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Rot-Grün: Keine Stadtbahn in Hamburg

30 Jahre hatten Hamburgs Grüne für den Bau einer Stadtbahn in Hamburg geworben – jetzt haben sie aufgegeben. Die SPD konnte sich in den Koalitionsverhandlungen mit ihrem kategorischen Nein zur Straßenbahn durchsetzen. Alternativ soll der Radverkehr ausgebaut und die Planung einer neuen U-Bahnlinie beschleunigt werden.
Christian Hinkelmann
Stadtbahn aus Bremen in 2010 zur Ausstellung in Hamburg
Eine Stadtbahn aus Bremen im Juni 2010 als Ausstellungsstück auf dem Jungfernstieg in Hamburg
Foto: Bahn-Bus-Bilder.de

„Die Stadtbahn wird nicht kommen!“  Nach 30 Jahren hat Grünen-Fraktionschefin Katharina Fegebank gestern Abend im Hamburger Rathaus das Ende einer grünen Kernidee verkündet. Knapp eine Woche lang hatte die Partei in den Koalitionsverhandlungen mit der SPD um das Thema gerungen – und letztlich verloren. „Wir haben viele Argumente vorgebracht, die für die Einführung einer Stadtbahn sprechen aber haben uns hier politisch nicht verständigen können“, so Fegebank weiter.

Als Alternative zur Stadtbahn wollen SPD und Grüne jetzt den Radverkehr in Hamburg massiv ausbauen und den Radanteil am Gesamtverkehr von heute 12 Prozent auf 25 Prozent verdoppeln. Damit sollen die steigenden Verkehrsströme in der Stadt zumindest teilweise aufgefangen werden. Allerdings sind die Ziele sehr langfristig gesteckt. Erst in 10 bis 15 Jahren soll die Zielmarke erreicht werden.

Das zweite große Alternativprojekt zur Stadtbahn ist der Bau der U5 – einer 30 Kilometer langen neuen U-Bahnlinie von Steilshoop durch die Innenstadt bis nach Osdorf. SDP und Grüne wollen die Bauzeit der neuen U-Bahn deutlich verkürzen und wollen an beiden Liniennden gleichzeitig mit dem Bau beginnen. „Wir haben uns das technisch erläutern lassen. Diese Schildvortriebsmaschinen kann man sich ein halbes oder ein Jahr zeitversetzt liefern lassen und das ist der entscheidende Fortschritt, den wir erzielt haben“, so SPD-Fraktionschef Andreas Dressel.

Mit dem gleichzeitigen Bau an beiden Linienenden werden vor allem O…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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36 Antworten auf „Rot-Grün: Keine Stadtbahn in Hamburg“

60,4 Prozent der abstimmenden Erlanger Bűrger haben sich am Wochenende in einer Volksabstimmung fűr den Bau der Stadt Umlandbahn in Erlangen und damit als letzte Hűrde fűr die Stadt Umlandbahn von Nűrnberg Thon űber Erlangen nach Herzogenaurach mig Erweiterungsmőglichkeiten Richtung Hőchstadt und Eschenau Gräfenberg ausgesprochen. Wahrscheinlich werden an der im Bau befindlichen Straßenbahnstrecke nach Thon die entsprechenden Weichen bereits eingebaut. Franken weiß wie moderner Nahverkehr aussehen sollte. Vielleicht sollte Herr Scholz vom Volk und seinen grånkischen Parzeigenossen lernen

