Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Reaktivierung der Bahnstrecke nach Kellinghusen verzögert sich um weitere Jahre

Seit sieben Jahren wartet die schleswig-holsteinische Kleinstadt auf einen versprochenen Bahnanschluss nach Hamburg. Zuletzt wurde eine Inbetriebnahme bis 2025 angepeilt, doch auch das Datum ist nicht mehr zu halten. Das sind die Gründe und der neue Zeitplan.
Christian Hinkelmann
Innerhalb von Kellinghusen ist die alte Bahntrasse teilweise stark zugewachsen - wie an diesem ehemaligen Bahnübergang.
Innerhalb von Kellinghusen ist die alte Bahntrasse teilweise stark zugewachsen - wie an diesem ehemaligen Bahnübergang.

Mehr Bus, mehr Bahn, mehr Verkehrswende! Schleswig-Holstein will den Umstieg vom Auto auf den ÖPNV in den kommenden Jahren energisch angehen und hat Ende vergangenen Jahres das Ziel ausgegeben, dass bis 2027 in den Zügen 20 Prozent mehr Fahrgäste fahren sollen als vor Corona im Jahr 2019 (siehe hier).

Ein respektables Ziel. Doch an der Kleinstadt Kellinghusen im Kreis Steinburg, rund 35 Kilometer nördlich vor den Toren Hamburgs gelegen, wird dieses Ziel aller Voraussicht nach vorbeifahren.

Zwar ist die Stadt seit Jahresbeginn Teil des HVV-Gebiets, was das Bus- und Bahnfahrten gen Hamburg grundsätzlich günstiger gemacht hat, doch fehlt der 8.000-Einwohner-Kommune bis heute ein direkter Bahnanschluss, der das Pendeln in die Hansestadt deutlich attraktiver macht und viele Autofahrten vermeiden könnte. Denn wer mit dem HVV von Kellinghusen nach Hamburg will, muss erst einmal mit Bus, Fahrrad oder eigenem Auto zwei Kilometer weit ins benachbarte Dörfchen Wrist fahren, um dort in die halbstündlich nach Hamburg fahrenden Regionalzüge zu steigen. Oder man fährt aus Bequemlichkeit einfach direkt mit dem Auto in die Großstadt. Die Autobahnen A23 und A7, die nur in einem 15-Kilometer-Abstand westlich und östlich an Kellinghusen vorbeiführen, verlocken gleich doppelt dazu. Laut einer Untersuchung aus dem Jahr 2020 g…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Tunnelbaustelle in Hamburg. Sind die zahlreichen Bahnbauprojekte in der Stadt in Gefahr?

Das Dilemma der U5 und warum Hamburg sich noch nie genügend U-Bahnstrecken leisten konnte

Der Verkehrsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft steht morgen vor einer schwierigen Wahl: U5 weiterbauen oder stoppen? Die Hansestadt musste in den vergangenen 120 Jahre schon oft solche schwierigen U-Bahn-Entscheidungen treffen – immer wieder aus denselben Gründen. Ein Blick in die Vergangenheit und was man daraus für die Zukunft lernen könnte.

Noch fahren die S-Bahnen am künftigen Fernbahnhof Altona auf einer provisorischen Umleitungsstrecke. Aber der neue Bahnsteig im Vordergrund nimmt bereits Gestalt an.

Neuer Fernbahnhof Altona: Die erste Bahnsteigkante steht

Kleiner Meilenstein auf der Baustelle für den neuen Bahnhof Altona in Hamburg: Der Bau der ersten Bahnsteigkante hat begonnen. Fotostrecke mit aktuellen Bildern vom Bau, vom Abriss des alten S-Bahnhofs Diebsteich und historischen Fotos von vor 45 Jahren.

Die Fußgängerbrücke am zukünftigen West-Zugang des S-Bahnhofs Ottensen steht seit einigen Tagen.

S-Bahnhof Ottensen: Countdown für zweiten Zugang

Der lang versprochene zweite Zugang zum neuen S-Bahnhof Ottensen in Hamburg, der viele Fußwege zur Bahn verkürzen soll, ist noch immer nicht fertig – aber es geht sichtbar voran. Dieses Eröffnungsdatum nennt die Deutsche Bahn und so sieht es aktuell auf der Baustelle aus.

13 Antworten auf „Reaktivierung der Bahnstrecke nach Kellinghusen verzögert sich um weitere Jahre“

Na, dann muss ich mich wohl selbst für den IGH anmelden, da ich sowas von einem Schienenfanatiker bin. Das muss ich aber auch in meinem auto- und buslastigen Bezirk Wandsbek sein. Auch wenn so einige hier und in anderen Foren meinen, dass die S4 „kontraproduktiv“ sei, oder, dass man in Bezug auf die Attraktivität der S4 doch „irgendeinen Tod sterben müsse“, während der Fahrgastgewinn durch die S3-Verlängerung nach Stade als sehr positiv gesehen wird. Übrigens kommen die „S4-Skeptiker“ meistens aus schienenseitig bestens angebundenen Stadtteilen, wie z.B. Altona.

