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S-Bahn fährt noch einen Monat lang nur alle 20 Minuten über die Elbe

Die hochbelastete S-Bahn-Strecke über die Elbe bleibt nach einem Brückenschaden noch bis Mitte September teilweise gesperrt. Besonders ärgerlich: Eigentlich müsste der Notverkehr dort gar nicht so drastisch ausfallen, wie er derzeit ist. Ein Politiker fordert nun mehr Ersatzverkehr.
Christian Hinkelmann
Eine S-Bahn am Hamburger Bahnhof Elbbrücken.
Eine S-Bahn am Hamburger Bahnhof Elbbrücken.
Foto: Christian Hinkelmann

Es ist der Super-GAU im Hamburger Nahverkehr: Hamburgs einzige Bahnverbindung über die Elbe muss gesperrt werden und es gibt auf der Schiene keine Alternative.

Genau so etwas war vor gut einer Woche bei der S-Bahn eingetreten, als ein LKW mitten unter dem S-Bahnhof Elbbrücken vollständig ausbrannte und den Bahnhof, der sich auf einer Brücke befindet, stark in Mitleidenschaft zog.

Nachdem der S-Bahnverkehr zuerst ganz unterbrochen werden musste, gab es in den vergangenen Tagen immerhin einen notdürftigen Pendelverkehr im 20-Minuten-Takt auf einem noch betriebsfähigen Gleis. Schlimmer kann es kaum kommen, wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um eine der meistgenutzten S-Bahn-Strecken in ganz Hamburg handelt, mit täglich rund 160.000 Fahrgästen.

Inzwischen ist klar: Die Brandschäden an der Brücke sind derart massiv, dass mehrere Stahlträger erneuert oder ausgetauscht werden müssen. Das erklärte die Deutsche Bahn gestern auf einer Pressekonferenz direkt am Unfallort. Demnach soll der Notverkehr noch mindestens einen Monat weitergehen.

So soll er in den nächsten Wochen aussehen, deswegen müsste der aktuelle Notverkehr eigentlich gar nicht so einschränkend sein und das fordert jetzt ein Politiker.

Laut Bahn ist vor allem das Streckengleis Richtung Hauptbahnhof von den Brandschäden betroffen. Die Brücke, über die dieses Gleis führt, ist demnach unbenutzbar. Auch der Bahnsteig Richtung Innenstadt ist durch das Feuer so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass er bis auf Weiteres nicht mehr genutzt werden kann.

Provisorium ist erst in einem Monat fertig

Einen genauen Zeitplan, wann was repariert und ausgetauscht werden soll, gibt es laut Bahn noch nicht. Sicher ist bisher nur: Die kaputte Gleisbrücke Richtung Innenstadt soll erst einmal durch ein Provisorium ersetzt werden, Doch allein dieser Einbau soll gut einen Monat dauern – bis zu 18. September.

Das bedeutet: So lange muss der gesamte S-Bahn-Verkehr zwischen Wilhelmsburg und der Hamburger Innenstadt über das andere – noch in…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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10 Antworten auf „S-Bahn fährt noch einen Monat lang nur alle 20 Minuten über die Elbe“

Leider ist der HVV überhaupt nicht mehr in der Lage, vernünftige Infos raus zu geben. Die S-Bahn hat jetzt, nach 1,5 Wochen, immerhin etwas, was mit der Realität übereinzustimmen scheint:
https://www.s-bahn-hamburg.de/fahrplan/verkehrsmeldungen
Wieso die nicht stattfindenden Fahrten der S3 vom Hauptbahnhof nach Harburg, weiterhin gelistet werden, ist mir unerklärlich. Wieso wird vom 20min Takt gesprochen? Der Pendel-Zug fährt nicht nach Takt, sondern schafft es mit Glück alle 20min hin und zurück. Da dieser aber sich in Wilhelmsburg das westliche Gleis mit den Abfahrenden Zügen Richtung Stade teilen muss, werden Verspätungen übertragen und können nicht mehr eingeholt werden.
Statt nun einen anständigen Ersatzverkehr aufzubauen (ja das kostet Geld, weil man Busfahrer von auswärts mit viel Geld motivieren und zudem unterbringen muss), kann man nun zusehen, wie immer mehr aufs Auto umgestiegen wird mit der Folge, dass der Straßenverkehr zusammen bricht und die Ersatzbusse viel zu lange Fahrzeiten bekommen um die Fahrgäste bewegen zu könne.
Spätestens seit dem der Bootsbagger unter der Freihafenelbbrücke fest hing, war jedem dieses Szenario klar. Und wie viel Glück, dass nur ein Gleis beschädigt wurde und nicht der LKW 20m weiter gefahren ist und sämtlichen Bahnverkehr über die Norderelbe unmöglich gemacht hat!
Richtig veralbert habe ich mich aber gefühlt, als ich heute meinen 25% Gutschein für die Nordwandhalle in Wilhelmsburg bekommen habe. Ich kann da angeblich mit S3 und S31 hin fahren. Wohl im Homeoffice auf Ibiza nicht die Nachrichten gecheckt?

Will Hamburg eigentlich begreifen, dass seine gesamte Verkehrswende im Süden von dieser einzigen Schienenstrecke abhängig ist? Die Strecke ist überlastet, störanfällig und es reicht ein Depp, der gegen einen Pfeiler fährt und schon ist der Süden abgehängt. Das bedeutet Hunderttausende Stunden Zeitverluste täglich für die Pendler. Und es kann jeden Tag wieder vorkommen. Die S-Bahn verschleppt alles seit Jahren, was dieser Strecke helfen könnte. Die Politik schaut nur zu und lässt sich seit Jahren immer wieder von der Bahn verschaukeln. Die Kunden und die Klimawende sind offensichtlich völlig egal! Aber über die Wut der Fahrgäste und Menschen dann überrascht sein.

Macht euch endlich ehrlich und sagt den Menschen im Süden, dass ihr sie die nächsten 20 Jahre nicht klimaneutral in die Stadt transportieren könnt und sie sich lieber anderswo in Deutschland eine Arbeit suchen sollen.

Was mich an diesem Artikel etwas enttäuschen lässt, ist der Unterton bezüglich der S-Bahn GmbH (resp. DB). Die S-Bahn trägt an diesem Brückenschaden keine Schuld und passende Ersatzbrücken sind nicht einfach mal so verfügbar.
Wäre der LKW von der anderen Seite gekommen, dann hätte es die U-Bahn-Brücke erwischt und die Hochbahn könnte auch nichts anderes machen. Sie könnte auch nicht zaubern.
Würde man dann hier auch mit so einem Unterton berichten?

Die Sachverständigen und der Ersatzbrückenhersteller stehen „mit einem Bein im Knast“: Wenn hier etwas Husch-Husch gemacht würde, dann könnte ein vollbesetzter Langzug am Ende dort in die Tiefe stürzen.
Das wurde sogar im anderen Forum erkannt, nachdem dort wieder mal, lalala, die S-Bahn deswegen gebasht wurde.

Es ist ja gut und schön, was Herr Buschhüter schreibt, aber ist er nicht Verkehrspolitiker der seit über einem Jahrzehnt hier regierenden Partei? Da hätte er doch schon längst alle Möglichkeiten gehabt, die Umsetzung des Weichenbaus zu erreichen.

Es hätte auch schon längst von der Politik in der Kritik stehen müssen, dass der >hvv die Einwohner*innen der Elbinsel mit einer bewusst unattraktiv gehaltenen Buslinie als „Ersatz“ für den Schnellbus 34 abgespeist hat. (In einem Superstadtteil hätte es natürlich einen super X-Bus als Ersatz gegeben.)
Aber für den >hvv ist natürlich – Yeah! Yeah! – „Eimsbeach“ viel wichtiger.

(Dass jetzt gleich was aus Altona kommen wird, ist schon klar. Bei Lok Report waren sie schon gestern. ?)

Nunja, da haben Sie sicher mit einigem Recht, und gerade die SPD muss nicht so viel Wind machen . Aber sind Sie nicht auch der Meinung, das ein Planungszeitraum von 6 Jahren schon sehr sportlich ist? Die Bahn bekommt einfach nichts auf die Reihe. S-Bahnzugang am Hauptbahnhof, Renovierungsarbeiten in Bahnhöfen, neuer Bahnhof in Altona, Einbau von Fahrstühlen, alles dauert Jahre um Jahre und der / die aufmerksame Beobachter*in sieht, das teilweise wochenlang nicht gearbeitet wird. Spätfolgen der nie erfolgten „ An die Börse Bringung‘ und unfähige Selbstdarsteller an der Spitze. Halt Bahnpolitik ala CSU bzw. Bayern und pro Auto.

Hallo Jutta,
und die Hochbahn bekommt einfach nicht die U4 nach Süden auf die Reihe, stellt aber die Linie 34 ersatzlos ein. Jetzt soll man aus dem Reiherstiegviertel 2 Mal Umsteigen zum Hauptbahnhof. Es gab bis zum letzten Jahr den direkten Bus und von 1899 bis 1978 eine direkte Straßenbahn.

aber ich bitte Sie: Der Yuppibus von Eimsbüttel zur Strandperle ist für die Grünen nun einmal wichtiger. Zumal die eigene Klientel eh eher mit dem Fahrrad anrückt.

Seit Ende 2019 schreibt sich ein versierter Bahn-Ingenieur und ehemaliger GF von Metronom die Finger wund: An den HH-Senat, an die DB, an das Land Niedersachsen an den damaligen Bundesverkehrsminister und seinen Staatssekretär und warnt vor solchen Super GAU.
Der hätte jetzt ja auch noch schlimmerer ausfallen können, wenn der LKW-Brand auch die Gleise der Fern/Regiobahn beschädigt hätte. Wir haben auf der Schiene vom Süden nach Hamburg mehr als 5 Nadelöhre, wo ständig etwas passieren kann – vor allem die komplizierten Verhältnissen an den Elbbrücken.
Sein Vorschlag seit 2019: Kein Ferlemanntunnel oder jetzt VET – no !!!!!
Denn damit wäre kein Nadelöhr beseitigt.
Sondern eine gute 2.Schienen-Elbquerung vom Süden nach Norden zum Bahnhof Altona.
Umfassend alles dargestellt in der Fachzeitschrift ETR der Schweiz in 12 /2019.
Keine Schnapsidee. Sehr gut begründet sehr exakt beschrieben und ausgearbeitet.
Der nächste Crash zwischen Altona und Harburg kommt bestimmt.
Mal war es ein Brandt einer Lagerhalle direkt am Schienenstrang.
Mal eine Sturmflut.
Oder vor diesem jetzigen Crash der Brand in einem Kabelstrang bei der Sternschanze-14.05.2022
Es wäre Zeit für Nahverkehr Hamburg sich einmal mit diesem Projekt genauer zu befassen und mit dem Urheber ein Interview zu führen.
Zum Glück wachen jetzt Politiker*Innen und Verkehrsexperten in Harburg auf und fordern

Ich antworte jetzt mal ungefähr das, was ich bereits auf der Seite von Prellbock-Altona geschrieben habe. (Auf direkte Mails habe ich übrigens keine inhaltliche Antwort bekommen.)

1.) Warum nimmt Prellbock die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie bereits vorweg und fordert die 2. Elbquerung anstatt sich seine Meinung auf Basis, des Ergebnisses sich der in der Erstellung befindlichen Machbarkeitsstudie, zu bilden?

2.) Warum lehnt Prellbock im Gegensatz dazu die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zum VET schon ab, bevor diese fertig ist?

3.) Warum ist Prellbock davon überzeugt, dass eine zweite Elbquerung (westlicher Bezirk Harburg und Altona) zur Entlastung der Verbindungsbahn beiträgt? Ich bin neulich mit einem ICE von Frankfurt nach Hamburg gefahren. Mein Wagen war komplett voll, am HBF sind ungefähr 80% der Fahrgäste ausgestiegen, 10% am Dammtor und 10% in Altona. (Funfact: Mir persönlich hätte übrigens ein Ausstieg in Diebsteich besser gepasst…) Kann Prellbock bitte einmal verlässliche Verkehrsprognosen nennen, die belegen, dass es sinnvoll erscheint, Fernzüge und Regionalzüge am HBF direkt nach Altona zu leiten, um für Entlastung auf der Verbindungsbahn zu sorgen (auch für zukünftige Verkehre) Eine reine S-Bahn-Verbindung durch einen weiteren Tunnel hat ja keinen Einfluss auf die Kapazitäten der Verbindungsbahn. (Gerne kann mich aber die Machtbarkeitsstudie eines besseren belehren.)

Der Bau der U4 nach Harburg und Kirchdorf muß beschleunigt werden und auch so ausgerichtet, daß man Pendler aus Niedersachsen zum Umstieg animiert. Der Bau eines S-Bahntunnels ab Altona halte ich für unrealistisch. Wenn man sieht, daß die Stammstrecke in München bei 7 Mrd. liegt und 1937 erst fertig wird, dann würde ist ein solcher Tunnel illusorisch unabhängig davon, daß in Altenwerder ja kaum noch jemand wohnt. Ansonsten ist der Bau zwei weiterer Gleise über die Elbe eher zu bewerkstelligen.

Immerhin endet morgen (?) der SEV zwischen Alt-Altona und Elbgau. Bei der U1 dauert es auch nicht mehr lange. Dann sollte man verdichten können, was derzeit bekanntlich nicht noch geht. (Angenommen natürlich, dass der Krankenbestand nicht noch weiter steigt)

Bin aber mal gespannt, wie lange der eigentlich Bau — also nach dem Provisorium — dauern wird und welches Betriebskonzept ermöglicht werden soll.

Und die U4 gen Süden, um in ferner Zukunft Redundanzen zu haben, ist anscheinend kein Thema mehr. Im Herbst letzten Jahres hieß es ja noch, dass eine Machbarkeitsstudie im Frühling 2022 erscheinen wird. Waren wohl keine guten Ergebnisse oder man hat keine Lust mehr. Der Süden ist ja uninteressant, solange es nicht um Deponien, Kohlekraftwerke oder Einrichtungen der Justiz geht.

Wie auch immer. Die fachfremden Buntstiftplaner werden ihren Bahnelbtunnel gleich wohl wieder durch die Gegend werfen, so als hätte man von der Schnapsidee noch nichts gehört. Nun denn. Es bleibt spannend.

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