… und so kommen 5 weitere Jahre der vertanen Chancen auf uns zu, in denen die Busse immer voller und die Straßen immer verstopfter werden. Aber im Laufe der Zeit wird auch der größte Stadtbahnskeptiker den Sachzwängen ins Auge blicken müssen. Nicht jede heute überforderte Buslinie ist gleich U-Bahn -tauglich und nicht jede für übermorgen geplante U-Bahnlinie löst die Verkehrsprobleme von heute und morgen. Der Anspruch vieler Autofahrer, den Raum zwischen den Kantsteinen alleine benutzen zu dürfen, ist irreführend. Die Behauptung, die Straßen in Hamburg seien zu schmal, um einen weiteren Verkehrsträger aufnehmen zu können, reine Ideologie. Die, die das behaupten, fahren lieber hinter einem Gelenkbus her, statt sich zu vergegenwärtigen, dass dieser eine größere Hüllkurve besitzt als jede Straßenbahn und den in einer Stadt naturgegeben knappen Verkehrsraum stärker beansprucht als die Tram. Auch die Behauptung, Hamburg könne sich kein drittes technisches System leisten, ist falsch. Es wäre im Wesentlichen das selbe technische System, das heute schon in unserer U-Bahn verbaut ist. Nur das diese Züge dann eben eine Ober- oder Unterfahrleitung besäßen anstatt Seitenstromabnehmer. Würde man beim selben Hersteller einkaufen, wie z.B. Bombardier, könnte man sogar komplette Komponenten zwischen den Zügen tauschen. Und dem Einwand, das Ganze würde Geld kosten, würde ich kaum widersprechen wollen. Es sei denn, die selben Leute schreien dann lauthals nach einer U-Bahn……..

Die Busbeschleunigung bleibt die größte Lachnummer der letzten Jahre. Der Bus 5 ist heute noch nicht so schnell wie unsere alte Straßenbahn 2. Und auch wenn die V6 und V7 nur Hartschalensitze hatten, waren sie immer noch bequemer als diese schaukelnden XXL-Busse.

@Busfahrer Ich habe die anderen Kommentare gelesen. Sie denn auch? Alle meine ich?

– gekürzt durch Admin. Grund: Reaktion auf einen (bereits gelöschten) persönlichen Angriff eines anderen Users. –

Das Problem ist, dass der Bau der gesamten U 5 absolut unwahrscheinlich ist. Bei aktuellen Tunnelprojekten (City-Tunnel Leipzig, U 5 Lückenschluss Berlin, Wehrhan-Linie in Düsseldorf, Nord-Süd-Stadtbahn in Köln) lagen die Kosten um 200 Mio pro Kilometer. Die gesamte U 5 mit 30 km würde dann 6 Mrd. Euro kosten. Bei der standartisierten Kosten-Nutzen-Analyse müsste also der volkswirtschaftliche Nutzen der neuen Linie über 6 Mrd. Euro liegen. Da müsste man ja schon sehr stark manipulieren…

Übrigens aktuelle Straßenbahnprojekte (Bremen-Lilienthal, Berlin-Invalidenstraße) kosten gerade mal 12 Mio Euro pro Kilometer und sind somit deutlich günsitger als in Hamburg immer kalkuliert wurde. Bezüglich der Bundeszuschüsse glaube ich nicht, dass es die anderen Bundesländer akzeptieren, wenn sich Hamburg eine neue Luxus-U-Bahn gönnt.

Ich glaube nicht, dass die Grünen da die richtigen Experten haben. Gegen die Busbeschleunigung waren sie auch, obwohl nun tausende M 5 – Nutzer schneller ans Ziel kommen.

@Valentin
Haben Sie eigentlich alle Kommentare gelesen? Sieht nicht danach aus, sonst wäre Ihnen aufgefallen, dass ich nicht der Einzige bin, der hier erkannt hat, was Die Grünen für ein Amateurverein ist. Die Diskussion wird eher vergiftet, wenn man weder Meinung noch Stil Anderer akzeptiert. Auch so eine Unart, die typisch ist für Grüne.

– durch Admin gekürzt. Grund: Persönlicher Angriff gegen einen anderen User. Bitte Nutzungsbedingungen für Kommentar-Postings beachten! –

@ Stefano Caspari & Stefan

Sie glauben doch nicht in aller Ernst, daß aus dieser U5 etwas kommen wird. Seit über 40 Jahren sind wir an die Lügen und Luftschlösser der SPD gewöhnt und da wird sich nie etwas dran ändern. Die Verlängerungen der U4 werden vielleicht kommen, aber die U5 niemals. Glauben Sie mir.