Ich kann Sie beruhigen, die beiden Fälle kann man kaum auf eine Stufe stellen. Bad Oldesloe hat 4 x so viele Einwohner und der nächste Bahnhof an einer anderen Strecke ist nicht 2,5 sondern 25 km entfernt. Die Begründung in Bad Oldesloe ist, dass der internationale Güterverkehr auf dieser Strecke im Zuge der festen Fehmarnbelt-Querung stark zunehmen wird und ein Baumstamm aus Schweden dann Vorfahrt vor dem regionalen Personenverkehr haben wird.

Der Bau einer S-Bahn zwischen Wrist und Kellinghusen ist ein Musterbeispiel für blinden Schienenfanatismus. Wer so etwas plant ist ein Klimaverbrecher und gehört vor einen internationalen Gerichtshof.

Moin,
über Jahre wurde die Infrastruktur Straße/Schiene auf „Verschleiß“ gefahren. Allenfalls Neubau-Straße war politisch (von sehr vielen Bürgern bejubelt) gewollt. Personal, spez. im Planungsbereich, wurde eingespart…
Und heute fehlen die Fachleute. Bis der Bedarf ausgebildet sein wird, mal sehen……

Wenn die schleswig-holsteinische Verwaltung und Politik schon an einem so kleinen Miniaturprojekt, der Reaktvierung von gerade einmal 2,8 km Bahnstrecke, scheitert, dann kann man nur sagen sind die anderen Verkehrsprojekte in dem gerade mit viel Tam Tam veröffenltichen Landesnahverkehrsplan auch als Makulatur zu bezeichnen. Es zeigt sich einfach, dass mit einer CDU keine Verkerhswende zu machen ist und die Grünen in Schleswig-Holstein auch keinen rechten Biss haben sich für eine Verkehrswende hin zu mehr Bahn einzusetzen. Gleichzeitig treibt die Landesregierung energisch den Ausbau der A23 auf 6 Spuren voran. Dadurch wird nur mehr Autoverkehr erzeugt. Aber wenn man die Pendler von der Straße kriegen will, müssen attaktive Alternativen her, und das ist die Verlängerung der Bahnlinie von Wrist nach Kellinghusen!
Sicher gibt es noch alte Pläne der Störbrücke. Warum wird die nicht so wiederaufgebaut wie sie einmal war. Die ist doch nicht durch ein Hochwasser weggeschwemmt worden. Aber offensichtlich waren die Eisenbahningenieure von 130 Jahren besser als die Zauderer in den heutigen Verwaltungen, die keine Entscheidugnen treffen wollen und sich immer hinter Gutachten verstecken.

Gestern habe ich im Hamburg Journal dieses gesehen:
Der Dammtor-Bahnhof ( komplett ) wurde einmal in 2 Jahren gebaut.
1901 bis 1903.
Was damals möglich alles möglich war…!!!!
Die Renovierung, die 1999 begann sollte ein gutes Jahr dauern, dauerte dann aber bis 2002.
Was aber interessant war: Renovierung insgesamt bei laufenden Betrieb.
Und die jetzige S-Bahnstation Ottensen sollte vor 2 Jahren fertig sein und wird jetzt Ende 2022 genutzt werden.
Dazu muss aber im April die S1 und die S11 für eine Woche ab Altona bis Othmarschen in beiden Richtungen gesperrt werden.
Über starke Verteuerungen bei diesen Bauprojekten bitte weggucken und bitterlich weinen.
Also die DB AG ist so ein riesiger Marmorblock, bis da sich etwas durch Bürger*Innen bewegt? Das sollte mit der neuen Ampel endlich ein Ende haben.

Moin,
…. und was sind die Gründe für die erneute Verzögerung für die lächerlichen 2-3km Bahnstrecke nach Kellinghusen.
Kann davon nichts in dem Artikel finden oder kam bei mir nur die Hälfte an ?
Gruss M

Die Gründe sind u.a. die genannten noch ausstehenden Gutachten und die noch nicht fertige Entwurfsplanung.

Auch dieser Hick Hack mit der Reaktivierung dieser Strecke, zeigt nur das da völlig überflüssige Nah SH Angst hat. Denn wenn man vernüftgig Nahverkehr hier im Norden anbietten würde, dann würde endlich der VBB Kopiert. Denn so wie es hier läuft macht das wirklich kein Sinn. Auch der HVV sollte endlich seine Stellung in der Mtropol Region endlich auch kappieren. Denn selbst die Erweiterung nach Uelzen und Cuxhaven zeigt ja nur, wie halbherzig hier alles läuft.

Das stimmt. Das Prinzip des VBB würde auch in unserer Region sinnvoll sein. Dazu sollte die gesamte Metropolregion in einem Verkehrsverbund sein, d.h. HH, SH, MV bis mindestens Bad Kleinen (besser bis Rostock), HB und von NI der vorrangig auf HH ausgerichtete Nordteil (also bis Soltau, Uelzen, Wendland – die bereits jetzt schon als Ringe F und G drin sind). Dann wäre eine integrative Planung, Ausbau und Bedienung möglich, die solche Absurditäten wie heute bezüglich Lübeck oder Neumünster (oder eben auch Kellinghusen) ausschließen. Das könnte nur gut für die Verkehrswende sein!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert