt, was gut ist. Da die Autospuren aber bestehen bleiben, wurde für die Fußgänger in einem hochfrequentierten Bereich kein Platz gewonnen. So sieht Rad- und Fußgängerförderung in Hamburg aus.
„Für die Grünen ist dieses Ziel besonders wichtig. Der Radverkehr ist einer der wenigen Punkte, mit denen die Partei im Koalitionsvertrag mit der SPD eigene Akzente setzen konnte.“
Tja, ganz ehrlich gesagt, tun mir die „Grünen“ überhaupt nicht leid, wenn sie nun auch noch bei ihrer „Spielwiese“ eine Pleite erleben. Wer so seine Ideale verrät – und dabei ist die Stadtbahn nur die Spitze – hat nichts anderes verdient. Das hätten sie vorher wissen können, bevor sie sich an die Brust des „Großen Olaf“ warfen. Ich befürchte, dass sie auch diesmal nicht schlauer werden. Die Machtbeteiligung ist eben immer zu verlockend…
Ich weiß jedenfalls, wen ich nie wieder wählen werde.
Zum weiteren Inhalt des Textes:
Radfahren auf Wegen abseits der Hauptstraßen finde ich doch gar nicht so schlecht. Wenn ich die Wahl habe, bevorzuge ich das ganz klar.
Sicher ist die Streckenführung nicht überall so ideal wie im Wandse-Grünzug. Natürlich ist die Fahrzeit länger als an der parallelen B75, aber auf jeden Fall erholsamer und gesünder. Die „Kampfradler“, die sonst mit Hochgeschwindigkeit durch die Bushaltestellen preschen, obwohl in den Hst.-Bereichen das rote Pflaster unterbrochen ist, sollten es mal ausprobieren. Einfach die bessere Alternative.
Schade nur, dass z.B. „Planten un Blomen“ und die Wallanlagen für die Zeit werktags bis 9 Uhr nicht für den Radverkehr freigegeben werden. Zu dieser Zeit sind meist noch keine Spaziergänger unterwegs, aber für die, die mit dem Rad zur Arbeit fahren wollen, wäre es garantiert angenehmer als auf/an den parallelen Hauptstraßen.
@Admin:
Kann es sein, dass z.Zt. die Kommentarfunktion nicht richtig läuft, denn seit 30.03. wurden keine neuen Kommentare übernommen?