@S. Caspari:
Zum Teil gebe ich Ihnen recht. Aber es gibt durchaus gute Argumente für eine Stadtbahn resp. Straßenbahn. Die großen Probleme in HH bestehen nicht aus einer Entscheidung Stadt- oder U-Bahn, sondern aus 50 Jahren tatenlosem Hin-und-Her. (Vor diesem Hintergrund ist der Link in einem anderen Thred zur SPD-Schrift für die U-Bahnplanung Osdorf von 1973 großartig. Danke nochmal!)

Und noch was: Mit der Landstromversorgung haben die Grünen nix zu tun. Außer dass sie sie gut finden.

@Jan, wenn auch Off-topic: Dass die Günden das Dosenpfand eingeführt hätten, wird immer wieder behauptet. Es war aber die CDU-geführte Bundesregierung unter Helmut Kohl, Umweltministerin Angela Merkel.. Das Märchen wird aber von bekennenden Grünenhassern immer wieder aufgewärmt.
Allgemein: keiner will es sich in Hamburg mit dem MIV verderben.
Förderung des Fahrradverkehrs: Ich beobachte, dass die neuen Radwege auf der Fuhle regelmäßig zugeparkt werden. Von den Ordnungskräften mehr oder weniger toleriert.
Busbeschleunigungsprogramm: Man könnte theoretisch viel an den Baukosten sparen. Neu gebaute Kap-Haltestellen wären schlicht überflüssig, wenn nicht die herkömmlichen Busbuchten regelmäßig zugeparkt würden und die Vorfahrt des abfahrenden Busses missachtet würde. Aber: siehe oben.

Die Argumente der Straßenbahnfans waren immer nur unterirdisch. Jetzt bekommen sie eine U-Bahn und das ist gut so für Hamburg!

Die Grünen nutzten endlich mal die Chance von Pseudo-Umweltschutz-Ideologie weg zu gehen und Dinge zu machen, die wirklich was bringen. Radfahren ist gut für die Luft und für die Gesundheit. Landstromversorgung macht die Hafenluft sauberer und eine U-Bahn ist zukunftssicher.

@Busfahrer Ach, und alle anderen Parteien (insbesondere die von Olaf Scholz) arbeiten nur über Inhalte? Also bitte! Wir wissen beide, dass Politik ganz oft nicht über Inhalte funktioniert. Glaube ich jedenfalls, dass Sie das auch wissen. Aber es ist (u.a.) dieser alarmistische und gar nicht ideologiefreie Tonfall, der die Diskussion vergiftet. Und das verstehe ich an Ihnen nicht, dass Sie einerseits eine sachliche Diskussion einfordern, andererseits hier aber so vom Leder ziehen. Das macht man m.E. nur, wenn man will, dass die Diskussion sicher zu keinem (vernünftigen) Ergebnis kommt. Und das Ergebnis sehen wir ja. Glückwunsch, Sie haben erreicht, was Sie offenbar wollten.

Ich kann @Wolfgang Wehre nur beipflichten: Eine unterirdische armselige Diskussion, Dummheit pur!

Ich bin einfach nur froh, dass unsere schöne Stadt nicht mit absolut hässlichen Oberleitungsdrähten durchzogen wird.

@Busfahrer: Doch, die Grünen haben mal das Dosenpfand eingeführt, mit einem katastrophalen Ergebnis und Saftbehältern, die nicht bepfandet werden :-))

Zuerst das Positive, da weder die Stadtbahn noch faktisch ein Bau der U 4 erfolgt und Busmaßnahmen nicht zuschußfähig sind, wird kein Geld dafür vom Bund bezahlt werden müssen. Auch positiv ist, insbesondere für sie selbst, wenn Frau Fegebank nun viel radfahren kann und zwar nicht mehr nur im übertragenen Sinn. Ihrer Figur wird es guttun. Was von den Grünen übrigblieb ist jedenfalls alleine das Grüne hinter den Ohren, und was von Bündnis 90 übrigblieb ist ein Bürgermeister mit den Rechten eines Staatsratsvorsitzenden. Zumindest der Name frei, sollte aus der Hansestadt Hamburg gelöscht werden, zumal es die Bürger ja auch gar nicht sein wollen, war doch Hamburg auch die einzige Stadt die einst einen koksenden Richter zum Innensenator wählte. Jedenfalls wissen wir jetzt, dass die Wähler der Grünen immer an der Nase herumgeführt wurden und die Kündigung der grünschwarzen Koalition erscheint auch in einem ganz neuen Bild, bestand doch die Gefahr, dass bis zum Ende der damaligen Legislaturperiode tatsächlich mit der Stadtbahn begonnen worden wäre. Und das wollten die Grünen nun wirklich nicht. Deshalb wußte Herr Scholz ja auch, dass er mit den Grünen eine Koalition ohne Stadtbahn bekommt, zum Schaden der Stadt Hamburg und zu Gunsten steigender Fahrpreise.

