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Radwegeausbau in Hamburg kommt langsamer voran als geplant

Der Radwege-Ausbau in Hamburg kommt langsamer voran als vom rot-grünen Senat ursprünglich geplant. Statt jährlich 50 wurden im vergangenen Jahr nur 30 Kilometer gebaut.
Christian Hinkelmann
Die letzten Arbeiten am "neuen alten" Radweg an der Hoheluftbrücke laufen
Radwege-Bau in Hamburg

Hamburg hinkt beim Ausbau des Radwegenetzes seinen eigenen Planungen hinterher. Eigentlich will der rot-grüne Senat bis 2020 jährlich 50 Kilometer Radwege sanieren oder komplett neu bauen – so steht es im Koalitionsvertrag von 2015. Doch die Realität sieht anders aus: Im vergangenen Jahr wurden nur rund 30 Kilometer fertiggestellt.

Das geht aus einer Antwort des Senats an den Grünen-Verkehrsexperten Martin Bill hervor.

Demnach wurden in 2017 insgesamt 12,4 Kilometer Radfahrstreifen und 3,7 Kilometer Fahrrad-Schutzstreifen auf den Fahrbahnen fertiggestellt. Dazu kamen 7,1 Kilometer Bordstein-Radwege, 2 Kilometer selbständig geführte Radwege, 2,8 Kilometer Velorouten mit Mischverkehr und 2,1 Kilometer Fahrradstraßen.

Auch in den Vorjahren blieb Hamburg hinter seinen Planungen

Auch in den Vorjahren hatte der Hamburger Senat sein selbst gestecktes 50-Kilometer-Ziel verfehlt: 2016 wurden laut Hamburger Abendblatt rund 45 Kilometer Radwege fertiggestellt, 2015 waren es nur 33.

„Dass die Umsetzung nicht von heute auf morgen gelingt, liegt immer auch an der umfangreichen Planungsphase“, so Martin Bill zum Abendblatt. „In diesem Jahr werden vermehrt die Bagger rollen und für eine bessere Streckenbilanz sorgen.“

Veloroutennetz ist zu 40 Prozent fertig

Im 280 Kilometer langen Velorouten-Netz, das die Fahrrad-Hauptstrecken in Hamburg umfasst, wurden im vergangenen Jahr laut Senat 7,2 Kilomet…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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6 Antworten auf „Radwegeausbau in Hamburg kommt langsamer voran als geplant“

„12,4 Kilometer Radfahrstreifen und 3,7 Kilometer Fahrrad-Schutzstreifen auf den Fahrbahnen fertiggestellt. Dazu kamen 7,1 Kilometer Bordstein-Radwege, 2 Kilometer selbständig geführte Radwege, 2,8 Kilometer Velorouten mit Mischverkehr und 2,1 Kilometer Fahrradstraßen.“
Von 31,1 km weniger als ein Drittel getrennte Radinfra. 24 km Streifenpest & Mischverkehr.

Was fehlt: Wieviele km geschützte Rad-Infra wurde abgerissen?

Doch natürlich taugen diese ganzen Zahlen …. nichts, null, nada.
Die Wahrheit sitzt auf dem Sattel.

Wie hat sich der Radverkehr seit Ausrufung der ‚Fahrradstadt‘ entwickelt? Gehen die Maßnahmen überhaupt in die richtige Richtung?
Anderenorts, z.B. Oslo, arbeitet man eine Strategie aus bevor man zu bauen anfängt.

„Darüber hinaus steckt Oslo viel Mühe in die Analyse der Radverkehrsbedürfnisse. So wurde für die neue Radverkehrsstrategie 2015-2015 genau geprüft, wer eigentlich die typischen Radfahrer sind, welche Unterschiede es zwischen den einzelnen Stadtteilen aber auch Männern und Frauen sowie Kindern und Erwachsenen gibt. Für diese Analysen wurden Fragebogen verteilt, Beobachtungen angestellt und Interviews geführt. “ https://test.nahverkehrhamburg.de/oslo-investiert-15-milliarden-euro-in-radverkehr-ausbau-3257/

Wie also entwickelt sich Hamburg? Wie entwickelt sich der Radverkehr auf den vielen neu gemalten und den wenigen neugebauten Strecken?
Radeln dort jetzt mehr oder weniger Männer, Frauen, Kinder, Einkaufende, Pendler. Wie sind Ziel- und Quellverkehre?
Der Hamburger Senat hat dazu keine Zahlen. Darf man das? Einfach Millionen verbauen ohne Evaluation?
Oder ist das alles eh als Potemkinsches Dorf gedacht. Braucht man nicht zu evaluieren. Wohnt eh keiner.

Dabei ist Evaluation kein Fremdwort bei den Rot-Grünen. Für die 7,5 Mill € Werbekampagne aus Steuergeldern, die den einzigen Grünen-Schwerpunkt Radverkehr mitsamt angeblichen grünen Erfolgen taktisch geschickt während des nächsten Wahlkampfes bewerben soll und mit der der Grünen-Wahlkampf praktisch finanziert ist, für die ist in der Ausschreibung ausdrücklich eine Wirksamkeits-Evaluation vorgesehen.
Die neue grüne postfaktische Radverkehrspolitik: Völlig egal wer und ob überhaupt da jemand mehr oder weniger radelt, wer will das wissen. Der finanzielle und materielle Einsatz war mit n bisschen Farbe eh nicht der Rede wert.
Entscheidend ist – und wirde deshalb auch evaluiert – ob und wie man die Leute GLAUBEN MACHEN kann, dass man etwas getan hat.

Werden die Markierungen der Radstreifen eigentlich wieder erneuert? In der Eimsbütteler Chaussee ist da teilweise nichts mehr zu sehen.

Es wuerde ja schon reichen, wenn wenigstens die schon existierenden Radwege einen neuen Belag bekämen. Bestes beispiel die Radwege längs der Max Brauer Allee. Wenn die Strassen in ähnlichem Zustand wären, dann hätte der ADAC dem Wirtschaftssenator schon längst den Kopf abgerissen. Und dass man hinter den eigenen Plänen zurückbleibt, das ist mittlerweile bei allen Verkehrsprojekten in Hamburg Standard!

Was ist eigentlich aus den ganzen vielen Anregungen (250!) bzgl. des BESTANDES geworden?

https://test.nahverkehrhamburg.de/250-punkte-hier-haben-hamburgs-radfahrer-die-groessten-probleme-3288/

Wieso schafft Hamburg nicht mal da Abhilfe?
Was machen die Mitarbeiter und die 36 Planungsbüros den ganzen Tag / Monat / Jahr über eigentlich?

DIe letzten Wochen wurde die Stresemannstraße zwischen Sternbrücke und Holstenplatz neu asphaltiert. Die Karrikaturen der Radwege oder was man sonst davon halten kann wurden in dem Bereich NULL KOMMA NULL angefasst.

Was soll das?
Warum existieren die Grünen in Hamburg noch?

In Wandsbek wurde Ende vergangenen Jahres auch ein ansehnliches Stück Fahrbahnen neu asphaltiert (Bovestr./Jüthornstr., bis in die Rodigallee), und da wurde auch nichts an den „Radwegen“ gemacht (die sind zum Teil einfach nur Matschwege, oder gar nicht vorhanden), und auch die völlig ramponierten gepflasterten Bushaltestellen sind im selben räudigen Zustand wie zuvor. Damit ist der Status quo auf diesem Straßenstück für die nächsten 15 bis 20 Jahre fixiert, da wird bis in die 2030er Jahre nichts Grundlegendes mehr passieren. Will sagen: Solche Stillstandssicherung hat anscheinend stadtweit System.

Was die „Grünen“ und die Planungsbüros (woher kommt das alberne „über 36 verschiedene“? Wieso hat da jemand bei 36 aufgehört zu zählen? Wieviele sind es denn wirklich? 37? 200? Eine Million?) angeht, bin ich ganz bei Ihnen: Wirkungslosigkeit in allen Wipfeln. Sieht für mich aus wie: Man will nichts machen, es soll nur so aussehen.

Wenn man dann noch hochrechnet, dass auf den rund 8.000 Kilometern Hamburger Straßen gerade mal rund 33 Kilometer Radinfrastruktur pro Jahr (Schnitt 2015 bis 2017) angefasst werden, müssten wir mehrere Hundert Jahre warten, bis alles einmal angefasst wurde. Selbst bei (völlig unwahrscheinlicher) Verzehnfachung der Anstrengungen würde es noch rund 20 Jahre dauern.

Ich sag ja: Es wird alles in die 2030er Jahre geschoben. Nach uns…

Naja die verlinkten Seite, eine Mopo Umfrage oder auch das LinieFünf Portal waren halt alles „private“ (will sagen, keine durch den Senat) beauftragen Seiten und schon gar nicht mit dem Ziel die dort aufgeführten Dinge zu beseitigen.
Man hat nur versucht Aufmerksamkeit zu bekommen in der Hoffnung, dass die Politik zuschaut bzw es mitbekommt und daraus handelt.
Vergleichbar mit einer Demo auf der Straße. Jedem steht es frei eine zu machen, aber nur weil eine größere Zahl gegen etwas ist und demonstriert führt das ja nicht dazu dass der ‚Angesprochene‘ danach auch etwas ändert.

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