Gute Entscheidung, keine Stadtbahn, stattdessen schnellere Planungen bei der neuen UBahn. Jetzt muss nur noch zugesehen werden, das in 5 Jahren die SPD wieder gewinnt, sonst sehe ich die CDU darin, wie das Projekt abgebrochen wird.

Tja, 1993 haben wir noch gesagt so geht es nicht, soll sich doch die SPD jemand anderen suchen.

Seitdem haben die Grünen in Hamburg keine Stimme zugelegt. Man sieht nun warum.

Dumm, dümmer, die Grünen Hamburg, Olaf Scholz… es ist unterirdisch, wie diese Hamburger Politik armselig agiert. Tiefstes Mittelalter. Aber durchaus „in“, siehe das Ergebnis in Oberhausen am Sonntag zum Ausbau der Stadtbahn. Wirklich Dummheit pur.

Na, da haben wir ja richtige Verkehrsexperten in der Regierung! Die U 5 – Idee ist ja nun schon fast ein Jahr im Raum, aber bisher ist ja noch nichts konkreter. Nein, erstmal wird eine Machbarkeitsstudie beauftragt. Wieso fängt man denn nicht gleich mit der Planung an, wenn man sich so sicher ist? Und wofür wurde eigentlich dieser sogenannte Mobilitätsbeirat gegründet, wo Fachleute ergebnisoffen Lösungen finden sollten?

Wahrscheinlich wird man nun in 4 Jahren zu dem Ergebnis kommen, dass man sich nicht 30 km, sondern allenfalls 10 km leisten kann (die würden ja auch schon 1.500.000.000 Euro kosten). Vielleicht wird dann Bramfeld tatsächlich irgendwann 2030 eine U-Bahn bekommen… Aber das wird es dann gewesen sein.

@ Valentin
Ja, zurück zum Thema: Richtig, die Kapazitäten im Busbetrieb sind an der Grenze und selbst wenn nicht, wäre es wünschenswert, Fahrgäste stärker per SPNV zu befördern. Die Gründe, warum sich der ÖPNV so in HH entwickelt hat, haben sie in Ihren Ausführungen schon richtig erkannt.
Ich persönlich habe Jahre lang für eine Stadtbahn plädiert, gleichzeitig aber immer wieder versucht, zu erläutern, dass man ein neues Verkehrsmittel nur dann einführen kann, wenn die Bevölkerung dahinter steht. Außerdem ist die „wir fangen erst mal irgendwo an und sehen dann weiter Strategie“ der größte Blödsinn, der in Sachen ÖPNV in HH je diskutiert wurde. Einige halten ja bis zum heutigen Tage noch daran fest. Seit mehreren Jahren wird in diesem Portal (und woanders natürlich auch) über Sinn und Unsinn der verschiedenen Möglichkeiten diskutiert. Der gesunde Menschenverstand sollte aber schon vorhanden sein, wenn man schon vom berühmten „Tuten und Blasen“ keine Ahnung hat. Da man hier aber verdammt vieel schiefe Töne hört, kann es schon sein, dass ich von Zeit zu Zeit meine Tabletten vergesse einzunehmen:-)

@ Valentin

Das ist meine Meinung und ich meine das genauso, wie es da steht. Ich wüsste im Übrigen auch nicht, warum ich damit hinterm Berg halten sollte. Die Stadtbahn war ja auch nicht gemeint, wenn ich von „kranken Ideologien“ spreche. Die Grünen haben aber noch nie über Inhalte Politik gemacht, immer nur über Ideologien. Den Beweis sieht man jetzt in HH schon zum 2.Mal. Sie geben alle ihre „Ziele“ her, nur um mitzuregieren. Schlimmer noch, als die ewige „Regierungshure“ FDP, die das auf Bundesebene in den 70er, 80er Jahren praktiziert hat. Wie ich bereits sagte: wenn man noch einen Funken von Anstand hätte, würde man sagen, ok, wir bleiben in der Opposition. Das wäre konsequent, vernünftig und vor allem fair gegenüber den Wählern gewesen. In der Opposition könnten sie dann wieder schön über jedes Vogelnest, das von der Dachrinne fällt, Gerichtsprozesse führen und kaum in der Regierung sind sie die Ersten, die als Bock den Garten bestellen wollen.
Vielleicht hätte ich nicht „kranke“ sondern verlogene Ideologien schreiben sollen. Wer die noch wählt, hat nicht mehr alle Tassen im Schrank.

Vor der Hamburger Bürgerschaftswahl 1974 versprach man den Bürgern den Baubeginn der damaligen U4 von Altona über Bahrenfeld, Lurup nach Osdorfer Born binnen 2 Jahren zu starten.
LINK: http://osdorfer-born.de/sites/default/files/files/book/u4_-_spd_wahlwerbung_1974.pdf

Das würde zwar heute so wohl kaum (damals 1974 allerdings realistisch betrachtet auch utopisch) noch in Hamburg funktionieren. Aber die neue 21. Bürgerschaft hat jetzt auch ein ganzes Jahr mehr Zeit (5 Jahre) etwas auf die Beine zu stellen als die letzte.

Ich sehe da durchaus schon die Möglichkeit einer ersten Bauvergabe von ersten Teilabschnitten einer U5 noch innerhalb dieser neuen Wahlperiode bis Anfang 2020, wenn

1.) man nicht wieder die ersten 2-3 Jahre rumdödelt und sehr viel Zeit verspielt mit irgendwelchen neusten aberwitzigen Ampel-Gehampel-Ideen (also keine Ablenkungsmanöver startet vom eigentlichen Lösen der Hamburger Verkehrsprobleme)

2.) man sich voll und ganz der neuen U5 mit aller Kraft, auch finanzieller Natur, widmet und nicht erst solche Ablenkungsmanöver wie die U4 Horner Geest oder wenig bedeutende Zwischenhaltestellen wie die U1-Oldenfelde-Haltestelle startet und solche als wahnsinnig voranbringende Verkehrslösungen anpreist und dem Wähler diese Maßnahmen als das Nonplusultra für die 21. Bürgerschafts-Zeit verkauft.

Die Bauvergabe für die U-Bahn Horner Geest soll übrigens auch noch innerhalb der jetzigen beginnenden 21. Hamburger Bürgerschaft – im Jahr 2019 – erfolgen.
So müsste es jedem spätestens jetzt einleuchten, dass auch eine erste Bauvergabe für die U5 noch vor Ablauf der neuen Bürgerschaft keine Utopie wäre, wenn es denn SPD und Grüne jetzt zügig angehen würden und letztendlich auch den Willen dazu hätten. Ich befürchte aber, da will man dann lieber noch einmal die Wähler für die nächste 22. Bürgerschaft im Jahr 2020 mit der U5 ködern.

und 3.) man das Ganze ein wenig cleverer angehen würde als bisher (Konzeption U5, Neuartige Baumethoden).

Aber wenigstens streiten sich Grüne und SPD jetzt nicht volle 5 Jahre lang nur darüber, mit was man zuerst nach Ablauf dieser neuen Bürgerschaft beginnen soll bzw. will, Stadtbahn oder U-Bahn.
Wobei: Das kann dann ja ggf. die CDU mit ihrem Koalitionspartner nach der nächsten Bürgerschaftswahl im Jahr 2020 tun.

Ich finde es gut, dass die Grünen sich mal wieder nicht durchsetzen können. Umso schneller sind sie (hoffentlich) weg vom Fenster. Allerdings hat der Wähler ja mal wieder ein sehr kurzes Gedächtnis bewiesen. Es ist doch gerade mal 4 Jahre her, dass Schwarz-Grün vorzeitig beendet wurde, weil man mit den Grünen mal wieder nix auf die Reihe bekam. Und Moorburg, die Riesen-CO2-Drecksschleuder (aber naja: hauptsache keine AKWs mehr, nicht wahr?), haben die Grünen der Pöstchen wegen auch ganz schnell wieder geschluckt, obwohl sie im Bürgerschaftswahlkampf 2008 immer wieder gegen angestänkert haben (Kohle von Beust, nicht mit uns).

Mehr Bürgerbeteiligung bei der Busbeschleunigung und einige Korrekturen zugunsten des Stadtgrüns, ein schnellerer Ausbau von U- und S-Bahn zur MIV-Minderung sowie drastisch mehr Mittel für den Fahrradfahrer (StadtRad, Radwege, …) inkl. eines „Bündnis für den Radverkehr“. Da haben die Grünen doch gar nicht mal wenig rausgeholt, wenn man bedenkt, dass sie in vorherigen Themenfeldern (u.a. Bildung/Inklusion und Finanzen) bereits Zugeständnisse erhielten und in weiteren Verhandlungen sicherlich auch noch die eine oder andere Forderung umsetzen können.

Bleiben wir doch realistisch. Über 70% sind für die U5 in Hamburg und nur knapp 20% für die Stadtbahn. Das kann man blöd finden, wenn man zu den 20% gehört, aber so ist das in einer Demokratie halt. Unbedeutende Vorhaben kann man in der Politik gegen solche Mehrheiten vielleicht noch durchkriegen, aber nicht die halbe Stadt über Jahrzehnte umbuddeln, Milliarden für andere Vorhaben abziehen und sämtliche andere Verkehrsmittel nicht nur temporär, sondern dauerhaft einschränken.

Sicherlich hätten die Grünen aufgrund der Stadtbahn auch die Verhandlungen platzen lassen können, wie einige Bürger in sozialen Medien fordern. Als Alternative hätte man dann Rot-Schwarz, Rot-Gelb oder eine SPD-Minderheitsregierung, die je nach Thema Mehrheiten in der Opposition sucht. Ob eine dieser Konstellationen mehr „Grün“ für die nächsten fünf Jahre bedeutet hätte, wage ich einfach mal an dieser Stelle zu bezweifeln. Da müssen Wähler der Grünen halt einsehen, dass man nicht 100% bekommt, wenn man mit 12% Juniorpartner einer Partei ist, die mit 46% nicht fern von einer Alleinregierung ist und mehrere potentielle Koalitionspartner hätte, die in Sachen Stadtbahn weniger eifrig sind bzw. sich nach der Wahl selbst davon verabschiedeten (CDU) oder sie gar schon immer vehement ablehnten (FDP). Erst recht nicht bei Themen wie der unbeliebten Stadtbahn. Selbst bei kleineren Maßnahmen wie der Neuverteilung des Straßenraums zugunsten der Radfahrer sieht man ja, was dies für Wellen schlägt, obwohl es nur ein paar Meter betrifft, die die meisten Bürger im Jahr nicht zu Gesicht kriegen.

@Busfahrer
Nur eine Vermutung meinerseits: Bisher war ja geplant, dass man mit einzelnen Teilabschnitten in den nächsten Jahren beginnt, sodass im Mitte des nächsten Jahrzehnts erste Strecken eröffnet werden können. Da darf man sich nicht täuschen lassen von jenen, die in ihrem Wahlkampf pro Stadtbahn so taten, als würde nun 25 Jahre nichts passieren. Jedenfalls könnte man es beschleunigen, indem man die Zahl der Gewerke reduziert und/oder zusätzliche Stellen schafft, um mehrere Abschnitte parallel zu planen und bauen zu lassen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die U4 gen Wilhelmsburg nun verlängert wird (zumindest bis ins Reiherstiegviertel), was die SPD zunächst ablehnte („erst noch die Entwicklung Wilhelmsburgs abwarten“) und selbst eine Verlängerung von den Elbbrücken bis zum Kleinen Grasbrook von einer Olympia-Zusage abhängig machte. Das könnte man nun beschleunigen bzw. vorziehen.

Das in den letzten Jahrzehnten in Sachen SPNV eher wenig passiert ist, ist sicherlich bedauerlich. Aber ändern kann man es doch auch nicht mehr, sondern nur nach vorne schauen und gucken, wie man Hamburg für die nächsten Jahrzehnte fit macht. Die historischen Diskussionen in Sachen Stadtbahn und U5 (bzw. U4-alt) waren doch auch nie nützlich. Vor 30 Jahren verlor Hamburg noch Einwohner im rasenden Tempo und man sah eine Straßenbahn vor allem als Ersatz für U-Bahn strecken, die zumindest zu einigen Tageszeiten kaum benutzt wurden. Dass man die U4-alt einstampfte, nachdem über 300.000 Einwohner wegzogen und gleichzeitig die Motorisierung (-> überproportional wenige HVV-Nutzer) zunahm, während die Ölkrise zudem ein Loch in den Haushalt schlug, das Prestigeprojekte (verkehrlicher Bedarf war nur bedingt gegeben) nicht möglich machte, ist auch oft genug durchgekaut worden. Das war natürlich für die Opposition ein Anlass, um irgendwie von den ersten U4-Überlegungen bis zur Fertigstellung des letzten Teilabschnitts 2040 eine möglichst lange Spange zu ziehen, aber das war halt Politik, nicht Verkehrsplanung.

Schaut euch die Stuttgarter Stadtbahn an. Die ist faktisch wie die Hamburger U-Bahn, sogar 5 cm breiter! Auch Hochbahnsteige für Hochflurwagen, auch 80 km/h Höchstgeschwindigkeit. Zzt.. sind Züge mit 40 oder 80 m Länge im Einsatz. Aber durch das Oberleitungssystem können Straßen ebenerdig gequert werden, so dass man in Außenbereichen Tunnel und damit hohe Baukosten sparen kann. 120 m Zuglänge sind möglich, wenn man vollständig vom Straßenverkehr abgetrennt fährt, z.B. durch Schranken an den Kreuzungen.

Nur wer dieses System kennt, kann über Stadtbahnen ein fundiertes Urteil abgeben.

Och Busfahrer! Ich wüsste gerne mal, was sie von Zeit zu Zeit nehmen (oder vergessen zu nehmen), dass Sie einerseits so sachliche und (meinem bescheidenen Eindruck nach) fachkundige Kommentare und dann andererseits solche Ausfälle wie diesen hier beitragen. Ihre politischen Ansichten in allen Ehren, mit denen halten Sie ja nicht gerade hinterm Berg, aber geht’s es nicht auch eine Nummer kleiner als „kranke Ideologien“ usw.?

Zurück zum Thema: Dass es nur sehr geringe Chancen zur Durchsetzung der Stadtbahn gab, war in der Tat von vornherein klar. Das ändert aber alles nichts an den Fakten (Kapazitäten, Kosten…) und Problemlagen (Bussystem z.T. völlig überfordert, Abhilfe nicht erst in 20 oder gar 40 Jahren nötig…) und insofern können wir uns auf 5 weitere vertane Jahre der spezifischen Hamburger Art von Verkehrspolitik (auf keinen Fall auf Experten hören, in Hamburg ist alles anders als im Rest der Welt) freuen. In dem Zusammenhang kommen mir dann die Lachtränen, wenn ich hier lese, dass für Fahrradstreifen ja genug Platz auf vielen Straßen ist.

Zugeben muss man nur, dass Olaf Scholz ein guter Real-Politiker ist, das hat er mit Angela Merkel gemein. Ob man das gut finden muss, steht auf einem anderen Blatt.

Dass die Stadtbahn nicht kommen würde, war schon lange klar. Ok, nicht jedem….Wenn man das, was man 30 Jahre lang fordert und dann-endlich wieder in Regierung-nicht gestalten kann, dann darf man nicht in die Regierung gehen. Basta!
Gespannt bin ich, wie man das, was eigentlich bis 2040 dauern sollte, beschleunigen will. Schon seltsam, dass man man erst Wahlen und eine Koalitionsverhandlung braucht, um auf die glorreiche Idee zu kommen “ sehr viel schneller als geplant in die Planungen einsteigen will“ Diese Aussage muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Ich wische mir immer noch die Lachtränen aus den Augen. Hier haben die Grünen der SPD aber mal so richtig Dampf gemacht, was? 🙂
Mir muss mal jemand erklären, wieso die Grünen überhaupt über 1% kommen. Nicht nur auf Landesebene, sondern auch auf Bundesebene, haben die Grünen noch nie irgendetwas von dem umgesetzt, was sie versprochen haben. Immer die selbe Masche: in der Opposition mit weltfremden und kranken Ideologien die jungen (möchtegern Eliten) wild machen, nur damit sie vernünftige Politik stören, wo es nur geht und kaum in der Regierung wird das Reh zum Wolf. Naja, um diese Partei zu wählen, braucht man wohl Abitur…
Das Einzige, was die Grünen für einen Teil seiner Wählerschaft erreichen wird, ist, dass Fahrräder bald das doppelte kosten….das ist es, was die Welt echt braucht…

Mit anderen Worten, die Grünen haben überhaupt nichts erreicht, denn ob am Ende die Bürger aufs Fahrrad umsteigen werden hängt von letzteren ab.
Dann werde ich wohl zum zweiten Mal „Straßenbahn Adieu“ sagen müssen.

Seit 25 Jahren der beste Plan überhaupt! Die Stadtbahn war immer nur das Feigenblatt: Es wurde ständig erzählt man plane eine Stadtbahn und passiert ist nichts! So spart man Geld.

Da die Grünen fast nichts vorzuweisen haben müssen sie nun darauf achten, dass die U5 wirklich schnell realisiert wird. Fünf Jahre Planung braucht man wohl leider, aber wenn man sich mit CDU und FDP auf einen Verkehrsfrieden verständigt, dann traut sich 2020 keiner mehr, nochmal für ein neues Verkehrsmittel mit der Planung von Null anzufangen.

U4 und U5 sollten Priorität haben. Und auf vielen Straßen gibt es genug Platz, um komfortable Radwege einzurichten. Nun sollte es auch voran gehen. Wenn nicht bis zur nächsten Wahl die Projekte unumkehrbar sind, dann werden sie wieder eingestellt.

Ein schwarzer Tag für eine zukunftsorientierte, klimaverträgliche und menschenfreundliche Verkehrspolitik in Hamburg. Die Betonköpfe der SPD haben sich mit ihrer Idee der autogerechten Stadt durchgesetzt und Hamburg verpasst den Anschluss an moderne Mobilitätskonzepte. Und die Grünen? Geben wichtige politische Inhalte für ein paar Kilometer Radstreifen – die Hamburger Autofahrer ohnehin nicht ernst nehmen (siehe Fuhlsbüttler Straße) – und 30 StadtRad-Stationen auf. Eine traurige Mehrheitsbeschaffer-Truppe.

Ich hoffe, dass man sich mit dem Bau der U5 beeilt. Eine weitere U-Bahn-Linie in erst 25 Jahren ist eine viel zu späte Lösung. Man könnte auch sehr zügig planen und bereits in wenigen Jahren, vielleicht schon 2017 oder 2018, mit dem Bau beginnen. Dann könnte man sicherlich auch schneller bauen, indem man an mehreren Standorten gleichzeitig baut, was bestimmt geht. Somit könnte die U5 deutlich schneller realisiert werden (vielleicht 2025?), was sehr von Vorteil wäre, weil eine U-Bahn in 10 Jahren besser ist als eine U-Bahn in 25 Jahren.

Bis 2040 fliesst ja noch viel Wasser die Elbe hinunter, nun werden die alten Pläne nach über 40 Jahren aus der Schublade gekramt und als Topinnovation verkauft…..Die Grünen haben so gut wie nichts durchsetzen können.
Für mich ein Wahlbetrug übelster Art . Der Scholzomat kann weiter alleine regieren und die Grünen bekommen ein paar neue Fahrradwege und die U 5 wird auch nicht gebaut.

Sind nicht bald wieder Bürgerschaftswahlen?

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